Das Ziel der vorliegenden Ausarbeitung ist die Untersuchung des Sinneswandels von Segismundo und der dabei zugrunde liegenden Ursachen, die dazu führten, dass die Figur sich innerhalb des Werkes stark verändert. Zur Erklärung des Wandels wird im Rahmen dieser Arbeit ein bedeutendes Konzept des Barocks herangezogen, welches wichtige Gründe für das zu beobachtende Phänomen liefert.
In diesem Zusammenhang werden die Begriffe des engaño und desengaño eingeführt, deren Definitionen auf den Arbeiten des deutschen Germanisten Hansgerd Schulte basieren, da es bisher noch keine anderen Werke im Spanischen gibt, die die engaño- und desengaño- Thematik in einer Gesamtdarstellung behandeln.5 An dieser Stelle wird ferner der Begriff des theatrum mundi eingeführt, mit Hilfe dessen erklärt werden soll, wieso es bei Segismundo zu einer Umorientierung seiner moralischen Werte kommt. Im dritten Kapitel erfolgt anschließend die Analyse einiger wichtiger Verse, die die Entwicklung Segismundos unter Anwendung der oben genannten Konzepte anschaulich darstellen soll. Schwerpunkt dieses Kapitels ist vor allem der Wandel, der sich vom zweiten zum dritten Akt vollzieht. Abschließend wird erörtert, welche Rolle die Veränderung von Segismundo für den weiteren Verlauf des Werkes hat und ferner wird überprüft, warum "La vida es sueño" ein glückliches Ende nimmt, vor allem im Hinblick auf die Umorientierung der moralischen Werte von Segismundo.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffserläuterung: engaño und desengaño
- 3. Untersuchung des engaño Segismundos auf der Inhaltsebene
- 3.1 Vom engaño zum desengaño: die Transformation von Segismundo
- 3.2 Weitere Beispiele von Täuschungen: ein Labyrinth der Illusionen
- 4. Fazit: die moralische Entwicklung Segismundos und deren Einordnung in die Gesamthandlung des Dramas
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Sinneswandel der Figur Segismundo in Pedro Calderón de la Barcas „La vida es sueño“ und die zugrundeliegenden Ursachen. Der Fokus liegt auf der Erklärung dieses Wandels mittels des barocken Konzepts von engaño und desengaño, basierend auf den Arbeiten von Hansgerd Schulte. Die Analyse wichtiger Verse soll die Entwicklung Segismundos veranschaulichen, insbesondere den Wandel vom zweiten zum dritten Akt.
- Die Entwicklung von Segismundos Moral
- Das Konzept von engaño und desengaño im spanischen Barock
- Die literarische Umsetzung der engaño- und desengaño-Thematik in „La vida es sueño“
- Der Einfluss des „theatrum mundi“-Konzepts auf Segismundos Entwicklung
- Die Bedeutung von Segismundos Wandlung für den Verlauf des Dramas
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des spanischen Barocktheaters und insbesondere in Pedro Calderón de la Barcas Werk „La vida es sueño“ ein. Sie hebt die Bedeutung des desengaño-Konzepts im Kontext des Werkes hervor und beschreibt die Flüchtigkeit der Welt als zentrales Element der damaligen Weltanschauung. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Sinneswandels von Segismundo und dessen Erklärung im Kontext des engaño und desengaño. Die Einleitung formuliert die Forschungsfrage nach den Ursachen für Segismundos Wandlung und kündigt die methodische Vorgehensweise an.
2. Begriffserläuterung: engaño und desengaño: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Erläuterung der Begriffe engaño und desengaño, basierend auf den Arbeiten von Hansgerd Schulte. Es werden die Grundbedeutungen der Begriffe analysiert, ihre Bedeutungsentwicklung skizziert und ihre literarische Verarbeitung in „La vida es sueño“ angekündigt. Der Fokus liegt auf der Definition der Begriffe aus der Perspektive des spanischen Barocks, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Wortarten und ihrer Verwendung im Kontext von Täuschung, Wahrheit und deren Erkenntnisprozess. Das Kapitel betont die Komplexität der Thematik und die Schwierigkeit, sie in einen eindeutigen historischen Kontext einzuordnen.
Häufig gestellte Fragen zu „La vida es sueño“: Segismundos Wandlungsprozess
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Sinneswandel der Figur Segismundo in Pedro Calderón de la Barcas Drama „La vida es sueño“. Der Fokus liegt auf der Erklärung dieses Wandels anhand des barocken Konzepts von engaño (Täuschung) und desengaño (Enttäuschung), basierend auf den Arbeiten von Hansgerd Schulte. Die Analyse konzentriert sich insbesondere auf die Entwicklung Segismundos vom zweiten zum dritten Akt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung von Segismundos Moral, das Konzept von engaño und desengaño im spanischen Barock, die literarische Umsetzung dieser Thematik in „La vida es sueño“, den Einfluss des „theatrum mundi“-Konzepts auf Segismundos Entwicklung und die Bedeutung von Segismundos Wandlung für den Verlauf des Dramas.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Begriffserklärung von engaño und desengaño, ein Kapitel zur Untersuchung von Segismundos Täuschung auf der Inhaltsebene (inkl. seiner Transformation und weiterer Beispiele von Täuschungen) und ein Fazit, das Segismundos moralische Entwicklung und deren Einordnung in die Gesamthandlung des Dramas zusammenfasst.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung führt in das spanische Barocktheater und „La vida es sueño“ ein, hebt die Bedeutung des desengaño-Konzepts hervor und beschreibt die Flüchtigkeit der Welt als zentrales Element der damaligen Weltanschauung. Sie formuliert die Forschungsfrage nach den Ursachen für Segismundos Wandlung und beschreibt die methodische Vorgehensweise.
Wie werden engaño und desengaño erklärt?
Kapitel 2 bietet eine detaillierte Erläuterung der Begriffe engaño und desengaño basierend auf Hansgerd Schulte. Es werden die Grundbedeutungen, ihre Bedeutungsentwicklung und ihre literarische Verarbeitung in „La vida es sueño“ analysiert. Der Fokus liegt auf der Definition aus der Perspektive des spanischen Barocks, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Wortarten und ihrer Verwendung im Kontext von Täuschung, Wahrheit und deren Erkenntnisprozess. Die Komplexität der Thematik und die Schwierigkeit, sie eindeutig historisch einzuordnen, werden betont.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit fasst Segismundos moralische Entwicklung zusammen und ordnet diese in den Gesamtkontext des Dramas ein. Es wird die Entwicklung von Segismundo vom engaño zum desengaño analysiert und im Kontext des Werkes eingeordnet.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine literaturwissenschaftliche Analysemethode, die sich auf die detaillierte Untersuchung wichtiger Verse konzentriert, um Segismundos Entwicklung zu veranschaulichen. Die Analyse basiert auf den Arbeiten von Hansgerd Schulte zum Thema engaño und desengaño im spanischen Barock.
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- Patricia Wieczorek (Author), 2018, Die Konversion Segismundos unter Berücksichtigung der engaño- und desengaño-Thematik. Eine Interpretation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/987956