Es ist immer häufiger zu beobachten, wie die Menschen mit dem Thema Organspende konfrontiert werden. Ein Thema, worüber viele Menschen ungern reden, da es eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod mit sich zieht, was auch noch heute tabuisiert wird. Dies ist allerdings nicht so leicht zu verdrängen, wie es sicher die meisten versuchen, denn durch vielfältige Werbeplakate wird man daran erinnert. Zudem sieht man prominente Personen, wie beispielsweise den Olympiasieger Matthias Steiner und die Moderatorin Sonja Kraus in der Werbung, die sich für einen Organspendeausweis entschieden haben und schließlich hält man eines Tages den Organspendeausweis, nach dem entleeren des Briefkastens, in den Händen.
Jetzt oder nie. Was spricht schon dagegen? Man selbst könnte eines Tages auf einen Spender angewiesen sein und was soll mir, als Spender, schon zustoßen, schließlich bin ich doch dann schon tot, oder nicht? Was bedeutet tot sein und inwiefern ist der Tod für eine Organtransplantation notwendig? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigte sich der Philosoph Prof. Dr. Ralf Stoecker und verfasste dazu im Jahr 2012 einen Artikel in der „Zeitschrift für medizinische Ethik“. Die leitende Frage des Autors lautet darin: „Ist der Tod aus ethischer Sicht eine Voraussetzung für die Organspende?“. Ein kleiner geschichtlicher Rückblick soll erklären, warum diese Frage noch heute für uns von Interesse ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rekonstruktion: „Der Tod als Voraussetzung der Organspende?“ (Ralf Stoecker)
- Die Debatte: Hirntod
- Herzstillstand, der Umstand der Organtransplantation
- Von der Hirntod-Konzeption zur ethischen Organentnahme
- Ethische Merkmale der Organentnahme
- Kritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der ethischen Frage, ob der Tod eine notwendige Voraussetzung für die Organentnahme ist. Der Autor Ralf Stoecker analysiert die aktuelle Debatte um den Hirntod und hinterfragt dessen Bedeutung im Kontext der Organtransplantation.
- Die Definition von Tod und Leben im Kontext der Organtransplantation
- Die ethischen Herausforderungen der Hirntod-Konzeption
- Die Bedeutung des Hirntods für die Organentnahme
- Alternative Lösungen zur Organentnahme, wie die „non heartbeating donor“
- Die ethischen Implikationen der Organentnahme
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den aktuellen Diskurs über die Organspende vor und beleuchtet die Tabuisierung des Themas. Der Autor führt die zentrale Frage des Artikels ein: „Ist der Tod aus ethischer Sicht eine Voraussetzung für die Organspende?“. Es wird ein kurzer historischer Überblick über die Entwicklung der Organspende und die Rolle des Hirntods gegeben.
Rekonstruktion: „Der Tod als Voraussetzung der Organspende?“ (Ralf Stoecker)
Die Debatte: Hirntod
Stoecker analysiert die Hirntod-Debatte und die Frage, ob hirntote Menschen als tot gelten. Er stellt fest, dass der Begriff „Tod“ komplex ist und sich nicht allein auf den Verlust des Lebens beziehen lässt. Stoecker bezieht sich auf verschiedene Aspekte des Lebens, wie die biologische, biografische und phänomenale Existenz, um die Problematik des Hirntods zu beleuchten.
Herzstillstand, der Umstand der Organtransplantation
Dieser Abschnitt befasst sich mit den medizinischen Gegebenheiten und der Bedeutung des Herzstillstands im Kontext der Organtransplantation. Es werden die Herausforderungen und Schwierigkeiten bei der Organentnahme von hirntoten Personen sowie bei der Organentnahme nach dem Kreislaufstillstand thematisiert.
Von der Hirntod-Konzeption zur ethischen Organentnahme
Dieser Abschnitt beleuchtet die Entwicklung der Hirntod-Konzeption und ihre ethische Relevanz für die Organentnahme. Es werden die ethischen Fragen, die sich aus der Definition des Hirntods ergeben, diskutiert, sowie die rechtlichen Aspekte der Organspende.
Ethische Merkmale der Organentnahme
In diesem Abschnitt werden die ethischen Dimensionen der Organentnahme im Detail beleuchtet. Stoecker diskutiert die verschiedenen ethischen Argumente, die für und gegen die Organentnahme von hirntoten Personen sprechen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Organspende, dem Hirntod, der ethischen Relevanz der Organentnahme, der Definition von Tod und Leben, sowie dem Konzept der „non heartbeating donor“. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Organspende, Hirntod, Tod, Leben, ethische Fragen, Organtransplantation, medizinische Ethik, Transplantationsgesetz.
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- Anonym (Author), 2017, Ist der Tod eine Voraussetzung für die Organspende?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/988576