In der folgenden Studie wird untersucht, ob das Vorhandensein einer Tätowierung die Beurteilung der Persönlichkeit beeinflusst. Dem Stereotypen-Ansatz zufolge sollten tätowierte Personen hinsichtlich bestimmter Persönlichkeitsmerkmale negativer beurteilt werden als nicht-tätowierte Personen. Diese Effekte werden vor allem bei der Beurteilung von tätowierten Frauen erwartet, da Tattoos historisch bedingt stärker mit Männern assoziiert werden. Dem Ingroup Bias folgend sollten Versuchsteilnehmer, die selbst ein Tattoo besitzen, tätowierte Fotomodelle positiver beurteilen als nicht-tätowierte Versuchsteilnehmer.
285 Personen nahmen an einer Online-Befragung teil. Sie sollten eines von acht möglichen Fotomodellen hinsichtlich verschiedener Persönlichkeitsmerkmale beurteilen, wobei zwischen allgemeinen und geschlechtsspezifischen Eigenschaften unterschieden wurde. Als Fotomodelle dienten zwei Frauen und zwei Männer, die je einmal mit Arm- oder Brust-Tattoo und einmal ohne Tattoo abgebildet wurden.
Wie sich nach Auswertung der Ergebnisse zeigte, gab es keine signifikanten Unterschiede bei der Bewertung von tätowierten und nicht-tätowierten Personen. Auch geschlechterspezifische Unterschiede konnten nicht nachgewiesen werden. Einzig für den Ingroup Bias zeigte sich, dass tätowierte Teilnehmer tätowierte Modelle für sympathischer hielten als Nicht-Tätowierte. Mögliche Gründe für diese Ergebnisse werden diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Theoretischer und empirischer Hintergrund
- Methode
- Stichprobe
- Material
- Versuchsdurchführung
- Versuchsplan
- Ergebnisse
- Diskussion
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studie untersucht, ob das Vorhandensein von Tätowierungen die Beurteilung der Persönlichkeit beeinflusst. Sie setzt sich mit dem Stereotypen-Ansatz auseinander, der davon ausgeht, dass tätowierte Personen hinsichtlich bestimmter Persönlichkeitsmerkmale negativer beurteilt werden als nicht-tätowierte Personen, insbesondere bei Frauen. Darüber hinaus betrachtet die Studie den Ingroup Bias und untersucht, ob Versuchsteilnehmer mit Tattoos tätowierte Fotomodelle positiver bewerten als nicht-tätowierte Teilnehmer.
- Einfluss von Tätowierungen auf die Persönlichkeitsbeurteilung
- Stereotypen-Ansatz und negative Beurteilung von Tätowierten
- Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung von Tätowierungen
- Ingroup Bias und die Bewertung von Tätowierten durch Tätowierte
- Entwicklung des Tattoos in der Gesellschaft und seine heutige Relevanz
Zusammenfassung der Kapitel
- Theoretischer und empirischer Hintergrund: Das Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Tattoos und seine gesellschaftliche Konnotation. Es setzt sich mit dem Stereotypen-Ansatz auseinander und zeigt, wie Tattoos mit abweichendem Verhalten in Verbindung gebracht werden. Darüber hinaus werden frühere Studien erwähnt, die den Einfluss von Tattoos auf die Berufswahl untersuchten.
- Methode: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Studie. Es werden die Stichprobengröße, das verwendete Material, die Durchführung der Online-Befragung und der Versuchsplan vorgestellt.
Schlüsselwörter
Tätowierungen, Persönlichkeitsbeurteilung, Stereotypen, Ingroup Bias, Geschlecht, Gesellschaftliche Entwicklung, Körperschmuck, Individualität, Trend, Online-Befragung.
- Quote paper
- Julia Kleis (Author), 2018, Der Einfluss von Tätowierungen auf die Persönlichkeitsbeurteilung. Eine Untersuchung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/989232