Die Arbeit beschäftigt sich mit der psychoanalytischen Beobachtung der Tavistock-Methode nach Esther Bick. Ein wichtiges Ziel dieser Methode ist es, Beobachtern die Möglichkeit zur Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeit, einfühlend zu empfinden, zu geben. Die Entfaltung der Fähigkeit, einfühlend die eigenen Gefühle sowie die Gefühle des Gegenübers verstärkt in den Fokus zu nehmen, wird zu einem persönlichkeitsverändernden Erfahrungslernen und schafft die Basis, einander auf unbewusster und bewusster Ebene (besser) verstehen zu können. Das Bemühen um Verstehen verlangt dem Beobachter die Fähigkeit ab, das "Nicht- Verstehen" aushalten zu lernen.
Anhand der Analyse der Beobachtungsprotokolle wird die Bedeutung des spezifischen Settings, der Haltung und der Rollenübernahme in der psychoanalytischen Beobachtung interpretiert, um ihre Relevanz für die Weiterentwicklung beziehungsförderlicher Lernerfahrungen aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzbeschreibung des Themas
- Persönliche Motive, dieses Thema zu bearbeiten
- Fragestellung
- Zur Vorgehensweise
- Zum empirischen Teil
- Theoretischer Teil
- Einführung in die psychoanalytische Beobachtung im Allgemeinen
- Zur Rolle des Beobachters im Allgemeinen
- Zur Annahme des Systems des Unbewussten nach Sigmund Freud
- Zur Entwicklung des Denkens bei Sigmund Freud
- Zum Primärprozess
- Zum Sekundärprozess
- Zum Prozess der Übertragung
- Zum Prozess der Gegenübertragung
- Entwicklung des Denkens nach Melanie Klein
- Zur paranoid-schizoiden Position
- Zur depressiven Position
- Theorie des Denkens nach Wilfred R. Bion
- Zur Entwicklung der negativen Kapazität
- Zum Setting in der psychoanalytischen Beobachtung
- Zur Containerfunktion der Seminargruppe
- Zur Haltung in der psychoanalytischen Beobachtung
- Zur Rolle des Beobachters in der psychoanalytischen Beobachtung
- Zur Beantwortung der einleitenden Fragen
- Empirischer Teil
- Vorstellung Familie A und meine individuellen Beobachtungsbedingungen
- Ausschnitte aus den Beobachtungsprotokollen (zu Familie A)
- Der Beginn: Familie A
- Der Verlauf der Beobachtung
- Der Abschied: Letzte Beobachtung der Familie A
- Vorstellung Familie B und meine individuellen Beobachtungsbedingungen
- Ausschnitte aus den Beobachtungsprotokollen (zu Familie B)
- Der Beginn: Familie B
- Der Verlauf der Beobachtungen
- Der Abschied: Letzte Beobachtung der Familie B
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Bedeutung des Settings, der Haltung und der Rollenübernahme in der psychoanalytischen Kindbeobachtung für die Entwicklung beziehungsförderlicher Lernerfahrungen. Die Arbeit basiert auf der Annahme, dass ein tieferes Verstehen von Beziehungsprozessen für pädagogisches Lernen unerlässlich ist und dass die psychoanalytische Beobachtung ein geeignetes Instrument zur Schulung der Empathie und zum Erkennen unbewusster Prozesse darstellt.
- Bedeutung der psychoanalytischen Beobachtung für die Entwicklung von Empathie und Verstehen von Beziehungsprozessen
- Rolle des Settings, der Haltung und der Rollenübernahme in der psychoanalytischen Beobachtung
- Einfluss unbewusster Prozesse auf Lernerfahrungen
- Vertiefung des Verständnisses von Beziehungsprozessen durch die Anwendung der Tavistock-Methode
- Relevanz der psychoanalytischen Kindbeobachtung für pädagogische Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein, erläutert die persönlichen Motive und formuliert die Fragestellung der Arbeit. Der theoretische Teil behandelt die Grundlagen der psychoanalytischen Beobachtung, die Rolle des Beobachters sowie zentrale psychoanalytische Konzepte wie das Unbewusste, den Primär- und Sekundärprozess, Übertragung und Gegenübertragung. Des Weiteren werden die Denkmodelle von Melanie Klein und Wilfred R. Bion vorgestellt und die Bedeutung des Settings, der Haltung und der Rolle in der psychoanalytischen Beobachtung diskutiert. Das Kapitel "Zur Beantwortung der einleitenden Fragen" bietet einen ersten Ansatz zur Beantwortung der Forschungsfragen. Der empirische Teil stellt zwei Familienbeobachtungen vor, wobei die jeweiligen Beobachtungsbedingungen und Ausschnitte aus den Beobachtungsprotokollen analysiert werden. Die Arbeit schließt mit einem Resümee, das die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst und Perspektiven für die weitere Forschung aufzeigt.
Schlüsselwörter
Psychoanalytische Kindbeobachtung, Tavistock-Methode, Empathie, Beziehungsprozesse, Lernerfahrungen, Setting, Haltung, Rollenübernahme, Unbewusstes, Übertragung, Gegenübertragung, Melanie Klein, Wilfred R. Bion, negative Kapazität, pädagogische Praxis.
- Citar trabajo
- Magda Pirker (Autor), 2013, Verstehen auf der bewussten und unbewussten Ebene, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/991342