Diese Bachelorarbeit befasst sich damit, inwieweit Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung ihre Sexualität frei entwickeln können, welche Hindernisse durch fehlende Angebote entstehen und welche Möglichkeiten nicht nur die Soziale Arbeit hat, um diesen Menschen eine selbstbestimmte Verwirklichung ihrer Sexualität zu ermöglichen.
Die Sexualität gehört unweigerlich zum menschlichen Dasein, da der Mensch aus ihr hervorgeht und sie auch seine weitere Entwicklung prozesshaft begleitet. Darüber hinaus ist unsere Sexualität höchst individuell sowie subjektiv und beschränkt sich nicht nur auf den rein erotischen Akt der Genitalsexualität, sondern steht in enger Verbindung zu unseren Emotionen und Gefühlen, das Erfahren von Liebe, Zärtlichkeiten und verbalem Austausch trägt darüber hinaus zur Persönlichkeitsentwicklung bei und prägt auch unsere Formen des Zusammenlebens.
Sexualität stellt somit einen bedeutenden Teil innerhalb unseres gesamten Lebens dar und gehört auch in unserem gesellschaftlichen Alltag unabdingbar dazu. Ein Leben ohne das freie und selbstbestimmte Ausleben von Sexualität ist für die meisten Menschen kaum vorstellbar. Doch beeinträchtigte Menschen werden in ihrem Alltag noch immer häufig mit Hindernissen und Problemen konfrontiert, die sie an der freien Auslebung ihrer Sexualität hindern.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffsdefinitionen
- 2.1 „Geistige Behinderung\" - „Geistige Beeinträchtigung“
- 2.2 Sexualität ein Definitionsversuch
- 2.2.1 Menschliche Sexualität und ihre Funktionen
- 3 Sexualität und geistige Beeinträchtigung
- 3.1 Gesellschaftliche Haltungen, Mythen und Tabus
- 3.2 Selbstbestimmung und Sexualität
- 3.3 Gesetzliche Grundlagen und rechtliche Aspekte
- 3.3.1 Sterilisation
- 3.3.2 Verhütung
- 3.3.3 Schwangerschaftsabbruch
- 3.3.4 Ethische Aspekte
- 4 Lebensbedingungen und ihre Auswirkungen auf die Sexualität
- 4.1 Familiäre Bedingungen
- 4.1.1 Auswirkungen auf die Sexualität
- 4.2 Institutionelle Bedingungen und ihre Auswirkungen
- 5 Das problemzentrierte Interview nach Witzel
- 5.1 Interview - ein Mitarbeiter berichtet
- 5.1.1 Auswertung des Interviews
- 6 Möglichkeiten passiver und aktiver Sexualassistenz
- 6.1 Sexualerziehung und -beratung als passive Sexualassistenz
- 6.2 Sexualbegleitung als aktive Sexualassistenz: das Angebot der Sexualbegleiterin Nina de Vries
- 6.3 Sexualität und Inklusion
- 7 Mögliche Schwerpunkte für die Soziale Arbeit
- 7.1 Der Empowerment-Ansatz
- 7.2 Das Konzept der Lebensweltorientierung nach Thiersch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht, inwieweit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ihre Sexualität frei entwickeln können und welche Hindernisse durch fehlende Angebote entstehen. Die Arbeit beleuchtet auch die Möglichkeiten der Sozialen Arbeit, diesen Menschen eine selbstbestimmte Verwirklichung ihrer Sexualität zu ermöglichen.
- Begriffsdefinitionen von „geistiger Behinderung“ und „geistiger Beeinträchtigung“
- Relevante gesellschaftliche Haltungen, Mythen und Tabus rund um Sexualität und geistige Beeinträchtigung
- Gesetzliche Grundlagen und rechtliche Aspekte der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung
- Lebensbedingungen und ihre Auswirkungen auf die Sexualität von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung
- Möglichkeiten der Sexualassistenz, sowohl passiver (z.B. Sexualerziehung und -beratung) als auch aktiver (z.B. Sexualbegleitung)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Sexualprävention in der Sozialen Arbeit mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ein und stellt die Relevanz des Themas sowie die Forschungslücke dar. Kapitel 2 widmet sich der Definition der Begriffe „geistige Behinderung“ und „geistige Beeinträchtigung“ sowie der Definition von Sexualität und ihren unterschiedlichen Funktionen. Kapitel 3 untersucht die gesellschaftlichen Haltungen, Mythen und Tabus rund um das Thema Sexualität und geistige Beeinträchtigung, sowie die rechtlichen Aspekte und gesetzlichen Grundlagen der sexuellen Selbstbestimmung. Kapitel 4 beleuchtet die Lebensbedingungen von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und deren Auswirkungen auf ihre Sexualität, insbesondere im familiären und institutionellen Kontext. Kapitel 5 präsentiert ein problemzentriertes Interview mit einem Mitarbeiter in einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, das Einblicke in die Praxis bietet. Kapitel 6 beschäftigt sich mit verschiedenen Möglichkeiten der Sexualassistenz, sowohl passiver (z.B. Sexualerziehung und -beratung) als auch aktiver (z.B. Sexualbegleitung). Kapitel 7 diskutiert mögliche Schwerpunkte für die Soziale Arbeit in diesem Bereich, insbesondere den Empowerment-Ansatz und die Lebensweltorientierung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Sexualprävention, Soziale Arbeit, geistige Beeinträchtigung, Selbstbestimmung, Sexualassistenz, Empowerment, Inklusion, Lebensweltorientierung.
- Citar trabajo
- Maria Schmitz (Autor), 2020, Sexualität und Selbstbestimmung in der Sozialen Arbeit mit geistig beeinträchtigten Menschen. Auswirkungen auf Lebensqualität und Alltagsgestaltung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/991076