St. Miniato al Monte & Piazzale Michelangelo


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

5 Seiten


Leseprobe


San Miniato al Monte

Fassade, allg.:

- erhebt sich über der großen Freitreppe
- stammt aus dem Jahr 1090
- restauriert im 19. Jhrd.
- Verkleidung besteht aus weißem Carrara - Marmor und dkl.- grünem Serpentin aus Prato - es besteht eine reiche, fein gegliederte Musterung
- neben Baptisterium vollkommenstes Bsp. für Inkrustationsstil d. Florentiner Protorenaissance
Inkrustationsstil: Verkleidung des Backsteinbaus mit dünnen Marmorplatten (auch im Baptisterium)
Carrara- Marmor: Marmor aus der Stadt Carrara, die in der N ä he von Marina di Massa liegt. Export des Marmors weltweit

Untergeschoss:

- Halbsäulen mit korinthischen Kapitellen tragen
- kreisförmige Blendbögen (exakte Halbkreise)
- feinprofilierte, unten umbiegende Türrahmung = Motiv; in der Baukunst der Renaissance häufig vorkommend (z. B. an Albertis Palazzo Ruccelai)

Obergeschoss:

- ein mehrfach restauriertes Motiv aus dem 12. Jhrd.: Christus umgeben von Maria und dem hl. Minias

Über dem Giebel:

- vergoldeter Kupferadler (hält Wollbündel in den Krallen) über dem Giebel (1288): Wappen der Zunft der Calimala (verwaltet die Kirche) / Symbol d. Arte della Lana, die seit 1288 die Kirche verwaltet und finanziert

Der Innenraum, allg.:
- schlechter Restaurator im 19. Jh.: umgab Steinsäulen mit Scagliola (Stückmarmor); hellte die bunte Decke auf
- über romanischen Bögen werden die Zeichnungen der Fassade fortgeführt
- erhöhter Chor

Fußboden

- tapetenähnlich gemustert
- Marmoreinlegearbeiten
- von sizilianischen Vorbildern beeinflusst
- einer der schönsten seiner Art in ganz Italien
- stammt aus dem d. Jahr 1202 (Tierkreiszeichen), Zahl ist in den Fußboden eingearbeitet, was darauf schließen lässt, dass er in diesem Jahr fertiggestellt wurde

Kirchenschiffe:

- riesiges Fresko mit d. hl. Christopherus an rechter Wand; unbekannter Künstler des 14. Jhs.

Unterer Teil:

- (Michelozzos Capella del Crocifisso (1488))
- das mit Majolika versehene Geb. stammt von Luca della Robbia

Linkes Mittelschiff (Zentralraum):

- Kapelle des Kardinals von Portugal, Jacob von Lusitanien;

Zeugnis der in`` Zusammenarbeit entstandenen Renaissancekunst``

- Auftraggeber: Alfonso V. von Portugal (Zur Aufnahme des Grabes f. seinen Neffen, den Kardinal, der 1459 in Florenz starb

- das Grab des Kardinals an der rechten Wands ist von A. Rosselino

- an gegenüberliegender Wand: Baldovinettis Verk ü ndigung (sorgfältig restauriert)

- das Terrakotta- Gewölbe und die Tondi / Tonden mit Darstellung des hl Geistes in der Mitte und den vier Kardinaltugenden stammen von Luca della Robbia

- in der Lünette ggüber des Eingangs sind zwei Engel , ein Fresko von A. und P. Pollaiuolo

- Konzept: auf das dekorative Detail ausgerichtet

Mittelschiff:

Capella del Crocifisso:

- tonnegewölbtes Marmorziborium vor dem Chor ; ausgeführt v. Michelozzo (1488); eines seiner Meisterwerke

- Auftrag von Piero de` Medici, um berühmtes wundertätiges Kreuz des hl. Giovanni

Gualberto zu schützen. Heute wird dieses Kreuz in Santa Trinità aufbewahrt

- Altartafeln (Rückwand) von Agnolo Gaddi (+1396)

- Kassettenrosetten und Majolikaziegeln aus der Werkstatt von delle Robbia

- Piero durfte Familienwappen nicht anbringen, deshalb ließ er drei Staussenfedern mit

Diamantenringen und im Tondo an der Rückseite einen fliegenden Falken einarbeiten. Dies waren seine persönlichen Abzeichen.

- Wappenkugeln (palle) der Medici versteckt in Voluten, in den Gewölbekugeln auslaufen

Sarkophag:

- nach antikem Vorbild
- in architektonischer Nische
- strenge Geometrie des Bogens durch steinernen Vorhang abgeschwächt
- bewegte Formen: Engel tragen ohne Anstrengung Medaillon der Madonna; trauernde Putten sitzend auf Sarkophagdeckel, halten Enden des Tuches auf dem Sarkophag

Sakristei:

- 1387 gebaut von Spinello Aretino (1350- 1410)

- rechts vom Presbyterium

- Fresken: Szenen aus dem Leben des hl. Benedikt (1385- 1387)

Steckbrief des heilige Benedikt:

Geboren 480 in Nursia, Umbrien

529 gr ü ndet er die Abtei von Monte Cassino

stellt die Grundregeln des Benediktinerordens auf, die zur Leitlinie des gesamten Klosterlebens werden

Aufgrund dessen wird er der Vater des abendl ä ndischen Klosterwesens

Seine Wunder sind in der Legenda aurea von Jacobus de Voragine festgehalten

Presbyterium:

- Marmorkanzel (1209) berühmt für phantasievolle Tiergestalten (Chorschranken stammen aus gleicher Zeit)

- Mosaik in der Apsis aus dem 13. Jh.; Baldovinetti

- links unter dem Altar: heiliger Minias von Jacopo del Casentino

Krypta:

- hier werden die Gebeine des hl. Minias und anderen Märtyrern aufbewahrt

- 36 Säulen verschiedener Herkunft

- Fresken im Gewölbe: Heilige und Propheten von Taddeo Gaddi

- zur Hälfte unterirdisch

- vor der Treppe: Tabernakel (Renaissance) von Michelozzo, dem Hausarchitekten der Medici

Legenden und Geschichtliches

- errichtet an der Todes- und Grabstätte des hl. Minias, der am Arno im Jahre 250 enthauptet wurde und dort seinen Kopf unter den Arm klemmte und den Hügel hinaufstieg. Er starb seinen Märtyrertod an der Stelle, wo später ebenfalls zahlreiche andere Christen begraben wurden.

Hl. Minias: syrischer Christ, lebte in Florenz, die erste ihm geweihte Kirche entstand an der Stelle im 3. und 4. Jh.

Friedhof:

- nostalgische Gräber des 19. Und 20. Jhs.

- geplant von Niccolò Matas

Der gesamte Kirchenkomplex weist Beispiele zur Begräbnistradition aus fast 1000 Jahren auf. Kirchenarchitektur wirkt belebt und bewegt.

Durch viele Fenster direkt unter der hölzernen Decke scheint Licht in den Sakralraum

Die Freskentechnik (al fresco):

Bilder, die auf frischen Kalkverputz aufgetragen werden, bevor dieser trocken ist. Die Farbe verbindet sich so dauerhaft mit dem Putz und ist somit geschützt vor Veränderungen der Bilder durch Abbröckeln des Putzes, etc.

Zuerst zeichnet der Maler direkt auf die Wand vor, damit keine Fehler beim schnellen Malen auftreten, denn die Arbeit muss zügig verrichtet werden, da der frische Putz trocknen würde, bevor das Gemälde vollendet ist.

Der Farbstoff zum Vorzeichnen der Bilder stammte aus Sinope, einem Ort in Syrien. Die Vorzeichnungen werden aus diesem Grund auch Sinopien genannt.

Der Bischofspalast:

- ca. 200 Jahre jünger als San Miniato, um 1300

- diente später als Kaserne, dann als Quarantänestation für Pestkranke

Piazzale Michelangelo

- Kopie des Davids von Michelangelo; aufgestellt 1875

- zu seinen Füßen: Kopien der Skulpturen der Tageszeiten nach den Werken Michelangelos nach den Medici- Grabmälern der Neuen Sakristei von San Lorenzo

- Bau im Hintergrund: ursprünglich als Michelangelo- Museum gedacht, jedoch heute ein Café- Restaurant

- Bestes Resultat der Modernisierung der Städte nach 1865 (Leiter: Architekt Giuseppe Poggi) Anlegung der Umgehungsstr. über den Hügel (den Viale dei Colli) ---- Fund des Aussichtspunktes

- Arno in geringer Entfernung

- Ponte Vecchio mit seinen Aufbauten eine der zahlreichen Brücken

- gr. Domkuppel und farbig gemusterter Glockenturm stärkste Akzente der Shilouette

- links vom Dom: San Lorenzo (kleinere rote Kuppel)--- weiter links: der hohe braune Turm des Ponte Vecchio

- direkt unter uns im rot- weissen Häuser- Gedränge: Santa Croce

- rechts v. S. Croce: grüne Kuppel d. Synagoge

- Landschaftshintergrund: südl. Ausläufer des Apennin

- direkt ggüber.: kleine Ortschaft Fiesole

- links davon: Monte Morello (934m), Wetterprophet d. Florentiner

- rechts oberhalb v. Fiesole: bewaldete Wald Monte Céceri, weiter rechts: Dorf Settignano

- vom äussersten linken Rand: gut erhaltenes Stück der Stadtmauer aus dem Mittelalter--- führt zur Belvedere- Festung auf gg...liegenden Hügel

- unterhalb: Stadtteil Oltrarno teuerster Stadtteil von Florenz

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
St. Miniato al Monte & Piazzale Michelangelo
Autor
Jahr
2000
Seiten
5
Katalognummer
V98300
ISBN (eBook)
9783638967518
Dateigröße
399 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Zwar keine Note aber ausführlich!!!
Schlagworte
Miniato, Monte, Piazzale, Michelangelo
Arbeit zitieren
Steffi Notzke (Autor:in), 2000, St. Miniato al Monte & Piazzale Michelangelo, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98300

Kommentare

  • Gast am 29.9.2002

    gut!.

    Nimm Dir die Kritik nicht allzusehr zu Herzen- ich muß grad eine Architekturübersetzung aus dem Italienischen machen und suchte einen "Paralleltext"- das genaue Vokabel hab ich zwar nicht gefunden, aber gut ist Dein Referat allemal!

  • Gast am 9.7.2002

    Klasse Referat!!.

    Hör nicht auf den Fatzke, der deine Arbeit kritisiert. Wenn er beim Suchbegriff Marmor auf deinen Bericht kommt, dann kann ja etwas nicht mit ihm stimmen...
    Das Referat ist echt klasse, genau so etwas habe ich gesucht!!

  • Gast am 25.6.2002

    schlecht.

    dein text ist etwas unübersichlich das mag dir nicht auffallen ist klar. Das passt auch wenig zu meinem suchbegriff (steckbrief marmor)du solltest sorgfälliger arbeiten ein tpp von einem student, also mir.

    Mit Freundlichen Grüßen

    Leventi Altuna

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Titel: St. Miniato al Monte & Piazzale Michelangelo



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