Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, wo Kunst beginnt. Am Beispiel des "Flaschentrockner" von Marcel Duchamp wird aufgezeigt, inwiefern Duchamp konkret einen Paradigmenwechsel forciert. Wie vollzieht sich der Bruch zwischen seinen Forderungen und tradierter Kunstrezeption? Mit welchen Mitteln arbeitet Duchamp, künstlerisch sowie theoretisch-sprachlich? Wie wirkt Duchamp bis in die Gegenwart nach, insbesondere im Hinblick auf die Frage: Ist das Kunst oder kann das weg?
Hinter diesem Satz, welcher zunächst durchaus oberflächlich und salopp dahergeredet erscheint, verbirgt sich gleichsam eine tiefergehende Herausforderung, denn sein humoristischer Gehalt überspielt eine Verunsicherung, die häufig beim Betrachten moderner Kunstobjekte entsteht. Es ist der viel diskutierte und theoretisch umrissene schmale Grat zwischen Kunst und Nicht-Kunst. Neben berühmten Vertretern wie Joseph Beuys und Andy Warhol gilt es an dieser Stelle den französisch-amerikanischen Künstler Marcel Duchamp zu nennen.
Insbesondere mit den Readymades ruft er zu einem kunstgeschichtlichen Aufbruch auf und thematisiert damit genau diese Frage: Wo beginnt Kunst Kunst zu sein? Wo ist die Grenze zwischen Alltagsobjekt und Kunstwerk? Seine Antwort war provokant und zugleich einfach: Kunst wird dann Kunst, sobald man sie dazu erklärt. Diese im ersten Moment womöglich einfach wirkende Erklärung ist ein komplex-vielschichtiges Unterfangen: Neben dem Hinterfragen des generellen Wertes der Kunst und einer damit direkt verbundenen Institutionskritik, stellt der Künstler damit nicht zuletzt den gesamten Kunstkanon infrage.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Annäherung
- Die Verklärung des Gewöhnlichen
- Der Flaschentrockner als Provokation und „verklärtes“ Objekt
- Das Erbe des Flaschentrockners
- Abbildungen
- Literaturangaben
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert Marcel Duchamps Readymades und ihren Einfluss auf den Kunstbegriff. Ziel ist es, Duchamps provokanten Ansatz der „Verklärung des Gewöhnlichen“ anhand des Flaschentrockners zu untersuchen und dessen Auswirkungen auf die Kunstgeschichte aufzuzeigen.
- Kritik des Kunstkanons und die Frage nach dem Wert von Kunst
- Das Verhältnis von Alltagsobjekt und Kunstwerk
- Duchamps ästhetisches und philosophisches Konzept der „Verklärung“
- Rezeption und Wirkung der Readymades in der Kunstgeschichte
- Marcel Duchamps Bedeutung als „Revolutionär“ der Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Relevanz des Themas und führt mit einem aktuellen Beispiel die Frage nach dem Wert von Kunst ein.
- Theoretische Annäherung: Dieses Kapitel beleuchtet Duchamps Position innerhalb der Kunstgeschichte und die Frage nach der Definition von Kunst. Es thematisiert den Bruch mit traditionellem Kunstverständnis und die Erweiterung des Kunstbegriffs durch die Readymades.
- Die Verklärung des Gewöhnlichen: Dieses Kapitel untersucht Duchamps Konzept der „Verklärung“ und analysiert, wie gewöhnliche Alltagsgegenstände durch die künstlerische Intervention zum Kunstwerk werden.
- Der Flaschentrockner als Provokation und „verklärtes“ Objekt: Das Kapitel analysiert das Readymade „Flaschentrockner“ im Kontext der „Verklärung“ und untersucht seine Rolle als provokatives Objekt und künstlerisches Statement.
- Das Erbe des Flaschentrockners: Dieses Kapitel behandelt die Rezeption und Nachwirkung der Readymades in der Kunstgeschichte und ihren Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen.
Schlüsselwörter
Marcel Duchamp, Readymades, „Verklärung des Gewöhnlichen“, Flaschentrockner, Kunstbegriff, Kunstgeschichte, Rezeption, Revolutionär, Kunstkritik, Institutionenkritik, Provokation, Alltagsgegenstände, Wert von Kunst, Ästhetik, Kunstbetrachtung.
- Quote paper
- Max Brenner (Author), 2020, Marcel Duchamp als 'verklärender' Revolutionär. Ist das Kunst oder kann das weg?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/983241