Sophokles - Antigone - Beschreiben Sie das Schema nachdem Kreon mit den Leuten verfährt, mit denen er zu tun hat (Wächter, Teiresias, Hämon)


Presentation / Essay (Pre-University), 2000

2 Pages, Grade: 12 Punkte


Excerpt


Beschreiben Sie das Schema nachdem Kreon mit den Leuten verfährt mit denen er zu tun hat (Wächter, Teiresias, Hämon) Zu Anfang überbringt der Wächter Kreon die Nachricht, dass eine Person Polyneikes Leiche mit

trockenem Staub begrub und geweiht hat. Der Wächter tritt Kreon sehr unterwürfig, untertänig, vor allem aber ängstlich (wegen einer drohenden Strafe) gegenüber. Kreon packt die Ungeduld über den Ausführungen des Wächters, er soll endlich reden und ihm danach aus den Augen treten - „Nun, wirst Du reden endlich und dann weitergehn?“. Auf die Antwort des Wächters ist er nicht gefasst, er erschrickt und empört sich zugleich über solche Kühnheit - „Was sagst du? Wer auf Erden hat sich das erkühnt?“. Er versteckt seinen aufkommenden Zorn nun nicht mehr, er lässt ihn in seinen Wörtern freien Lauf - „Schweig, eh mich deine Rede gar mit Zorn erfüllt,..“. Der Wächter fand am Tatort keine Spuren, die auf einen Wagen, Personen oder wilde Tiere hinweisen konnten, so blieb eine Möglichkeit offen: die Götter. Der Wächter sprach es nicht aus, doch gab er zu bedenken,das niemand den Ort der Leiche betreten hätte. Kreon, dieser indirekten Vermutung auf die Schliche kommend, entrüstet sich darüber. Die Götter würden niemals einen Toten ehren, der versucht hatte ihren Tempel zu stürzen. Dieses Handeln der Gottheiten stellt er in Frage. „Denn unerträglich ist es, daß du sagen magst, Die Götter trügen Sorge für den Toten dort. Sie hätten, wie zu schöner Tat Verherrlichung den Mann begraben, der mit Brand zu tilgen kam Die säulumringten Tempel und der Gaben Schmuck, und ihre Fluren, ihr Gesetz zu stürzen sann?“. Er will, dass den Frevlern dieser Tat die angemessene Strafe zukommt. Er droht den Wächtern an, das sie am Kreuz hängen und ihre Schmach offenbaren sollen, den nicht überall sei Gewinn zu suchen - „Denn mit dem Preis des Schlechten wirst du immer mehr Unglücklich enden als das Glück gewinnen sehn.“. Des Wächters Worte sind Kreon verhasst, er bezichtigt ihn des Schwätzens. Redet ironisch über das Gewitzle des Wächters, doch er weiss, wie viel Unsegen die Habsucht bringt.

Im nächsten Abschnitt überbringt der Wächter Kreon die Täterin Antigone. Der König kann kaum glauben, was ihm der Wächter da erzählt - „Erwägst du auch, was du da sagst? Sprichst du die Wahr- heit?“. Er fragt nach den näheren Umständen - „Wie sah man und entdeckte, wie ergriff man sie?“Das spiegelt seine Neugier wider. Er lässt vom Wächter ab, geht auf Antigone ein. Im darauffolgenden Gespräch zwischen Hämon und Kreon beginnt der König ruhig mit seinem Sohn zu reden, richtet Fragen an ihn - „Mein Sohn, dem Vater nahst du doch nicht wutentbrannt, weil du den Spruch vernahmst, der die Braut verdammt. Sprich! Oder bleib´ ich wert dir, wie ich handeln mag?“. Er versucht die Gefühlslage seines Sohnes zu erfahren, ob er ihm noch wert bleibt. Er ist erleichtert über die Antwort des Sohnes - „Ja, so bestellt sein muß es, Sohn, in deiner Brust: Dir muß des Vaters Wille mehr denn alles sein.“. Er stuft die Lie be an den Vater höher als die eines Weibes ein - „Bedenke, Sohn, welch kaltes Liebumfangen dir bereitet ist eines schnöden Weibes Arm!“. Stellt Antigone einem Feind gleich, vor dem er den Sohn schützen will (sowohl vor dem Schmerz der Ent- täuschung) - „Denn welcher Schmerz kann tiefer uns verwunden als ein böser Freund? Nein, fleuch mit Abscheu diese Weib als deinen Feind, daß ihr im Hades Gatte wird´ ein anderer!“. Will sein Ver- sprechen an sein Volk einhalten, ihr den Tod bringen. Verachtet Antigone zutiefst - „Doch wer ge- waltsam übertritt Gesetz und Recht, wer denen, die gebieten vorzuschreiben denkt, den acht´ ich keines Lobes wert aus meinem Mund.“ - „Der Übel größtes ist die Zügellosigkeit:...“. Gönnt keinem Weib den Sieg über einen Mann oder den Staat oder das Gesetz und das Recht. Zürnt in einem barschen Ton über die Reden des Sohnes, der Antigone durch die Einbringung seiner Eigenen und der Meinung des Volkes helfen will. Vater soll sich von seiner ungestümen Art ablassen und nach- geben - „So soll ich gar in meinem Alter noch Verstand von einem lernen, der so jung an Jahren ist?“. Kreon nimmt die Rederei Hämons ungläubig und überheblich auf, Vernunft zuweisend. Im weiteren Verlauf begehrt er immer mehr auf, wird lauter - „Er kämpft im Bunde mit dem Weib; ich seh´ es wohl.“. Wird von den Entgegnungen Hämons hart getroffen, als ob er völlig überrascht sein Gegenteiliges zu hören. Geht mehr und mehr zum oberlehrerhaften, beschimpfenden, drohenden Tönen über - „Und rechtest mit dem Vater, du Nichtswürdiger?“. Doch nun tritt eine Wandlung ein:

Kreon versucht seine Argumentationslosigkeit zu überspielen - „Sie wird dir nie mehr angetraut als Lebende.“. Der König versteht nicht, wieso der Sohn die Angeklagte verteidigt - „Tollkühner, auch noch drohend tritts du mir daher?“. Nach dieser Phase des Streitgesprächs tritt Kreon von Wut, Ärger, und Ratlosigkeit - „Zu deinem Unheil lehrst du mich, selbst leer an Sinn.“; „Knecht eines Weibes, spare dir dein glatt Geschwätz!“ - in überwiegende freche, schnippische und sehr wütende Kommen- tare ein - „Führt her das Scheusal, daß sie gleich im Angesicht des Bräutigams an seiner Seite sterbe hier.“. Er ist von Wut erfüllt, seine Sprache überschlägt sich, er fängt an zu brüllen und lacht bitter. Im letzten Abschnitt begegnet Kreon Teiresias, einem blinden Seher. Ihm gegenüber spricht er zu Anfang ruhige, achtungsvolle und ehrerbittliche Worte aus - „Was bringst du Neues, hoher Greis Teiresiais?“; „Bin ich doch früher deiner Einsicht stets gefolgt!“ Er betont im letzten Zitat die Teiresias zu Grunde liegend Hochachtung auf sein Alter und seine damit hohe Weisheit. Doch durch die erschreckende Nachricht und den Versuch, die Meinung Kreons zu ändern, versteift sich dieser nur noch mehr auf seinem Standpunkt und widerspricht selbst Teiresias und seiner Seherkunst, er geht sogar so weit, Teiresias, genauso wie seinen Sohn, des Verrates anzuklagen - „Sogar die Seherkunst; vom eigenen Geschlecht Bin ich verraten und verkauft seit lange schon.“. Der Seher will ihm die Be- sonnenheit nahe bringen, Kreon verschmäht diese Hilfe - „Geizt doch der Seher ganzes Volk nach Golde nur.“. Er fährt gegen die Laute Teiresiases auf, unterstellt ihm dem Bösen zu gehorchen - „Du bist ein kluger Seher, doch dem Bösen hold.“. Nimmt des Sehers letzte Worte auf und warnt ihn vor Gewinnbringerei, nur des Geldes wegen Gutes oder Schlechte zu äussern.

Zum Abschluss möchte ich zusammenfassend bemerken, das Kreon´s Charaktereigenschaften maß- geblich für seine Reaktionen sind. Seine Sturheit und sein Stolz verwehren ihm jedesmal die Einsicht die zu einem guten Ende führen würde. Er ist nicht von seiner uneinsichtigen Tyrannei abzuhalten, sieht seine Fehler nicht ein. Hämon möchte seinem Vater Respekt erweisen und ihn nicht verletzen, doch gleichzeitig versucht er an seine Vernunft zu appellieren. Er spielt die Rolle des 1. Warners (vor einer falschen Entscheidung). Teiresias verkörpert das Wissen und die Wahrheit, er fordert von Kreon Nachgiebigkeit. Jedoch bringt seine Autorität und die Einfachheit und Übersichtlichkeit seiner Rede Kreon in Bedrängnis. Doch auch er kann ihn nicht umstimmen, spielt die Rolle des 2. Warners. Der Wächter personifiziert eine Nebenrolle, die nur auf ihr eigenes Wohl bedacht ist. Er besitzt keine Meinung zu dem Problem Kreon - Antigone.

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Details

Title
Sophokles - Antigone - Beschreiben Sie das Schema nachdem Kreon mit den Leuten verfährt, mit denen er zu tun hat (Wächter, Teiresias, Hämon)
Course
LK Deutsch
Grade
12 Punkte
Author
Year
2000
Pages
2
Catalog Number
V98995
ISBN (eBook)
9783638974455
File size
330 KB
Language
German
Keywords
Sophokles, Antigone, Beschreiben, Schema, Kreon, Leuten, Teiresias, Hämon), Deutsch
Quote paper
Tina Pelikan (Author), 2000, Sophokles - Antigone - Beschreiben Sie das Schema nachdem Kreon mit den Leuten verfährt, mit denen er zu tun hat (Wächter, Teiresias, Hämon), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98995

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