In der folgenden Arbeit werden vor dem Hintergrund des deutschen Rundfunks Konzepte und Zusammenhänge in Bezug auf Eigenverantwortung und Kontrollmechanismen vorgestellt. Dazu werden Fremd- und Selbstkontrolle gegenübergestellt und die Stärken bzw. Schwächen einer Selbstregulierung des Rundfunksystems herausgearbeitet. Aus den erlangten Erkenntnissen wird ein Resümee gezogen hinsichtlich einer Selbstverpflichtung und der regulierten Selbstregulierung im deutschen Medien- oder genauer dem deutschen Rundfunksystem und inwieweit sich diese für die Steuerung einer Informationsgesellschaft eignet.
In Gesellschaftsbereichen, die einem raschen Wandel unterliegen, werden traditionelle, staatliche Regulierungskonzepte zunehmend als hemmende Faktoren für ökonomische Entwicklung wahrgenommen. Der wirtschaftliche Sektor selbst hat ein gesteigertes Interesse, Regularien zu statuieren, um so mithilfe einer externen, demokratisch legitimierten Macht, öffentliche Aufgaben zu lenken oder deren Richtung vorzugeben. Ebenso stellen in einigen staatlichen Bereichen explizite Regulierungen einen unumgänglichen Faktor dar.
Besonders in einer Informationsgesellschaft haben die Vielfaltssicherung, wie auch der Jugendschutz im Rundfunk einen herausragenden Wert inne. In einigen Staaten stellt sich diese Divergenz zwischen staatlicher Handlungskompetenz und Selbstregulierung der Wirtschaft gelegentlich als abrupt voneinander getrennt dar. Dieses führt zu der Annahme, dass interdependente Konzepte wie eine Koregulierung oder eine regulierte Selbstregulierung einerseits sehr wohl existent sind, diese jedoch einen Mangel an theoretischen Analysen und daraus resultierenden Erfahrungsberichten aus unterschiedlichen Ländern, wie auch verschiedenen Regulierungsbereichen aufweisen. Hieraus resultiert die folgende Forschungsfrage:
Wie verhält sich das Konzept der regulierten Selbstregulierung im deutschen Rundfunksystem und kann es dabei als alternativer Weg für die Steuerung einer Informationsgesellschaft angesehen werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffseinordnung: Rundfunk und regulierte Selbstregulierung
- Rundfunk
- Regulierte Selbstregulierung
- Öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Rundfunk im Vergleich
- Fremd- und Selbstkontrolle im dualen Rundfunksystem Deutschlands
- Regulierte Selbstregulierung im deutschen Rundfunk
- Stärken und Schwächen einer (regulierten) Selbstregulierung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept der regulierten Selbstregulierung im deutschen Rundfunksystem und bewertet dessen Eignung als alternatives Steuerungsinstrument für eine Informationsgesellschaft. Es wird analysiert, wie sich dieses Konzept in der Praxis verhält und welche Vor- und Nachteile es im Vergleich zu anderen Regulierungsmodellen aufweist.
- Begriffliche Einordnung von „Rundfunk“ und „regulierter Selbstregulierung“
- Vergleich öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Rundfunkveranstalter
- Analyse von Fremd- und Selbstkontrolle im deutschen Rundfunksystem
- Bewertung der Stärken und Schwächen regulierter Selbstregulierung
- Potenzial der regulierten Selbstregulierung für die Steuerung einer Informationsgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der regulierten Selbstregulierung im Kontext des sich schnell verändernden gesellschaftlichen Umfelds ein. Sie stellt die Forschungsfrage nach dem Verhältnis des Konzepts der regulierten Selbstregulierung zum deutschen Rundfunksystem und dessen Eignung als alternatives Steuerungsinstrument für eine Informationsgesellschaft. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die methodische Vorgehensweise.
2. Begriffseinordnung: Rundfunk und regulierte Selbstregulierung: Dieses Kapitel liefert eine begriffliche Abgrenzung der zentralen Konzepte „Rundfunk“ und „regulierter Selbstregulierung“. Der Rundfunk wird als tertiäres Medium definiert, seine Rolle in der deutschen Medienlandschaft und die Besonderheiten des dualen Systems (öffentlich-rechtlich und privat) werden beleuchtet. Der Begriff der regulierten Selbstregulierung wird im Kontext von Liberalisierung, Deregulierung und Koregulierung eingeordnet, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ansätze von imperativer Regulierung und Selbstregulierung.
3. Öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Rundfunk im Vergleich: Hier wird der Unterschied zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkanbietern im deutschen System analysiert. Die unterschiedlichen Unternehmensziele (gesellschaftlicher Funktionsauftrag vs. Profitmaximierung) und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Programmgestaltung werden untersucht. Der Kapitel beleuchtet auch die Mechanismen der Fremd- und Selbstkontrolle innerhalb dieses dualen Systems.
4. Stärken und Schwächen einer (regulierten) Selbstregulierung: Dieses Kapitel widmet sich einer kritischen Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen der regulierten Selbstregulierung im Rundfunk. Es werden die jeweiligen Stärken und Schwächen im Detail beleuchtet und gegeneinander abgewogen. Der Fokus liegt auf der Effektivität und den potenziellen Risiken dieses Regulierungsmodells im Kontext des deutschen Rundfunksystems.
Schlüsselwörter
Regulierte Selbstregulierung, Rundfunk, duales Rundfunksystem, öffentlich-rechtlicher Rundfunk, privatrechtlicher Rundfunk, Medienregulierung, Informationsgesellschaft, Selbstkontrolle, Fremdkontrolle, Koregulierung, Governance, Medienlandschaft Deutschland.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Regulierte Selbstregulierung im deutschen Rundfunksystem
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Konzept der regulierten Selbstregulierung im deutschen Rundfunksystem. Sie untersucht dessen Eignung als alternatives Steuerungsinstrument für eine Informationsgesellschaft und bewertet die Vor- und Nachteile im Vergleich zu anderen Regulierungsmodellen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine begriffliche Einordnung von „Rundfunk“ und „regulierter Selbstregulierung“, einen Vergleich öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Rundfunkveranstalter, eine Analyse der Fremd- und Selbstkontrolle im deutschen Rundfunksystem, eine Bewertung der Stärken und Schwächen regulierter Selbstregulierung und eine Auseinandersetzung mit dem Potenzial für die Steuerung einer Informationsgesellschaft.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, die die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise beschreibt. Es folgen Kapitel zur Begriffseinordnung von Rundfunk und regulierter Selbstregulierung, zum Vergleich öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Rundfunk, zur Analyse von Stärken und Schwächen der regulierten Selbstregulierung und schließlich ein Fazit.
Was wird unter „regulierter Selbstregulierung“ verstanden?
Der Begriff wird im Kontext von Liberalisierung, Deregulierung und Koregulierung eingeordnet und im Unterschied zu imperativer Regulierung und reiner Selbstregulierung betrachtet. Es handelt sich um ein System, in dem die Selbstkontrolle der Akteure durch staatliche Regulierung begleitet und eingegrenzt wird.
Wie werden öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Rundfunk verglichen?
Der Vergleich konzentriert sich auf die unterschiedlichen Unternehmensziele (gesellschaftlicher Auftrag vs. Profitmaximierung) und die Auswirkungen auf die Programmgestaltung. Die Mechanismen der Fremd- und Selbstkontrolle innerhalb des dualen Systems werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Stärken und Schwächen der regulierten Selbstregulierung werden diskutiert?
Die Arbeit analysiert detailliert die Vor- und Nachteile des Modells, um dessen Effektivität und potenzielle Risiken im Kontext des deutschen Rundfunksystems zu bewerten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Regulierte Selbstregulierung, Rundfunk, duales Rundfunksystem, öffentlich-rechtlicher Rundfunk, privatrechtlicher Rundfunk, Medienregulierung, Informationsgesellschaft, Selbstkontrolle, Fremdkontrolle, Koregulierung, Governance, Medienlandschaft Deutschland.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie verhält sich das Konzept der regulierten Selbstregulierung zum deutschen Rundfunksystem und wie geeignet ist es als alternatives Steuerungsinstrument für eine Informationsgesellschaft?
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- Anonym (Author), 2020, Regulierte Selbstregulierung. Begriffe, Konzepte und Zusammenhänge anhand des deutschen Rundfunks, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/986099