Der zweite Weltkrieg
Nach dem ersten Weltkrieg sollte Deutschland daran gehindert werden, die notwendige wirtschaftliche Grundlage für einen weiteren Krieg erneut aufzubauen.
Daher forderten die Siegermächte
- England
- Frankreich
- Italien
- Rußland
- und die USA
den Versailler Vertrag.
1. Abrüstungsbestimmungen
Darin wurde die Abrüstung der besiegten Mächte festgelegt. Die Siegermächte versprachen, in absehbarer Zeit ebenfalls abzurüsten.
Da die Siegermächte Ihr Versprechen nicht einhielten, fühlten sich die abgerüsteten Staaten hintergangen und der militärischen Übermacht der obigen Staaten ausgeliefert.
Die besiegten Staaten versuchten die Abrüstungsbestimmungen zu hintergehen, was zu neuen Konflikten zwischen den Ländern führte.
2. Unrealisierbarkeit ,,Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung der Völker"
In den Pariser Verträgen wurde festgelegt, dass in den Völkern Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung herrscht. Dies war jedoch für die besiegten Staaten nicht möglich, da z.B. festgelegt wurde, dass das Deutsche Heer nur 100.000 Mann umfassen durfte. Durch diese Nichtverwirklichung des politischen Selbstbestimmungsrechtes fühlten sich die neugegründeten Staaten im Nationalgefühl verstärkt.
3. Keine klaren Grenzen
Da im Versailler Vertrag Gebietsabtretungen Deutschlands, Österreichs und Rußlands festgelegt waren, bildeten sich immer mehr Kleinstaaten, wodurch das Gleichgewicht der Großmächte nicht mehr vorhanden waren. Da es keine klaren Grenzen zwischen den Völkern in Polen, der Tschechoslowakei, Jugoslawien und anderen Ländern gab, lebten in den Ländern teilweie erhebliche nationale Minderheiten.
So kam es im neu geschaffenen Jugoslawien zu einem scharfen Nationalitätenstreit zwischen Serben, Kroaten und Slowenen.
4. Unzufriedenheit bei den Deutschen
Der Versailler Vertrag wurde vom Deutschen Reich als ,,Diktat von Versailles" deutlich abgelehnt.
Die NSDAP nutzte die Unzufriedenheit der Deutschen, und forderte die Revision als oberstes außenpolitisches Ziel.
Die im Versailler Vertrag festgelegten Punkte kränkten den Nationalstolz der Deutschen. Die Kriegsbereitschaft wurde dadurch gefordert, dass Deutschland die alleinige Schuld von mehr als 10 Millionen Mann trug.
In Deutschland wurde ein Klima geschaffen, welches den Aufstieg Hitlers ermöglichte.
Bruch des Versailler Vertrages:
- Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im März 1935
- Besetzung und Entmilitarisierung des Rheinlandes
Da Frankreich und England nur mäßig reagierten, verbuchte Hitler einen großen politischen Sieg.
Verlauf des 2. Weltkrieges
Am 01. September 1939 ließ Hitler Polen angreifen. Vor dem Reichstag rechtfertige er den Angriff an Polen, indem er ihn als Gegenangriff bezeichnete. In Wirklichkeit inszenierte die SS sogenannte Grenzübertretungen. 150 polnisch sprechende in polnischen Uniformen verkleidete SS-Männer überfielen zwei schlesische Zollstationen und den Sender Gleiwitz.
Hitler wollte dadurch der Öffentlichkeit glaubhaft machen, dass Deutschland zum Krieg gezwungen sei.
Zuvor schließ Hitler mit der Sowjetunion einen ,,Nichtangriffspakt" ab.
Da England eine Garantieerklärung mit Polen hatte, war England gezwungen sich einzumischen. England stellte Hitler ein Ultimatum, bis zum 03. September alle Truppen aus Polen abzuziehen.
Italien ließ verkünden, dass es Hitler nicht zur Hilfe kommen könnte, da sie noch nicht auf den Krieg vorbereitet sind.
Da Hitler den Vormarsch nicht abbrechen wollte, erklärten die westlichen Mächte am 03. September Deutschland den Krieg.
11.September 1939: die deutschen Truppen waren vor Warschau
27. September 1939: Aufteilung Polens zwischen Deutschland und der Sowjetunion
Da England die Erzzufuhr nach Deutschland erschwerte, plante Hitler Hitler Norwegen über Dänemark zu besetzen. Erteilung des Befehls am 01. März 1940
30. April 1940: Besetzung von Norwegen und Dänemark
10. Mai 1940: Beginn des Westfeldzugs (Niederlande, Belgien und Luxemburg)
14. Mai 1940: Kapitulation der Niederlande und Belgien
05. Juni 1940: Schlacht um Frankreich
10. Juni 1940: Italien tritt in den Zweiten Weltkrieg ein
14. Juni 1940: Besetzung von Paris
22. Juni 1940: Frankreich und Deutschland schließen Waffenstillstand
01. Juli 1940: Japan wird aufgefordert die Sowjetunion anzugreifen
10. Juli 1940: Luftangriffe auf England
06. September 1940: Erster Rückzug Deutschlands aus Russland
27. September 1940: Italien, Japan und Deutschland verbünden sich
06. Dezember 1941: Deutschland und Italien erklären den USA den Krieg
Sommer 1942: USA zerstört die Flugzeugträgerflotte von Japan
1943: Zusammenbruch Italiens
Ende Januar 1945: Sowjetische Armeen stehen an der alten Grenze des Deutschen Reichs
22. März 1945: amerikanische Truppen überqueren den Rhein
21. April 1945: Sowjetische Truppen dringen in Berlin ein
30. April 1945: Einnahme Berlins
30. April 1945: Hitler begeht mit seiner Frau Suizid
08. Mai 1945: Kapitulation Deutschlands
Mit der bedingungslosen Kapitulation wurde Deutschland nicht nur von der nationalsozialistischen Herrschaft befreit, sondern es kam auch zur Teilung Deutschlands. Die vier Siegermächte USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich teilten das Land in vier Besatzungszonen.
Die Reichshauptstadt Berlin wurde in vier Sektoren unterteilt und erhielt einen eigenen Viermächtestatus.
Die künftige Behandlung Deutschlands wurde im Potsdamer Abkommen (August 1945) festgelegt:
- Denazifizierung: Beseitigung aller NSDAP-Strukturen, Verhaftung von Kriegsverbrechern
- Demilitarisierung: völlige Abrüstung, keine Produktion militärischer Güter
- Dezentralisierung: Entflechtung wirtschaftlicher Konzentration
- Demokratisierung: Umgestaltung des politischen Lebens auf demokratische Grundlage
Die Frage wie die Demokratisierung zu verwirklichen ist, wurde unterschiedlich ausgelegt. Für die Sowjets bedeutete Demokratie ,,Volksdemokratie", d.h. ein Regierungssystem, das zwar andere Parteien formal bestehen lässt, sie aber ein einem Block zusammenfasst und der Führung der kommunitischen Partei unterwirft.
Die drei westlichen Alliierten verstanden unter Demokratisierung Stimmrecht für alle bei Entscheidungen, Mehrheitsbeschluss, Minderheitenschut und Gewaltenteilung.
Das politische Leben in West und Ost
1946 Neubildung der neuen Länder:
1. Britische Zone:
- Schleswig-Holstein
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
2. Amerikanische Zone:
- Hessen
- Bayern
- Württemberg-Baden
3. Französische Zone:
- Südbaden
- Württemberg-Hohenzollern
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
1946 / 47 fanden dann in diesen Ländern die ersten freien und geheimen Landtagswahlen statt.
In der sowjetischen besetzten Zone (SBZ) wurden nach der Kapitulation Maßnahmen durchgeführt, die die Gesellschaft zu einer ,,antifaschistisch-demokratischen Ordnung" führen sollten. Die sowjetische Militäradministration in Deutschland erlaubte schon ab 1945 die Bildung von Parteien und Gewerkschaften.
Unter dem Druck der Besatzungsmacht wurde die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) und die SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zwangsvereinigt.
1947: Marshhallplan
Wiederaufbauprogramm für Europa
1948: Sechs-Mächte-Konferenz
Teilnehmer:
- USA
- Großbritannien
- Frankreich
- Benelux-Staaten
Einigung:
- Ruhrgebiet soll einer internationalen Kontrolle unterliegen
- Westdeutschland soll wirtschaftlich an Europa angebunden werden
- Abgeordnete aller Bundesländer sollen eine Verfassung für ein neues Land ausarbeiten
1948 Währungsreform durch den Marshall-Plan in den Westzonen (DM)
Die Ostzonen führten die Ostmark ein
1948 - 1949 Berliner Blockade (um die Einführung der DM in den Westsektoren Berlins zu verhindern)
23. Mai 1949 das Grundgesetz der BRD tritt in Kraft
Als Reaktion darauf wurde am 07. Oktober 1949 die DDR gegründet.
Kalter Krieg
Der ,,kalte Krieg" zwischen West und Ost entwickelte sich seit 1946 / 1947 und bestimmte die Welt- und Deutschlandpolitik. Konkret bedeutet dies, dass die Auseinandersetzungen zwischen den USA und der UdSSR ohne militärische Mittel ausgetragen wurden. Das geteilte Deutschland war die direkte Konfrontationslinie zwischen den beiden konkurrierenden Systemen Demokratie und Kommunismus.
Die Deutschland- und Außenpolitik des ersten Bundeskanzlers Konrad Adenauer war aus diesem Grund auf folgende Ziele gerichtet:
- volle Souveränität für die BRD
- Friedenssicherung durch Eingliederung in Westeuropa
- Überwindung der deutschen Teilung
Westintegration und Wirtschaftswunder
Adenauer ging von der Überlegung aus, dass nur durch die Einbindung der BRD in ein westliches Bündnissystem und eine Politik der Stärke gegenüber der Sowjetunion eine Wiedervereinigung Deutschlands zu erreichen sei. Die Westintegration vertiefte aber die Spaltung zwischen West und Ost. Sie vollzog sich für die Bundesrepublik in folgenden Schritten:
1949 Petersberger Abkommen: Westdeutschland wird erlaubt, konsularische Beziehungen zu ausländischen Mächten aufzunehmen und internationalen Organisationen beizutreten.
1950 Beitritt zum Europarat
1951 Gründungsmitglied der Montanunion: Ziele der sechs europäischen Länder war die Schaffung eines gemeinsamen Marktes für Kohle, Eisenerz und Stahl.
1955 Pariser Verträge:
Vertragsbündel aus:
- Deutschlandvertrag (Frankreich, Großbritannien, USA und BRD halten das Ziel der Wiedervereinigung vertraglich fest)
- Truppenvertrag (BRD tritt der NATO und WEU bei)
Mit der Hilfe der USA gelang der BRD der wirtschaftliche Aufschwung.
- die DM erwies sich als stabil
- schneller Wiederaufbau der Städte und Industrie (durch die Marshall-Plan-Hilfe)
- niedrige Löhne schufen Exportbedingungen und somit die Integration in die Wirtschaft
Zeit des Umbruchs und der Reform
In der zweiten Hälfte der achtziger Jahre zeichnete sich eine Entwicklung ab, in deren Verlauf der Kalte Krieg beendet wurde.
Loslösung von der sowjetischen Führungsmacht und Demokratisierung in Polen, in Ungarn, in der DDR und der Tschechoslowakei. Bulgarien, Rumänien und Albanien folgten.
1990 besiegelten die Staats- und Regierungschefs der NATO-Staaten das Ende des Ost-West Konflikts.
März 1991: Auflösung des Warschauer Pakts
Einheit im Rahmen der internationalen Entspannung
Durch die große Flüchtlingszahl wurde in den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 die Berliner Mauer errichtet.
In der Außenpolitik bekannte sich auch Brandt zum westlichen Bündnis und zu den USA. Bei der Neugestaltung des Ost-West Verhältnisses stand für ihn im Vordergrund, den Frieden in der Welt, in Europa und vor allem in Deutschland zu sichern.
- Moskauer-Vertrag (1970) mit der Sowjetunion
- Warschauer-Vertrg (1970) mit Polen
- Viermächte-Abkommen (1971) über Berlin mit den Siegermächten
- Prager-Vertrag (1973) mit der Tschechoslowakei
- Grundlagenvertrag (1973) mit der DDR
Willy Brandts Innenpolitik:
Erreichung sozialer Gerechtigkeit und neue Lebensqualität:
- Herabsetzung des Wahlalters auf 18 Jahre
- Betriebsverfassungsgesetz
- Chancengleichheit im Bildungsbereich
- Verbesserung des sozialen Sicherungsnetzes
- Reform des Abtreibungsparagraphen
Von der friedlichen Revolution in der DDR bis zur Wiedervereinigung
- 10. September 1989: Ungarn öffnet die Grenzen zu Österreich
- 07. Oktober 1989: Gorbatschow fordert die DDR-Führung zu Reformen auf
- 09. Oktober 1989: Großdemonstrationen mit der Forderung neuer demokratischer Strukturen
- 18. Oktober 1989: Erich Honecker tritt zurück
- 09. November 1989: DDR öffnet die Grenzen
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Hauptpunkte des Versailler Vertrags nach dem Ersten Weltkrieg?
Der Versailler Vertrag umfasste Abrüstungsbestimmungen für Deutschland, das Prinzip der "Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung der Völker" (welches nicht vollständig umgesetzt wurde), unklare Grenzziehungen und die Unzufriedenheit der deutschen Bevölkerung. Deutschland betrachtete den Vertrag als "Diktat von Versailles".
Wie nutzte die NSDAP die Unzufriedenheit der Deutschen aus?
Die NSDAP instrumentalisierte die Unzufriedenheit der Deutschen mit dem Versailler Vertrag und forderte dessen Revision als oberstes außenpolitisches Ziel. Der Vertrag kränkte den Nationalstolz, insbesondere die Kriegsschuldfrage.
Welche Ereignisse führten zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs?
Hitler brach den Versailler Vertrag durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und die Besetzung des Rheinlandes. Der Angriff auf Polen am 1. September 1939, gerechtfertigt durch inszenierte Grenzübertretungen, führte zur Kriegserklärung Englands und Frankreichs.
Wie verlief der Zweite Weltkrieg in Bezug auf Deutschland?
Nach dem Angriff auf Polen folgten die Besetzung Norwegens und Dänemarks, der Westfeldzug, die Schlacht um Frankreich, Luftangriffe auf England und der Krieg gegen die Sowjetunion. 1945 wurde Berlin eingenommen, Hitler beging Suizid, und Deutschland kapitulierte am 8. Mai 1945.
Was geschah mit Deutschland nach der Kapitulation im Zweiten Weltkrieg?
Deutschland wurde von der nationalsozialistischen Herrschaft befreit und in vier Besatzungszonen aufgeteilt (USA, Sowjetunion, Großbritannien, Frankreich). Berlin erhielt einen Viermächtestatus. Das Potsdamer Abkommen legte die Denazifizierung, Demilitarisierung, Dezentralisierung und Demokratisierung fest.
Wie unterschieden sich die Vorstellungen von Demokratisierung in Ost und West?
Die Sowjets interpretierten Demokratie als "Volksdemokratie" unter Führung der kommunistischen Partei. Die Westalliierten verstanden unter Demokratisierung das Stimmrecht für alle, Mehrheitsbeschlüsse, Minderheitenschutz und Gewaltenteilung.
Welche Schritte führten zur Teilung Deutschlands?
Die unterschiedlichen Demokratisierungsansätze, die Neubildung der Länder in den jeweiligen Zonen, die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED in der sowjetischen Zone, der Marshallplan, die Währungsreform und die Berliner Blockade führten zur Gründung der BRD (23. Mai 1949) und der DDR (7. Oktober 1949).
Was war der Kalte Krieg und wie beeinflusste er Deutschland?
Der Kalte Krieg war ein Konflikt zwischen den USA und der UdSSR ohne direkte militärische Auseinandersetzung. Deutschland war die Konfrontationslinie zwischen Demokratie und Kommunismus. Konrad Adenauers Politik zielte auf volle Souveränität, Westintegration und Überwindung der deutschen Teilung ab.
Welche Schritte führten zur Westintegration der BRD?
Die Westintegration umfasste das Petersberger Abkommen, den Beitritt zum Europarat, die Gründungsmitgliedschaft in der Montanunion und die Pariser Verträge (Deutschlandvertrag, Truppenvertrag, Beitritt zur NATO und WEU).
Welche Ereignisse führten zur Wiedervereinigung Deutschlands?
Die Loslösung von der sowjetischen Führungsmacht in Osteuropa, die Öffnung der ungarischen Grenzen, Gorbatschows Forderung nach Reformen in der DDR, Großdemonstrationen, der Rücktritt Honeckers, die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 und der Fall der Berliner Mauer führten zur Wiedervereinigung.
Welche Verträge schloss Willy Brandt im Rahmen seiner Ostpolitik?
Willy Brandt schloss den Moskauer Vertrag (1970) mit der Sowjetunion, den Warschauer Vertrag (1970) mit Polen, das Viermächte-Abkommen (1971) über Berlin, den Prager Vertrag (1973) mit der Tschechoslowakei und den Grundlagenvertrag (1973) mit der DDR.
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- Anita Mattes (Author), 2000, 2. Weltkrieg bis Wiedervereinigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98349