Diese Arbeit soll untersuchen, wie über Juden in der 1. Republik in "humoristischer" Weise berichtet wurde, welche Stereotype vermittelt wurden und sich dadurch in der Bevölkerung verfestigten. Dadurch soll nachgewiesen werden, wie sich der Antisemitismus in der österreichischen Kultur verfestigte – wobei es dafür erforderlich ist, dass ich mich kritisch mit dem Kulturbegriff befasse.
Das Ziel ist es Einblicke zu liefern, wie über antisemitische Stereotype im Alltag gesprochen wurde und welchen Stellenwert dieser in der Öffentlichkeit hatte. Hierzu soll das deutschnationale "Satiremagazin" Kikeriki eingehend untersucht werden. Eine Zeitschrift, die mittels "Humor" rechtes Gedankengut in der Bevölkerung verbreiten wollte. Ebenso soll untersucht werden, ob auch neue Stereotype erfunden beziehungsweise etabliert wurden.
Ziel wäre es nachzuweisen, wie über Juden abseits seriöser Berichterstattung gesprochen bzw. berichtet wurde. Diese "Satire" könnte den völkermörderischen Antisemitismus des Nationalsozialismus bereits früh in der österreichischen Bevölkerung verankert haben. Ebenso kann gezeigt werden, wie die verschiedenen Formen des Antisemitismus „satirisch“ verwendet und kombiniert wurden und welches Bild von Juden damit geschaffen wurde. Hierzu ist es allerdings erforderlich, kurz auf die unterschiedlichen Formen des Antisemitismus einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Forschungsfrage
- Formen von Antisemitismus und Problematik
- Antisemitismus im „Satiremagazin“ Kikeriki
- Der Gegensatz Christentum und Judentum im Kikeriki
- Verschwörungstheorien im Kikeriki
- Subtiler Antisemitismus
- Kikeriki und der Antisemitismus des Nationalsozialismus
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Juden im „Satiremagazin“ Kikeriki der Ersten Republik, um den alltäglichen Antisemitismus dieser Zeit zu beleuchten und die Vorarbeit für den nationalsozialistischen Judenhass zu analysieren. Das Ziel ist es, zu verstehen, welche Stereotype vermittelt und in der Bevölkerung verfestigt wurden und wie „Humor“ zur Verbreitung rechtsextremer Ideologie genutzt wurde.
- Antisemitische Stereotype im Kikeriki
- Der Einfluss der Christlich-Sozialen Partei auf den Antisemitismus des Kikeriki
- Die Rolle des „Humors“ in der Verbreitung antisemitischer Propaganda
- Verbindung zwischen dem Antisemitismus des Kikeriki und dem des Nationalsozialismus
- Der Stellenwert des Kikeriki in der österreichischen Öffentlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des modernen Antisemitismus ein, der sich besonders nach dem Ersten Weltkrieg radikalisierte. Sie betont die Rolle der Presse bei der Verbreitung von Judenhass und stellt das „Satiremagazin“ Kikeriki als Fallbeispiel für die Untersuchung alltäglichen Antisemitismus in der Ersten Republik vor. Das Magazin wird als populäres Blatt beschrieben, das antisemitische Vorstellungen „humoristisch“ verbreitete und somit den Antisemitismus im Alltag förderte. Die Arbeit zielt darauf ab, Erkenntnisse über den alltäglichen Antisemitismus zu gewinnen und zu verstehen, auf welche Stereotype und Vorstellungen die NSDAP zurückgreifen konnte. Die Einleitung unterstreicht die bereits vor dem „Anschluss“ 1938 bestehende antisemitische Stimmung in Österreich.
Forschungsstand: Dieses Kapitel beleuchtet den Forschungsstand zum Thema Antisemitismus in der Ersten Republik, insbesondere die Rolle der Christlich-Sozialen Partei und deren antisemitische Publikationen wie „Das Neue Reich“. Es wird der Einfluss dieser Partei auf das Magazin Kikeriki diskutiert und deren Entwicklung zu einem antisemitischen Blatt ab 1890 beschrieben. Der Kikeriki wird als Sprachrohr der Christlich-Sozialen Partei charakterisiert, das antisemitische Vorurteile verbreitete und negative Stereotype von Juden konstruierte. Das Kapitel verweist auf verschiedene wissenschaftliche Arbeiten, die den antisemitischen Kurs des Magazins ab 1890 belegen, sowie dessen Annäherung an den Nationalsozialismus in den 1930er Jahren.
Forschungsfrage: Die Forschungsfrage beschreibt das Ziel der Arbeit: die Untersuchung der „humoristischen“ Berichterstattung über Juden in der Ersten Republik, der vermittelten Stereotype und deren Verfestigung in der Bevölkerung. Es geht darum, den Antisemitismus in der österreichischen Kultur zu beleuchten und den Stellenwert antisemitischer Stereotype im öffentlichen Diskurs zu analysieren. Das „Satiremagazin“ Kikeriki wird als Untersuchungsgegenstand gewählt, da es eine breite Verbreitung in der Bevölkerung hatte. Die Arbeit wird einen sozialwissenschaftlichen Ansatz der Diskursanalyse verfolgen, um zu untersuchen, wie über Juden gesprochen wurde und welche Stereotype rezipiert wurden.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Erste Republik, Österreich, Kikeriki, Satiremagazin, Christlich-Soziale Partei, Stereotype, Judenbild, Nationalsozialismus, Propaganda, Humor, Diskursanalyse.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse des "Satiremagazins" Kikeriki
Was ist der Gegenstand der Analyse?
Die Analyse untersucht das "Satiremagazin" Kikeriki der Ersten Republik in Österreich. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Juden in diesem Magazin und wie diese Darstellung zum alltäglichen Antisemitismus der Zeit beitrug und den späteren nationalsozialistischen Judenhass vorbereitete.
Welche Aspekte des Kikeriki werden untersucht?
Die Analyse untersucht antisemitische Stereotype, den Einfluss der Christlich-Sozialen Partei auf den Antisemitismus des Magazins, die Rolle von "Humor" bei der Verbreitung antisemitischer Propaganda, die Verbindung zwischen dem Antisemitismus des Kikeriki und dem des Nationalsozialismus, sowie den Stellenwert des Kikeriki in der österreichischen Öffentlichkeit.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet einen sozialwissenschaftlichen Ansatz der Diskursanalyse, um zu untersuchen, wie über Juden im Kikeriki gesprochen wurde und welche Stereotype vermittelt wurden. Die Analyse stützt sich auf die Untersuchung der Inhalte des Magazins selbst.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie trug die "humoristische" Berichterstattung über Juden im Kikeriki zur Verbreitung antisemitischer Stereotype und zur Verfestigung dieser Stereotype in der Bevölkerung bei? Die Analyse zielt darauf ab, den Antisemitismus in der österreichischen Kultur zu beleuchten und den Stellenwert antisemitischer Stereotype im öffentlichen Diskurs zu analysieren.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zu Einleitung, Forschungsstand, Forschungsfrage, Formen von Antisemitismus und Problematik, Antisemitismus im Kikeriki, dem Gegensatz Christentum und Judentum im Kikeriki, Verschwörungstheorien im Kikeriki, subtilem Antisemitismus, Kikeriki und dem Antisemitismus des Nationalsozialismus und einem Schlusswort. Jedes Kapitel befasst sich mit einem spezifischen Aspekt der Thematik.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf den Forschungsstand zum Thema Antisemitismus in der Ersten Republik, insbesondere die Rolle der Christlich-Sozialen Partei und deren Publikationen. Sie analysiert das Magazin Kikeriki selbst als primäre Quelle. Konkrete wissenschaftliche Arbeiten, die den antisemitischen Kurs des Magazins belegen, werden ebenfalls zitiert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zielt darauf ab, Erkenntnisse über den alltäglichen Antisemitismus in der Ersten Republik zu gewinnen und zu verstehen, wie "Humor" zur Verbreitung rechtsextremer Ideologie genutzt wurde. Sie untersucht, welche Stereotype vermittelt und in der Bevölkerung verfestigt wurden und wie diese Vorarbeit für den nationalsozialistischen Judenhass leistete. Die Ergebnisse zeigen die Bedeutung der Presse und populärer Medien bei der Verbreitung antisemitischer Einstellungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Antisemitismus, Erste Republik, Österreich, Kikeriki, Satiremagazin, Christlich-Soziale Partei, Stereotype, Judenbild, Nationalsozialismus, Propaganda, Humor, Diskursanalyse.
- Citation du texte
- Gregor Reigner (Auteur), 2020, Antisemitismus in der 1. Republik am Beispiel des "Satiremagazins" Kikeriki. Eine Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/990118