Diese Arbeit soll die Gründe für den Erfolg von Kriminalliteratur im breiten Spektrum betrachten. Von der Frage was Kriminalliteratur überhaupt ist, wie sie damals war, wie sie sich bis heute entwickelt hat, was sie ausmacht, bis zu den Auswirkungen auf den Leser soll alles miteinbezogen werden. Hauptsächlich erfolgt der Informationsgewinn literaturgestützt. Zum Belegen von Hypothesen werden ebenfalls elektronische Quellen herangezogen. Zur beispielhaften Veranschaulichung von Erarbeitetem dienen die Autorin Nele Neuhaus und ihre Werke.
Die ersten drei Kapitel informieren über die Definition, die Geschichte und den Aufbau von Kriminalerzählungen und sind faktisch geprägt. Dieses allgemeine Vorwissen soll die Verständlichkeit der folgenden Kapitel erleichtern. Im Kapitel 2 wird als Beispiel für Krimiautoren von heute die Autorin Nele Neuhaus vorgestellt. Im Kapitel 3 folgt die Vorstellung eines ihrer Bücher zur Analyse ihrer Schreibtechnik. Kapitel 4 und 5 haben die Funktion die Wechselwirkung zwischen dem Buch und dem Leser zu erläutern. Das letzte Kapitel, Nummer 6, erschließt aus allen vorangegangenen Informationen den Erfolg dieses Literaturzweigs.
Die Kriminalliteratur ist wohl die bekannteste und beliebteste Gruppe der Literatur. Sie besetzt den ersten Platz in Sachen Unterhaltungsliteratur, sie fesselt Millionen von Lesern und erzeugt Spannung bis zur letzten Seite. Aber warum ist das so?
Diese vorwissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Frage, warum Kriminalromane so erfolgreich geworden sind. Viele Andere versuchten bereits Antworten auf diese Frage zu finden, herausgekommen sind etliche Theorien. Der Erfolg dieses Literaturzweigs ist nur die Spitze des Eisbergs und diese Arbeit soll noch Unbekanntes beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Der Erfolg von Kriminalliteratur
1 Definition von Kriminalliteratur
1.1 Die Nebenordnungen Kriminalliteratur und Verbrechensliteratur
1.2 Unterordnungen der Kriminalliteratur
1.2.1 Der Detektivroman
1.2.2 Der Thriller
2 Die Entwicklung der Beliebtheit von Kriminalliteratur im Laufe der Zeit
2.1 Detektivromane ab 1734
2.2 Thriller ab 1860
2.3 Kriminalromane heute
3 Schreibtechnik
3.1 Die Figurenkonstellation
3.2 Erzählperspektiven
3.3 Der Handlungsaufbau
4 Psychologische Hilfsmittel
5 Reaktionen der Leser auf die kriminelle Handlung
6 Die Gründe für den Erfolg
7 Fazit
8 Literaturverzeichnis
Abstract
Die Kriminalliteratur, die von einem Verbrechen und dessen Aufklärung durch Gedankenarbeit und logisches Denken handelt, ist ein Zweig der Unterhaltungsliteratur. Aufgrund der weltweiten Beliebtheit dieses Genres ist es von besonderer Bedeutung den Begriff Kriminalliteratur definieren zu können und der Entwicklung des Erfolges nachzugehen.
Die durch psychologische Hilfsmittel und die angewandte Schreibtechnik erzeugte Spannung wirkt sich stark auf das Interesse des Lesers aus. Zudem ermöglicht die veranschaulichte Gewalt dem Leser, sich moralische und emotionale Fragen zu stellen. Diese und weitere Faktoren wirken sich maßgeblich auf den Erfolg von Kriminalerzählungen aus.
Ziel dieser Arbeit ist es, den Begriff der Kriminalliteratur eingehend zu erklären, jeden Schritt am Weg zum Erfolg zu analysieren und Fakten bereitzustellen. Diese Erarbeitung erfolgt literaturgestützt und mit Hilfe von Online-Quellen.
Diese Arbeit ergibt, dass mitunter ein Erfolg für Kriminalerzählungen die Tatsache ist, dass Menschen gerne das Gefühl der Angst erleben, ohne in ihrem eigenen Sicherheitsempfinden eingeschränkt zu sein. Weiters spielt auch das Verlangen Rätsel zu lösen eine wichtige Rolle für die breite Akzeptanz von Kriminalliteratur.
Einleitung: Der Erfolg von Kriminalliteratur
Die Kriminalliteratur ist wohl die bekannteste und beliebteste Gruppe der Literatur. Sie besetzt den ersten Platz in Sachen Unterhaltungsliteratur, sie fesselt Millionen von Lesern und erzeugt Spannung bis zur letzten Seite. Aber warum ist das so? Diese vorwissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Frage, warum Kriminalromane so erfolgreich geworden sind. Viele Andere versuchten bereits Antworten auf diese Frage zu finden, herausgekommen sind etliche Theorien. Der Erfolg dieses Literaturzweigs ist nur die Spitze des Eisbergs und diese Arbeit soll noch Unbekanntes beleuchten.
Literatur spielt eine wichtige Rolle in der Gesellschaft, damit beschäftigt sich eingehend die Literatursoziologie. Oft wird Literatur als Spiegelbild der Gesellschaft gesehen, denn nicht selten vereinen Autoren ihre Geschichten mit zeitgenössischen Problematiken.
Diese Arbeit soll die Gründe für den Erfolg von Kriminalliteratur im breiten Spektrum betrachten. Von der Frage was Kriminalliteratur überhaupt ist, wie sie damals war, wie sie sich bis heute entwickelt hat, was sie ausmacht, bis zu den Auswirkungen auf den Leser soll alles miteinbezogen werden. Hauptsächlich erfolgt der Informationsgewinn literaturgestützt. Zum Belegen von Hypothesen werden ebenfalls elektronische Quellen herangezogen. Zur beispielhaften Veranschaulichung von Erarbeitetem dienen die Autorin Nele Neuhaus und ihre Werke.
Die ersten drei Kapitel informieren über die Definition, die Geschichte und den Aufbau von Kriminalerzählungen und sind faktisch geprägt. Dieses allgemeine Vorwissen soll die Verständlichkeit der folgenden Kapitel erleichtern. Im Kapitel 2 wird als Beispiel für Krimiautoren von heute die Autorin Nele Neuhaus vorgestellt. Im Kapitel 3 folgt die Vorstellung eines ihrer Bücher zur Analyse ihrer Schreibtechnik. Kapitel 4 und 5 haben die Funktion die Wechselwirkung zwischen dem Buch und dem Leser zu erläutern. Das letzte Kapitel, Nummer 6, erschließt aus allen vorangegangenen Informationen den Erfolg dieses Literaturzweigs.
1 Definition von Kriminalliteratur
Als Kriminalliteratur (auch Kriminalroman, Kriminalerzählung) bezeichnet man epische Texte, die von einem Verbrechen (bzw. mehreren Verbrechen) und dessen Aufklärung handeln.
Der Ursprung dieser Textart ist wohl auf die Strafprozessreform im 19. Jahrhundert zurückzuführen: Dadurch, dass die Todesstrafe und Folter allmählich abgeschafft wurden und Geständnisse nicht mehr zwingend notwendig waren, gewannen andere Beweismittel an Bedeutung. Nun waren Institutionen erforderlich, die jene Beweise beschafften und im Fall ermittelten. Schriftliche Darlegungen zur Aufzeichnung von Fortschritten waren nötig. Die Öffentlichkeit begann sich für Rechtsfragen und Fallberichte zu interessieren. Es dauerte nicht lange bis Druckmedien Zeitschriften mit Sachberichten und auch fiktionalen Geschichten lieferten. Laufend fanden sich immer mehr Autoren von Verbrechergeschichten und sogar spezialisierte Gerichtszeitungen auf dem Markt. (vgl. Lauber, 2016, S. 4f)
Kriminalromane (ugs. Krimis) sind seit jeher unter den beliebtesten und weitverbreitetsten Erzählungen zu finden. Sie dienen überwiegend der Unterhaltung, auch wenn sie sich teilweise mit gesellschaftlichem Konfliktpotential, (u.a. politischen) Machtverhältnissen oder moralischen Kontroversen beschäftigen. (vgl. Nusser, 2009, S. 9ff)
Verbrechen, wie zum Beispiel Mord, Mordversuch, Entführung, Betrug, Raub und viele mehr stehen im Mittelpunkt der Handlung. Thematisch variierende Untertypen der Kriminalliteratur bestimmen inwieweit Motive geklärt werden, auf den Täter1 eingegangen und dessen Verfolgung beschrieben wird. Oft beruhen Inhalte auch auf zeitgenössischen und gesellschaftlichen Problematiken. Die Abfolge der Geschehnisse ist gewöhnlich chronologisch. (vgl. Nusser, 2009, S. 1ff)
1.1 Die Nebenordnungen Kriminalliteratur und Verbrechensliteratur
Es ist notwendig den gängigen, aber verallgemeinernden Begriff Kriminalliteratur vom Ausdruck Verbrechensliteratur abzugrenzen. Aufgrund selber Abstammung (lat. crimen: Verbrechen) erscheint diese Unterscheidung zunächst überflüssig. Jedoch ist sie für die Vollständigkeit einer Ausarbeitung über Kriminalliteratur von Bedeutung.2 (vgl. Nusser, 2009, S. 1)
Die Verbrechensliteratur „forscht nach dem Ursprung, der Wirkung und dem Sinn des Verbrechens“. (Gerber, in Vogt 1998, S.79)
Folgende Fragestellungen werden geklärt:
- Was war die Motivation für das Verbrechen?
- Welche inneren Konflikte hatte der Täter zu bewältigen?
- Wie wird ein Mensch zum Verbrecher?
Daher beschäftigen sich derartige Texte vordergründig mit dem Existenzialismus3. (vgl. Nusser, 2009, S. 1)
Kriminalliterarische Texte handeln ebenfalls von Verbrechen und Bestrafung, wenn meist auch nur spärlich, beschäftigen sich jedoch überwiegend mit der Aufdeckung des Vergehens und der Verfolgung/Aufspürung des Täters. Das liegt an der Tatsache, dass „das Verbrechen in der Kriminalliteratur nicht das eigentliche Ziel der Darstellung ist, sondern [lediglich] als Anlass für die Darstellung der Aufklärungsarbeit oder Verfolgungsjagd genommen wird.“ (Nusser, 2009, S. 2)
Daraus folgt: Während sich die Verbrechensliteratur mit der Entstehung eines Verbrechens beschäftigt („Howdunit“ und „Whydunit“)4, handelt die Kriminalliteratur von den Folgen eines bereits begangenen Verbrechens („Whodunit“)5.
1.2 Unterordnungen der Kriminalliteratur
Da es während der weiteren Entwicklung des Kriminalromans zu verschiedenen Darstellungen der Verfolgung des Täters gekommen ist, unterscheidet man zwischen zwei Unterordnungen:
- Detektivroman
- Thriller mit seinen Sonderformen
1.2.1 Der Detektivroman
„Der Detektivroman bzw. die Detektiverzählung sind inhaltlich dadurch gekennzeichnet, dass sie die näheren Umstände eines geschehenen Verbrechens (fast ausschließlich des Mordes) im Dunkeln lassen und die vorrangig intellektuellen Bemühungen eines Detektivs darstellen, dieses Dunkel zu erhellen.“(Nusser, 2009, S. 3)
Bedeutende Merkmale dieser Unterform sind das geheimnisvolle Vergehen, die Verfolgung des Verbrechers/der Verbrecher durch Nachbilden des Tathergangs, das Bestimmen der Motive und schlussendlich die Lösung des Falles mit der Überführung des Täters/der Täter. Daraus folgt, dass die Gedankenarbeit des Detektivs im chronologischen Ablauf zur Überführung führt. (vgl. Nusser, 2009, S. 3)
Der Tatort wird auf Spuren untersucht. Gefundene Hinterlassenschaften des Täters sowie Hinweise von Zeugen führen zu verdächtigen Personen. Jene Verdächtige werden systematisch, mitunter durch Verhöre, abgearbeitet. Logische Schlussfolgerungen und rationales Denken des Detektivs führen letztendlich zur Lösung des Falles.
Als erste echte Detektivgeschichte gilt Edgar Allan Poes6 Werk „The Murders in the Rue Morgue“ (1841). Er erfüllt alle inhaltlichen Merkmale dieser Textart, welche bei Werken von Vorgängern nur teilweise zu finden waren. (vgl. Lauber, 2016, S. 7)
1.2.2 Der Thriller
Stellt man der Detektiverzählung nun den sogenannten Thriller gegenüber, so kann man primär bei der Vorgehensweise des Detektivs differenzieren. Die Veranschaulichung des rätsellösenden Denkaktes wird durch die aktionsgeladene Verfolgungsjagd einer unmittelbar zu identifizierenden Person oder eines bereits bekannten Verbrechers ersetzt. Speziell werden energische Kämpfe, hindernisreiche Fluchten, Gefangennahmen und Befreiungen dargestellt. Die Motive des Verbrechens werden im Laufe der Handlung, wenn auch nur nebensächlich, geklärt. Thriller beschäftigen sich weniger mit dem Rätsel um die Straftat als vielmehr mit dem Täter (bzw. der Tätergruppe) als Zielobjekt der gesetzlichen Exekutive. In diesem Punkt unterscheiden sich thematische Variationen. (vgl. Nusser, 2009, S. 3f)
Sonderformen des Thrillers
Seit ungefähr 1860 wurden, zuerst in den USA, die Heftromankrimis geschrieben. Die Entstehung dieser Gattung ist auf soziale Veränderungen und Städtewachstum des endenden 19. Jahrunderts zurückzuführen. Oft ist die Lösung des Falles durch den Detektiv das Ende des Einzelheftes. Die Besonderheit dieser Variante liegt in der Person des Detektivs (bzw. des Spions, der Polizei): Denn in Heftromankrimis ist die Person, die das Abenteuer den Täter zu erfassen übernimmt, ein Held. (vgl. Lauber, 2016, S. 10)
Als wichtigste und bekannteste Sonderform des Thrillers gilt der Spionageroman. Diese Form hebt sich durch die im Vordergrund stehende Spionage und alle dazugehörigen Begleiterscheinungen ab. Er ist „thematisch, nicht aber strukturell, von anderen Erscheinungsformen des Thrillers unterschieden“. (Nusser, 2009, S. 116) Wie allgemein in Thrillern geht es auch beim Spionageroman nicht um die Enthüllung des Verbrechers durch Gedankenarbeit, sondern um dessen Aufspürung und Beseitigung durch spannungserzeugende Maßnahmen. Politische Strukturen und Machtverhältnisse, welche der Leser normalerweise nicht durchschaut, bieten bei dieser Variante Rätselhaftes. Der Grundgedanke, die Herabsetzung des politischen Gegners, ist vor allem in Werken des 20. Jahrhunderts deutlich zu erkennen. Als Klassiker der Sorte gilt der Roman „The Thirty-Nine Steps“ (1915) von John Buchan7. (vgl. Nusser, 2009, S. 116f)
Zu guter Letzt der Hardboiled-Krimi (bzw. Hardboiled-Thriller): Er hat seinen Ursprung ebenfalls in den USA. Diese Literaturart ist wie der Spionageroman stark von der Struktur des Heftromankrimis beinflusst. Jedoch ist der Held der Geschichte nun meist ein robuster, muskulöser Mann mit eisernem Willen, der vor psychischem und physischem Schmerz nicht zurückschreckt. Diese Tatsache unterscheidet die Gattung von den beiden Vorgängern.
Grundlegend gibt es aber noch einen auschlaggebenden Unterschied zu Detektivromanen. Die Gesellschaft in Detektivromanen (und in einigen Thrillern und Thriller-Sonderformen) wird im Wesentlichen als heile Welt dargestellt, in der das Verbrechen sich als moralische Abwegigkeit bzw. Ausnahme abhebt, während das Verbrechen in Hardboiled-Krimis Teil der Gesellschaft ist. Dadurch verändert sich auch die Beziehung zwischen Mörder und Ermordeten: Hiebei handelt es sich weniger um Schuldige und Unschuldige, als vielmehr um Sieger und Opfer eines Konkurrenzkampfes, der durch Geschicklichkeit, Stärke und Zufall entschieden wird. (vgl. Nusser, 2009, S. 126)
2 Die Entwicklung der Beliebtheit von Kriminalliteratur im Laufe der Zeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Klein, Sophie: Hierarchie der Kriminalliteratur
Kriminalromane sind seit ihrer Entstehung vor mehr als 170 Jahren ein blühender Literaturzweig. Literarische Vorläufer gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück.
2.1 Detektivromane ab 1734
Die erste Annäherung an die Kriminalliteratur verfasste Gayot de Pitaval 8 (ab 1734). Er erstellte eine Sammlung vieler Kriminalfälle, beschrieb jedoch lediglich gelöste Fälle. Das Element der Aufdeckung durch einen Ermittler fehlt. Vielen Autoren von Kriminalgeschichten dienten Pitavals Fallberichte als Stoffquelle. (vgl. Wordtmann, 2016, S. 6)
In England gewannen Mitte des 18. Jh. die sogenannten Schauerromane an Beliebtheit. Horace Walepoles9 Roman „The Castle of Otranto“ wurde 1764 veröffentlicht. Er handelt von Verbechen wie Entführung, Mord und Verschwörung, allerdings mangelt es fortwährend an einem Ermittler. (vgl. Lauber, 2016, S. 6)
Näher dem Begriff Kriminalliteratur kommt der Roman „The Mysteries of Udolpho“ von Ann Radcliffe10. Er wurde im Jahr 1794 veröffentlicht und endet mit der Aufklärung eines mysteriösen Verbrechens. Nichtsdestotrotz bleibt wie in E.T.A. Hoffmanns11 Werk „Das Fräulein von Scuderi“ (1819) umstritten, ob es sich bei dem Protagonisten um einen bewusst eingesetzten Detektiv handelt. (vgl. Lauber, 2016, S. 6)
Weitere Elemente des Kriminalromans enthalten James F. Coopers12 „The Last of the Mohicans“ (1826), Edward Lytton Bulwers13 „Pelham: or The Adventure of a Gentlemen“ (1828) und Eugène F. Vidocq14 „Mémoires de Vidocq“ (1828). (vgl. Lauber, 2016, S. 6)
Im frühen 19. Jahrhundert erfreuten sich Feuilletonromane großen Zuspruchs. Es handelt sich hierbei um Fortsetzungsromane, die zuerst seriell in Zeitschriften und folglich als Buchausgabe veröffentlicht wurden. Sie verkauften sich massenweise und sind wohl der Beginn eines Mysteriums. Denn die Gründe für die Beliebtheit dieser Romane sind bis heute ungeklärt. Doch gibt es einige Denkansätze, die Aufschluss geben. (s. Kap. 6) Der Feuilletonroman „Maitre Cornelius“ (1831) von Honoré de Balzacs15 beinhaltete als erster das Motiv des geschlossenen Raums. (s. Kap. 3.3) (vgl. Lauber, 2016, S. 6f)
Die genannten Texte näherten sich der heutigen Definition von Kriminalliteratur an und beinhalten auch einige besondere Merkmale dieser Gattung. Trotz allem fehlt es ihnen an Grundvoraussetzungen, weshalb sie als Vorläufer bezeichnet werden und nicht als der Gattung Zugehörige. Ungeachtet dessen sind sie für die Geschichte und Entwicklung der Beliebtheit der Kriminalliteratur von Bedeutung. (vgl. Lauber, 2016, S. 6)
Zehn Jahre später, im Jahr 1841, ging Edgar Allan Poe mit der ersten echten Detektivgeschichte namens „The Murders in the Rue Morgue“ in die Geschichte der Kriminalliteratur ein. Alle Motive der Detektivliteratur wurden eingebracht. Dieser Roman diente auch als Basis für A. C. Doyles16 Meisterwerke mit Sherlock Holmes, die erst Jahrzehnte später perfektioniert und vollendet wurden. Poes Roman war bekannt, er war unter Lesern von Kriminalromanen Gesprächsthema Nummer eins und Vorbild für etliche Autoren. Ab diesem Zeitpunkt stieg die Beliebtheit der Romane stetig an. (vgl. Nusser, 2009, S. 84)
Einige Jahre später folgten Romane – wenn auch keine echten Kriminalgeschichten – von Eugène Sue17 („Les mystères de Paris“, 1842-43) und Charles Dickens18 („Bleak House“, 1852-53). Eugène Sues Werk ist jedoch eine Annäherung an die Textart Thriller. (vgl. Lauber, 2016, S. 6f)
[...]
1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit bei Personenbezeichnungen die männliche Form gewählt, es gilt jedoch immer die weibliche Form als mitformuliert.
2 Aufgrund leichterer Verständlichkeit wird in folgenden Kapiteln dieser Arbeit der Begriff „Kriminalliteratur“ verallgemeinernd verwendet.
3 Der Existenzialismus ist eine philosophische Denkströmung, die sich mit dem Lebensentwurf und der persönlichen Verantwortung des einzelnen Menschen befasst.
4 Texte dieses Typus weisen eine analytische Struktur auf. Die grundlegenden Fragestellungen: Wie und warum ist das Verbrechen passiert. (How and why done it?)
5 Derartige Literatur beschäftigt sich mit folgender Frage: Wer hat es getan? (= Who done it?)
6 Edgar Allan Poe (1809 – 1849): US-amerikanischer Schriftsteller
7 John Buchan (1875 – 1940): schottischer Schriftsteller und Politiker
8 Francois Gayot de Pitaval (1673 – 1743): französischer Jurist und Autor
9 Horace Walepole (1717 – 1797): britischer Politiker, Schriftsteller und Künstler
10 Ann Radcliffe (1764 – 1823): englische Schriftstellerin
11 Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776 – 1822): deutscher Schriftsteller der Romantik und u.a. Jurist
12 James Fenimore Cooper (1789 – 1851): amerikanischer Schriftsteller der Romantik
13 Edward Lytton Bulwer (1803 – 1873): englischer Romanautor und Politiker
14 Eugène Francois Vidocq (1775 – 1857): französischer Krimineller und Kriminalist; Gilt als erster Detektiv überhaupt
15 Honoré de Balzac (1799 – 1850): französischer Schriftsteller
16 Arthur Conan Doyle (1859 – 1930): britischer Arzt und Schriftsteller
17 Eugène Sue (1804 -1857): französischer Schriftsteller
18 Charles Dickens (1812 – 1870): englischer Schriftsteller
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