Differenzialdiagnostik
Hyperaktivität:
Kennzeichen: zwanghafte Reaktion, die das Kind nicht abschalten kann Ursache: eine frühkindliche Hirnschädigung.
Folge: mangelnde Koordination der neuralen Prozesse
- gesteigerte Erregbarkeit und verstärkte physische Aktivitäten, die weder zweckmäßig noch zielgerichtet sind
- verminderte Konzentration
- nicht in der Lage Reize zu unterdrücken
- schwaches Selbstbewußtsein
- Unordentlich
- kann Auftragsketten nicht behalten
Autistische Züge:
Ursache: Blockierung der sensomotorischen Entwicklung in einer frühkindlichen Phase typische Verhaltensweisen:
- Überreaktion auf Berührung
- sehr geruchs- und geschmacksempfindlich
- Veränderungsangst
- stereotype Bewegungen und Verhaltensmuster
- Vermeidung von Blickkontakt
- Störung der sprachlichen Kommunikation
- plötzliche unerklärliche Gefühlsausbrüche
- ausdrucksarme Mimik
- fast unfähig Gefühle auszudrücken
- spielt oft alleine
Dyspraxie:
Die Dyspraxie ist die Schwierigkeit, zielbewußte, zweckmäßige und situationsgerechte Handlungen zu organisieren, bei erhaltenem Aufgabenverständnis. Meist lassen sich grobe Bewußtseinssörungen oder Koordinationsstörungen nachweisen.
a) Ideomotorische Dyspraxie
Kennzeichen: Störungen in der Ausführung des eigenen Handlungsplanes Kinder mit ideomotorische Dyspraxie können:
- Bewegungsfolgen beschreiben
- Fehler anderer erkennen
- lesen
- reden
Kinder mit ideomotorische Dyspraxie können nicht:
- Handlungen vollständig ausfüllen
- schreiben
- handeln
- verstandene Anweisungen ausführen
- Reihenfolgen behalten
- phantasievoll oder kreativ spielen
b) Ideatorische Dyspraxie
Kennzeichen: Schwierigkeiten bei der Planung und Beschreibung motorischer Handlungen, sie haben jedoch keine motorische Einschränkung Kinder mit Ideatorische Dyspraxie können:
- einzelne Bewegungsabläufe nachmachen
- Wörter schreiben
Kinder mit Ideatorische Dyspraxie können nicht/schlecht:
- Serien bilden (mit Merkschwäche verbunden)
- Handlungsfolgen beschreiben
- Wörter erlesen
- schnell arbeiten
- Ordnung halten
Graphomotorische Störungen:
Graphomotorische Störungen können nach verschiedenen Gesichtspunkten unterschieden werden:
- Schriftbild ist auffällig
- Stifthaltung ist nicht korrekt
- Grenzen von Bildern/Linien werden übermalt
- Grundmuster der Schrift (Strich, Punkt, Bogen, Kreis, Diagonale) werden nicht richtig beherrscht
Bei Kindern mit graphomotorischen Schwierigkeiten ist es wichtig, die Art der Störung genau festzustellen.
Umerzogene Linkshändler:
Werden linkshändige Kinder zum Gebrauch der rechten Hand angehalten, können sich einige typische Störungen einstellen:
- Spiegelschrift
- Vertauschen von Silben, Wörtern und/oder Zahlen
- verkehrte Schreib- und Leserichtung
- feinmotorische Störungen
- Gedächtnisstörungen, verlangsamtes oder unzureichendes Abrufen von Lerninhalten
Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS):
Die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben können verschiedene Ursachen haben. Die Sensorische Integrationsstörung ist eine mögliche Ursache. Diese Kinder zeigen selten nur diese isolierte LRS, oft kommen Schwierigkeiten der Auge-Hand-Koordination und graphomotorische Störungen hinzu.
Arten der Lese-Rechtschreib-Schwäche:
- Lesen aber nicht Schreiben können
- Abschreiben aber nicht Lesen können
- unleserliche Schrift bei Diktaten
- Verdrehen von Buchstaben (Spiegelschrift)
- Vertauschen, Auslassen oder Verwechseln von Buchstaben
Dyskalkulie (Rechenschwäche):
Die Rechenschwäche tritt oft in Verbindung mit anderen Lernstörungen auf. Häufige Schwierigkeiten:
- Ertasten von Formen ohne visuelle Kontrolle
- Nachzeichnen von Formen
- Schätzen von Abständen
- Zahlen werden spiegelbildlich geschrieben, oder in der Reihenfolge vertauscht
- Lösen von Textaufgaben