Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Schriftsteller Ishikawa Takuboku und untersucht unterschiedliche Werke des sozialkritischen Autors. Dabei konzentriert sie sich vornehmlich auf solche aus der literarischen Gattung der Lyrik (Shi, Tanka) aus seinen verschiedenen Schaffensphasen vor dem literaturhistorischen Hintergrund des japanischen Naturalismus. Die Analyse findet im Hinblick darauf statt, ob Ishikawa Takuboku, einer der meist zitiertesten Dichter Japans, die aus der späten Meiji-Zeit hervorgegangen sind, als ein repräsentativer Schriftsteller seiner literarischen Zeit angesehen werden kann und welches die besonderen Eigenschaften seiner Werke sind.
Ishikawa Hajime wurde 1886 im Dorf Hinoto (heute: Takayama) in der Präfektur Iwateken in eine Epoche hineingeboren, die von sozialpolitischer, gesamtgesellschaftlicher und literarischer Veränderung innerhalb Japans geprägt wurde. Diese Zeit zeichnete sich durch die Öffnung des Landes 1868, die Industrialisierung sowie eine vermehrte Rezeption westlichen Gedankenguts oder auch der "Genbun Icchi"-Bewegung aus.
Ishikawa, der in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, fernab des damaligen literarischen Zentrums Tokyo, später aufgrund eines Täuschungsversuches der Mittelschule verwiesen wurde und sich somit selbst die Aufnahme in den Kreis der Intellektuellen der Meiji-Zeit nahm, sollte trotz allem zu einem der bekanntesten (Tanka-)Dichter Japans und über die Landesgrenzen hinaus werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Naturalismus in der japanischen Literatur
- Ishikawa Takubokus „romantische Phase“ im ausgehenden 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert
- Der Einfluss des japanischen Naturalismus in ausgewählten Werken von Ishikawa Takuboku
- Analyse des -Romaji Nikki auf seine naturalistischen Merkmale
- Analyse der Gedichte „Okiru na“ („Kokoro no sugata no kenkyū“) und „Ie“ („Hateshi naki giron no nochi“)
- Analyse ausgewählter Tanka aus den Tankasammlungen „Ichiaku no suna“ und ,,Kanashiki Gangu“
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das literarische Schaffen von Ishikawa Takuboku, einem prominenten japanischen Dichter der Meiji-Zeit, im Kontext des aufkommenden Naturalismus in Japan. Es soll untersucht werden, inwiefern Takubokus Werke Merkmale des Naturalismus aufweisen und ob er als repräsentativer Vertreter seiner Zeit betrachtet werden kann.
- Der japanische Naturalismus und seine Einflüsse auf die Literatur
- Die Entwicklung der japanischen Poesie, insbesondere des Tanka, im 19. und frühen 20. Jahrhundert
- Die literarischen Eigenschaften von Ishikawa Takubokus Werken, insbesondere seiner Gedichte und Tankas
- Der Einfluss von westlichen literarischen Strömungen auf den japanischen Naturalismus
- Die Rolle des Individuums und der Gesellschaft im Werk von Ishikawa Takuboku
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik der Arbeit ein, indem sie den Kontext des japanischen Naturalismus und die Lebensgeschichte von Ishikawa Takuboku beleuchtet. Kapitel 2 widmet sich dem Naturalismus in der japanischen Literatur, untersucht seine Entstehung und die Besonderheiten im Vergleich zum europäischen Naturalismus. In Kapitel 3 wird Takubokus „romantische Phase“ im ausgehenden 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert beleuchtet. Kapitel 4 analysiert verschiedene Werke von Ishikawa Takuboku, um die Auswirkungen des Naturalismus auf seine Lyrik zu untersuchen. Die Analyse umfasst verschiedene Genres, darunter das Tagebuch -Romaji Nikki, Gedichte wie „Okiru na“ und „Ie“ sowie ausgewählte Tankas aus seinen Sammlungen.
Schlüsselwörter
Ishikawa Takuboku, japanischer Naturalismus, Tanka, Shi, Lyrik, Meiji-Zeit, Roman expérimental, Shizenshugi, soziale Kritik, Alltagsbeschreibungen, Individualismus, Tachibana Akemi, Masaoka Shiki, Shasei.
- Arbeit zitieren
- Christian Steger (Autor:in), 2010, Ishikawa Takuboku als repräsentativer Schriftsteller seiner Zeit? Untersuchung ausgewählter Werke hinsichtlich ihrer naturalistischen Merkmale, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/987435