In dieser Seminararbeit soll es darum gehen, inwiefern das in den Lektürehilfen vorgestellte Wissen den Blick auf einen beziehungsweise den Zugang zu einem Text beeinflussen kann. Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich zunächst mit der Problematik einführender Literatur sowie der Vermittlung von Praxiswissen an der Universität. In einem zweiten Schritt werden zwei ausgewählte Lektürehilfen vor dem Hintergrund der Fragestellung, ob Wolfgang Herrndorfs ‚Tschick‘ als Adoleszenzroman zu lesen ist, untersucht.
Der Jugendroman ‚Tschick‘ von Wolfgang Herrndorf erschien im Jahr 2010 und gehört seitdem zu den Pflichtlektüren für das Abitur, wird aber auch im allgemeinen Deutschunterricht verwendet. Die Erzählung handelt von zwei 14-jährigen Außenseitern, die Freundschaft schließen und während Sommerferien in einem gestohlenen Auto durch Berlin reisen und an ihren Erlebnissen und Erfahrungen wachsen. Mit Themen wie Identitätssuche, Reise, Entwicklungsprozess, Familie und Freundschaft, Sexualität sowie der Phase der Adoleszenz greift Herrndorf mehrere Aspekte auf, die für eine Interpretation mehrere Herangehensweisen zulassen.
Mit der Aufnahme des Romans in die Pflichtlektüren für das Abitur erschienen auch die Lektürehilfen, die die Schüler (und Studierenden in spe) mit einer Übersicht über alle wichtigen Informationen beim Kennenlernen und Erschließen des Werks unterstützen und somit bestmöglich auf die Prüfung vorbereiten wollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Problematik einführender Literatur
- Zur Vermittlung von Forschungswissen an der Universität
- Zur Vermittlung von Praxiswissen
- Modellinterpretationen in der Praxis
- Wolfgang Herrndorf „Tschick“
- Zum Begriff „Adoleszenzroman“
- Zur Funktion von Lektürehilfen
- Interpretations- und Themenschwerpunkte in ausgewählten Lektürehilfen
- Königs Erläuterungen
- Reclam
- „Tschick“ als Adoleszenzroman der Gegenwartsliteratur?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Rolle von Lektürehilfen im Deutschunterricht, insbesondere im Kontext des Adoleszenzromans „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf. Sie untersucht, inwiefern die in Lektürehilfen präsentierten Informationen den Blick auf den Text und den Zugang zu dessen Interpretation beeinflussen können. Die Arbeit analysiert zwei ausgewählte Lektürehilfen im Hinblick auf ihre Interpretation von „Tschick“ als Adoleszenzroman.
- Die Funktion von Lektürehilfen im Deutschunterricht
- Die Problematik einführender Literatur und ihre Rolle in der Wissensvermittlung
- Die Interpretation von „Tschick“ als Adoleszenzroman
- Die Analyse ausgewählter Lektürehilfen (Königs Erläuterungen, Reclam)
- Der Einfluss von Lektürehilfen auf den Interpretationsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Jugendroman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf vor und erklärt, warum er sowohl im Abitur als auch im allgemeinen Deutschunterricht eine Rolle spielt. Sie betont die Vielschichtigkeit des Romans und seine vielfältigen Interpretationspotenziale, die sich aus Themen wie Identitätssuche, Reise, Entwicklungsprozess und Freundschaft ergeben. Des Weiteren wird der Fokus auf die Funktion von Lektürehilfen und deren Einfluss auf die Textinterpretation gelegt.
1. Zur Problematik einführender Literatur
Dieses Kapitel untersucht die Problematik einführender Literatur im Kontext der Wissensvermittlung an der Universität. Es analysiert, inwieweit einführende Literatur sowohl als Vermittlungsinstanz von Fachwissen als auch als Instrument zur Vermittlung von Praxiswissen fungiert und beleuchtet gleichzeitig die potenziellen Nachteile und Herausforderungen dieser Funktion.
2. Wolfgang Herrndorf „Tschick“
Das Kapitel widmet sich dem Roman „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf und beleuchtet den Begriff des „Adoleszenzromans“ im Kontext der Textanalyse. Es untersucht die Funktion von Lektürehilfen als unterstützendes Instrument beim Lesen und Interpretieren von „Tschick“ und beleuchtet Interpretations- und Themenschwerpunkte in zwei ausgewählten Lektürehilfen: Königs Erläuterungen und Reclam.
Schlüsselwörter
Adoleszenzroman, Lektürehilfen, einführende Literatur, Wissensvermittlung, Interpretation, „Tschick“, Wolfgang Herrndorf, Königs Erläuterungen, Reclam, Deutschunterricht, Abitur.
- Arbeit zitieren
- Johanna Friedrich (Autor:in), 2016, "Tschick" als Adoleszenzroman? Zur Funktion von Lektürehilfen am Beispiel von Wolfgang Herrndorfs Roman, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/989034