Hinduismus in Indien


Exposé / Rédaction (Scolaire), 2000

5 Pages


Extrait


REFERAT ZUM THEMA : HINDUISMUS IN INDIEN

Zum Wort : Mit dem Begriff Hinduismus (dessen Herleitung vom Altindischen Wort "shiva"(Fluß) auf den Indusstrom und Indien hinweist ) wird die Summe der Übereinstimmungen der wesentlichen Inhalte der klassischen Religion Indiens bezeichnet. Daten und Fakten: Indien hat nach China mit 935,7 Mio. (stand 1995) die zweitgrößte Einwohnerzahl der Welt, das jährliche Bevölkerungswachstum lag zwischen 1990 und 1995 bei 1,9%. Dem Hinduismus gehören ca.650 Mio. Menschen an. Etwas mehr als 82 % der Bevölkerung sind Hindus.Der Hinduismus ist eine zeremonienreiche, außerordentlich vielsichtige polytheistische Religion. Hindi ist die zweit meißt gesprochene Sprache der Welt.In Indien sind mindestens 300 Sprachen verbreitet, von denen 24 von min. 1 Mio. Menschen gesprochen werden.Amtssprach sind Englisch und Hindu.

Die Entwicklung ist weder einheitlich, noch an irgendeinen Gründer gebunden.Sie ist hervorgegangen aus dem nach der Einwanderung der Indo- Arier in das Indusgebiet entstandenen Vedismus, (Das war ca. Um 1200 v. chr.), und dem Brahmanismus der ca. um 800-500 v.chr. entstand. Wenn man diese beiden Ursprungs Religionen vergleicht, stößt man auf Gemeinsamkeiten, z.B. die Lehre vom Kreislauf der Wiedergeburt ("samsara = Wanderung) in dem die in allen einwohnenden Lebenskerne ("atman" = selbst) gemäß der Qualität der "karma" (selbstverschuldetes Schicksal, Handlungen, Tat) nach dem Tod des sie Umgebenden Wesens in unterschiedliche Existenzformen unterschiedlichen Ranges oder Kaste übergehen. Als Trost für allen irdischen Jammer, winkt dem Hindu die Wiedergeburt, das nächste Leben, das um so schöner wird, je gefügiger er sein Karma hingenommen hat - durch strikte Befolgung Dharma, des rechten Weges. Nach einer Kette von unendlich vielen Leben gelangt der normale gläubige dann ans Ziel, die Verschmelzung mit Gott. Brahmanen steigen wegen ihrer hohen Geburt schneller zum Heil auf, die Kastenlosen Harijans, die Unberührbaren überhaupt nicht. Karma Marga bedeutet "Weg der Werke" (nicht im christlichen Sinn von guten Werken/Taten, sondern von Arbeit) und ist neben Bhakti Marga - Weg der Verehrung - und Jana Marga - Weg des Wissens - einer der drei Wege zur seelischen Befreiung des Menschen.

Die weit zurück gehende Geschichte des Hinduismus brachte reichhaltige Kult- und Kunstformen sowie philosophische Denkweisen gemäß der unterschiedlichen Verehrung höchster Götter wie z.B. Brahma, Shiva und Vishnu. Die Hindus glauben auch an Reinkarnationen der Götter wie Beispielsweise Krishna von Vishnu. Vishnu ist einer der Hauptgötter und wird als Welterhalter angesehen. Ein weiterer Hauptgott ist Shiva, er ist Gott der Zerstörung, des Wandels und Liebesgott vieler Inder. Krishna gilt als Gott der Hirten und Bauern, der die Menschen liebt. Auch deswegen wird der Hinduismus von vielen Nichthindus oft für eine Vielgötterlehre gehalten. Das ist aber nur bedingt richtig. Zwar gibt es im Hinduismus viele verschiedenen Göttergestalten, doch sind sie alle nur Ausdrucksformen des einen "allmächtigen, allumfassenden , ewigen und allgegenwärtigen Gottes Brahma " Die zahlreichen Götter jedoch bieten jedem einzelnem Menschen die Möglichkeit, unter der Schutzherrschaft "seines" Gottes dem einen und einzigen "wahren" Gott näherzukommen. Im Endeffekt ist es daher Gleichgültig, für welchen der zahlreichen Götter man eine Vorliebe entwickelt.

Ein weiteres Phänomen sind die "Heiligen Waschungen" die jeder Hindu von Zeit zu Zeit immer wieder durch führt. Sie haben nichts mit äußerer Reinlichkeit zu tun. Den verschiedenen Kasten wurden verschiedene rituelle Reinheitsgrade auferlegt, die sie durch Waschungen in Flüssen, Tempelteichen oder auch unter normalen Wasserleitungen vollziehen müssendem Laufe des Tages durchläuft jeder Mensch verschiedene Grade oder Phasen der Verunreinigung, besagt der Hinduismus. Unrein wacht er auf und wird durch seine Ausscheidungen, durchs essen, durch die Arbeit, durch Geschlechtsverkehr, durch Berührung von z.B. Leichen, Aas, Leder, Unrat und anderen organischen Stoffen oder Angehörigen niederer Kasteiter mehr verunreinigt. Durch die Heiligen Waschungen erreicht der Hindu den Zustand der größten Reinheit und damit den günstigsten Zeitpunkt für eine religiöse Andacht. Bis zu ihrem fünften Lebensjahr gelten Kinder nach Hindu-Brauch als absolut reine Wesen. Das Kind trägt noch nicht die Last seiner früheren Leben, hat keine Pflichten, kann tun und lassen, was es will. Die verschiedenen Kasten sind ein ursprünglich rassisch begründetes Klassensystem. Die vier Ursprungskasten sind:

1. Brahmanen (ursprünglich Priester, heute oberste Schicht der Bevölkerung)
2. Kshatriyas (Könige, Fürsten, Krieger)
3. Vaishayas (Bauern, Handwerker, Händler
4. Shudras (Arbeiter, landlose Bauern, Tagelöhner)

Durch ständige Spaltungen verwandelte sich das rassische Klassensystem in ein soziales.

Heute gibt es mehr als 6000 Kasten und Unterkasten, darunter 15 Millionen Brahmanen und 11 Millionen Krieger, aber auch 110 Millionen Harijans. Harijan oder auch Paria und bedeutet soviel wie Unberührbarer der untersten bzw. kastenlosen Schicht. Das Wort stammt von Mahatma Ghandi. Der Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung setzte sich für die Parier ein, nannte sie Harijans="Kinder Gottes" und trat für ihre Gleichberechtigung und Gleichbehandlung ein. Bis her hat sich jedoch noch nicht viel für sie geändert. Sie dürfen Tempel nicht betreten und müssen vermeiden, daß ihr Schatten auf einen Kastenangehörigen fällt. Auf den Dörfern werden sie noch Heute schwer bestraft, bisweilen sogar getötet, wenn sie es gewagt haben, aus dem Brunnen eines Kastenhöheren zu trinken. Aber selbst die Harijans haben noch Unterklassen, wie z.B. die Tschamars, die Lederarbeiter und Schuhmacher, oder -ganz unten- die Baghis, die Latrinenreiniger;(nur noch Slum).Die Begründung für diese Abstufung liegt im Hinduismus, der allen Umgang mit organischen und unreinen Stoffen für niedrig hält.

Die Wirtschaft: In Indien sind mehr als 65% der Erwerbstätigen im Agrarbereich tätig, der ungefähr 32% des Bruttoinlandproduktes (BIP) erwirtschaftet. Indien steht im Welthandel mit der Erzeugung von Tee, Erdnüssen, Reis, Tabak, Weizen, Baumwolle, Milch, Zuckerrohr und Naturkautschuk an erster Stelle. Gertreide, Jute und Kaffee sind weitere bedeutende Güter. Zu den wichtigsten Bodenschätzen gehören Kohle, Eisenerz, Erdgas, Diamanten und Erdöl. Auch der Tourismus wird für die Wirtschaft zunehmend wichtig. Währungseinheit ist die indische Rupie. Das Bildungswesen in Indien: Der Schulbesuch ist in der unteren Primarstufe unentgeldlich, ab dem sechsten Lebensjahr besteht 8 Jahre lang die Schulpflicht. (stand 1995) Die Schulen sind oft notdürftig ausgestattet, viele Kinder im schulpflichtigen Alter besuchen den Unterricht überhaupt nicht. Der Alphaberitesierungsgrad liegt derzeit bei 52% (stand auch1995). Indien besitzt mehr als100 Universitäten und über 3000 höhere Bildungseinrichtungen Um die Schulbildung zu verbessern, werden verschiedene Entwicklungsprogramme von der Regierung gefördert. Das Gesundheitsbild ist in Indien im Allgemeinen sehr schlecht. Die Menschen leiden unter Armut, Unterernährung, mangelder Hygiene und fehlenden saniteren Einrichtungen. Immer wieder brechen Cholera-, Gelbfieber- und Malaria-Epedemien aus. Der Zugang zu medizinischen Einrichtungen und ärztlicher Behandlung ist begrenzt. Sozialarbeiter im Gesundheitswesen bemühen sich aktiv um eine Verbesserung des Gesundheitsstandards, indem sie Vorträge über Ernährung, Hygiene und Familienplanung halten. Die Kindersterblichkeitsrate betrug 96 Sterbefälle pro 1000 Lebendgeburten (stand 1990), die durchschnittliche Lebenserwartung etwa 60 Jahre (stand 1995 ).

Das Erscheinungsbild der Inder: Die Frauen tragen normalerweise einen Sari, ein langes, oftmals reich verziertes Stück Stoff, das Kunstvoll um den Körper drapiert wird. Schmuck ist sehr beliebt. Verheiratete Frauen tragen den Bindi, einen roten Punkt, der zwischen den Augenbrauen auf die Stirn gemalt wird. Die traditionelle Kleidung der Männer besteht aus dem Dhoti, einem langen Stück Stoff, das um die Hüften geschwungen wird. Wie bei den Frauen hängt auch der Kleidungsstil der Männer von der jeweiligen Gegend und der Religionszugehörigkeit ab.

Die Mentalität der Inder ist wie ihr gesamtes Leben sehr traditiosverwurzelt. Sie sind sehr religiös und familienbezogen.Sie legen sehr Großen Wert auf Bildung. Im allgemeinen pflegen sie einen einfachen Lebensstil, der nicht unbedingt durch materielle errungenschaften geprägt ist. Sie betonen vor allem die spirituelle Seite der menschlichen Existenz. Dabei besitzt besonders die Reinheit des Körpers und die damit verbundene Reinheit der Seele einen hohen Stellenwert. Der Fatalismus (vorherbestimmung des Schicksals) ist eine weitverbreitete Lebenseinstellung, die in vielen der wichtigsten Religionen von Indien verwurzelt ist.

Die Familie spielt in der indischen Gesellschaft eine zentrale Rolle. Ihre Interessen stehen vor denen der einzelnen Mitglieder. Die Familien sind z.T. noch sehr groß, obgleich die Regierung auf Familienplanung drängt, um das rasche Bevölkerungswachstum einzudämmen. Großfamilien leben meißt im gleichen Haushalt oder in unmittelbarer Nähe. Ältere Familienangehörige werden respektiert und von ihrer Familie versorgt.Der Vater ist Familienoberhaupt.

Viele Eheschließungen werden auch noch heute von den Eltern arrangiert. Inwieweit man sich dabei nach den Vorstellungen und Wünschen der Kinder richtet, hängt von der jeweiligen Familie ab.Den Indern ist die Ehe heilig; sie soll bis zum Tode und darüber hinaus bestehen. Hochzeiten werden mit ausgedehnten Feierlichkeiten und opulenten Mahlzeiten begangen und sind, soweit vorhanden mit hohen Ausgaben verbunden. In den Dörfern darf nur geheiratet werden, wenn die feierlichkeiten auch ausreichend ausgerichtet werden können.Die Zeremonien sind von Region zu Region verschieden. Meist tauschen Braut und Bräutigam Blumengirlanden und gegenseitige Versprechen aus, bevor sie mehrere Male um das Feuer schreiten und so die Eheschließung feierlich bestätigen. Die Mitgift einer Braut an den Bräutigam und seine Familie, die aus Geld oder Land besteht, ist zwar offiziell verboten, aber auch heute noch üblich.

Die Essgewohnheiten sind in Kasten und Religionsgruppen verschieden. Alle haben ihre eigenen Regeln bei der Auswahl der Nahrungsbestandteile und ihrer Zubereitung. Familien in städtischen Gebieten nehmen ihre Mahlzeiten oft gemeinsam ein. Häufig essen Frauen erst, nachdem die anderen Familienmitglieder und die Gäste ihre Mahlzeit beendet haben. Im Hinduismus gelten Kühe als heilig und dürfen dementsprechend nicht geschlachtet werden.Die Hindus dürfen also kein Rindfleisch zu sich nehmen.

Freizeit: Indien besitzt eine der größten Filmindustrien der Welt. In jeder größeren Stadt gibt es mehrere Kinos. Gut besucht sind auch Tanzveranstaltungen und Konzerte. Zu den beliebtesten Sportarten gehören Fußball, Kricket und Hockey. Die zahlreichen Volksfeste und religiösen Festtage haben im Leben der Inder einen hohen Stellenwert.Zu den gesetzlichen Feiertagen gehören der Neujahrstag (1. Januar), der Tag der Republik (26. Januar) und der Tag der Unabhängigkeit (15. August). Der Frühlingsbeginn und die Ernte werden mit Tanz und vielen anderen farbenprächtigen Veranstaltungen gefeiert.Im August oder September feiert man mit jan mashtami den Gebutstag des Hindu-Fürsten Krishna.

Fin de l'extrait de 5 pages

Résumé des informations

Titre
Hinduismus in Indien
Auteur
Année
2000
Pages
5
N° de catalogue
V98431
ISBN (ebook)
9783638968829
Taille d'un fichier
369 KB
Langue
allemand
Mots clés
Hinduismus, Indien
Citation du texte
Maren Ritter (Auteur), 2000, Hinduismus in Indien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98431

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