Deutschland im 19.&20. Jahrhundert


Exposé / Rédaction (Scolaire), 2000

55 Pages, Note: Abiturnote


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Der Wiener Kongress

Der Deutsche Bund

Die Karlsbader Beschlüsse Das Hambacher Fest Der Deutsche Zollverein

Die ,,Göttinger Sieben"

Der Vormärz

Die 48- Revolution

Der Krimkrieg

Italienischer Krieg

Der Verfassungskonflikt

Der Deutsch- Dänische Krieg Der Deutsch- deutsche Krieg Spaltung der Fortschrittspartei Schutz- und Trutzbündnis Norddeutscher Bund

Der Deutsch- Französische Krieg Das Deutsche Reich

Haltung der Großmächte gegenüber dem Deutschen Reich Die Gründerjahre

Die Gründerkrise

Reaktionen auf die Gründerkrise Der Kulturkampf

Sozialistengesetze und Sozialgesetzgebung

Drei Kaiser Abkommen

Zweibund

Dreibund

Mittelmeerentente

Rückversicherungsvertrag Deutsche Weltpolitik

Kolonialismus und Imperialismus Deutsche Flottenpolitik

Deutsch- englische Bündnismöglichkeit Kontinentalblock

Entente cordiale

1. Marokkokrise

2. Marokkokrise Triple Entente

Russischer Panslawismus

1. Balkankrise

2. Balkankrise

Niedergang des Osmanischen Reiches

Innenpolitische Gründe für die Weltpolitik Falsche Einschätzungen der Deutschen Haager Friedenskonferenzen

Der Erste Weltkrieg

Die Matrosenrevolte

Rat der Volksbeauftragten Waffenstillstand

Ebert- Groener Pakt

Stinnes- Legien Pakt und Bündnis mit den alten Mächten Der Reichsrätekongress

Weihnachtskämpfe Gründung der KPD Januaraufstand

Wahlen zur Nationalversammlung Die Weimarer Verfassung

Der Versailler Vertrag

Der Kapp Putsch

Belastungen der Weimarer Republik Das Londoner Ultimatum

Der Ruhrkampf

Die Inflation

Der Dawes- Plan

Die Verträge von Locarno

Der Reichspräsidentenwechsel Die Wirtschaftskrise

Der Young Plan

Bruch der großen Koalition Regierung Brüning

Reichspräsidentenwahl von 1932 Das Kabinett von Papen

Das Kabinett Schleicher

Hitlers Ernennung zum Reichskanzler

Die Revision des Versailler Vertrages

Deutschland unter der Herrschaft der Alliierten Die Potsdamer Konferenz

Die ,,Containmentpolitik"

Truman Doktrin

Der Marshallplan (European Recovery Program) Die Westzonen

Die Sowjetische Besatzungszone (SBZ)

Der Wiener Kongress

Im Jahre 1814 erkannte Frankreich unter Napoleon I. seine Niederlage an und schloss Frieden. Dem war die Völkerschlacht in Leipzig voraus gegangen, in welcher die deutsche Bevölkerung um ihre Freiheit kämpfte. Ihr war Beteiligung an der Regierung versprochen worden.

Auf dem Wiener Kongress verabschiedeten die vier Siegermächte und Frankreich die Kongressakte, welche die geographische Situation Europas auf den Stand von 1792 zurücksetzte. Es sollten die Grenzen dieser Zeit wiederhergestellt werden, um ein Gleichgewicht der europäischen Großmächte zu garantieren. Leitend waren die drei Grundsätze Restauration, Legimität und Solidarität. Die Politik der Legitimität wurde insbesondere von Frankreichs Außenminister Talleyrand verfolgt. Man versuchte in den europäischen Staaten wieder absolutistische Herrschaftssysteme einzuführen. Die deutsche Einheit und politische Freiheit, für die viele Deutsche in den Befreiungskriegen gekämpft haben, wurden zugunsten von europäischem Frieden und Legitimität aufgegeben. In Frankreich brachten die Siegermächte den Bourbonen Ludwig XVIII. wieder an die Macht. Deutschland wurde in 41 souveräne Fürstentümer und 3 freie Städte zersplittert. Sie waren im Deutschen Bund, welcher ebenfalls in der Kongressakte, in Form der Bundesakte, festgelegt war, zusammengefasst. Der deutsche Bund wurde durch den Bundestag mit Sitz in Frankfurt a.M. vertreten. Den Vorsitz hatte Österreich. Es gab zwei Gremien im Bundestag. Das Erste war der Engere Rat. Er war von Österreich und Preußen dominiert und Beschlüsse des Engeren Rates setzten sich in der Regel auch in der Vollversammlung durch, die das zweite Gremium war und vor allem Grundsatzbeschlüsse regelte. Der Bundestag besaß keine Exekutivorgane und war abhängig von den Landesregierungen. Dies entsprach der Zielsetzung des Wiener Kongresses. Der Deutsche Bund war nicht aktionsfähig, sondern konnte sich nur verteidigen. Er sollte der Erhaltung einer schwachen Mitte Europas dienen. Seine Mitglieder waren verpflichtet sich gegenseitig im Kriegsfall zu schützen. Das heißt sie operierten gemeinsam gegen Feinde außer- und innerhalb des Bundes. Durch den Bund regierten gleichzeitig die ausländischen Mächte in Deutschland hinein. Großbritannien war durch das Königreich Hannover, Dänemark durch Schleswig und Holstein und die Niederlande durch Luxemburg vertreten. Dabei hatten die jeweiligen Könige die Herrschaft in Personalunion inne.

In Osteuropa annektierte Russland Teile von Polen und der russische Zar Alexander I. war in Personalunion König des Kongresspolen. Dadurch konnte Russland in Europa hineinwachsen und sich weiter dem Zustand der europäischen Hegemonialmacht annähern.

Preußen erhielt das Großherzogtum Posen und damit den Rest des früheren Polen. Außerdem konnte Preußen Gebietsgewinne in Sachsen auf dem Wiener Kongress durchsetzen. Als Schutz vor einem Angriff Frankreichs wurde Preußen die Rheinprovinz zugesprochen. Großbritannien kann als der eigentliche Sieger des Wiener Kongresses bezeichnet werden. Indem auf dem Kontinent ein ausbalanciertes Gleichgewicht hergestellt wurde und England durch freundliche Staaten, die Niederlande, Schweiz und Piemont einen Schutz vor Frankreich etablieren konnte und Einfluss durch Hannover im Deutschen Bund nahm, konnte es sich auf seine Überseekolonien konzentrieren. Außerdem war durch die Restauration Großbritanniens Seeherrschaft wiederhergestellt worden. Großbritannien begann nach dem Wiener Kongress die Politik der ,,splendid isolation".

Österreich konnte Gebiete in Norditalien im Tausch gegen die habsburgerischen Niederlande gewinnen und erreichte starken Einfluss, durch Verwandtschaft der Herrscherhäuser und Bündnisse innerhalb des zersplitterten Italiens.

Aufgrund der Initiative Alexander I. entstand die Heilige Allianz. Ihr schlossen sich, mit Ausnahme Großbritanniens, des Vatikans und des Osmanischen Reiches, alle europäischen Mächte an. Er regelte die gegenseitige Unterstützung und wurde gegen die nationalistischen und liberalistischen Strömungen eingesetzt.

Weiterhin entstand der Viererbund, in dem sich Großbritannien, Preußen, Österreich und Russland zur kollektiven Sicherung der Ordnung und Sicherheit Europas verpflichteten. Frankreich trat dem Bündnis sofort bei.

Der Deutsche Bund

Nachdem Napoleon aus Deutschland vertrieben war, verlangten die deutschen Bürger die Schaffung eines deutschen Nationalstaates, der unabhängig von Frankreich und Russland sein sollte. Sie wollten die Herrschaft der Fürstentümer beendet wissen und verlangten zumindest eine konstitutionelle Monarchie. Die Ziele waren im Einzelnen besonders Einheit, Freiheit und Gleichheit. Außerdem verlangte man Meinungsfreiheit, Bürgerrechte und eine Verfassung.

Diese Forderungen wurden aber nicht erfüllt. Deutschland war in das Interessenzentrum der europäischen Großmächte gerückt und sollte als schwache Mitte den europäischen Frieden sichern. Das Ergebnis dieser Vorstellungen war der Deutsche Bund. In ihm vereinigten sich die 41 souveränen Fürstentümer und freien Städte.

Der Deutsche Bund war ein Defensivbündnis und keine staatenähnliches Gebilde. Sein Zweck war die Bewahrung einer schwachen Mitte. Seine Mitglieder verpflichteten sich die Sicherheit des Deutschen Bundes nach innen und außen zu verteidigen. Die Mitglieder durften keine, dem Bund entgegengerichteten Verpflichtungen oder Verbindungen eingehen. Ziel war ,,Erhaltung der inneren und äußeren Sicherheit Deutschlands und der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten".

Die Bundesversammlung hatte ihren Sitz in Frankfurt und regelte unter Vorsitz Österreichs die Bundesangelegenheiten durch Vertreter der Mitglieder. Sie hatte die Form eines ständigen Gesandtenkongresses. Entscheidungsfähige Mehrheiten konnten in der Regel nur dann erzielt werden, wenn Preußen und Österreich gleich votierten. Auch die Meinungs- und Pressefreiheit wurde begrenzt um die staatliche Sicherheit zu schützen. Die Handlungsmöglichkeiten des Deutschen Bundes waren stark beschränkt, da die militärische Gewalt immer noch die einzelnen Regierungen besaßen. Außerdem konnte kein einheitlicher Wirtschaftsraum in Deutschland geschaffen werden. Währungen, Maße usw. wurden nicht vereinheitlicht und innerhalb des Deutschen Bundes gab viele Zollschranken, die den Binnenhandel behinderten. Auch die Rechtssprechung war nicht einheitlich und unterlag weiterhin den Staaten. Die landständischen Verfassungen, welche die Bundesakte vorschrieb, unterlagen der Willkür der Herrscher und so wurden nur in mehreren Staaten Süddeutschlands landständische Verfassungen etabliert.

Der Deutsche Bund war von dem Dualismus Österreichs und Preußens bestimmt. Er sollte den Deutschen Bund außenpolitisch schwächen.

Der Deutsche Bund wurde von vielen deutschen Bürgern als Bruch des Versprechens der Kriege gegen Napoleon empfunden. Sie hatten Deutschland befreit und waren mündige und aktive Mitglieder des Staates geworden. Sie fühlten sich nicht mehr als Untertanen. Sie verlangten nach Freiheit, Einheit und Gleichheit. Sie forderten Mitbestimmungsrecht in Form einer konstitutionellen Monarchie nach englischem Vorbild, Meinungs- und Pressefreiheit und den Nationalstaat Deutschland. All das war ihnen durch den Wiener Kongress genommen worden. Aber der Nationalismus der seit der französischen Revolution eng mit dem Liberalismus verbunden war lebte weiter.

Die Karlsbader Beschlüsse

Nach der Ermordung des Schriftstellers August von Kotzebue wurden 1819 auf Betreiben Metternichs die Karlsbader Konferenzen einberufen. Hier wurden allgemeine Pressezensur, Verbot der Burschenschaften, Entlassung von revolutionär gesinnten Lehrkräften, Überwachung von Universitäten und die Einrichtung einer Zentraluntersuchungskommission in Mainz beschlossen und dann vom Bundestag angenommen. Die Beschlüsse standen im Bezug zur Demagogenverfolgung des reaktionären Metternichs. Sie bildete mit der Heiligen Allianz die Eckpfeiler des ,,System Metternich". Pressezensur und Polizeigewalt waren die Mittel gegen Republikaner, Liberale und Nationalisten.

Das Hambacher Fest

Das Hambacher Fest von 1932 war ein Treffen von Liberalen und Republikanern. Sie forderten die nationale Einheit Deutschlands, die deutsche Republik und sogar ein konföderiertes, republikanisches Europa. Metternich veranlasste daraufhin die Bundesversammlung Maßnahmen gegen solche Bestrebungen zu ergreifen. Es wurde Gesetze erlassen, die die Freiheiten weiter einschränkten und die Verfolgung ausweiteten und die Initiatoren des Hambacher Festes wurden verhaftet oder vertrieben.

Der Deutsche Zollverein

Der Deutsche Zollverein wurde 1834 gegründet. Er bestand aus Preußen und siebzehn weiteren deutschen Staaten, jedoch nicht Österreich. Er war ein Zusammenschluss aus drei älteren Zollvereinen und schuf einen einheitlichen Binnenwirtschaftsraum. Er war ein erster Schritt zur deutschen Einheit, mit deren Eintreten er 1871 aufgelöst wurde. Der Deutsche Zollverein gab der Industrialisierung entscheidende Impulse und stärkte das Wirtschaftswachstum.

Göttinger_Sieben Göttinger_Sieben Die ,,Göttinger Sieben"

Als der König von Hannover eigenmächtig die dortige Verfassung außer Kraft setzte, erklärten die Göttinger Sieben, ihnen gehörten auch die Gebrüder Grimm an, dass dieser Schritt nicht legitim sei. Daraufhin wurden sie aus ihren Ämtern entlassen, sie hatten aber die Sympathie der Öffentlichkeit hinter sich.

Der Vormärz

Um 1840 weitete sich die nationalistische Politik der Großmächte aus, sie begannen Weltpolitik zu betreiben. Die deutsche Nationalbewegung nahm an dieser Entwicklung Anteil, sie befürchtete ein deutsches ,,Zuspätkommen" und forderte für Deutschland Weltgeltung. Als Frankreich als Entschädigung für seine Verluste im Orient die Rheingrenze forderte, erhob sich in Deutschland eine nationale Welle des Protests. Viele glaubten, nur ein deutscher Nationalstaat böte gegen derartige Bestrebungen ausreichenden Schutz. 1840 bestieg Friedrich Wilhelm IV. den preußischen Thron. Er verfolgte weitgehende politische Änderungen und wollte eine christlich, ständestaatliche Struktur einführen. In diesem Sinne dachte er über die Einführung einer Verfassung nach. Gemeinsam mit den ständischen Landtagen der Provinzen Preußens gedachte er eine Verfassung auszuarbeiten, die aber keine moderne Repräsentativerfassung sein sollte. Sie traten als ,,Vereinigte Landtage" zusammen und forderten effektive Mitbestimmung und Gewaltenteilung. Diese ,,Verselbstständigung" ging dem König zu weit und er löste den Vereinigten Landtag auf. Ein weiteres Problem der nationalistischen Bewegung war das Ausland. Ein deutscher Nationalstaat wäre außerordentlich stark gewesen und hätte eine Bedrohung für seine Nachbarn darstellen und sogar hegemoniale Ansprüche stellen können. Deutschland wuchs in der Zeit vor der Revolution zusammen. Eine Binnenwanderung setzte ein und Deutschland wandelte sich im Rahmen der Industriellen Revolution vom Agrarstaat zum Industriestaat. Die Industrie war auf den wirtschaftlichen Austausch angewiesen, was auch zur Entstehung der Zollvereine führte. Diese beiden Phänomene, Mobilität der Menschen und wirtschaftlicher Austausch, ließen Deutschland zusammenwachsen. Die Krisenstimmung wurde in Deutschland durch mehrere Hungersnöte, Arbeitslosigkeit, Teuerung und Depression verschärft. Österreich und Preußen bewegten sich am Rande des Staatsbankrotts. Gleichzeitig befanden sich die alten Gesellschaftsstrukturen in der Auflösung.

Trotz der Strafen und Repressionen wurden die republikanischen und demokratischen Bewegungen immer stärker. Katholische und sozialistische Bewegungen konnten sich kaum etablieren, da sie starken Repressionen unterlagen.

Die konstitutionellen Republikaner wollten ein Deutsches Reich mit einer konstitutionellen Monarchie. Die Demokraten forderten eine parlamentarische Republik. Zu dieser Zeit ließen sich die beiden Bewegungen noch nicht klar trennen.

Kurz vor der Revolution trugen sie ihre Forderungen immer selbstbewusster, öffentlicher und lautstarker vor.

Die 48- Revolution

Der Auslöser war eine Revolution in Paris gegen König Louis Phillipes im Februar 1848. Er dankte ab und es wurde die Zweite französische Republik ausgerufen. Auf diese Revolution folgten viele Revolutionen in ganz Europa, dabei mehrere in Deutschland. Besonders in Süddeutschland fand die Revolutionsbewegung große Resonanz. In ihr dominierten besonders die Republikaner.

Der Bundestag in Frankfurt machte Zugeständnisse, unter anderem hob er die Karlsbader Beschlüsse auf. Aber er konnte den Fortgang der Revolution nicht mehr aufhalten, er hatte seine Glaubwürdigkeit in früheren Jahren verspielt. Er berief ein Vorparlament ein, welches beschloss, Wahlen zur Nationalversammlung vorbereiten zu lassen. Der demokratische Flügel des Vorparlamentes wollte die Republik als Staatsform, die Abschaffung der indirekten Steuern und stehenden Heere und Föderalismus statt Erbmonarchie. Der liberale, und stärkere, Flügel wollte eine Monarchie mit einem souveränen Volk und einen Bundesstaat unter preußischer Führung.

In vielen Bundesstaaten entstanden Märzministerien. Volksversammlungen forderten Presse- und Versammlungsfreiheit, Geschworenengerichte, allgemeine Volksbewaffnung und soziale Gerechtigkeit. Ein Aufstand in Baden wurde von Truppen der Bundesstaaten niedergeschlagen. Die Revolution war nicht zentral gelenkt, ihr Träger war das Bürgertum. In Österreich trat Metternich nach Straßendemonstrationen und Unruhen zurück und floh. Es wurde eine neue Regierung aus Adel und Hofbeamten berufen. Eine Verfassung wurde oktroyiert und nach Aufständen zurückgenommen. Die Regierung berief einen verfassungsgebenden Reichstag.

Die Berliner waren zunächst zurückhaltend, aber nach ersten Toten wuchs die Wut auf das Militär und es wurden Märzforderungen laut. König Friedrich Wilhelm IV. ging auf diese Forderungen ein und wollte für einen Bundesstaat und eine Verfassung eintreten. Es versammelte sich eine Menschenmenge auf dem Schlossplatz um dem Monarchen zu danken und forderte den Abzug des Militärs. Bei der Räumung des Platzes lösten sich Schüsse, woraufhin es zur Errichtung von Barrikaden und Straßenkämpfen kam. Der König berief einen liberalen preußischen Ministerpräsidenten und der einberufene Vereinigte Landtag beschloss die Wahl eines gesamtpreußischen Parlamentes. Ein liberales Kabinett schuf neue Freiheiten. Die verfassungsgebende Versammlung wollte eine stärkere Volksvertretung. König, Adel und Militär standen der Nationalversammlung noch feindseliger gegenüber, als diese die Freiheiten ausdehnte, konservative Traditionen beschnitt und den König weiter schwächte.

Im Rahmen der Revolution bildeten sich zahlreiche politische Vereine und die Bevölkerung politisierte sich.

Die Wahlen zur Deutschen Nationalversammlung fanden nach allgemeinem, direktem, und geheimen Wahlrecht statt und waren Verhältniswahlen. Es existierte noch keine Parteienstruktur, so dass die Kandidaten meist nach ihrer Persönlichkeit gewählt wurden. Das Parlament bestand aus Honoratioren, in erster Linie Richter, Beamten usw.. Als Präsident wurde Heinrich von Gagern gewählt. Es bestanden demokratisch-republikanische, liberale, katholisch-konservative und monarchisch-konservative Fraktionen, die nur langsam die Form von Parteien annahmen. Die stärksten Fraktionen waren die Liberalen und die Demokraten. Die Demokraten wollten einen Bürgerstaat, die Liberalen hingegen wollten den Einfluss des Großbürgertums gewahrt wissen. Die Nationalversammlung errichtete eine provisorische Zentralgewalt, allerdings waren viele Bundesstaaten, unter ihnen Preußen, nicht bereit, ihr die Kontrolle über das Militär zu überlassen.

Im März 1848 kollidierten dänische nationale Gedanken mit deutschen. Der dänische König Christian IX. berief ein eiderdänisches Ministerium für Holstein. Daher forderten Deutsche in Kiel den Anschluss an Einheits- und Freiheitsbestrebungen Deutschlands und militärisches Vorgehen. Die Nationalversammlung ließ Bundestruppen einrücken. Obwohl das Heer mehrere Siege errang, wurde auf Drängen Preußens der Frieden von Malmö geschlossen, denn Preußen zog es vor, dem Drängen Großbritanniens und Russlands nachzugeben anstatt den Anweisungen aus Frankfurt zu folgen. Hierdurch geriet die Nationalversammlung in eine tiefe Krise, sie verbot den Friedensschluss, war aber nach dem Rücktritt der Regierung gezwungen, ihn nachträglich anzuerkennen. Als in Frankfurt Unruhen die Stadt erschütterten, rückten preußische und österreichische Truppen ein.

Die Grenzen des neuen Staates stellten ein schwerwiegendes Problem dar, denn es war keineswegs klar, wie sie zu ziehen waren. Teile des Parlamentes plädierten dafür, auch Gebiete mit vorwiegend nichtdeutscher Bevölkerung aufzunehmen, wogegen sich diese aber wehrte. Auch die österreichische Miteinbeziehung war ein großes Problem. Es stellte sich die Frage ob Österreich mit aufgenommen werden sollte oder überhaupt konnte. Denn der Kaiser musste entweder der preußische König, was eigentlich vorgesehen war, oder der österreichische König werden und somit hatte sich eine der beiden Großmächte unterzuordnen. Nicht nur, dass sie kaum dazu bereit sein würden, auch die nichtdeutschen Großmächte hätten schwerlich die Entstehung eines solchen Staates inmitten Europas geduldet, denn hegemoniale Ansprüche seitens dieses Staates wären dann nur noch eine Frage der Zeit gewesen. Die Nationalversammlung entschied letztlich diese Frage Österreich zu überlassen. Wien lehnte die Eingliederung ab.

1849 wurde die Reichsverfassung verabschiedet und eine Delegation der Nationalversammlung reiste zu Friederich Wilhelm IV, um ihm die Krone des ,,Kaisers der Deutschen" anzutragen. Aber seine Auffassung vom Gottesgnadentum ließ ihn die Krone ablehnen. Das Frankfurter Parlament stürzte in eine tiefe Krise. Von Gagern trat zurück und Preußen zog seine Abgeordneten zurück. Das Rumpfparlament zog sich nach Stuttgart zurück und wurde dort von württembergischen Militär auseinandergetrieben.

Preußen wollte einen kleindeutschen Staatenbund errichten, aber mit Bundesstaaten unter der Herrschaft von Monarchen. Dieser Plan stieß aber auf den Widerstand Russlands und Österreichs, so dass Preußen in der Olmützer Punktation diesen Plan aufgeben musste. Stattdessen wurde festgelegt, dass der, unzeitgemäße, Deutsche Bund wiederhergestellt wurde. Österreich und Preußen konnten sich jedoch nicht über einen Führungsanspruch einigen. Österreich war durch die Revolution aus Deutschland hinausgedrängt worden.

Der preußische König oktroyierte eine Verfassung. Sie führte das Drei- Klassenwahlrecht ein, und ein 2 Kammernparlament, dessen erste Kammer ein Herrenhaus war. Die Kammern hatten das Recht zur Gesetzesinitiative und mussten den Haushalt verabschieden. Die Revolution scheiterte aufgrund verschiedener Faktoren. Zum einem fehlte ein einheitlicher Schauplatz und es gab keine wirklich einheitlichen Vorstellungen, wie weit die Revolution gehen sollte, klar war nur, dass sich etwas ändern musste. Hierbei sind insbesondere die Differenzen zwischen den Liberalen und den Demokraten zu nennen. Die langen Diskussionen zögerten wichtige Entscheidungen hinaus, so dass die Revolution an Schwung verlor. Ein weiterer wichtiger Faktor war, dass das Parlament nicht die Befehlsgewalt über das Militär an sich genommen hat, so dass ihm eine entscheidende Machtbasis fehlte.

Die Liberalen zogen aus den Ereignissen die Erkenntnis, dass man zuerst die Einheit anstreben müsse, die Freiheit könne man erst zu einem späteren Zeitpunkt verwirklichen.

Der Krimkrieg

Das eigentliche Ziel Russlands war es, den Zugang zum Mittelmeer zu gewinnen. 1841 war der Dardanellenvertrag geschlossen worden, der besagte, dass im Kriegsfalle die Meerenge am Bosporus nur von türkischen Kriegsschiffen befahren werden durfte. Russland entzündete den Streit an der Religionsfrage. Es trat als Schutzmacht der orthodoxen Christen im Osmanischen Reich auf. Da dies nicht von der Türkei anerkannt wurde, besetzte Russland 1853 die Donaufürstentümer Moldau und Walachei. Die türkische Flotte wurde von der russischen Schwarzmeerflotte versenkt.

Frankreich und Großbritannien entsandten daraufhin eine Flotte in das schwarze Meer. Sie kämpften gemeinsam mit der Türkei um Sewastopol, ihnen schloss sich später Piemont- Sardinien an. Sie besiegten 1855 Russland. Unterstützung erhielten sie von Österreich, dass russische Verbündete band und Russland mit Krieg drohte. Es befürchtete Unabhängigkeitsbestrebungen von Seiten seiner slawischen Bevölkerung. Das Ergebnis des Krieges war, dass das Schwarze Meer neutralisiert, also von russischen Kriegsschiffen bereinigt wurde. Dies wurde im Pariser Frieden festgelegt. Ebenfalls ein Ergebnis des Krimkrieges war die Aufhebung der nachnapoleonischen Ordnung. Am meisten profitierte also Frankreich von dem Krieg.

Preußen verbesserte sein Verhältnis zu Russland, indem es sich nicht von Österreich zur Unterstützung der Alliierten gewinnen ließ. Stattdessen blieben Preußen und der Deutsche Bund neutral. Dabei konnte Preußen auch seinen Einfluss im Deutschen Bund zu Lasten Österreichs vergrößern.

Italienischer Krieg

Die italienische Krise wurde von den italienischen Nationalisten und Napoleon III. provoziert. Die italienischen Nationalisten wollten sich von Österreich befreien, ihr Motto war ,,frei bis zur Adria". Napoleon betrachtete sich als Förderer und Beschützer der europäischen Nationalitäten. Er richtete seine Politik vor allem auf die Rückgewinnung der Rheingrenze und gegen Österreich. Russlands Haltung war wohlwollend neutral gegenüber Italien. Napoleon und Graf Cavour provozierten 1859 geschickt eine Kriegserklärung Österreichs. Die italienischen Truppen konnten die Österreicher mit französischer Hilfe schlagen. Allerdings erreichten sie ihr Kriegsziel nicht, denn Venetien verblieb bei Österreich. Österreich strebte einen schnellen Frieden an, weil Preußen Österreich abhängig zu machen suchte. Preußen forderte eine Gleichstellung im Bund. Diese Politik wurde jedoch durch Österreichs schnellen Friedensschluss verhindert. Österreich gab Italien auf zugunsten vom Deutschen Bund.

In Deutschland entfachte der Italienische Krieg eine Welle der nationalen Begeisterung.

Zunächst unterstützte die Mehrheit Österreich, weil es gegen Frankreich, den Gegner der Deutschen, kämpfte. Die Nationalisten glaubten, dass ein gewonnener Krieg auch die deutsche Einheit fördern würde. Aber als sich die Niederlage Österreichs abzeichnete, sahen viele die Möglichkeit, dass man Österreich leicht loswerden könne und sich eine leichte Lösung offenbarte. Die nationalistischen Bestrebungen gipfelten schließlich in den Feierlichkeiten zu Schillers hundersten Geburtstag.

Der Italienische Krieg offenbarte die Handlungsunfähigkeit des Deutschen Bundes. Er konnte nach außen keine Stärke demonstrieren, weil Österreich und Preußen in erster Linie gegeneiner arbeiteten. Dies zeigte sich vor allem in Preußens abwartenden Taktieren. Österreich zeigte durch seine Niederlage gegenüber der Öffentlichkeit eine deutliche Schwäche. Im Ansehen der Öffentlichkeit waren beide gesunken.

Die kleindeutsche Lösung war nach dem Krieg als Möglichkeit geblieben. Viele Deutsche wollten nun ein Deutschland unter Ausschluss Österreichs. 1859 wurde der Deutsche Nationalverein gegründet. Viele Nationalisten wollten nun zuerst ein geeintes Deutschland, erst danach sollte die politische Freiheit folgen, also Einheit vor Freiheit.

Der Verfassungskonflikt

Die preußische Regierung wollte 1860 die Präsenzstärke des Heeres erhöhen. Die Dienstzeit sollte von zwei auf drei Jahre verlängert werden und die Dienstpflicht der Landwehr vermindert und Teile von ihr in die Linientruppen eingegliedert werden.

Die Liberalen kritisierten dieses Vorhaben stark, denn durch die praktische Beseitigung der Landwehr wurde das Bürgertum aus dem Militär gedrängt und durch die Erhöhung der Dienstzeit konnten aus den Rekruten eher Menschen, die soldatisch und nicht bürgerlich gesinnt waren, gemacht werden. Aus diesen Gründen stimmte das Abgeordnetenhaus der Heeresvorlage nicht zu.

Zweimal stimmte das Abgeordnetenhaus der Vorlage als Provisorium zu, aber als die Fortschrittspartei aus den Wahlen Ende 1861 gestärkt hervorging, war eine Verabschiedung des Etats für 1862 nicht mehr möglich. König Wilhelm I. reagierte, indem er das Abgeordnetenhaus auflöste. Bei den Neuwahlen wurden allerdings die Liberalen gestärkt, so dass der König zurücktreten wollte. Zu diesem Zeitpunkt brachte der Kriegsminister Roon Otto von Bismarck ins Spiel. Er war bereit auch gegen die Verfassung auf Grundlage der Lückentheorie zu regieren und die Heeresreform durchzusetzen. Die Lückentheorie besagte, dass die Verfassung den Fall einer längeren Uneinigkeit über den Etat nicht vorgesehen hätte und dass in diesem Fall die Regierung ihren Vorschlag durchsetzen dürfe, um die Handlungsfähigkeit des Staates zu erhalten. Bismarck wurde zum preußischen Ministerpräsidenten und Außenminister ernannt.

Am Verfassungskonflikt lässt sich erkennen, dass Wilhelm I. nicht bereit war die konstitutionelle Monarchie zu realisieren und die Bürger an der Regierung zu beteiligen. Die ,,Neue Ära" war mit dem Verfassungskonflikt endgültig beendet.

Nach den beiden siegreichen Kriegen gegen Dänemark und Österreich nahm das Abgeordnetenhaus 1866 die Indemnitätsvorlage Bismarcks an und gab nachträglich seine Zustimmung zu den Ausgaben der Regierung. Die Liberalen stürzten in eine schwere Krise, der Erfolg Bismarcks war nicht zuletzt verantwortlich für die autoritäre Regierungsweise im späteren Reich.

Der Deutsch- Dänische Krieg

1863 setzte sich Dänemark über das Londoner Protokoll hinweg, als es ein Grundgesetz erließ, dass Schleswig mit einschloss. Nach vergeblichem Protest schritt der Deutsche Bund zur Bundesexekution. Österreich und Preußen besiegten Dänemark. Die europäischen Großmächte griffen nicht ein. Im Frieden von Wien musste Dänemark die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg abtreten. Die Verwaltung von Schleswig ging an Preußen, die von Holstein an Österreich. Bismarcks Strategie war die Beseitigung des Dualismus zwischen Preußen und Österreich durch Kriege und er entwickelte die Vorstellung der Errichtung eines preußischen Einflussgebietes nördlich des Mains. Letztendlich sollte er aber diese Vorstellungen übertreffen .

Der Deutsch- deutsche Krieg

1866 forderte Bismarck eine Reform des Bundes, er sollte liberaler werden. Österreich musste dies als Angriff werten, da hierdurch seine Interessen bedroht wurden. Es antwortete mit dem Wunsch in Norddeutschland einen Mittelstaat zu errichten. Dies war eine deutliche Drohung an Preußen, das daraufhin Holstein unblutig besetzt. Österreich beantragte beim Deutschen Bund die Mobilisierung aller nichtpreußischen Kontingente. Der Antrag wurde angenommen und Preußen erklärte das Ende des Bundes. Nach Ablauf eines Ultimatums marschierte es in Sachsen, Hannover und Kurhessen ein, woraufhin der Bundestag eine Bundesexekution gegen Preußen beschloss.

Vor Beginn des Krieges hatte Preußen ein geheimes Angriffsbündnis mit Italien geschlossen, welches von Frankreich gebilligt wurde. Im Kriegsfall trat Italien in den Krieg gegen Österreich ein und sollte dafür Venetien erhalten. Großbritannien und Russland verhielten sich zurückhaltend. Frankreich dagegen lud zu einem Kongress ein, der die strittigen Fragen klären sollte. Wäre dieser Kongress erfolgreich gewesen, wäre die Politik Bismarcks gescheitert, aber Wien lehnte ab. Bismarck hatte für den Krieg in der Bevölkerung kaum Rückhalt.

Preußen konnte Österreich 1866 schnell besiegen, der deutsche Dualismus hatte damit sein Ende gefunden. Vor allem Frankreich und Russland versuchten auf die Friedensverhandlungen einzuwirken. Der Zar ließ sich besänftigen, indem Bismarck ihm Unterstützung bei der Beseitigung der Schwarzmeerklausel des Pariser Friedens von 1856 zusagte. Im Falle Frankreichs ließ Bismarck es auf einen Krieg ankommen. Der Friede von Prag 1866 war auf Betreiben Bismarcks ein maßvoller Friede, der österreichische Revanchegedanken unterbinden sollte. Österreich wurde nicht bloßgestellt und musste ,,nur" eine Kriegsentschädigung von 40 Millionen Talern zahlen und Venetien an Italien abtreten. Des weiteren schied es aus dem deutschen Staatenbund aus.

Spaltung der Fortschrittspartei

1866 spaltete sich die Fortschrittspartei an Bismarcks Indemnitätsvorlage. Es entstand die, Bismarck unterstützende, Nationalliberale Partei.

Schutz- und Trutzbündnis

1867 vereinbarte Preußen mit 17 deutschen Mittel- und Kleinstaaten ein Offensiv- und Defensivbündnis. Damit trat es erfolgreich französischen Kompensationsforderungen entgegen. Kurz darauf entstand ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis zwischen Preußen und den süddeutschen Staaten. Diese Bündnisse sollten die weitere Ausweitung der preußischen Vormachtstellung in Deutschland schützen.

Norddeutscher Bund

1867 entstand der norddeutsche Bund. Das Bundespräsidium hatte der preußische König inne, Bundeskanzler war Bismarck. Der Bundesrat war die Exekutivgewalt, er betonte den föderalistischen Charakter und die Legitimitätsansprüche der Fürsten. Die Volksvertretung war der Reichstag. Er wirkte bei der Gesetzgebung mit (zusammen mit dem Bundesrat) und verabschiedete den Haushalt. Der Norddeutsche Bund war ein einheitliches Zoll- und Handelsgebiet. Im neuen Zollverein von 1868 wurden die süddeutschen Staaten zollpolitisch und wirtschaftlich enger an den Norddeutschen Bund gebunden.

Die preußische Führungsrolle in Deutschland wurde von Großbritannien unter dem Gesichtspunkt der kontinentalen Machtverteilung gesehen. Mit Nichtintervention konnte man rechnen, da Großbritannien mehr mit kolonialen Problemen beschäftigt war. Russlands Außenpolitik war in erster Linie auf die Revision des Pariser Friedens ausgerichtet. Preußen und Russland hatten sich bereits bei der Alvenslebenschen Konvention angenähert und eine russisch- österreichische Intervention war unwahrscheinlich, da die russisch- österreichischen Beziehungen durch den Interessenskonflikt auf dem Balkan belastet waren. Des weiteren konnte Bismarck in dieser Zeit Russland leicht besänftigen, indem er Unterstützung bei der Revision des Pariser Friedens zusagte.

Die Politik Frankreichs war eher unverlässlich. Frankreich verlangte Kompensationen, für die Duldung der Reformation Deutschlands. Frankreich war grundsätzlich bereit einen deutschen Nationalstaat zu akzeptieren, wollte dabei aber seine europäische Vormachtstellung (Präponderanz) gewahrt wissen.

Der Deutsch- Französische Krieg

1867 erlitt Frankreich eine diplomatische Niederlage in der Luxemburgischen Krise. Preußen konnte verhindern, dass Frankreich Luxemburg vom niederländischen König kaufte. Luxemburg erhielt daraufhin einen neutralen Status.

1870 bot die spanische Regierung dem Prinzen Leopold aus dem Hause Hohenzollern- Sigmaringen, einer Nebenlinie des preußischen Herrscherhauses die spanische Krone an. Auf Betreiben Bismarcks, der die preußischen Interessen in Spanien gewahrt wissen wollte, nahm der Prinz die Krone an. Frankreich sah jedoch hierdurch seine Interessen gefährdet und befürchtete eine Umklammerung durch propreußische Staaten. Das Ergebnis war eine Kriegsdrohung für den Fall, dass der Hohenzollernprinz den spanischen Thron besteigen würde. Daraufhin zog der Prinz seine Zusage zurück, ein Krieg ließ sich jedoch nicht mehr verhindern. Ausgelöst wurde er durch die Emser Depesche. Frankreich erklärte Preußen den Krieg und erschien den Europäern als Kriegstreiber. Dieser Krieg war kein Kabinettskrieg sondern ein nationaler Krieg. Er löste eine patriotische und nationalistische Stimmung auf beiden Seiten aus.

Die süddeutschen Staaten anerkannten den Bündnisfall und kämpften auf der Seite des Norddeutschen Bundes. Frankreich kapitulierte schließlich und Kaiser Napoleon III. konnte gefangengenommen werden.

In Frankreich wurden daraufhin die Republik und der Volkskrieg ausgerufen. Auch die neuen französischen Armeen wurden besiegt und Paris besetzt.

Elsass- Lothringen wurde annektiert, um einen Angriffskrieg seitens Frankreichs in Zukunft zu verhindern (Festungen Metz und Straßburg).

Das Deutsche Reich

1871 wurde der preußische König zum ,,Deutschen Kaiser" ausgerufen. Reichskanzler wurde Otto von Bismarck. Zum neuen Reich gehörten der Norddeutsche Bund und die süddeutschen Staaten.

Es behielt im wesentlichen die Verfassung des Norddeutschen Bundes. Das Deutsche Reich, eine konstitutionelle Monarchie, war einen Bund von Staaten. Innerhalb dieser Föderation bestand eine Hegemonie Preußens. Das Reich kontrollierte das Militär den Handel und den Zoll. Die Finanzierung bestand aus Zöllen, indirekten Steuern und Matrikularbeiträgen. Die Matrikularbeiträge machten hierbei den größten Teil aus und machten das Reich von den Bundesstaaten abhängig. Den Bundesstaaten unterstand die Verwaltung, das Justizwesen und das Kulturwesen.

Das Präsidium des Reiches hatte der Deutsche Kaiser inne, er war Repräsentant des Reiches und hatte den militärischen Oberbefehl. Er ernannte und entließ den Reichskanzler, der nur ihm verantwortlich war. Der Deutsche Kaiser war in Personalunion Preußischer König, der Titel war erblich.

Der Reichskanzler war zugleich Preußischer Ministerpräsident und Vorsitzender des Bundesrates. Er leitete die Regierung und war Vorgesetzter der Staatssekretäre. Dem Reichskanzler unterstand die Exekutive, er war gewissermaßen der oberste Beamte im Staat. Der Bundesrat, dessen Vorsitzender der Reichskanzler war, war die Vertretung der monarchischen Länderregierungen und die stärkste Institution. Er kontrollierte die Verwaltung und die Gesetzgebung. Somit war keine demokratische Trennung von Exekutive und Legislative gewährleistet. Innerhalb des Bundesrates besaß Preußen ein Vetorecht.

Das demokratische Element war der Reichstag. Er wurde alle drei Jahre neu nach allgemeinem, geheimem und direktem Wahlrecht von den Staatsbürgern gewählt. Er bewilligte den Haushalt des Reiches, konnte Gesetzesvorschläge machen und musste den Gesetzen zustimmen. Allerdings besaß er nicht das Recht, Gesetze aufzuheben. Der Reichstag konnte vom Bundesrat und vom Kaiser aufgelöst werden. Der Reichstag war die Volksvertretung, ihm stand der Bundesrat, die Vertretung der Bundesstaaten, als föderalistisches Element gegenüber. Die Souveränität lag allein beim Reich. Die Sonderstellung Preußens drückte auch das beibehaltene Dreiklassenwahlrecht aus, der Reichstag wurde nach allgemeinem, direktem und geheimem Wahlrecht gewählt. Zwischen dem Reich und Preußen, als konservativer Festung, entstand ein Dualismus, der die deutsche Politik immer wieder belastete.

Im Deutschen Reich existierte eine Parteienlandschaft, die das gesamte Spektrum von rechts bis links repräsentierte.

Zu den Konservativen zählte die Freikonservative Partei. Nach der Reichsgründung 1871 bezeichnete sich die im Reichstag vertretene Fraktion der Freikonservativen als Deutsche Reichspartei. Im Kulturkampf und beim Erlass des Sozialistengesetzes stellte sie sich auf die Seite Bismarcks, ebenso bei der Einführung der Schutzzölle zur Förderung von Landwirtschaft und Industrie. Sie galt als Partei Bismarcks sans phrase und wollte eine Parlamentarisierung des Reiches verhindern. Auch sie gehörte den Kartellparteien an. Sie vertraten Großagrarier und das industrielle Großbürgertum.

Die Deutschkonservative Partei war eine antiliberale Partei im Deutschen Kaiserreich, die 1876 aus einem Teil der ,,Altkonservativen" hervorging. Die Anhänger der DKP gehörten vorwiegend dem Adel an, waren Großgrundbesitzer, entstammten dem Heer, dem höheren Beamtentum und der Geistlichkeit. Die Deutschkonservativen setzten sich für den Erhalt der Monarchie ein und verteidigten das Dreiklassenwahlrecht in Preußen. Die Partei gehörte den so genannten Kartellparteien an, die Otto von Bismarck stützten. Sie forderte eine Stärkung der monarchischen Gewalt und bekämpfte die sozialistische Bewegung. Das allgemeine Wahlrecht im Reich lehnte sie ab. Des weiteren forderte die DKP eine ständische Selbstverwaltung und die Wahrung des kirchlichen Einflusses. Sie vertraten die Großagrarier anfangs aber nur den ostelbischen Adel.

Die liberalen Parteien war keine festen Parteigebilde, sondern vielmehr politisch Strömungen. Das führte auch dazu, dass die Parteien sich immer wieder umbildeten und neue Parteien entstanden. Linksliberale Gruppen forderten die Umwandlung des Reiches in eine parlamentarische Monarchie und wollten eine rechtsstaatlichere Verwaltung. Sie lehnten die staatliche Sozial- und Sozialistenpolitik ab. Ihre Wähler waren meist freiberufliche Handwerker.

Die Nationalliberale Partei war eine im Zuge der nationalen Einigung 1866 entstandene rechtsliberale Partei (bedeutendste Parteiführer: Rudolf von Bennigsen, Johannes von Miquel). Die Nationalliberale Partei war in erster Linie die politische Repräsentanz des protestantischen Bildungsbürgertums und des industriellen Großbürgertums. Als Anhänger der bestehenden konstitutionellen Monarchie befürworteten die Nationalliberalen die preußische Hegemonie in Deutschland und setzten sich für die Verwirklichung des nationalen Machtstaates ebenso wie für die des liberalen Rechtsstaates ein. Sie lehnten die sozialen Reformbestrebungen ab. Die Nationalliberale Partei forderte eine Stärkung der Bundesorgane, insbesondere des Reichstages und forderte eine rechtsstaatlichere Verwaltung. Bis 1879 unterstützte die Nationalliberale Partei die Politik Bismarcks (wird daher zu den ,,Reichsgründungsparteien" gerechnet).

Das Zentrum war eine deutsche katholische Partei (1870-1933). Katholische Gruppierungen in deutschen Länderparlamenten formierten sich als politisch-parlamentarische Vertretung des Katholizismus und zogen 1871 mit 48 Abgeordneten in den Deutschen Reichstag ein. Wegen ihrer Platzierung in der Mitte des Sitzungssaales und wegen ihrer Programmatik, angesiedelt zwischen derjenigen der Konservativen und Liberalen, nannte sie sich Deutsche Zentrumspartei. Im Kampf gegen die antikonfessionelle und zentralistische Kirchen- und Bildungspolitik des Reichskanzlers Otto von Bismarck profilierte sie sich als Hauptkraft der bürgerlichen Opposition gegen die preußisch-protestantische Vorherrschaft im Reich. Sie war stets bestrebt die Rechte der katholischen Kirche und deren Einfluss zu wahren. Sie forderte Reformen nach der katholischen Soziallehre und verteidigte den föderativen Staatsaufbau. Ihre Wähler waren Katholiken aus allen Bevölkerungsschichten.

Die beiden sozialistischen Parteien waren der ADAV und die SDAP. Sie schlossen sich 1875 zur Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SAP zusammen. Sie wollte die bestehende Staatsund Gesellschaftsordnung sozialistisch reformieren und forderte Gesetze zum Schutz der Arbeiter und eine nach Einkommen gestaffelte Einkommenssteuer. Sie war oppositionell eingestellt und gehörte immer zu den Gegnern Bismarcks. Sie wollte die bestehende Staatsund Gesellschaftsordnung sozialistisch reformieren und forderte Gesetze zum Schutz der Arbeiter und eine nach Einkommen gestaffelte Einkommenssteuer. Sie war oppositionell eingestellt und gehörte immer zu den Gegnern Bismarcks.

Haltung der Großmächte gegenüber dem Deutschen Reich

Großbritanniens Haltung gegenüber der neuen Großmacht in der Mitte Europas war offen. Das nun ein Gegengewicht zu Frankreich entstanden war, bewerteten die Briten positiv. Der konservativen Regierung des Reiches gegenüber war man eher skeptisch eingestellt, auch befürchtete man, die Deutschen könnten ihre kriegerische Politik des letzten Jahrzehnts fortsetzen. Großbritannien bewertete das neue Deutschland im Rahmen seiner Kontinentalpolitik des Gleichgewichts.

Frankreichs Haltung war dagegen sehr bestimmt. Sein Ziel war vor allem die Rückgewinnung Elsass- Lothringens. Des weiteren versuchten die Franzosen möglichst schnell ihr Heer wieder aufzubauen, um sich gegen den neuen Machtstaat im Osten behaupten zu können. Außerdem strebte Frankreich als Fernziel eine Revanche an.

Russland sah die Einigung Deutschlands mit wohlwollendem Blick. In ihrem Schatten konnte man die Russland einschränkenden Bestimmungen des Pariser Friedens von 1856 revidieren. Allerdings empfanden die Russen das neue Reich als zu stark. Der ehemalige Juniorpartner Preußen war nun zur gleichwertigen, wenn nicht überlegenen, Macht geworden. Österreich- Ungarn hatte sich mit der Gründung eines kleindeutschen Nationalstaates abgefunden. Dies wurde ihm durch den milden Frieden von Prag 1866 erleichtert. Es suchte die Anlehnung an das neue Reich und orientierte sich in Richtung Balkan um dort seinen Einfluss auszudehnen. Spannungen mit Russland waren vorprogrammiert, denn Russland war im Rahmen seiner Panslawistischen Politik ebenfalls am Balkan interessiert. Dieser Konflikt sollte auch das junge Reich belasten.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass im Herzen Europas eine Großmacht entstanden war, die es an militärischer und wirtschaftlicher Stärke mit jedem Staat Europas aufnehmen konnte. Das Deutsche Reich stellte eine potentielle Bedrohung für jeden seiner Nachbarn dar und musste nun unter Beweis stellen, dass es saturiert und eben keine Bedrohung war. Dies war die Grundlage der Bismarckschen Außenpolitik. Er musste ein weiteres Engagement des Reiches innerhalb und außerhalb Europas verhindern. In einer Zeit, in der die anderen Großmächte expandierten, musste das Deutsche Reich in seinem status quo verbleiben und das hieß zurückbleiben.

Bismarck versuchte durch geschickte Bündnissysteme das Reich in Europa zu integrieren und eine, für Deutschland, ungünstige Kräftekonstellation zu verhindern. Seine Bündnispolitik war nicht auf Kriegstauglichkeit ausgerichtet, sondern auf Integration. Bismarck versuchte europäische Spannungen an die Peripherie Europas abzuleiten und unterstützte Engagements der Großmächte außerhalb Europas. Solange sie sich mit kolonialen Fragen herumschlugen war das Reich aus dem Mittelpunkt ihres Interesses gerückt. Die deutsche (Bündnis-) Politik zielte weiterhin auf eine dauerhafte Isolation Frankreichs, das sich überraschend schnell von seiner Niederlage erholt hatte, ab.

Die Gründerjahre

In den 60er Jahren setzte eine internationale Hochkonjunktur ein. Durch die Einigung war im Deutschen Reich ein nationaler Freihandelsraum entstanden, welcher gute Absatzmöglichkeiten bot. Des weiteren war die Stimmung in Deutschland nach dem Sieg sehr optimistisch und die Wirtschaft profitierte von den 5 Milliarden Franc Kriegsentschädigung. Der Staat zog sich aus der Wirtschaft zurück und beschränkte sich auf die Funktion eines Nachtwächterstaates. Man hob den Konzessionszwang auf und etablierte den Freihandel. Außerdem wurde ein förderliches Aktien- und Wechselrecht und einheitliche Handelsgesetze geschaffen und Münzwesen, Maße und Gewicht wurden vereinheitlicht und dem Dezimalsystem angepasst.

Daraus resultierten starke Investitionsschübe, Firmengründungen und Gründungen von Aktiengesellschaften. Jeder suchte seinen Vorteil zu nutzen und viele Leute beteiligten sich an riskanten Aktienspekulationen.

Die Gründerkrise

Als es 1873 zu weltweiten Konjunktureinbrüchen kam und eine Bankenkrise in Österreich- Ungarn die Situation verschärfte, kam es an den deutschen Akteinmärkten zu starken Kurseinbrüchen. Als Gegenmaßnahme verstärkten alle beteiligten Länder den Export und so verfielen Preise, Gewinne und Absatzmärkte gingen verloren. Zeitgenossen betrachteten dies Zum Teil als Zusammenbruch der Wirtschaft, da sie bisher eine beständige Expansion erlebt hatten. So breitete sich unter der Bevölkerung ein Pessimismus aus und die Investitionsbereitschaft sank. Die Aktienkurse fielen und die Aktien waren teilweise nicht einmal ,,gedeckt", so dass es zu Massenbankrotten kam. Dies wurde durch eine sinkende Güternachfrage verstärkt. Die Arbeitslosigkeit stieg und die Löhne sanken. Hierdurch kam es zu Schuldzuweisungen gegenüber Minderheiten und es entstand ein Antisemitismus.

Reaktionen auf die Gründerkrise

Zu den bedeutendsten Folgen der Krise gehörte das Abrücken der Industrie und der Landwirtschaft vom Liberalismus. Allgemein wurde die Krise als Scheitern des Liberalismus gewertet, denn es wurde keine Unterscheidung zwischen dem wirtschaftlichen und dem politischen Liberalismus gemacht.

So wandten sich die Industriellen und die Großagrarier teilweise von der Nationalliberalen Partei ab und den Konservativen zu und sie forderten Schutzzölle um ihre Produkte vor ausländischen Erzeugnissen zu schützen. Sie verschwiegen jedoch, dass so Preissteigerungen zu Lasten der Bevölkerung eintreten würden. Da die Bevölkerung die Hälfte ihres Einkommens für die Ernährung aufwendete, musste dies zu Konjunktureinbrüchen in der Landwirtschaft führen, die ihrerseits Schutzzölle auf ihre Produkte verlangte, da sie ihren Absatzmarkt in Großbritannien an die USA verlor und billiges, russisches Getreide auf den deutschen Markt vordrang.

Der Kulturkampf

Das Reich war protestantisch geprägt, darum schlossen sich die Katholiken in einer politischen Partei, dem Zentrum, zusammen, um hier ihre Interessen zu wahren. Da auch die meisten nichtdeutschen Minoritäten, wie die Polen, katholisch waren, zeigte sich beim Reich Besorgnis, dass das Zentrum gegen den Staat arbeiten könnte.

Die Syllabus errorum und das Unfehlbarkeitsdogma ließen die Kritik an Kirche und Katholizismus wachsen, dem Zentrum wurde Fremdsteuerung und Ultramontanismus vorgeworfen.

Der Kulturkampf richtete sich in erster Linie gegen das Zentrum, da es angeblich die Macht der Kirche im Staat auszuweiten suchte. Allerdings wurde vor allem die Katholische Kirche getroffen. Ein weiteres Ziel war die Integration durch die Schaffung von Reichsfeinden. Die Maßnahmen waren im Einzelnen:

- Staatliche Schulaufsicht · Zivilehe
- Verbot des Jesuitenordens
- Staatliche Mitwirkung bei der Ernennung von kirchlichen Würdenträgern · Einstellung der Unterstützungen durch den Staat für die Kirche · Behinderung kirchlicher Tätigkeit

Durch die Verfolgung rückte der deutsche Katholizismus zusammen und die Katholiken wurden politisiert. Das Ergebnis waren Wahlerfolge des Zentrums. Um 1875 begann Bismarck die Vergeblichkeit seiner Bemühungen und ihre negativen

Auswirkungen einzusehen. Darum stellte er den Kulturkampf langsam ein, er erwog sogar das Zentrum als alternative Partei zur Zusammenarbeit anstelle der Nationalliberalen. 1878 folgte Papst Leo XIII. Papst Pius IX. im Amt. Ihm und Bismarck gelang es den Kulturkampf zu beenden. Über Rom näherte sich Bismarck an das Zentrum an. 1880 und 1882 wurden zwei Milderungsgesetze und 1886 und 1887 zwei Friedensgesetze verabschiedet. 1887 wurde der Kulturkampf offiziell für beendet erklärt.

Sozialistengesetze und Sozialgesetzgebung

Ab 1878 führte die Furcht vor den Sozialisten und die Schutzzollpolitik zu starkem Zulauf bei den Konservativen. Andererseits verzeichnete die SPD nach Beendigung der Sozialistenverfolgung und in Folge der geplanten Heeresverstärkung eine Verdreifachung ihrer Mandate. Die Sozialistenverfolgung begann 1878, als der Kulturkampf langsam endete. Zum Anlass für die Verfolgung wurden zwei Attentate auf Kaiser Wilhelm I. im Jahr 1878 genommen. Das ,,Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" wurde von der Regierung eingebracht. Eine Mehrheit fand sich erst nach Neuwahlen, denn Nationalliberale und Zentrum standen dieser Einschränkung der Demokratie zum Teil kritisch gegenüber. Nach den Attentaten erklärten Liberale, die Sozialdemokraten rüttelten an den Grundfesten des Staates: Religion, Königtum, Sitte und Eigentum. Das Gesetz verbot Vereine, Versammlungen Parteiorganisationen, Gewerkschaften und Druckschriften sozialistischer, sozialdemokratischer und kommunistischer Art. Wahlvereine und Parteien (SAP) blieben weiterhin erlaubt. Das Gesetz wurde bis1890 alle zwei bis drei Jahre bestätigt. Es wurde in Preußen streng gehandhabt, im Süden dagegen freizügiger. Es trieb die (sozialdemokratische) Arbeiterbewegung in die Illegalität, die Chance einer dauerhaften Integration der Arbeiterschaft in den Staat war vertan. Es entstand eine Subkultur der Arbeiterschaft. In dieser Zeit wurden Personen ausgewiesen und verhaftet, Sozialdemokraten bespitzelt und Sozialisten verloren ihre Arbeitsplätze. Die SAP löste sich offiziell auf und brachte die Parteikasse in die Schweiz. Die Geschäfte im Reich wurden illegal fortgeführt. Schriften wurden illegal verteilt, Parteitage im Ausland abgehalten und die Arbeiter in vorgeblich unpolitischen Vereinen organisiert. Durch die große sozialdemokratische Subkultur und die Ausgrenzung homogenisierte sich der 4. Stand. In den 80ern nahmen Arbeiterkämpfe und Streiks rapide zu (1889 befinden sich 90% der Ruhrgebietsbergarbeiter im Streik).

In Verbindung mit den Sozialistengesetzen stand die Sozialgesetzgebung. Bismarck verfolgte die Politik mit ,,Zuckerbrot und Peitsche". Die Sozialgesetzgebung sollte die schlimmste Not verhindern aber nicht zum sozialen Ausgleich führen. Die Arbeiter sollten den Staat als Wohltäter ansehen, so wollte er der Sozialdemokratie das Wasser abgraben. Im Rahmen der Sozialgesetzgebung wurden 1883 die Krankenversicherung, 1884 die Unfallversicherung und 1889 die Alters- und Invalidenversicherung eingeführt. Diese Entwicklung eines Sozialstaates war weltweit neu. Des weiteren fiel in diesen Zeitraum der Wegfall der Klassensteuer für die ärmsten Haushalte aus dem Jahr 1883. Allerdings zeigte sich dies ,als Mittel gegen die Sozialdemokratie, ineffektiv. Im Dreikaiserjahr 1888 bestieg Wilhelm II. den Thron. Er verstand sich als Volkskaiser und wollte einen freundlicheren Kurs gegenüber der Sozialdemokratie. Er entließ nach größeren Differenzen Bismarck. 1891 liefen die Sozialistengesetze aus. Die SAP tratt als Partei wieder auf, in Erfurth gründete sie die SPD. 1890 hatten sich die Mandate der SAP verdreifacht. Sie erhielt 19,7% der Stimmen, aber nur 8,8% der Mandate für den Reichstag aufgrund von Ungerechtigkeiten im Wahlsystem.

Drei Kaiser Abkommen

Das Drei Kaiser Abkommen war ein konservatives Bündnis zwischen dem Deutschen Reich, Russland und Österreich- Ungarn von 1881. Es war von Bismarck nicht auf Dauer gedacht und wäre problematisch gewesen, unter anderem wegen der Inhalte über den Balkan. Es wurde 1884 verlängert.

Zweibund

Der Zweibund von 1879 war ein Defensivbündnis zwischen dem Deutschen Reich und Österreich- Ungarn gegen Russland.

Dreibund

Der Dreibund von 1882 war ein Bündnis zwischen den Mitgliedern des Zweibund und Italien. Die drei Verbündeten sichern sich gegenseitige Unterstützung zu. Der Dreibund tendiert in eine defensive Richtung.

Mittelmeerentente

Österreich- Ungarn, Italien und England sichern sich 1887 Unterstützung bei der Erhaltung des status quo im Mittelmeer zu. Geduldet wurden die englische Expansion in Ägypten und die italienische Expansion in Libyen. Das Deutsche Reich förderte die Entstehung der Mittelmeerentente, um England an den Dreibund heranzuführen.

Rückversicherungsvertrag

Der Rückversicherungsvertrag von 1887 sah russische wohlwollende Neutralität bei einem Angriff Frankreichs auf das Reich vor und deutsche wohlwollende Neutralität bei einem Angriff Österreich- Ungarns auf Russland vor. Das ganz geheime Zusatzprotokoll sah deutsche Unterstützung der russischen Meerengenpolitik am schwarzen Meer vor.

Deutsche Weltpolitik

Im Jahr 1890 entließ Kaiser Wilhelm II. Bismarck. Damit war auch die Bismarcksche Sicherheitspolitik beendet. Das Reich wandte sich nun, im Zeitalter des Imperialismus der Weltpolitik zu. Das Deutsche Reich sollte den, ihm angemessenen Rang einer Weltmacht einnehmen. Aber auch die Persönlichkeit des Kaisers sollte das Reich belasten. Sein Charakter war sprunghaft und emotional, seine Rhetorik radikal und es fehlte ihm an politischem Feingespür.

Die deutsche Politik wurde nach der Entlassung Bismarcks risikoreicher. Im Rahmen der deutschen Risikopolitik ist auch der deutsche Kolonialerwerb zu sehen. Als das Reich mit dem Erwerb von Kolonien begann, waren die Kolonialgebiete größtenteils bereits aufgeteilt. Deutschland war zu spät gekommen. Das bedeutete auch, dass sich das Reich in kolonialpolitischen Fragen des öfteren mit anderen Großmächten überwarf.

Kolonialismus und Imperialismus

Die Gründe für die Kolonialpolitik waren in allen Kolonialmächten ähnlich. Man sah sich als die erste Nation der Erde, deren Aufgabe darin bestand alle unzivilisierten Völkern die eigene Kultur aufzuprägen. Neben diesem ideologischen Motiv gab es auch religiöse Motive. So glaubte man in Gottes Auftrag zu handeln. Kolonien waren auch Objekte des Nationalstolzes. Ein Staat von Weltgeltung musste in den Augen der Öffentlichkeit Kolonien besitzen. Des weiteren sollten die Kolonien neue und sichere Absatzmärkte, Wirtschaftspartner, Investitionsfelder und Auffangbecken für Bevölkerungsüberschüsse darstellen. Bei diesen Faktoren glaubte man vor allen Dingen zu erkennen, dass sie in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen würden.

Der Kolonialismus war ein Teilaspekt des Imperialismus. Er führte zur Nationalisierung der Bevölkerungen der Großmächte. Sie glaubten es sei ihre Rolle, nach Darwin, die Welt zu zivilisieren und politisch unterentwickelte Gebiete in ihren Staat einzugliedern. Kolonien dienten als Objekte des Nationalstolzes, der Bevölkerung glücklich machen und einen sollte. Der Nationalismus übersteigerte sich in dieser Zeit oftmals zum Chauvinismus.

Deutsche Flottenpolitik

Eine starke Belastung für das Reich stellte die Flottenpolitik dar, die etwa 1897 mit der Ernennung von A. Tirpitz zum Staatssekretär des Reichsmarineamtes begann. Sie diente sowohl innen- als auch außenpolitischen Zwecken.

Innenpolitisch stellte sie einen Versuch der Sammlung dar. Nachdem der freundliche Kurs gegenüber den Sozialisten und Arbeitern gescheitert war stellte die Sammlungspolitik eine parallele Maßnahme zur neuen kleinen Sozialistenverfolgung dar. Außerdem sollten hier auch Liberalismus und der Parlamentarismus geschwächt werden, indem man die Bevölkerung für das autoritäre System gewann. Man sprach auch von einer Flotte gegen Sozialdemokratie, Parlament und England.

Die Flotte sollte es dem Reich ermöglichen auf England verstärkt Druck auszuüben. Für England war seine Flotte lebenswichtig. Die Insel schützte hiermit sich selber, ihren Handel und ihre Kolonien. Um diesen Schutz gewährleisten zu können sollte die Flotte nach dem two powers standard doppelt so stark sein wie die beiden nächsten (Frankreich & Russland). Die deutschen Rüstungsbestrebungen bedrohten hierbei die englischen Pläne. Dies entsprach den Plänen der Deutschen, insbesondere Tirpitz. Sie erstrebten ein Bündnis mit England und dachten durch die Flotte das Empire zu Zugeständnissen zwingen zu können. Tatsächlich nahm England das Wettrüsten jedoch an und gewann es.

Die deutsche Flotte sollte auch deutsche Handels- und Kolonialinteressen schützen. Allerdings war hierbei Tirpitz Plan zutiefst unlogisch. Einerseits wollte man heimlich rüsten, da man einen Präventivschlag Englands fürchtete, andererseits aber brauchte man die Flotte so bald wie möglich, um sich noch übriges Kolonialgebiet anzueignen.

Deutsch- englische Bündnismöglichkeit

Eine deutsch- englische Verständigung um 1900 scheiterte einerseits an der Unnachgiebigkeit der Deutschen in der Flottenfrage, andererseits aber auch daran, dass das Reich befürchtete, England werde es als Festlanddegen missbrauchen. Die deutsche Politik gegenüber Großbritannien offenbart weitere Schwächen. Zeigten die Briten Verhandlungsbereitschaft glaubte man der Druck wirke und Abwarten würde die Situation verbessern. Blieben die Briten dagegen stur wandte man sich enttäuscht ab. Des weiteren konnte England im Rahmen seiner Politik der splendid isolation nicht an festen Bündnisverpflichtungen interessiert sein. Bülow trat für eine Orientierung an Russland ein.

Kontinentalblock

1905 suchte der deutsche Kaiser mit dem Zar ein Bündnis abzuschließen, um einen Kontinentalblock gegen Großbritannien zu errichten. Diesem Bündnis sollte dann auch Frankreich beitreten. Aber aufgrund der antideutschen Stimmung im Zarenreich war der Vertragsentwurf von Björko nicht durchsetzbar. Russland glaubte nicht Frankreich in das Bündnis einbringen zu können und wollte die Beziehungen dorthin nicht gefährden und die Annahme, dass die kontinentalen Großmächte ein gemeinsames Interesse hätten war falsch.

Entente cordiale

Die Blöcke in Europa verhärteten sich 1904 durch die ,,Entente cordiale". Englisch- französische Gespräche über koloniale Fragen führten zu einer Annäherung der beiden Staaten, die langsam die Form eines Bündnisses annahm. Indirekt standen nun England, Frankreich und Russland als Verbündete den Deutschen gegenüber, den Frankreich war seit 1893 mit Russland verbündet, nachdem Deutschland den Rückversicherungsvertrag aufgegeben hatte.

1. Marokkokrise

Das Verhältnis zwischen dem Reich und Frankreich verschlechterten sich 1905/06 im Rahmen der ersten Marokkokrise. 1905 begann Frankreich, nach Absprache mit Großbritannien, Einfluss auf Marokko zu nehmen, wobei es auf eine Vorherrschaft in diesem Gebiet abzielte. Es wollte ein Protektorat in Marokko errichten. Als Reaktion besuchte Kaiser Wilhelm Marokko, um deutsche Ansprüche geltend zu machen. Das Ergebnis war die Konferenz von Algericas 1906. Sie wurde zu einem Misserfolg für die Deutschen, das Reich sah sich isoliert.

2. Marokkokrise

1911 ereignete sich die zweite Marokkokrise. Nach Aufständen besetzen französische Truppen die marokkanische Hauptstadt. Das Reich reagierte mit dem ,,Panther"- Sprung nach Agadir. Er sollte die Entente sprengen, was jedoch misslang. Das Ergebnis war der MarokkoKongo- Vertrag. Das Reich akzeptierte die französische Schutzherrschaft, dafür sollten seine wirtschaftlichen Interessen weiterhin berücksichtigt werden und es erhielt zwei kleine Gebietsstreifen am Kongobecken. Das Verhältnis Deutschlands gegenüber den anderen Großmächten hatte sich durch die zweite Marokkokrise nachhaltig verschlechtert. Sie glaubten in dem Handeln der Deutschen Kriegsbereitschaft zu erkennen.

Triple Entente

1907 wurde die Entente um Russland zur Triple Entente erweitert. Das Deutsche Reich war nun eingekreist und die Blöcke ausgebildet. Anstatt von einer Einkreisung wird auch oftmals von einer Auskreisung, einer Isolierung des Reiches gesprochen.

Russischer Panslawismus

Ein weiterer Faktor, der das deutsch- russische Verhältnis belasten sollte, war der russische Panslawismus. Das Zarenreich versuchte die slawischen Völker unter russischer Führung zu vereinigen. Diese Politik und das russische Engagement auf dem Balkan im Allgemeinen führte zu Differenzen mit Österreich- Ungarn, das mit dem Reich verbündet war. Deutschland versuchte zwar zu vermitteln, wurde aber dennoch in die Streitigkeiten mit hineingezogen.

1. Balkankrise

1908 ereignete sich die erste Balkankrise. Österreich- Ungarn annektierte Bosnien und die Herzegowina. Dem Reich gelang es einen Krieg zwischen der Donaumonarchie und dem Zarenreich zu verhindern. In Folge dessen erklärte Bulgarien seine Unabhängigkeit.

2. Balkankrise

Die zweite Balkankrise fand um 1913 statt. Der Balkanbund, bestehend aus Bulgarien, Serbien, Griechenland und Montenegro, kämpfte im ersten Balkankrieg gegen das Osmanische Reich. Auf einer Botschafterkonferenz wurde ausgehandelt, dass der Türkei nur noch ein kleiner Brückenkopf am Bosporus blieb. Kurz darauf folgte der zweite Balkankrieg, in dem Bulgarien gegen Serbien, Griechenland, Rumänien, Montenegro und die Türkei kämpfte. Ein Friedensschluss erfolgte auf Druck Österreich- Ungarns. Eine Konsequenz war die Erschaffung des Staates Albanien, um Serbien keinen Zugang zum Mittelmeer zu gewähren.

Niedergang des Osmanischen Reiches

Allgemein lässt sich sagen, dass der Niedergang des Osmanischen Reiches, oftmals auch als der kranke Mann am Bosporus bezeichnet, zu starken Instabilitäten auf dem Balkan führte. Hier musste die Vorherrschaft der Großmächte neu geordnet werden und das führte zu Streitigkeiten. Eine weitere Konsequenz für das Deutsche Reich war, dass die Türkei, als einer ihrer Verbündeten (Bagdadbahn, Liman von Sanders) immer mehr Schwäche offenbarte.

Innenpolitische Gründe für die Weltpolitik

Auch innenpolitische Gründe führten zu den Krisen der Außenpolitik, denn die herrschenden Eliten versuchten sich durch die Weltpolitik abzusichern anstatt die sozialen Probleme tatsächlich zu lösen (W. Liebknecht: ,,... zaubern die soziale Frage nach Afrika ...").

Falsche Einschätzungen der Deutschen

Die europäische Mächtekonstellation wurde durch die Deutschen immer wieder falsch eingeschätzt. Dies zeigte sich unter anderem in den Marokkokrisen, dem vermuteten unüberwindbaren Gegensatz zwischen England und Russland und großen Gegensätzen zwischen England und Frankreich und der scheinbaren Wahlmöglichkeit zwischen ,,Walfisch und Bär".

Haager Friedenskonferenzen

1898 scheitern die Haager Friedenskonferenzen nicht zuletzt aufgrund des deutschen Wiederstandes, weil man glaubte diese bevorteilten die anderen Großmächte. Das Reich erweckte den Eindruck eines kriegstreiberischen Staates bei den anderen Großmächten.

Der Erste Weltkrieg

Basis der deutschen Kriegsführung war der Schlieffenplan. Er sah vor, dass Frankreich in einem schnellen Angriffskrieg geschlagen werden sollte. Danach sollten die deutschen Truppen gegen das langsamer mobilisierende Russland vorgehen. Es war vorgesehen über Belgien einzumarschieren, was England, als Schutzmacht Belgiens, in den Krieg mit hineinziehen würde. Außerdem war England im Rahmen der Triple Entente sowohl mit Frankreich als auch mit Russland verbündet. Auf der Seite der Mittelmächte standen das Deutsche Reich, Österreich- Ungarn, die Türkei und Bulgarien.

Die Franzosen konnten den Angriff der Deutschen jedoch zum Stocken bringen. Damit war der Schlieffenplan gescheitert, aber das Ostheer konnte Ostpreußen gegen die Russen verteidigen (Schlacht bei Tannenberg).

Die Kriegsführung im ersten Weltkrieg veränderte sich entscheidend. Der Krieg wurde nun ein Stellungskrieg mit Materialschlachten. Technologische Überlegenheit, die Menge des Kriegsgerätes und wirtschaftliche Überlegenheit wurden zu entscheidenden Faktoren. In diesem Zusammenhang ist auch die Seeblockade durch England zu sehen. Sie sollte das Reich wirtschaftlich ruinieren und das Volk durch Hunger und Entbehrungen zermürben und kriegsmüde machen.

Den Nachschub der Alliierten suchten die Deutschen durch den U-Boot-Krieg zu behindern. Als 1917 der uneingeschränkte U-Boot-Krieg begonnen wurde traten die USA 1917 in den Krieg ein. Dieses Ereignis kann als kriegsentscheidend betrachtet werden, da die USA sowohl zahlenmäßig als auch waffentechnisch überlegen waren.

In der Industrie wurden, da männliche Arbeitskräfte wegen des Krieges vielfach ausfielen, im großen Ausmaße Frauen eingesetzt. Dieser soziale Wandel sollte Auswirkungen über die Kriegszeit hinaus haben.

1916 wurde durch eine Revolution der Zar abgesetzt und eine bürgerliche Regierung errichtet. In einer zweiten Revolution gelang es den Bolschewisten die Macht an sich zu reißen. Dies wurde von der OHL unterstützt, die Lenin nach Russland brachte. Mit dieser Regierung wurde 1918 der Friede von Brest- Litowsk geschlossen, der Russland stark belastete. Die Industriegebiete und agrarisch wertvollen Gebiete verblieben im deutschen Besatzungsgebiet. Allerdings erfüllten sich die deutschen Hoffnungen nicht. Die russische Kornkammer konnte nicht die Seeblockade ausgleichen.

Das Kriegsziel des Deutschen Reiches war es ein Mitteleuropa zu schaffen, dass wirtschaftlich und ökonomisch von Deutschland abhängig war. Frankreich sollte nie wieder als Großmacht auferstehen können und ihm sollten westliche Gebiete genommen werden. Die Benelux- Staaten sollten in eine enge Abhängkeit geführt und teilweise annektiert werden. Es wurde erwogen einen polnischen Staat zu gründen, um Russland abzudrängen und das Verhalten des Reiches gegenüber Russland wurde im Frieden von Brest- Litowsk deutlich. 1917 spaltete sich die SPD im Streit um die Kriegsfrage in MSPD und USPD. In der USPD waren die radikaleren, linken Kräfte vertreten, in der MSPD die Revisionisten. Während des Krieges bestand eine verhüllte Diktatur der OHL. Wichtige Fragen wurden durch sie entschieden oder beeinflusst.

Auf sie ist es auch zurückzuführen, dass im Oktober 1918, als die Niederlage unausweichlich war, eine parlamentarische Regierungen aus den Mehrheitsparteien gebildet wurde. Reichskanzler wurde der liberale Prinz Max von Baden. Die Oktoberverfassung sicherte die parlamentarische Demokratie. Die Regierung bestand aus MSPD, der Fortschrittspartei und dem Zentrum. Der Kaiser blieb hierbei weiterhin im Amt, war jedoch dem Kanzler verantwortlich. Die Aufgabe der neuen Regierung war es vor allen Dingen einen Waffenstillstand herbeizuführen.

Bis zu diesem Zeitpunkt war selbst dem Reichstag die bevorstehende Niederlage nicht bewusst. Der Bevölkerung war bis zum Schluss der bevorstehende Sieg suggeriert worden. Als man nun vor der tatsächlichen Situation erfuhr, breitete sich im Reich eine große Friedenssehnsucht aus.

Die Matrosenrevolte

Die Seekriegsleitung gab den Befehl die Hochseeflotte in Richtung Themsemündung auslaufen zu lassen. Die Begründung war die Westfront zu entlasten, der wahre Grund war wohl eher noch schnell die Existenzberechtigung der Flotte nachzuweisen. Die Matrosen erkannten erkannten aber, dass man sie auf eine ,,Todesfahrt" schicken wollte. Sie meuterten und daraufhin wurden die Meuterer in das Kieler Militärgefängnis gesperrt. Am 4. November wählten Soldaten und Matrosen in Kiel Soldatenräte, die die Stadt dann übernahmen. Die Regierung konnte sich mittels des Abgesandten Noske an die Spitze der Revolution setzen. Die Revolution breitete sich in ganz Deutschland aus.

Als die Revolution Berlin erreichte trat die MSPD aus der Regierung aus, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhalten. Reichskanzler Prinz Max von Baden sah dringenden Handlungsbedarf. Der Kaiser hatte sich aber nach Spa abgesetzt und war nicht bereit ,,wegen der paar Juden und 1000 Arbeiter" Konsequenzen zu ergreifen. Prinz Max setzte den Kaiser am 9. November ab und übergab sein Amt an Ebert. Als Scheidemann vor die Mengen trat, ließ er sich dazu hinreißen, die deutsche Republik auszurufen. Kurze Zeit später rief Karl Liebknecht die sozialistische Republik aus.

Rat der Volksbeauftragten

Am 10. November wurde der Rat der Volksbeauftragten gegründet. Er wurde paritätisch mit Mitgliedern der MSPD und USPD besetzt. Vorsitzender war Ebert.

Waffenstillstand

Am 10. November unterschrieb Matthias Erzberger den Waffenstillstand mit den Alliierten. Danach musste sich das Westheer in kürzester Zeit hinter den Rhein zurückziehen und das schwere Kriegsgerät abgegeben werden. Das linksrheinische Gebiet sollte besetzt werden und die Seeblockade aufrechterhalten werden. Der Frieden von Brest- Litowsk musste aufgehoben werden, das besetzte Gebiet sollte vorläufig vom Reich weiterverwaltet werden, damit es nicht in die Hände der Bolschewisten fiel.

Ebert- Groener Pakt

Am 10. November schlossen der Ratsvorsitzende Ebert und der OHL- General Groener ein Bündnis. Die MSPD erachtete dieses Bündnis für wichtig um die Probleme der Nachkriegszeit zu bewältigen. Es galt die Frontruppen rückzuführen und demokratisieren. Die Soldaten mussten außerdem wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden. Die Wirtschaft musste wieder auf Friedenswirtschaft umgestellt werden und die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungs- und Heizmitteln verbessert werden. Gleichzeitig war es eine vorrangige Aufgabe separatistische Bestrebungen abzuwehren. Das Ziel der OHL war es die Regierung abhängig zu machen und somit ihre Macht zu erhalten. Sie wollte also auch eine wirkliche Revolution verhindern und gewissermaßen die Verhältnisse revidierbar halten und die Reichswehr als wichtigstes Element des alten Preußentums in das neue Deutschland hinüber retten.

Der Ebert- Groener Pakt wurde von Historikern vielfach kritisiert und als eine Ursache des Scheiterns der ersten deutschen Republik betrachtet. Sie sind der Meinung, dass die Regierung sich nicht so eng an die OHL hätte binden und selbstbewusster auftreten sollen.

Des weiteren hätte sie als ein Gegengewicht zu den OHL- Truppen Freiwilligenverbände aufstellen sollen. Allerdings stellte hierbei die allgemeine Kriegsmüdigkeit ein großes Problem dar.

Stinnes- Legien Pakt und Bündnis mit den alten Mächten

Im Stinnes- Legien Pakt vom 15. November wurden die Gewerkschaften von den Arbeitgebern als gleichberechtigte Vertragspartner anerkannt und Tarifautonomie gewährt. Im Gegenzug wurde indirekt von den Gewerkschaften das Privateigentum an Produktionsmitteln garantiert. Der Stinnes- Legien Pakt ist im direkten Zusammenhang mit dem Ebert- Groener Pakt zu sehen. Sie stehen für das Bündnis mit den alten Mächten. Hierzu zählen auch die Übernahme der alten Justiz und des alten Beamtentums. Auch sie, insbesondere die Justiz, sollten die junge Republik belasten. Die Justiz verfuhr grundsätzlich mit Rechten sehr viel milder als mit Linken.

Der Reichsrätekongress

Der Reichsrätekongress wurde vom 16. bis zum 21. Dezember abgehalten. Der Antrag der USPD, das Rätesystem als höchste legislative und exekutive Gewalt einzusetzen, wurde nicht angenommen. Dagegen wurde der Antrag der MSPD, die legislative und exekutive Gewalt bis zur Wahl einer verfassungsgebenden Nationalversammlungen an den Rat der Volksbeauftragten zu übergeben, wurde angenommen. Der Rat der Volksbeauftragten sollte durch den Zentralrat kontrolliert werden. Der Zentralrat ersetzte den Vollzugsrat. Die USPD boykottierte den Zentralrat und war nicht in ihm vertreten. Die verfassungsgebende Nationalversammlung sollte am 19. Januar gewählt werden. Damit war die Entscheidung zwischen parlamentarischer Demokratie und Rätesystem vorweggenommen. Die grundsätzliche Differenz zwischen der MSPD und der USPD bestand darin, dass die MSPD die parlamentarische Demokratie als Verwirklichung des Sozialismus favorisierte und die USPD das Rätemodell. Die MSPD wollte die Macht im Staat in die Hand der Mehrheit des Volkes legen, die USPD war der Meinung die Mehrheit im Staat sei die Arbeiterschaft (die allerdings nicht homogen sozialistisch war) und daher müsse die Arbeiterschaft den Staat lenken (Diktatur des Proletariats).

Die Differenzen führten zur Spaltung der Linken, die MSPD musste sich immer stärker an die alten Mächte anlehnen.

Weihnachtskämpfe

Die Volksmarinedivision entführte am 23. Dezember den Berliner Stadtkommandanten Otto Wels (MSPD) und verschanzte sich. Ebert setzte gegen sie OHL- Truppen ein, die aber scheiterten als die Sicherheitswehr des Polizeipräsidenten Emil Eichhorn (USPD) auf Seiten der Volksmarinedivision eingriff. Die MSPD musste eine schwere Niederlage einstecken. Am 29. Dezember beendete die USPD aufgrund des blutigen Vorgehens der MSPD die Zusammenarbeit und schied aus der Regierung aus. Die Weihnachtskämpfe führten zur Radikalisierung von Rechts und Links.

Gründung der KPD

Die KPD ging aus dem Spartakusbund hervor und wurde am 1. Januar gegründet. Ihre Vorsitzenden waren Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Die KPD beschloss die Nationalversammlung zu boykottieren und begab sich so von Beginn an ins politische Abseits.

Januaraufstand

Am 4. Januar wurde der nun nicht mehr haltbare Berliner Polizeipräsident Eichhorn entlassen. Dies führte zu heftigen Reaktionen und die Massen besetzten das Berliner Zeitungsviertel. In Verkennung der Situation forderten die linksradikalen Gruppierungen den Sturz der Regierung. Am 11. und 12. konnten von Noske aufgestellte Freiwilligenverbände die Kontrolle zurückgewinnen und ,,Ordnung und Sicherheit" wiederherstellen. Dennoch ließ die Regierung am 15. OHL- Truppen und Freikorps einmarschieren. Die rechtsradikalen Freikorps bestanden aus Soldaten, die keine andere Anstellung fanden oder wollten. Sie dienten dem Schutz der Heimat und des Baltikums. Sie ermordeten Luxemburg und Liebknecht.

Aufgrund dieser Ereignisse entwickelte sich die Abneigung von KPD und MSPD zur Feindschaft. Auch die USPD wurde radikalisiert.

Wahlen zur Nationalversammlung

Am 19. Januar wurde die Nationalversammlung gewählt. Ihre Zusammensetzung entsprach in etwa dem alten Reichstag von 1912. Die Weimarer Koalition, MSPD, Zentrum und DDP, erhielt etwa 3/4 der Stimmen. Damit hatte die parlamentarische Demokratie gesiegt.

Die Weimarer Verfassung

In der neuen, von der Nationalversammlung am 31.71919 verabschiedeten, Verfassung waren vor allen Dingen die Volkssouveränität, die Gewaltenteilung und die Grundrechte betont. Die Weimarer Verfassung vereinte Elemente verschiedener Demokratien. Ein Element war die repräsentative Demokratie. Sie war bereits, wenn auch stark eingeschränkt, im Reich praktiziert worden. Hinzu kam die plebiszitäre Demokratie mit Volksabstimmungen nach Schweizer Vorbild. Ein weiteres Element war die Präsidialdemokratie, die es bereits in den USA und in Frankreich gab.

Aus den Staaten des Kaiserreiches wurden Länder. Sie verloren ihre Souveränität, behielten aber eine gewisse Eigenständigkeit, dass heißt es gab Länderregierungen und Länderparlamente und wurden auf Reichsebene durch den Reichsrat vertreten. Die Verfassung galt nur nach Maßgabe der Gesetze. Dass heißt, die Verfassung wurde erst durch Gesetze in die Realität umgebracht. Weiterhin gab es keine Institution, wie heute das Bundesverfassungsgericht, die die Verfassung schützte.

Die plebiszitäre Demokratie stellte ständig die Kompetenzen des Parlamentes in Frage, dass heißt durch die legislativen Befugnisse wurde der Reichstag nachhaltig geschwächt. Der Reichskaiser nahm eine überragende Position ein. Er hatte sowohl exekutive Kompetenzen, als auch Kompetenzen in Legislative und Judikative. Nicht zu unrecht bezeichnete man ihn daher auch als Ersatzkaiser. Seine Kompetenzen waren:

- Den Reichstag auflösen

- Gesetze dem Volksentscheid überantworten

- Reichskanzler und, auf dessen Vorschlag, Reichsminister ernennen und entlassen · Die völkerrechtliche Vertretung des Reiches

- Der Oberbefehl über die Streitkräfte · Reichsexekutionen nach Art. 48

- Er konnte militärisch gegen die Länder vorgehen

- Er entschied über den Ausnahmezustand

- Er konnte dann Militär einsetzen

- Er konnte die Grundrechte außer Kraft setzen

Die Mitbestimmungsrechte von Arbeitern wurden gesetzlich geregelt. Sie wurden in den Betrieben durch Betriebsräte vertreten und erhielten auch auf höheren Ebenen Vertretungen. Den Gewerkschaften und Unternehmerverbänden wurde durch das Koalitionsrecht verfassungsmäßig ihre Betätigung gewährt.

Die Sozialgesetzgebung Bismarcks wurde erweitert und Renten und Versicherungen verbessert.

Die Weimarer Verfassung war zwar nicht grundsätzlich ungeeignet, sie war aber der Situation zu wenig angepasst. Es ist wahrscheinlich, dass auch andere Verfassungen von Hitler unterlaufen worden wären.

Die Kompetenzen der Reichstages wurden durch Plebiszite und Machtfülle des Präsidenten zu sehr eingeschränkt, er konnte sich einerseits zu leicht seiner Verantwortung entziehen, andererseits konnte er auch weniger Einfluss auf die Entwicklung der Weimarer Republik nehmen.

Die Machtfülle des Reichspräsidenten war ebenfalls gefährlich, insbesondere konnte er unter Benutzung der Artikel 48 (Notstandsverordnung) und 25 (Auflösung des Reichstages) diktatorisch regieren.

Der Versailler Vertrag

Der Versailler Vertrag fiel nach Meinung der Deutschen sehr hart aus. Es wurde von der Regierung überlegt, den Widerstand aufzunehmen, aber die Lage des Militärs war zu desolat. Allerdings wurde nicht beachtet, dass das Reich der Sowjetunion einen weitaus härteren Friedensvertrag diktiert hatte (Friede von Brest- Litowsk). Der Friedensvertrag wurde von den großen Drei, Woodrow Wilson, Loyd George und Georges Clemenceau und Italien ausgehandelt. Auf Betreiben Wilsons wurde in die Satzung des Versailler Vertrages die Gründung des Völkerbundes aufgenommen. Allerdings traten die USA auf Betreiben des Kongresses nicht in den Völkerbund ein und unterzeichneten auch nicht den Versailler Vertrag. Sie schlossen mit dem Reich am 25.8.1921 einen Separatfrieden. Auch die Sowjetunion war von den Vertragsverhandlungen ausgeschlossen. Die Bestimmungen des Versailler Vertrages:

Gebietsabtretungen:

Elsass- Lothringen wurde an Frankreich abgegeben. Dies bereitete keine Probleme, denn es war von der Bevölkerung erwartet worden.

Die wirtschaftliche Nutzung des Saargebietes ging für 15 Jahre an Frankreich. Danach sollte eine Abstimmung über den weiteren Verbleib entscheiden (1935 zurück ins Reich). Eupen- Malmedy ging an Belgien. Aufgrund der weitgehend belgischen Bevölkerung schuf dies keine weiteren Probleme.

Nordschleswig wurde an Dänemark abgegeben. Da die Bevölkerung vorwiegend dänisch war, ergaben sich auch hier keine weiteren Probleme.

Posen und Westpreußen gingen an Polen und bildeten den Polnischen Korridor. Dieser Verlust war problematisch, da Regierung und Militärs zwar mit Gebietsverlusten im Westen gerechnet hatten, im Osten jene aber weitgehend vermeiden wollten. Außerdem sollte vor allem der Korridor vermieden werden. Es war ein vorrangiges Ziel der Außenpolitik in der Weimarer Republik eine Revision der Ostgrenzen zu erreichen.

Danzig sollte Freie Stadt unter Aufsicht des Völkerbundes werden.

Das Memelgebiet ging 1923 an Litauen.

Oberschlesien ging trotz Abstimmung an Polen. Hier wurde deutlich, dass die Alliierten durch die Abstimmungen nur Feinheiten regeln wollten. In Deutschland glaubten viele hier zu erkennen, dass der Friede ein ungerechter Schmachfriede sei.

Das Hultschiner Ländchen mit seinen Kohlevorräten ging an die Tschechoslowakei.

Sämtliche Kolonien mussten abgegeben werden. Sie gingen hauptsächlich an England. Die Engländer versuchten sich durch die Kolonien schadlos zu halten, da sie der Meinung waren, Frankreich würde eine Vormachtstellung auf dem Kontinent anstreben. Souveränitätsbeschränkungen:

Die Vereinigung mit Deutsch- Österreich wurde verboten. Dies wurde von vielen Deutschen als verletzend angesehen.

Die Hauptschifffahrtsflüsse und -kanäle wurden internationalisiert.

Die allgemeine Wehrpflicht wurde verboten, das Heer auf 100.000 und die Marine auf 15.000 Mann beschränkt. Dies wurden von rechtsstehenden Bürgern, Politikern und Militärs als schmachvoll und des Reiches unwürdig angesehen.

Alles schwere Kriegsgerät wurde dem Reich verboten. Eine Luftwaffe durfte überhaupt nicht mehr unterhalten werden.

Das linke Rheinufer wurde besetzt und eine 50km breite entmilitarisierte Zone rechts des Rheins eingerichtet.

Reparationen:

Es wurden von den Alliierten umfangreiche Sachlieferungen verlangt. Ein Großteil der Handelsflotte musste abgeliefert werden.

Reparationszahlungen sollten später erst geregelt werden. Diese Frage entwickelte sich zu einer dauerhaften Belastung der Weimarer Politik.

Als juristische Begründung wurde der Art. 231 aufgeführt. Hiernach ist die alleinige Kriegsschuld beim Reich und seinen Verbündeten zu suchen.

Im Art. 228 wurde die Auslieferung des Kaisers beantragt und selbiger als Kriegsverbrecher beschrieben. Da die Note aber an den holländischen Königshof gerichtet war, kann sie als symbolisch angesehen werden.

Die beiden Artikel wurden aber vom Volk als zutiefst ungerecht angesehen und belasten die Weimarer Republik stark. Eine weitere Belastung der Weimarer Republik war die Dolchstoßlegende. Sie ergab sich indirekt aus dem Vertrag. Hindenburg behauptete, ein englischer General hätte ihm gesagt, das Heer wäre von hinten erdolcht worden. Ihm kam zugute, dass das Heer im Felde tatsächlich nie wirklich besiegt worden war. Daher wurde die Behauptung, die Linken und Pazifisten hätten das Heer von hinten erdolcht, von vielen Deutschen geglaubt. Die Weimarer Parteien haben nie wirklich ernsthaft hiergegen gekämpft, um die Sache klarzustellen.

Das Reich verlor durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages 13% seines Territoriums, 10% seiner Bevölkerung, 50% seiner Eisenerzvorkommen und 25% seiner Steinkohleförderung.

Der Kapp Putsch

Der Kapp- Putsch wurde durch die Abrüstungsbestimmungen des Versailler Vertrages ausgelöst. In ihm war bestimmt worden, dass das Heer auf 100.000 und die Marine auf 15.000 Mann reduziert werden sollte. Rund 300.000 Mitglieder von Reichswehr und Freikorps standen vor der Entlassung und waren größtenteils ohne Perspektive. Auf diesem Hintergrund entwickelte sich der Kapp- Putsch. General von Lüttwitz verlangte am 10. März 1920, dass die Freikorps beibehalten werden sollten, dass Reichstag und Reichspräsident neu gewählt werden und dass er selber zum Oberbefehlshaber der Reichswehr ernannt würde. Reichswehrminister Noske versäumte es Lüttwitz zu entlassen. Er beurlaubte ihn am nächsten Tag, aber zu diesem Zeitpunkt war der Putsch bereits im Gange, die Marinebrigade II unter Ehrhardt war auf dem Weg nach Berlin. Als die Regierung davon erfuhr, versammelte sie die Leitung der Reichswehr, um über Gegenmaßnahmen zu beraten. Allerdings behaupteten die Generäle die Reichswehrverbände vor Ort wären zu schwach und, so General von Seeckt, ,,Truppe schießt nicht auf Truppe!". Allein der Chef der Heeresleitung General Reinhardt zeigte sich regierungstreu. Es zeigte sich hier deutlich, dass die Reichswehr die Regierung den Putschisten ausliefern wollte. Sie zeigte sich zwar nicht feindlich, nahm aber eine neutrale Rolle ein, die bewies wie wenig sich die Regierung auf die Reichswehr verlassen konnte.

Der Regierung blieb nur die Flucht nach Stuttgart, nur der Justizminister Schiffer blieb in Berlin. Die Brigade Ehrhardt besetzte das Regierungsviertel und Kapp rief sich zum Reichskanzler aus. Er setzte Lüttwitz als Oberbefehlshaber der Reichswehr ein. Da die Regierung nicht mit Hilfe der Reichswehr gegen die Putschisten vorgehen konnte, ergriff sie andere Maßnahmen. Sie rief den Generalstreik aus. Er wurde weitgehend befolgt, selbst ein Großteil der Berliner Beamten beteiligte sich. Da die Befehle der Kapp- Regierung einfach nicht weitergegeben und befolgt wurden und das ganze Unternehmen dilettantisch vorbereitet war, scheiterte es bereits nach vier Tagen. Kapp, Lüttwitz und Ehrhardt flohen. Allerdings endete der Generalstreik nicht mit dem Kapp- Putsch. Die Gewerkschaften forderten eine bessere Sicherung der Demokratie und stellten ein Neun- Punkte- Programm auf. Die Parteien und Gewerkschaften konnten jedoch keine Einigkeit erzielen. Es wurde eine neue Weimarer Koalitionsregierung (MSPD, Zentrum & DDP) gebildet, Reichswehrminister Noske entlassen und der Chef der Heeresleitung Reinhardt durch den unzuverlässigen Seeckt ersetzt.

Während des Generalstreiks bildeten sich im Ruhrgebiet Vollzugsräte, die Arbeiterwehren bildeten. Teile von ihnen schlossen sich in der ,,Roten Ruhrarmee" zusammen. Sie lieferten sich Gefechte mit Freikorps und brachten das Ruhrgebiet unter ihre Kontrolle. Sie forderten eine sozialistische Räterepublik. Indem sich die Regierung der linken Kräfte bedient hatte, erwuchs hieraus eine neue Gefahr. Diese Pendelpolitik war typisch für die Weimarer Republik und verstärkte die Instabilität. Die Regierung konnte die Ruhrarmee durch Verhandlungen nicht zum Einlenken bewegen, also musste sie sich nun wiederum der rechten Kräfte bedienen. Reichswehrtruppen und Freikorps erhielten den Befehl die Lage unter Kontrolle zu bringen. Sie gingen brutal gegen die Aufständischen vor und zwang die Regierung dem Einhalt zu gebieten.

Auch sozialistische Aufstände in Thüringen und Sachsen und eine sozialistische Räterepublik wurden von den Truppen niedergeschlagen.

Frankreich hatte mit der Besetzung des Raumes Frankfurt- Darmstadt reagiert.

Aufgrund dieser Ereignisse wurden vorgezogene Neuwahlen veranstaltet und der erste Reichstag sollte die Nationalversammlung ablösen. Die Weimarer Koalition erlitt schwere Verluste, die radikalen Parteien dagegen konnten starke Zuwächse verbuchen. Zentrum, DDP und DVP bildeten eine Minderheitsregierung.

Die Justiz erwies sich in Folge der Ereignisse als stark rechtslastig. Rechte Straftäter kamen mit viel geringeren Strafen als linke Straftäter davon, selbst führende Putschisten wurden freigesprochen. Ähnlich war es beim Militär, es wurden kaum Putschisten bestraft.

Belastungen der Weimarer Republik

Die Weimarer Republik unterlag vielen starken Belastungen, die zu ihrem Ende führten.

Schon zur Zeit ihrer Entstehung war sie stark vorbelastet. Die demokratischen Parteien versäumten es, die Schuld am Ausgang des ersten Weltkrieges den alten Mächten anzulasten und auch die anderen Belastungen durch den verlorenen Krieg machten es ihnen nicht leicht. Der plötzlich Umbruch stellte ein weiteres, schwerwiegendes Problem dar. Die deutsche Bevölkerung war noch weitgehend monarchistisch eingestellt und in keiner Weise auf die Demokratisierung vorbereitet. Das gleiche gilt für die Parteien. Sie waren früher nur Oppositionsparteien, die Politik auf Basis ihrer Ideologie betrieben. Realpolitik und Kompromissfähigkeit hatten sie nie erlernt. Ein weiteres Problem der Weimarer Republik war die Verfassung, die der Situation zu wenig angemessen war.

Die Weimarer Republik wurde nicht zu unrecht als Republik ohne Republikaner bezeichnet. Da, wie gesagt, die Bevölkerung nicht einem Prozess der Demokratisierung unterlaufen hatte und sie auch die Revolution nicht selber gemacht hatte, war sie kaum demokratisch eingestellt. Das politische Spektrum der Weimarer Republik reichte von Rechts- bis Linksradikalität, wobei diese beiden Erscheinungen durchaus nicht wenige Anhänger hatten. Gemäßigte politische Einstellungen waren zu wenig verbreitet, als dass sie die Weimarer Republik wirklich hätten tragen können. Zwar konnte die Weimarer Koalition zu Beginn der Republik komfortable Mehrheiten erreichen, aber dies lässt sich darauf zurückführen, dass viele rechte Wähler zu diesem Zeitpunkt das, aus ihrer Sicht, kleinere Übel wählten. Spätere Wahlen zeigen deutlich wie aufgesplittert der Reichstag war und wie stark radikale, republikfeindliche Parteien waren.

Unter den radikalen Parteien des rechten Flügels tat sich besonders die DNVP hervor. Sie war ein Sammlungsbecken der rechten und konservativen Kräfte des Kaiserreiches. Die Führungsrollen in der Partei nahmen ostdeutsche Großagrarier und westdeutsche Industrielle ein. Ihr erklärtes Ziel war die Restauration der Hohenzollernmonarchie und der Kampf gegen Republik, Sozialismus, Kommunismus und Juden. Sie versuchte weiterhin die Vormachtstellung Preußens zu restaurieren. Sie lehnten den Versailler Vertrag ab und bezeichneten die demokratischen Politiker als ,,Erfüllungspolitiker", die es zu bekämpfen galt. Die Partei spaltete sich in einen legalistischen Flügel, der die Überwindung des ,,Systems" mit parlamentarischen Mitteln zu erreichen suchte und in einen radikalen Teil um A. Hugenberg, der den Kampf mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln propagierte. Eine weitere Belastung von rechts waren die völkisch- extremistischen Rechten. Sie waren außerparlamentarische Organisationen, man kann sie sogar als Terroristen bezeichnen, denn sie suchten die Weimarer Republik durch Terroranschläge zu bekämpfen. Sie lehnten die Demokratie an sich als undeutsch ab und verlangten einen Führerstaat ohne Parteien. Zu ihnen lassen sich der Stahlhelm oder die SA rechnen, viele ihrer Mitglied entstammten den Freikorps.

Zu den Bedrohungen von rechts zählt auch die Reichswehr. Sie lehnte die Weimarer Republik offen ab und verstand sich als Bewahrer der alten Werte. Sie ging zwar nicht offen gegen den Staat vor, aber, wie im Kapp- Putsch, war sie aufgrund mangelnder Verlässlichkeit ein Unsicherheitsfaktor. Ihre Sympathie für alle Rechten war offenkundig und ebenso ihre Revanchegelüste gegenüber Frankreich, Polen und der Novemberrevolution. An die Stelle des ,,Systems" wollten die Führungskräfte der Reichswehr wieder die Monarchie stellen, die unteren Dienstgrade wollten aber einen Führerstaat. Die Führung der Reichswehr stellte sich in der Endphase der Weimarer Republik hinter die Regierung um die Lage zu stabilisieren. Auf der linken Seite stand die KPD. Sie war eine Massenpartei und kämpfte für eine sozialistische Räterepublik und die Diktatur des Proletariats. Ihre erklärter Feind war die MSPD, die sie als Imperial- und Regierungssozialisten denunzierten. Sie waren der Meinung, die MSPD hätte eine wahre Revolution verhindert. Die KPD war besonders in der Anfangsphase der Weimarer Republik aktiv und initiierte mehrere Aufstände, die das politische Klima vergifteten. Die KPD war abhängig von Moskau.

Das Londoner Ultimatum

Die Londoner Reparationskonferenzen sahen vor, dass insgesamt 226 Mrd. Goldmark vom Deutschen Reich als Reparationszahlung geleistet wurden. Anfangs sollten 2 Mrd. Goldmark, später 6 Mrd. Goldmark jährlich plus einer Summe, die 12% des jährlichen Exportvolumens entsprach, gezahlt werden.

Die Härte des Ultimatums war besonders auf das Betreiben Frankreichs zurückzuführen.

Frankreich und England wollten mit diesen Einnahmen ihre Kriegsschulden bezahlen.

Frankreich wollte außerdem Deutschland so langfristig schwächen und eine territoriale Revision des Versailler Vertrages durchsetzen. Es hoffte, dass das Reich die Zahlungen nicht leisten könnte und dass Frankreich in Folge dessen Gebiete besetzen und langfristig Rheingrenze durchsetzen und Kontrolle über das Ruhrgebiet erlangen könnte. Die Ergebnisse der Londoner Konferenzen förderten sowohl links- als auch rechtsradikale Propaganda. Die Regierung erklärte, die Forderungen seien unannehmbar und unerfüllbar. Auf den Londoner Reparationskonferenzen wurde daraufhin ein Ultimatum gestellt, dass die Deutschen mit einem Gegenvorschlag über Zahlungen von 50 Mrd. Goldmark beantworteten. Die Alliierten reagierten mit der Besetzung von Düsseldorf, Duisburg und dem Binnenhafen Ruhrort. Es folgten innere Unruhen im Deutschen Reich. Die Regierung trat zurück, denn die DVP weigerte sich die Verantwortung für die Annahme zu übernehmen. Die Alliierten verringerten die Forderungen auf 132 Mrd. Goldmark und 26% des Exportvolumens. Die neue Regierung unter Reichskanzler Wirth (Zentrum) nahm gezwungenermaßen das Londoner Ultimatum an. Das Reich war bestrebt, die Zahlungen in Güterlieferungen umzuwandeln und Zahlungsaufschübe zu erreichen.

Der Ruhrkampf

Die Reparationskommission entdeckte am 9. Januar 1923 geringe Abweichungen bei den Lieferungen des Reiches. Auf Frankreichs Betreiben wurden dann fünf französische und eine belgische Division in das Ruhrgebiet entsandt, um es als ,,produktiven Pfand" zu nehmen.

Frankreich wollte dadurch das Reich schwächen, da es sich durch den Vertrag von Rapallo bedroht sah.

Ganz Deutschland wurde daraufhin von einer nationalen Protestwelle erfasst. Die Arbeiter verweigerten die Kooperation genauso wie die Behörden. Die Besatzer reagierten, indem sie die Betriebe in Eigenregie weiterführten und 180.000 Personen auswiesen. Die Reichsregierung musste die streikende Bevölkerung und die Ausgewiesenen unterstützen und hatte gleichzeitig durch den passiven Widerstand starke Verluste hinzunehmen. Das erforderliche Geld konnte von dem finanzschwachen Reich nur mit Hilfe der Notenpresse beschafft werden. Hierdurch wurde die Inflation stark angeheizt.

Zusammen mit der Inflation machte der aktive Widerstand rechter Kreise, sie verübten Anschläge auf die Besatzer, eine Aufrechterhaltung des passiven Widerstandes unmöglich. Die Regierung Cuno sah sich nicht in der Lage die Situation zu bewältigen und trat zurück. Die Nachfolge bildete die Regierung Stresemann, eine Große Koalition von SPD bis DVP. Stresemann gab den passiven Widerstand auf und ersetzte die inflationäre Papiermark durch die Rentenmark.

Die Inflation

Die Inflation wurde durch den Ruhrkampf ausgelöst. Er richtete einen volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von 4 Mrd. Goldmark an. Allerdings existierte die Inflation auch schon vor dem Ruhrkampf, durch ihn wurde sie aber zum ,,galoppieren" gebracht, die Reichsmark stürzte ins Bodenlose, denn die Regierung finanzierte den Ruhrkampf mit dem Druck von ungedeckten Noten.

Die Inflation begann bereits während des Ersten Weltkrieges. Der Staat finanzierte den Krieg zum größten Teil durch Anleihen und verstärkten Notendruck. Der Staat verschuldete sich stark bei Banken und Privatbürgern. Durch territoriale Verluste und Umstellung der Wirtschaft wurde diese stark geschwächt, so dass auch hierdurch die Inflation weiter angetrieben wurde. Als weitere Gründe sind mangelnde Gegenmaßnahmen des Staates und die Reparationsleistungen zu nennen.

Die Nachkriegsinflation wurde von Staat, Unternehmerverbänden und Gewerkschaften akzeptiert, weil sie ein Motor des Aufschwungs der deutschen Wirtschaft war. Sie durfte allerdings nicht außer Kontrolle geraten und genau das ist während des Ruhrkampfes geschehen. Die Inflation wurde zur Hyperinflation.

Die großen Gewinner der Inflation waren der Staat und die Besitzer von Sachwerten. Der Staat wurde so seine drückende Schuldenlast los und Industrielle und Agrarier konnten ihre Schulden abbezahlen, beziehungsweise Hypotheken aufnehmen, dafür Sachwerte kaufen und dann leicht mit Notengeld abbezahlen.

Die Verlierer waren das einfache Bürgertum, Arbeiter und Gläubiger. Das Bürgertum verlor seine Ersparnisse und die Arbeiter konnten von ihrem Lohn kaum das Notwendigste kaufen. Die Situation wurde immer dramatischer, so dass die Regierung Cuno zurücktrat. An ihre Stelle trat die Große Koalition unter Stresemann. Er war bereit unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen und beendete den Ruhrkampf und führte eine neue Währung, die Rentenmark ein. Die sozialen Auswirkungen waren steigende Arbeitslosigkeit, Verlust von Besitz und Geld, vor allem beim Bürgertum, riesige Gewinne von Schuldnern und Spekulanten und Proletarisierung von Teilen des Mittelstandes.

Politische Folgen waren die Verschlechterung der inneren Situation Weimars, die Radikalisierung des öffentlichen und politischen Lebens, die Verkleinerung der demokratischen Basis und der Ruf nach einem ,,starken Mann" an der Spitze des Staates.

Der Dawes- Plan

Der Dawes- Plan sah vor, dass Deutschland Kredite gewährt wurden und strebte eine vernünftigere Regelung der Reparationszahlungen an. Er stieß im Reich auf Ablehnung von rechts und links. Weil die Wirtschaft den Plan unterstützte, konnte aber dennoch im Reichstag die zur Annahme nötige 2/3 Mehrheit von Außenminister Stresemann durchgesetzt werden. Kritiker äußerten, dass der Dawes- Plan dazu führen würde, dass Deutschland die Reparationszahlungen mittels Krediten leistet und sich so weiter verschuldet. Sie sollten recht behalten.

Gemäß dem Dawes- Plan wurden 1925 die französischen und belgischen Besatzungstruppen aus dem Ruhrgebiet abgezogen.

Die Verträge von Locarno

Um ein Abkommen zur Sicherung des Friedens in Europa zu erreichen, trafen sich 1925 die Regierungschefs und Außenminister von Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Italien, Polen und der Tschechoslowakei. Dies war eine Voraussetzung für amerikanische Kredite. Das Reich akzeptierte die Westgrenze, zur Festlegung der Ostgrenzen waren die Deutschen aber nicht bereit. Der Verhandlungsauftrag der deutschen Delegation war keine Grenzfestlegungen zu erreichen. Die Verträge von Locarno brachten eine deutliche Verbesserung der deutschen Position in der internationalen Politik. Allerdings wiesen die links- und rechtsextremen Parteien die Verträge zurück. Die Rechten wandten sich gegen die Preisgabe deutscher Gebiete im Westen, die Linken befürchteten, das Reich würde zu einem Aufmarschgebiet gegen die Sowjetunion missbraucht.

Aber als Ergänzung zum Vertrag von Rapallo schloss das Reich mit der Sowjetunion den Berliner Vertrag, der deutsche Neutralität gegenüber Russland versicherte. Außerdem war nachträglich in den Verträgen von Locarno festgelegt worden, dass Deutschland nicht als Aufmarschgebiet gegen die Sowjetunion bereitstehen müsse. Hierzu wäre es nach Artikel 16 der Völkerbundsatzung eigentlich verpflichtet.

Der Reichspräsidentenwechsel

1925 verstarb Ebert. Bei der Präsidentenwahl konnte im ersten Wahlgang keine Entscheidung getroffen werden. Im zweiten Wahlgang schlossen sich die bürgerlichen Parteien zusammen und stellten sich hinter den Kandidaten des Zentrums, Wilhelm Marx. Der ,,Reichsblock", (DVP, BVP, DNVP) stellte den Generalfeldmarschall a.D. Paul von Hindenburg als Kandidaten auf. Hindenburg war politisch nicht erfahren, aber er genoss im Volk immer noch hohes Ansehen. Er konnte der von vielen gewünschte ,,Ersatzkaiser" sein, er stellte eine Verbindung zur Monarchie her.

Hindenburg konnte den zweiten Wahlgang knapp für sich entscheiden. Dies war ein Bekenntnis gegen die Republik von 14,6 Millionen Wahlberechtigten. Hindenburg schwor den Eid auf die Verfassung und blieb auch immer dem Wortlaut treu, ihren Geist hat er aber nie in sich aufgenommen. Er selber blieb immer ein Monarchist.

Der Young Plan

Der Young Plan sah zunächst jährliche Reparationszahlungen in Höhe von 1,65 Mrd. Reichsmark vor, die dann auf 2,05 Mrd. Reichsmark erhöht und bis 1988 geleistet werden sollten. Die Transfers sollten über die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich geleistet werden. So erhielt Deutschland auch in der Reparationsfrage seine Souveränität wieder. Obwohl der Vertrag eine abschließende Regelung sein sollte, hofften die Deutschen in fünf Jahren weitere Erleichterungen erreichen zu können. Mit Annahme des Young Plans zogen die letzten Besatzungstruppen aus dem Reich ab.

Endgültig wurden die Reparationsforderungen mit dem Ablauf des Hoover- Moratoriums zurückgezogen, dass in den Anfang der Amtszeit von Papens fiel.

Die Wirtschaftskrise

Am ,,Schwarzen Freitag" im Oktober 1929 stürzten die Aktienkurse an der Wall Street. Daraufhin forderten die US- Banken ihre Kredite aus Europa zurück. Das führte zu einer Übertragung der Wirtschaftskrise auf Europa. Hier wurde besonders das Deutsche Reich schwer getroffen, weil der Aufbau zu einem Großteil auf den abgezogenen Krediten beruhte.

Arbeitslosigkeit und Armut verbreiteten sich schnell.

Bruch der großen Koalition

Die Arbeitslosigkeit stellte auch eine schwere Belastung für die große Koalition dar. Da die finanzielle Situation des Reiches sehr schlecht war, konnte die Arbeitslosenversicherung nicht mehr in ihrer jetzigen Form erhalten werden. Die rechten Parteien wollten daher die Leistungen kürzen und die Beiträge erhöhen. Die SPD konnte diese Beschlüsse nicht tragen, sie hatte schon zu viele Zugeständnisse an die anderen Koalitionsmitglieder gemacht. So trat das Kabinett Müller (SPD) zurück. Bereits nach drei Tagen wurde Brüning zum Nachfolger benannt. Die SPD war nur benötigt worden, um eine Einigung bei den Reparationsfragen (Young-Plan) erzielen zu können. Sie wurde einfach ersetzt, der neue Reichskanzler war nun Brüning. Hindenburg stellte ihm bewusst in Aussicht ohne das Parlament, gestützt auf Notverordnungen, zu regieren.

Regierung Brüning

Die Gesetzesvorlagen zur Arbeitslosenversicherung der neuen Regierung wurden vom Reichstag abgelehnt. Daraufhin wurden die Gesetze mittels Notverordnung nach Art. 48 durchgesetzt. Der Reichstag beschloss die Notverordnung aufzuheben und Hindenburg löste nach Art. 25 den Reichstag auf. In den nachfolgenden Wahlen konnte die NSDAP eine großen Erfolg verbuchen, sie erzielte 18,3%. Sie war die zweitstärkste Partei, gefolgt von der KPD. Somit war der Reichstag von den extremen Kräften in seinem Handlungsspielraum eingeschränkt. Durch diese Situation war die SPD gezwungen mit der Regierung zu kooperieren. Denn ansonsten hätten Neuwahlen gedroht, die wahrscheinlich zur Stärkung der NSDAP und der KPD geführt hätten. In der Außenpolitik versuchte Brüning die Zahlungsunfähigkeit des Reiches zu demonstrieren, um eine Streichung der Reparationen zu erreichen. Deutschland sollte machtpolitisch wieder aufsteigen und völlig gleichberechtigt werden. Außenpolitisch konnte er langfristig Erfolge erzielen, diese fielen dann aber in die Amtszeiten seiner Nachfolger. Um die Wirtschaft zu stärken, wollte er den Staatshaushalt gesunden und die Inflation vermeiden. Sie war seit 1923 das Schreckgespenst der Weimarer Republik, aber zu diesem Zeitpunkt bestand keine Gefahr aus dieser Richtung. Daher war Brünings Deflationspolitik unangebracht, besser wäre wahrscheinlich eine antizyklische Konjunktursteuerung gewesen. In Folge der Wahlerfolge der NSDAP verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation des Reiches noch einmal. Brünings Wirtschaftspolitik konnte die Lage aber nicht entspannen.

Neben der finanziellen Problematik war auch die hohe Arbeitslosigkeit ein schweres Problem für Staat und Bevölkerung.

Brüning war der Kamarilla des Präsidenten zu eigenständig und als er beschloss die nicht mehr sanierungsfähigen ostelbischen Güter aufzuteilen, hatten sie einen Anlass ihn beim Präsidenten zu diffamieren. Auch die NSDAP hasste ihn, denn er hatte SA und SS verbieten lassen. Hindenburg ließ sich von seiner Kamarilla bewegen Brüning zu entlassen.

Reichspräsidentenwahl von 1932

Die Reichspräsidentenwahl von 1932 spiegelten die Endphase der Weimarer Republik wider. Die bürgerlichen Parteien, einschließlich SPD, sahen sich angesichts der Situation, gezwungen, Hindenburg zu unterstützen, denn ein eigener Kandidat hätte keine Chance gegen Hitler. Hindenburg konnte es nicht ertragen, dass seine ,,alten Kameraden" ihm nun den Rücken gekehrt hatten und sich hinter Hitler, beziehungsweise eigene Kandidaten stellten. Erst Wahlvereine, die Stimmen für ihn sammelten, konnten Hindenburg bewegen wieder zu kandidieren, denn er wollte kein Kandidat der Marxisten sein. Im zweiten Wahlgang konnte Hindenburg die absolute Mehrheit, die er im ersten knapp verfehlt hatte, erreichen.

Das Kabinett von Papen

Nach der überraschenden Entlassung Brünings wurde von Hindenburg auf Empfehlung Schleichers von Papen zum Reichskanzler ernannt. Er sollte bloß Marionette sein, er war politisch kaum profiliert. Er kam vom Zentrum, wurde dort aber nicht mehr geduldet und konnte seinem Parteiausschluss nur durch seinen Austritt zuvorkommen. Papen wollte in Übereinstimmung mit Hindenburg einen autoritären ,,neuen Staat" schaffen. Seine außenpolitischen Ziele waren die völlige Streichung der Reparationszahlungen, Löschung des Kriegsschuldartikels 231 und die Anerkennung der völligen Gleichberechtigung des Reiches.

Papen wollte Preußen ausschalten, da es als Bollwerk gegen Rechts galt. Hier hatte sich die Weimarer Koalition (SPD, Zentrum, DDP) halten können. Die Regierung hatte bei den letzten Landtagswahlen nicht mehr die absolute Mehrheit erreichet. Nach Gerüchten eines Bündnisses von SPD und KPD konnte Papen Hindenburg bewegen, mit Hilfe des Art. 48 die preußische Regierung abzusetzen. Er selber wurde zum Reichskommissar und übernahm die Regierungsgeschäfte in Preußen. Die SPD sah sich außer Lage Gegenmaßnahmen zu ergreifen, da bei über 5 Millionen Arbeitslosen ein Generalstreik wenig gebracht hätte. Mit diesem Vorgehen wollte Papen sich bei den Rechten profilieren und die Gefahr von Links abwenden. Außerdem wollte er sich durch diese Regierungsübernahme den für seine Politik nötigen Zuwachs an Macht verschaffen.

Papen wollte am Ende seiner Amtszeit mittels eines Staatsstreiches einen autoritären Staat errichten. Er hatte bereits Hindenburgs Unterstützung als ihm Schleicher die Unterstützung der Reichswehr versagte. Auch die anderen Minister stellten sich gegen Papen, so dass der Reichspräsident seinen ,,Lieblingskanzler" entlassen musste.

Das Kabinett Schleicher

Der Kamarilla blieb nur noch eine Möglichkeit: Schleicher zum Reichskanzler berufen zu lassen. Schleicher hatte das Konzept entwickelt, anstelle der Parteien, mit den Gewerkschaften zusammenzuarbeiten. Bei der NSDAP versuchte er mit Strasser zu kooperieren, dieser wurde aber von Hitler unterdrückt. Bei den freien Gewerkschaften verweigerte der ADAG die Kooperation nach massiven Warnungen der SPD.

Die Politik des sozialen Generals fand keine Unterstützung im Umfeld des Reichspräsidenten. Schleicher wurde diskriminiert, er würde einen Putsch vorbereiten, so dass er entlassen wurde Sie hatten eine neue Lösung im Auge. Sie wollten Hitler einspannen. Nach zwei weiteren Wahlen hatte die NSDAP ihre Position weiter verbessern können. Es galt Hindenburg davon zu überzeugen, dass er den ,,böhmischen Gefreiten" zum Reichskanzler ernannte. Dies gelang der Kamarilla.

Hitlers Ernennung zum Reichskanzler

Das Kabinett sollte aus NSDAP und DNVP bestehen. Dabei sollten die Nationalkonservativen die Nationalsozialisten einrahmen und für ihre Zwecke einspannen. Hitler stellte als Bedingung, dass der Reichstag aufgelöst würde. Hugenberg lehnte aber aus Sorge um die eigene Partei ab.

Das Kabinett der neuen Regierung unter Reichskanzler Hitler enthielt nur zwei NS- Minister, Frick als Innenminister und Göring als Minister ohne Geschäftsbereich und als preußischer Innenminister. Es sah so aus, als hätte das Einrahmungskonzept funktioniert. Die Nationalsozialisten verstanden es jedoch in atemberaubendem Tempo ihre Koalitionspartner zu überspielen. Sie schalteten sehr schnell und geschickt die DNVP aus und eroberten die Macht im Staat. Die Nationalsozialisten erreichten bereits am 1. Februar Neuwahlen.

Hierdurch wollten sie erreichen, dass 1. Die Übermacht der DNVP im Kabinett aufgebrochen wird und 2. wollten sie ein Ermächtigungsgesetz erlassen, dass die Legislative ausschaltet und sie von den Notverordnungen des Reichspräsidenten unabhängig machte. Die NSDAP suchte das parlamentarische System auf legalem Weg zu beseitigen, eine ,,legale Revolution" zu erreichen.

Im folgenden Wahlkampf setzte die NSDAP in einem noch nicht gekanntem Ausmaß eine Propagandamaschinerie in Gang. Sie benutzten dabei sowohl ihre staatliche Macht als auch die Presse in massivem Ausmaß. Auch richtete die Partei ihre eigene Polizei ein. SA und SS wurden von Göring, dem preußischen Innenminister, als Hilfspolizei und gegen politische Gegner eingesetzt. Legalisiert wurde es durch die ,,Verordnung zum Schutz des deutschen Volkes".

Durch das ,,Gesetz zur Wiederherstellung des Berufbeamtentums" erlangte die NSDAP die Kontrolle über weitgehende Bereiche der Exekutive, denn die Beamten konnten nun recht willkürlich entlassen werden.

Am 27. Februar wurde der Reichstag in Brand gesteckt. Am Tatort wurde ein Holländer gefasst, der auch die Tat gestand. Dennoch wurden die Kommunisten für die Tat verantwortlich gemacht. Manche Historiker sind auch der Meinung, es sei das Werk des SS. Dies war der Vorwand für die ,,Verordnung zum Schutz von Volk und Staat" (Brandverordnung) , die die Grundrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft setzte. Daraufhin wurden Tausende von KPD- Funktionären in die ersten Konzentrationslager verschleppt.

In diesem Klima fanden die letzten ,,halb- freien" Wahlen am 5. März statt. Halb- frei deshalb, weil die gegnerischen Parteien im Wahlkampf extrem behindert wurden. Dennoch gewann die NSDAP nicht die absolute Mehrheit, sie war weiterhin auf die DNVP angewiesen. Die Linken erreichten etwa ein Drittel der Stimmen.

Am 21. März wurde der Reichstag in der Potsdamer Garnisonskirche eröffnet. Goebbels inszenierte ein Spektakel, dass sowohl Deutschland als auch das Ausland über den vorhergegangenen Terror hinwegtäuschte und schuf der NSDAP national und international eine unberechtigte Vertrauensbasis. Deutschland feierte seine nationale Erhebung und sah wieder Sinn in der Zukunft.

Zwei Tage später reichten die Nationalsozialisten das Ermächtigungsgesetz, um Reichstag, Reichsrat und den Reichspräsidenten auszuschalten. Da eine 2/3 Mehrheit benötigt wurde, KPD und SPD aber 1/3 der Sitze besaßen, war das Zentrums das Zünglein an der Waage. Bei der Abstimmung wurde die KPD ausgeschlossen und die anderen Parteien so sehr bedroht, das schließlich nur die SPD gegen das Gesetz stimmte und es mit 444 von 538 Stimmen angenommen wurde. Das Gesetz bildete die juristische Grundlage der Gesetzgebung des Dritten Reiches, die sich ausschließlich am Willen des Führers orientierte. Am 22. Juni wurde die SPD verboten, die KPD war bereits aufgelöst. Auch die anderen Parteien lösten sich mehr oder weniger freiwillig auf.

Der Einparteienstaat wurde dann durch das ,,Gesetz gegen die Neubildung von Parteien" gesichert.

Das ,,Gesetz zur Gleichschaltung der Länder" und das ,,Zweite Gesetz zur Gleichschaltung der Länder" führten zum Zentralstaat. Anstelle der Selbstverwaltung der Länder traten die Gauleiter, die den Reichsleitern unterstanden. Diese waren wiederum Hitler verantwortlich. So hatte Hitler auch die Länderparlamente ausgeschaltet und auch die Macht über die ehemaligen Länder erlangt.

Die Arbeiterschaft brachte die NSDAP unter ihre Kontrolle, indem sie die Gewerkschaften auflöste und an ihre Stelle die Deutsche Arbeitsfront DAF setzte. Diese wurde von der Partei kontrolliert, ihr mussten auch die Arbeitgeber angehören.

Hitler musste den Dualismus zwischen Reichswehr und SA überwinden. SA Führer Röhm verlangte, dass die SA an die Stelle der Reichswehr trete. Hitler entschied sich für die Reichswehr. Nach einem angeblichen Putschversuch wurde die SA aufgelöst und ihre Führer und andere unbequeme Parteimitglieder wie Strasser umgebracht.

Am 2. August 1934 starb Hindenburg und Hitler übernahm das Amt des Reichspräsidenten. Hitler bekleidete nun die Ämter des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten in Personalunion, der Gleichschaltungsprozess war vollzogen.

Die Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik

Die Weimarer Republik stand von Beginn an unter schweren Belastungen. Sie wurde durch den verlorenen Krieg und die Friedensverhandlungen zu Unrecht diskreditiert. Die Dolchstoßlegende, der Vorwurf der Erfüllungspolitik, der Versailler Vertrag usw. führten zu einer Radikalisierung der öffentlichen Meinung und zu einer Verkleinerung der demokratischen Basis.

Ebenso belastend war die Unterdrückung der weiterführenden Revolution 1919. Sie spaltete die Linke und führt zur Radikalisierung von Teilen der Linken. Sie verkleinerte den Handlungsspielraum der MSPD und somit der Weimarer Koalition. Sie machte ein Bündnis mit den alten Eliten, also Militär, Justiz und Beamtenschaft unumgänglich und schränkte so die revolutionären Möglichkeiten weiter ein und erhielte Teile des wilhelminischen Staates am Leben. Auch die Großindustriellen und Großagrarier sympathisierten mit rechts und belasteten hierdurch die Weimarer Republik.

Es war ein Fehler der Weimarer Parteien die Agitation und Hetze sowohl von rechts- als auch von linksradikalen, republikfeindlichen Kräften zu tolerieren und sich nicht im erforderlichen Maße gegen deren Schuldzuweisungen zur Wehr zu setzen.

Die Verfassung stellte ebenfalls eine Belastung der Weimarer Republik dar, denn sie war nicht der Situation angemessen und kombinierte Elemente verschiedener Systeme, die kein einheitliches Ganzes ergaben. Das präsidiale Element und das plebiszitäre Element stellten die Autorität des Parlamentes in Frage und boten dem Reichstag gleichzeitig die Möglichkeit, sich seiner Verantwortung zu entziehen. Weiterhin war die Machtfülle des Reichspräsidenten, die bürgerlichen Parteien hatten ihn zu einer Art Ersatzkaiser gemacht, unangemessen, besonders die Kombination von Artikel 25 und Artikel 48 der Weimarer Verfassung und sein Recht den Reichskanzler zu bestimmen boten ihm diktatorische Vollmachten. Das Amt war auf Personen wie Ebert zugeschnitten, ein Präsident mit der politischen Haltung Hindenburgs war nicht vorgesehen.

Das reine Verhältniswahlrecht förderte Splitterparteien und erschwerte somit die Entscheidungsfindung und politische Arbeit im Parlament. Aber auch die großen Parteien zeigten sich häufig nicht kompromissfähig. Im Kaiserreich war ihre politische Macht beschränkt gewesen, sie befanden sich stets in einer oppositionellen Haltung gegenüber der Reichsleitung. Das bewirkte, dass sie sich zu Ideologieparteien entwickelten, keine Realpolitik betreiben und keine Kompromissfähigkeit erlernen mussten. Die Bevölkerung war nicht auf den Wechsel zur Demokratie 1918 vorbereitet gewesen. Die Demokratie war weitgehend noch nicht in ihren Köpfen verankert und die Revolution war eine Revolution von oben. Die neue Staatsform erschien der Bevölkerung von außen aufgezwungen. Das führte zu einer Verkleinerung der demokratischen Basis und einer weitgehenden Ablehnung der Weimarer Republik innerhalb des Volkes. Es wartete auf eine Gelegenheit die Weimarer Republik loszuwerden und an ihre Stelle entweder wieder eine Monarchie oder einen Führerstaat zu setzen. Dies wurde unter anderem durch die Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten deutlich. Schon 1925 erteilten 14,6 Millionen Wahlberechtigte der Weimarer Republik bei den Präsidentenwahlen eine Absage. Die Weimarer Republik wurde auch durch schwere Wirtschaftskrisen erschüttert. Die, in Verbindung hiermit auftretende, gewaltige Inflation und die hohe Arbeitslosigkeit ließen die Bevölkerung das Vertrauen in die Weimarer Republik verlieren. Die goldenen 20er erschienen den Leuten in der schweren Wirtschaftskrise ab 1930 nur als Schein, der auf den amerikanischen Krediten beruhte.

Den endgültigen Todesstoß gaben die Präsidialkabinette der Weimarer Republik. Ihre diktatorische und autoritäre Regierungsweise untergrub die Weimarer Verfassung und zerstörte sie endgültig. Sie ermöglichten es der NSDAP und Hitler, die keine parlamentarische Mehrheit zu finden in der Lage waren, an die Macht zu gelangen und das, was von der Republik übrig geblieben war, endgültig zu zerstören. Die Weimarer Republik unterlag dramatischen Wechseln, die sich in vier Etappen aufteilen lassen. 1918 glaubte sich ganz Deutschland noch auf dem Weg zum Sieg, als die parlamentarische Oktoberregierung plötzlich die Niederlage eingestehen musste. 1923 war das große Krisenjahr, in dem der Ruhrkampf und die Inflation die Republik erschütterten. Es war der Höhepunkt einer Reihe von Jahren, die von Aufständen geprägt waren. 1924 bis 1929 erlebte die Weimarer Republik ihre Blütezeit. Das politische System begann sich zu stabilisieren und die Wirtschaft sich zu konsolidieren. Diese Zeit wurde als die goldenen 20er bekannt. Sie wurden dann aber durch die große Wirtschaftskrise ab 1930 überdeckt und es blieb der Glaube, der Aufschwung sei nur Schein gewesen. Auch die Politik destabilisierte sich und verlor in den Präsidialkabinetten ihren demokratischen Charakter.

Die Revision des Versailler Vertrages

Hitlers Bestreben war es die Stärke des Reiches auszubauen. Um dies zu erreichen war er gezwungen den Versailler Vertrag zu revidieren, was ihm, wie allen Rechten, schon aufgrund von seiner Ungerechtigkeit notwendig erschien. Des weiteren war für ein starkes Reich eine starke Reichswehr notwendig. Die Nationalsozialisten betrachteten Armee und Partei als Säulen des Staates. Hitlers langfristiges Ziel war es nach dem Wiedererstarken des Reiches ein europäisches Kontinentalimperium zu schaffen, das dann England niederringt und letztendlich den Kampf mit den USA aufnimmt und die Weltherrschaft des deutschen Volkes errichtet.

Im Zuge seiner Revisionspolitik ließ Hitler auf seine konfrontierenden Maßnahmen immer wieder Nichtangriffs- und Friedensverträge folgen, um die Westmächte und die Sowjetunion zu beruhigen. Hitlers Revisionspolitik wurde möglich, weil England das Revisionsbedürfnis des Versailler Vertrages anerkannte und auch Frankreich einsah, dass sich der Vertrag nicht so halten ließe. In dieser Zeit begann der Faktor Frankreich an Bedeutung zu verlieren, es schien sich mit seinem Bedeutungsverlust abzufinden. Das Appeasement ermöglichte Hitler die Revision durchzuführen, da die Westmächte, insbesondere Großbritannien mit Chamberlain, glaubten, sie könnten Hitler durch territoriale Zugeständnisse besänftigen.

1933 erneuerte Hitler den Berliner Vertrag mit der Sowjetunion. Er bedeutete sowohl wirtschaftliche als auch militärische Zusammenarbeit. Zur Beschwichtigung der Westmächte, besonders Frankreich musste sich bedroht fühlen, hielt er dann seine erste Friedensrede. Er erklärte Deutschlands Einverständnis mit Rüstungsbeschränkungen und mit einem allgemeinen Rüstungsausgleich, womit er die Auseinandersetzungen über diesen auf Frankreich und England verlagern konnte. Hitler suchte die Westmächte auseinander zu dividieren.

Als Frankreich im gleichen Jahr nicht sofort die Rüstungsgleichberechtigung Deutschlands anerkannte, schied Deutschland aus dem Völkerbund und der Abrüstungskonferenz aus, wenngleich dies ein recht offensichtlicher Vorwand war. 1934 schloss Hitler einen Nichtangriffs- und Freundschaftsvertrag mit Polen. Die Leichtigkeit, mit der er diese Maßnahmen durchführen konnte, immerhin war Polen zum Teil aus deutschen Gebieten entstanden, zeigte dem In- und Ausland, dass er der starke Mann im Reich war. Gleichzeitig konnte er mit diesem Vertrag die Kleine Entente (Frankreich, Polen, Tschechoslowakei und Jugoslawien) ein Stück aufbrechen und die Verhandlungsbereitschaft Frankreichs mit Deutschland erhöhen.

Zu dieser Zeit war das faschistische Italien unter Mussolini dem Deutschen Reich gegenüber noch distanziert. Der Duce verlangte, dass Österreich nicht nationalsozialistisch würde. Die Briten waren in der Rassenideologie der Nationalsozialisten ein gleichwertiges arisches Volk und auch in der Außenpolitik wurde es wegen scheinbarer gemeinsamer Ziele umworben. Nach der Ankündigung der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht beruhigte Hitler Großbritannien 1935 mit einem Flottenabkommen, dass ein Kräfteverhältnis von 35:100 vorsah.

Im selben Jahr begann Italien den italienisch- abessinischen Krieg. Der Völkerbund antwortete zögerlich mit Sanktionen. Deutschland ergriff die Gelegenheit und nahm eine wohlwollend neutrale Haltung ein und gewährte wirtschaftliche und militärische Hilfe, um das Verhältnis zu Italien zu verbessern. Es begann ein freundschaftliches Verhältnis und außenpolitische Zusammenarbeit.

1936 marschierten deutsche Truppen in die entmilitarisierte Zone im Rheinland ein. Dies war sowohl ein Verstoß gegen den Versailler Vertrag als auch gegen den Locarno Pakt. Es brachte Hitler allerdings eine ernorme Popularität in der Bevölkerung und ließ sie über manches Negative hinwegblicken. Zum Ausgleich bot Hitler Belgien und Frankreich Nichtangriffspakte an.

Mit Österreich wurde die gegenseitige Nichteinmischung in innere Angelegenheiten vereinbart, aber gleichzeitig auch politische Verantwortung für Nationalsozialisten in Österreich.

Am spanischen Bürgerkrieg beteiligte sich 1936 bis 1938 die deutsche Legion Condor. Hier versuchte Hitler auch das Verhalten der Westmächte bei einer derartigen Provokation abzutasten. Außerdem wurden Spannungen und Aufmerksamkeit nach Spanien und Abessinien abgelenkt.

1936 sprach Mussolini von der Achse Berlin Rom. Die europäischen Fronten scheinen klar zu sein.

Deutschland unter der Herrschaft der Alliierten

Nachdem das Reich am 8. Mai 1945 kapituliert hatte, stellte sich die Frage über die Zukunft Deutschlands. Die Alliieren waren sich zunächst einig, dass das Reich aufgeteilt werden sollte, da man im deutschen Zentralstaat eine entscheidende Ursache für die Entwicklung der Vergangenheit sah.

Von Anfang an traten vor allem die Differenzen zwischen den USA und der Sowjetunion zu Tage. Die USA wollten auf der ganzen Welt liberale, offene Systeme etablieren. Sie glaubten dadurch den nationalen Wirtschaftsegoismus, ihrer Meinung nach die Ursache für die Krisen der letzten Jahrzehnte, überwinden zu können. Die Sowjetunion forderte aber unverlierbare Sicherheitspositionen und Einflussbereiche. Das bedeutete, sie wollte einen Schirm aus kommunistischen Vasallenstaaten errichten, eine Vorstellung, die allen westlichen Siegermächten nicht behagte.

Die Sowjetunion wollte das ehemalige Deutsche Reich in ihren Einflussbereich bringen.

Vorerst sollte eine demokratische Regierung installiert werden, darauf sollte dann die Diktatur des Proletariats folgen. Das sollte geschehen, indem Deutschland ein Staat wird, der unabhängig , also weder mit dem Westen noch mit dem Westen verbündet ist. Auf diesen Staat sollte dann Einfluss genommen werden. Gegenüber den USA wollten die Sowjets zunächst keinen Konfrontationskurs fahren. Daher nahmen sie eine flexible außenpolitische Haltung ein, die Übereinstimmung mit den Zielen der Westalliierten vortäuschen sollte. Die Sowjetunion war vom Krieg stark getroffen und geschwächt worden, daher versuchte sie eine Phase der Entspannung und Erholung einzuleiten.

Das Ziel der Westalliierten war es zunächst, die innenpolitische Situation Deutschlands zu regeln und Grundsteine für die Zukunft zu legen. Hierzu wollten sie einen alliierten Kontrollrat bilden, der die Verwaltung Deutschlands und Regelung der Probleme übernahm. Des weiteren war es ihnen wichtig den Nationalsozialismus und Militarismus auszuschalten, die Kriegsverbrecher zu bestrafen und die Rüstungsindustrie abzubauen. Dem Volk sollte bewusst gemacht werden, dass der Nationalsozialismus für das Chaos und das Leid des Zweiten Weltkrieges verantwortlich war. Deutschland sollte als besiegter Feindstaat behandelt werden und es sollte verhindert werden, dass Deutschland je wieder eine Bedrohung für den Weltfrieden würde. Die Bevölkerung musste versorgt werden, damit keine Unruhen entstanden. Insgesamt wollten die Westalliierten die deutsche Wirtschaft und somit den Staat schwächen.

Auf verschiedenen alliierten Konferenzen (Konferenz von Jalta, Teheran, usw.) versuchten die Siegermächte einander näher zu kommen. Man wollte hierbei aber weder den Verhandlungspartner verschrecken, noch allzu leicht eigene Forderungen aufgeben. Das führte dazu, dass die Ergebnisse sehr allgemein blieben und viel Spielraum für Interpretationen ließen.

In den Grenzfragen stellten, neben den französischen Ansprüchen an der Westgrenze, vor allem die Russen Ansprüche an der Ostgrenze. Sie beanspruchten Ostpolen für die Sowjetunion und wollten Polen durch westliche Gebiete bis zur Oder- Neiße- Grenze entschädigen. Die Westalliierten waren aber zunächst nur bereit eine Oder- Grenze zu akzeptieren. Dabei sollte die deutsche Bevölkerung abgeschoben werden.

Ein weiteres Problem stellte die Reparationsfrage dar. Die Westalliierten hatten die Probleme der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, die durch die Reparationen zu einem großen Teil mit verursacht worden waren, noch in guter Erinnerung. Daher wollten sie die Reparationen weites gehend auf Sachlieferungen und Arbeitsleistungen zu beschränken. Die Sowjetunion hatte aber unter dem Krieg am schwersten zu leiden gehabt. Sie hatte 20 Millionen Tote und eine weitgehend zerstörte Industrie vorzuweisen. Es musste nun ihr Bestreben sein, hierfür Entschädigungen zu erhalten.

Diese Frage fand eine vorläufige Lösung in den Potsdamer Abkommen. Die Sowjetunion sollte ihre Ansprüche aus der SBZ decken, und erhielt 15% der westlichen Industrieanlagen für Agrarprodukte und Grundstoffe und 10% ohne Gegenleistungen.

Die Verwaltung Deutschlands übernahmen die Alliierten zunächst selber. Dabei mussten sie sich über die Verteilung der Einflussgebiete einigen, damit hierdurch kein Konfliktpotential entstehen konnte. Ursprünglich gingen die Alliierten von drei Zonen aus, dann wurde aber noch eine vierte, französische Zone beschlossen.

Das oberste Organ der Exekutive und Legislative in Deutschland wurde der Alliierte Kontrollrat, der aus den Oberbefehlshabern der alliierten Streitkräfte gebildet wurde. Er war für die gesamtdeutsche Politik zuständig und stimmte die Politik in den Zonen ab. Für Berlin wurde ein ähnliches Kontrollgremium, die Kommandantur, geschaffen. Die Alliierten erklärten, dass mit ihrer Regierungsübernahme nicht Deutschland annektiert würde.

Die Potsdamer Konferenz

An ihr nahmen die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion teil. In der Potsdamer Konferenz wurde beschlossen alle Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher zu bestrafen und den Nationalsozialismus auszurotten. Gleichzeitig sollte dem deutschen Volk seine Schuld vermittelt und gezeigt werden, dass es sich für das Geschehene würde verantworten müssen. Das Volk sollte demokratisiert werden und dann sollte die Selbstverwaltung Deutschlands wieder aufgebaut werden. Die demokratischen Prinzipien wollten die Alliierten in Deutschland wieder einführen. Presse-, Religions- und Redefreiheit ,Gewaltenteilung, freie Gewerkschaften und demokratische Parteien sollten wieder eingeführt werden, die Vergangenheit sollte abgeschlossen werden und auf Basis von Erkenntnis und Verantwortungsbewusstsein die Demokratie entstehen.

Die kriegswichtige Industrie sollte abgebaut, vernichtet oder unter alliierte Aufsicht gestellt werden, Landwirtschaft und Friedensindustrie sollten gefördert werden. Um der Situation der deutschen Wirtschaft Rechnung zu tragen, sollte Deutschland in Bezug auf die Wirtschaft als ganzes betrachtet werden.

Insgesamt waren die Ergebnisses vielfach Kompromisse und allgemein gehalten.

Containmentpolitik Containmentpolitik Die ,,Containmentpolitik"

Es kam nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Verhärtung der Fronten zwischen Ost und West. Die USA sahen die Politik der Sowjetunion als Bedrohung der Freiheit der Völker an, denn die Russen errichten um die Sowjetunion einen Schirm von Satellitenstaaten mit Moskauabhängigen Regierungen. Die USA versuchten dem mit der Containmentpolitik (Eindämmungspolitik) entgegenwirken. Sie lässt sich auf das ,,long telegram" zurückführen. Der Politik der Sowjetunion sollte, nach der Eindämmungspolitik, mit dem entsprechenden Gegendruck geantwortet werden.

Truman Doktrin

Die Truman Doktrin war Bestandteil der Containmentpolitik. Ihr zu Folge sollten anderen ,,freien" Staaten materielle und wirtschaftliche Hilfe gegen Bedrohungen von innen und außen gewährt werden. Sie bezog sich in erster Linie auf Griechenland und die Türkei. Wie die Containmentpolitik war sie Bestandteil des Kalten Krieges.

Der Marshallplan (European Recovery Program)

Der Marshallplan sollte Hunger, Not und Elend im Rahmen der Truman Doktrin bekämpfen. Gleichzeitig sollte er der Stabilisierung der Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme der westlichen, ,,freien" Staaten dienen.

Er setzte voraus, dass die europäischen Staaten gemeinsam und eigenständig eine gesamteuropäische Wirtschaftspolitik entwickeln. Die Sowjetunion sah dies als Eingriff in ihre Souveränität, protestierte und nahm nicht teil. Auch verbot sie ihren Satellitenstaaten teilzunehmen, obwohl Polen und die Tschechoslowakei bereits zugesagt hatten. Die SBZ war ebenfalls ausgeschlossen. Auch als Folge des ERP entstand der Ostblock.

Im Rahmen des ERP gewährten die USA den teilnehmenden Staaten insgesamt Kredite von 12,4 Mrd. Dollar, davon 1,7 Mrd. Dollar für Deutschland. Der Warenaustausch zwischen den europäischen Staaten und den USA sollte gefördert werden. Der Wirtschaftsrat setzte die Kredite zum Wiederaufbau von Infrastruktur und Produktion ein. Der Marshallplan beschleunigte den wirtschaftlichen Aufstieg der Westzonen. Aber er trug auch zur weiteren Spaltung Deutschlands bei, denn die beiden Teile besaßen nun grundlegend verschiedene Wirtschaftssysteme.

Die USA wollten durch das ERP die westlichen Staaten Europas stabilisieren und ihre eigene Wirtschaft stärken.

Die Sowjetunion betrachtete das ERP als ,,Dollarimperialismus". Die sozialistischen Staaten sollten ein Bollwerk dagegen bilden und sich zusammenschließen. Die Sowjets duldeten eine derartige amerikanische Einflussnahme in ihrer Sicherheitssphäre nicht.

Die Westzonen

Die Westzonen waren die amerikanische, der britische und der französische Besatzungszone. In der britischen Besatzungszone lag das Ruhrgebiet, das stark zerstört war. Die Britische Zone konnte sich infolge eines Nahrungsmangels nicht autonom versorgen und war auf die anderen Zonen angewiesen.

Die Amerikaner wollten die Besatzungszonen vereinigen, aber nur die Briten waren zu einem solchen Schritt bereit. So entstand 1947 die Bizone aus der Amerikanischen und der Britischen Zone. Sie erhielt einen Wirtschaftsrat und als föderalistisches Gegengewicht einen Exekutivrat, der später durch einen Länderrat ersetzt wurde.

In Folge der Berliner Blockade erklärten sich Frankreich bereit seine Zone an die Bizone anzuschließen.

Nach der Währungsreform 1948 waren die Trizone und die SBZ soweit auseinandergedriftet, dass 1949 aus der Trizone die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde. Die Westzone stand unter dem Einfluss der westlichen Alliierten, von daher nahm sie ihr gesellschaftliches, politisches und wirtschaftliches System an.

Es entstand eine demokratische Parteienlandschaft, freie Gewerkschaften und die anderen demokratischen Freiheiten, wie Meinungs-, Presse-, und Religionsfreiheit.

Die Sowjetische Besatzungszone (SBZ)

Die Sowjetische Besatzungszone wurde von der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) geleitet. Auch hier bestand zunächst eine demokratische Parteienlandschaft. Die SBZ war auch nicht von den Sowjets als eigener Staat gedacht. Aber in Folge der amerikanischen Containmentpolitik wurde sie immer weiter in die sowjetische Sicherheitssphäre integriert und je mehr die Westalliierten ihren Besatzungszonen ihr wirtschaftliches System aufprägten, desto mehr tat die Sowjetunion dies in ihrer Besatzungszone mit ihrem System. Die KPD und die SPD schlossen sich 1946 zur SED zusammen. Sie war nicht von Beginn an von Moskau gesteuert, wurde aber zur Kaderpartei. Da sie keine Mehrheit in der Bevölkerung unterstützte wurden ihr gesellschaftliche Organisationen zur Unterstützung untergeordnet, wie zum Beispiel der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund FDGB.

Als Reaktion auf die Staatsbildung im Westen wurde aus der SBZ die Deutsche Demokratische Republik.

Quellenverzeichnis:

Deutsche Geschichte Von den Anfängen bis zur Gegenwart

4., erweiterte Ausgabe, Herausgegeben von Martin Vogt Verlag J. B. Metzler

ISBN 3-476-01460-6

Informationen zur politischen Bildung, Weimarer Republik Nr. 261, bestellbar unter www.bpb.de

Die Chronik der Deutschen

Chronikverlag

Fin de l'extrait de 55 pages

Résumé des informations

Titre
Deutschland im 19.&20. Jahrhundert
Note
Abiturnote
Auteur
Année
2000
Pages
55
N° de catalogue
V98454
ISBN (ebook)
9783638969055
Taille d'un fichier
607 KB
Langue
allemand
Annotations
Zusammenfassung der dt. Geschichte ca. 1800-1950 ausschließlich der Weltkriege
Mots clés
Deutschland, Jahrhundert
Citation du texte
Stefan Giesen (Auteur), 2000, Deutschland im 19.&20. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98454

Commentaires

  • invité le 4/5/2003

    hambacher fest.

    das hambacher fest fand nicht 1932, sondern 1832 statt!

  • invité le 15/1/2003

    super genial.

    Danke, danke, danke, du hast mir mit deiner tollen Arbeit mein Leben gerettet

  • invité le 13/5/2002

    super.

    Wirklich toll!Hast mir sehr geholfen!!!

  • invité le 12/5/2002

    Danke!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!.

    Danke du hast mich vor dem Hockenbleiben gerettet.
    Nur mach nächstes mal beim Inhaltsverzeichnis Jahreszahlen dran.

    Gruss Sarah

  • invité le 4/5/2002

    toll.

    super!!eine große hilfe und rettung meiner geschichts-arbeit...!!

  • invité le 25/4/2002

    hast mein Abi gerettet!.

    ich hab endlich eine super Zusammenfassung gefunden von dem, was mir niemand beantworten konnte;-)
    DANKE!!!

  • invité le 23/3/2002

    SEHR GUT.

    Übersichtlich, ausführlich, gut

  • invité le 20/3/2002

    Supppaaaa.

    also nach der Übersicht sieht es richtig gut aus, alles was ich so für geschichte brauch :)

  • invité le 3/3/2002

    Wahnsinn!!!.

    Echt Klasse, da findet man ja alles was man braucht!!! Schreib nächste Woche ne Klausur, man ich bin beeindrückt, was haste dafür gekreigt?
    naja Danke noch mal!

  • invité le 2/3/2002

    frl..

    respekt!

  • invité le 1/3/2002

    Vielen Dank.

    Vielen Dank Stefan! Du hast meine Zukunft gerettet!

  • invité le 19/1/2002

    Spitze.

    Hey hallo Stefan

    Ich muss sagen du hast alles zusammengefasst was ich brauche...Nicht schlecht!!!Danke das du, die Arbeit für mich gemacht hast ;) Jetzt muss ich sie nur noch lernen ;)

    Ciao
    Lory

  • invité le 9/1/2002

    DANKE!!.

    Danke! hilft mit wahnsinnig( lerne grad auf GeschichtsKlausur)

  • invité le 5/11/2001

    einfach klasse.

    Wow, ich bin einfach beeindruckt! So viel Zeug in einem Referat! Das alles ist genau der Stoff den ich in 2 Tagen vermutlich brauchen werde in einer Klausur!
    Danke, hab mir alles ausdedruckt und bin echt sehr zufrieden!!!
    Ein ganz großes Lob!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Titre: Deutschland im 19.&20. Jahrhundert



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