Kaiserin Elisabeth


Ponencia / Ensayo (Colegio), 1998

6 Páginas, Calificación: sehr gut


Extracto


ELISABETH

Geboren am 24. Dezember 1837 gestorben am 10. September 1898

24. April 1854 Hochzeit mit Kaiser Franz Joseph I. von Österreich Am 24. Dezember 1837 wurde Elisabeth in Possenhofen, Bayern, als 2. Tochter des Herzogs Max in Bayern und dessen Frau Ludovika, einer Schwester Sophies, der Mutter Kaiser Franz Josephs, geboren. Schon ihre Geburt war etwas Besonderes, da sie nicht nur auf einen Weihnachtsabend, sondern auch auf einen Sonntag fiel und sie auch bereits einen Zahn hatte - all das wurde als gutes Zeichen für ihren Lebensweg ausgelegt.

Ihre Kindheit verbrachte Elisabeth sehr ungezwungen und frei, abseits aller höfischen Pflichten, mit ihren 8 Geschwistern. Mit ihrem Vater, der nur alle heiligen Zeiten von seinen weiten Reisen nach Hause kam, unternahm Elisabeth viele Wanderungen, sie hing auch mehr als die anderen Geschwister an ihm. Sie übernahm von ihm seine Liebe zur Natur und begann, wie ihr Vater, Gedichte zu schreiben.

In der Zwischenzeit hatten die Mütter von Elisabeth und Kaiser Franz Joseph bereits vereinbart, ihre Kinder Helene und Franz Joseph zu verheiraten. Diese waren Cousin und Cousine ersten Grades. Allerdings sollten sich die Heiratskandidaten noch kennenlernen, und zwar in ungezwungener Atmosphäre in Ischl. Die Mütter beschlossen, daß es besser wäre, dieses Treffen als Familientreffen auszugeben, deshalb wurde auch die 15-jährige Elisabeth mitgenommen.

Es kam jedoch alles anders als geplant. Helene, die ja wußte, was auf dem Spiel stand, war sehr nervös. Elisabeth hingegen fand die peinliche Situation eher lustig. Franz Joseph interessierte sich vom ersten Moment an mehr für sie als für Helene, was Elisabeth anfangs nicht wirklich zu bemerken schien, allen anderen Anwesenden aber äußerst peinlich war. Elisabeth und Franz Joseph verstanden sich sehr gut und verliebten sich ineinander.

Besonders Franz Joseph war begeistert von Elisabeths Ausstrahlung und ihrer gesamten Art. Auch Elisabeth war in Franz Joseph verliebt, doch hatte sie auch große Angst vor der gemeinsamen Zukunft. Am 18. August 1853 wurde die Verlobung öffentlich bekannt gegeben. In aller Eile wurde jetzt Elisabeths Aussteuer zusammengestellt, für die sich Elisabeth aber nicht interessierte. Außerdem mußte aus dem ungebildeten Mädchen noch eine Kaisersbraut gemacht werden. Von früh bis spät kamen und gingen Lehrer, die alle versuchten, Elisabeth möglichst viel von Englisch, Französisch, Böhmisch, Geschichte, Anstand, Tanz und vielem mehr zu lehren. Doch all das machte Elisabeth eher mit Widerwillen.

Als sie am Vortag der Hochzeit in Wien eintraf, wurde die ,,Rose aus dem Bayernland"

umjubelt und man bereitete ihr ein großes Fest. Aber Elisabeth war extrem verschreckt und brach dauernd in Tränen aus. Am Tag der Hochzeit, am 24. April 1854 mußte Elisabeth ein umfassendes Zeremoniell über sich ergehen lassen, so wurde sie z.B. in einer gläsernen Kutsche zur Augustinerkirche gefahren. Die zujubelnde Menschenmasse sah nicht eine junge, hübsche Kaiserin, sondern nur ein weinendes, unsicheres Mädchen.

Die anschließenden Flitterwochen verbrachte das Kaiserpaar im Jagdschloß Laxenburg. Allerdings kann man diese Zeit nur schwer als Flitterwochen bezeichnen, da Franz Joseph täglich um 5 Uhr morgens nach Wien fuhr und Elisabeth bis spät abends allein mit der Schwiegermutter Sophie zurückblieb. Bereits in den ersten Tagen der Ehe kam es zu heftigen Streitigkeiten mit Sophie, die es als ihre Pflicht sah, aus Elisabeth eine Kaiserin nach ihren Vorstellungen zu machen. In dieser Zeit war Elisabeth noch sehr unsicher und konnte ihrer Schwiegermutter nicht widersprechen.

Trotz aller Schwierigkeiten waren die ersten Ehejahre bestimmt die glücklichsten. Franz Joseph und Elisabeth liebten sich in dieser Zeit sehr. Während Elisabeths Liebe zu Franz Joseph in den späteren Jahren wohl ganz aufhörte, liebte sie der Kaiser bis zuletzt innigst. Nach ihrem Tod meinte er zu seinem Berater: ,,Sie wissen ja gar nicht, wie sehr ich diese Frau geliebt habe!" Elisabeths erste Tochter, Sophie (1855), wurde von ihrer Schwiegermutter ,,beschlagnahmt" und in ihren Zimmern aufgezogen. Franz Joseph fand das durchaus normal und akzeptabel, da es Elisabeths Aufgabe war, zu repräsentieren und nicht Kinder aufzuziehen. Elisabeth aber war zutiefst betroffen, doch hatte sie noch immer nicht den Mut, sich gegen Sophie aufzulehnen. Bereits ein Jahr später - Elisabeth war 19 Jahre - bekam sie die nächste Tochter, Gisela (1856). Auch dieses Kind durfte sie nicht selbst erziehen. Es kam zu großen Streiterein, sodaß Elisabeth einmal sogar nach Possenhofen flüchtete, was natürlich für unendlich viele Gerüchte sorgte. Ihre erste Tochter Sophie starb auf einer Reise nach Ungarn mit nur zwei Jahren. Elisabeth wurde nun von allen Seiten, besonders aber von der Schwiegermutter für den Tod verantwortlich gemacht, da sie zuvor gemeint hatte, es wäre unverantwortlich, das Kind mitzunehmen. Elisabeth hatte schwerste Depressionen, Zeremonien waren ihr zutiefst verhaßt und sie begann erstmals, sich gegen die Schwiegermutter aufzulehnen.

Nach der Geburt des ersehnten Thronfolgers Rudolf (1858) schaffte es Elisabeth das erste und einzige Mal, sich gegen die Kaiserinmutter erfolgreich zur Wehr zu setzen. Und zwar als sie erfuhr, daß der immer eher kränkliche Rudolf von seinem Erzieher gezüchtigt, also geschlagen, wurde, um aus ihm einen guten Soldaten zu machen, ganz nach Wunsch von Sophie aber auch des Kaisers. Elisabeth versuchte Franz Joseph von dieser Erziehung abzuhalten, allerdings ohne Erfolg. Deshalb verfaßte sie ein ,,förmliches Ultimatum", in dem sie festhielt, daß ab jetzt sie die Erziehung ihrer Kinder bestimmt und daß sie selbst tun und lassen kann, was immer sie will. Franz Joseph mußte sich entscheiden zwischen seiner Mutter und seiner Frau - und entschied sich für Elisabeth.

Durch diesen Erfolg fühlte sich Elisabeth bestärkt. Man sollte meinen, daß sie sich jetzt der Kinder annahm, aber Elisabeth wollte nichts mehr von ihren Kindern wissen, sie kümmerte sich nicht mehr darum.

Die immer selbstbewußter werdende Elisabeth hatte bereits gemerkt, daß ihre immer mehr in den Vordergrund tretende Schönheit den Kaiser und ihre Umgebung zutiefst beeindruckte. Ab jetzt war ihre stärkste Waffe ihre Schönheit, die bald bis über alle Grenzen hin bekannt war. Ihr gesamter Tagesablauf war schon bald nur noch mit Schönheitspflege ausgefüllt. Und sie hatte Erfolg, denn je schöner sie wurde, um so mehr konnte sie Franz Joseph auf ihre Seite und damit gegen Erzherzogin Sophie bringen, und das war genau das, was Elisabeth wollte.

Elisabeth besuchte 1866 Ungarn und war sofort bezaubert von der Schönheit des Landes und der Mentalität der Bewohner, die ihrerseits ebenfalls von der Kaiserin begeistert waren.

Sie entwickelte in den nächsten Jahren eine wahre Ungarnhysterie und in diese Zeit fällt auch die einzige politische Handlung Elisabeths: sie setzte sich für den Ausgleich, also die

Gleichstellung Ungarns, ein. Und zwar in dem sie ihren Mann erpreßte. Bei allen öffentlichen und privaten Anlässen sagte sie kurzfristigst wegen Unwohlseins ab und führte statt dessen Gespräche mit ungarischen Aufständischen. All das kam am Wiener Hof nicht gerade gut an, aber Elisabeth setzte sich beim Kaiser gegen den Willen aller durch. Das Kaiserpaar wurde als Dank der Ungarn für den Ausgleich zu König und Königin gekrönt. Bei den Krönungsfeiern war Elisabeth gutgelaunt, zugänglich und konnte gar nicht lange genug auf den Bällen bleiben - dieselbe Elisabeth, die zuvor und auch danach immer scheu und wortkarg war und Festivitäten mied.

Sozusagen als Belohnung für Franz Joseph wurde Elisabeth bald darauf wieder schwanger und 1868 kam Marie Valerie auf die Welt. Elisabeth nannte ihr Lieblingskind ihre ,,Einzige" oder das ,,Ungarnkind". Elisabeth liebte dieses Kind abgöttisch und Marie Valerie wurde nur von ihr und ihren engsten, ausgewählten Vertrauten erzogen.

Doch im Vielvölkerstaat Österreich hatte man wenig Verständnis für Elisabeths Ungarnliebe. Denn für all die anderen Teilstaaten, wie Böhmen und Mähren interessierte sie sich nicht im Geringsten. Dafür wuchs ihre Zuneigung für Ungarn ins Unermeßliche, sie verbrachte in diesen Jahren die meiste Zeit in ihrem Schloß in Gödöllö und lernte perfekt Ungarisch.

Jetzt begann ein neuer Lebensabschnitt für Elisabeth, sie betrieb intensiven Reitsport. Zuerst trainierte sie Springreiten in Ungarn, als ihr die dortigen Hindernisse zu leicht wurden, reiste sie nach England und Irland, um zu trainieren. Binnen kurzer Zeit wurde sie die wohl beste Springreiterin ihrer Zeit und konnte es locker mit anerkannten Größen des Spitzensports aufnehmen. So ritt sie in Irland bei den schwierigsten und gefährlichsten Darbeys mit, wo sie immer unter den wagemutigsten und schnellsten zu finden war. Von einem Tag auf den anderen verlor Elisabeth allerdings ihr Interesse am Reitsport. Man weiß allerdings nicht die Gründe dafür.

Während sich Elisabeth fernab von Zuhause monatelang dem Pferdesport hingab, heiratete in Wien ihre Tochter Gisela, was Elisabeth aber nicht interessierte, da sie Gisela für eine ,,plumpe Kuh" hielt und ihr dies auch deutlich zeigte. Auch Kronprinz Rudolf, ihr einziger Sohn heirate kurze Zeit später, allerdings verstand sich Elisabeth nicht mit ihrer Schwiegertochter Stephanie.

Stephanie war das totale Gegenteil von Elisabeth, sie liebte die Öffentlichkeit, stand gerne im

Rampenlicht, war gesprächig und galt als klug. Sie verkörperte die ideale Kaiserin, das, was Elisabeth nie gewesen war. Das wußte natürlich auch Elisabeth und dementsprechend groß war ihr Haß auf Stephanie, die in Wien große Sympathien hatte, im Gegensatz zur Kaiserin, die sich nie in der Öffentlichkeit zeigte und in Zeiten größter Not nur ihrem Hobby, dem Reiten, nachgegangen war.

Es ist also ein großer Irrtum zu glauben, daß Elisabeth große Popularität in Österreich genoß.

Wenn man glaubte, Elisabeth würde nun, jetzt wo sie nicht mehr ritt, nach Wien zurückkommen, so täuschte man sich gewaltig. Denn ab jetzt befaßte sich die Kaiserin nur noch mit ihrem Lieblingsdichter Heinrich Heine und ihrem Lieblingshelden Archille. Außerdem liebte sie es, unangekündigte Besuche in Irrenanstalten zu absolvieren.

1889 kam es zum tragischen Tod ihres Sohnes Rudolf, der seine Geliebte und sich erschoß. Elisabeth war zutiefst getroffen und gab sich die Schuld für Rudolfs Tod, an dem sie sicherlich mit Schuld war. Erst jetzt erkannte sie, wie sehr ihr Rudolf ähnlich war und ihre Unterstützung gebraucht hätte. Doch all die Jahre war Elisabeth nicht bereit gewesen, für ihren Sohn da zu sein und ihn zu unterstützen. Sie verfiel in tiefste Depressionen und befahl manchmal mitten in der Nacht, daß man ihr das Grab ihres Sohnes aufsperren solle, damit sie bei ihm sein könne.

Ab nun trug Elisabeth ausschließlich Trauerkleidung und ließ sich weder malen noch photographieren. Sie entwickelte eine unendliche Menschenscheu, die teilweise so weit ging, daß nur noch ihre Begleiterin zu ihr durfte. Elisabeth war ab jetzt nur noch auf Reisen, sie zog sich ganz in sich zurück, laß Gedichte Heinrich Heines und marschierte stundenlang durch die Natur, allerdings meist nachts, damit sie niemand sehen konnte.

Elisabeth hatte Mitleid mit ihrem Mann, der an sich immer alleine war, wollte aber auf keinen Fall ihre Reisen aufgeben. Also suchte sie für Franz Joseph eine Freundin, eine Art Wegbegleiterin, die ihm die Unterstützung und den Trost geben sollte, den sie selbst nicht bereit war zu geben. Sie fand diese Freundin in Katharina Schratt, einer Schauspielerin, die fortan Franz Josephs Ansprechpartnerin und Vertrauensperson wurde. Die zwei verstanden sich von Anfang an sehr gut, da sie beide bodenständig waren, im Gegensatz zu Elisabeth, die nur noch für ihren Dichter Heine lebte und sich selbst als Feenkönigin Titania sah.

Zu Ehren ihres Lieblingshelden Archille ließ Elisabeth ein Schloß auf Korfu bauen, das

Unsummen an Geld kostete und sofort nach Fertigstellung wieder verkauft wurde, da sich Elisabeth nicht mehr dafür interessierte.

Das wichtigste für Elisabeth waren nicht die Reiseziele, sondern die Reise an sich. Während alle Mitreisenden schon durch die stürmische See seekrank waren, ließ sie sich beispielsweise am Mast festbinden und trotzte dem Sturm. Auch an Land kannte sie keine Ruhe, stundenlang lief sie durch den Wald oder turnte in ihren Räumen bis zur totalen Erschöpfung. Dazu kam noch, daß Elisabeth extreme Hungerkuren auf sich nahm, um ihre berühmte schlanke Taille zu halten. So gab es Tage, an denen sie nur frisches Kalbsblut trank.

Am 24. September 1898 um ca. 10 Uhr machten sich Elisabeth und ihre Begleiterin auf den Weg zur Schiffsanlegestelle in Genf, als sie vom italienischen Anarchisten Lucheni mit einer Feile erstochen wurde. Die Kaiserin merkt vorerst gar nichts von dem Attentat, erst als sie auf das Schiff kommen, fällt sie in Ohnmacht und stirbt. Kurz darauf wird der Täter festgenommen und erklärt feierlich ,,Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen". Eigentlich wollte Lucheni den Prinzen von Orleon ermorden, doch der kam nicht, also erstach er Elisabeth. Ihre angeblich letzten Worte waren: ,,Was ist mit mir geschehen?"

Final del extracto de 6 páginas

Detalles

Título
Kaiserin Elisabeth
Calificación
sehr gut
Autor
Año
1998
Páginas
6
No. de catálogo
V99089
ISBN (Ebook)
9783638975384
Tamaño de fichero
366 KB
Idioma
Alemán
Notas
sehr gutes, 7seitiges Referat über die Kaiserin von Österreich, nicht kitschig sondern gut ausgearbeitet, ausgezeichnetes background wissen!
Palabras clave
Kaiserin, Elisabeth
Citar trabajo
Ingrid Weber (Autor), 1998, Kaiserin Elisabeth, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99089

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