Die Olympischen Spiele
Die Griechen veranstalteten große nationale Spiele in Olympia, Delphi, Nemea und Isthmia. Diese gehen auf sportliche Wettkämpfe bei den Leichenfeiern zu Ehrenmännern zurück.
Die Olympischen Spiele waren unter allen sportlichen Wettbewerben die populärsten. Der Sage nach wurden sie für Pelops, dessen Vater bei einem Wagenrennen tödlich verunglückte, veranstaltet. Herakles soll die Spiele in der später üblichen Form zu Ehren Pelops gegründet haben. Seit 776 v.Chr. wurden dann die Sieger schriftl. festgehalten. Von da an haben die Griechen in Olympiaden (Vierjahresabschnitte) datiert.
Bald gab es dann auch rein sportliche Wettkämpfe (Agòne). 100 v.Chr. gab es 300 Wettkämpfe, bei denen der Sieger ein Preisgeld erhielt.
Ab dem 7. Jh. v.Chr. wurden die meisten Agòne von Profis ausgetragen.
Es gab schon Spezialisierungen, weil damals nie die selben Männer in unterschiedlichen Agònen Sieger waren.
Die Spartaner kämpften nackt und mit Öl eingerieben und wurden daher vom Training ausgeschlossen. Bald wurde dies aber akzeptiert.
Das Ziel war es, musische und athletische Fähigkeiten zu kombinieren.
In Rom hatte der Sport immer einen halbmilitärischen Charakter. Der Agòn selbst wurde wegen der Nacktheit von den konservativen Römern abgelehnt.
Die Römer bemühten sich durch Bauten die griechische Form des Sports heimisch zu machen. Dies gelang ihnen aber nur teilweise.
Nach einem Edikt von Kaiser Theodosius wurden die Olympischen Spiele 394 v.Chr. als heidnisch verboten.
Teilnehmer:
Ein Teilnehmer musste griechischer Abstammung und frei geboren sein. Er durfte auch nicht mit Mord oder Gottesfrevel belastet sein. Vor dem Wettkampf mussten sie zuerst am Training in Elis teilnehmen. Vielversprechende Sportler wurden ab dem 7. Jh.v.Chr. von Städten als Profi gesponsort. Frauen waren von den Spielen ausgeschlossen.
Schiedsrichter (Agonothèten): Hellanodiken
Sie wurden durch Auslosung 10 Monate vor den Spielen bestimmt. Ihre Aufgaben lagen darin, die Wettkampfstätten instandzuhalten, die Kampfregeln einzuhalten ( Geldbußen, Ausschluss, Auspeitschen ), die Wettkampfpaare auszulosen, das Schiedsgericht zu bilden und die Sieger bekanntzugeben.
Zuschauer:
Sie kamen von überall aus dem griechischen und römischen Welten. Ein Stadion hatte Platz für ca. 40.000 Zuschauer. Man musste kein Eintrittsgeld bezahlen und man konnte keinen Platz reservieren, außer Kampfrichter und Priester. Frauen durften, wegen der Nacktheit der Männer, nicht zusehen.
Sportarten:
I. Laufdisziplinen
1. Stadionlauf (ca. 2oo m ) ältester Wettkampf
2. Doppellauf (Diaulos) 2 Stadien = 400 m
3. Waffenlauf: Doppellauf mit Helm, Schild und Beinschienen
4. Langlauf (Dòlichos) : 20-40 Stadien = 4000-8000 m
II. Schweratlethische Kämpfe
1. Ringkampf: Gegner muss dreimal zu Boden gebracht werden
2. Faustkampf: Schläge auf den Kopf bis zur Kampfunfähigkeit
3. Allkampf ( Pankràtion ): Alles außer Beißen und Kratzen ist erlaubt
III. Fünfkampf
1. Sprung
2. Lauf
3. Diskuswurf
4. Speerwurf
5. Ringkampf
IV. Pferde und Wagenrennen
Für Vier- und Zweigespanne
Preisgeld erhält der Besitzer und nicht der Reiter
Ehrung für den Sieger
Der Sieger erhält einen Kranz aus Zweigen, die mit einem goldenen Messer geschnitten wurden. Er bekam das Recht eine Statue im heiligen Bezirk aufzustellen. Mögliche Ehrungen in der Heimat waren:
1. Festzug und Empfang
2. Widmung eines Chorliedes
3. Denkmal
4. Lebenslängliches Speisen auf Staatskosten
5. Ehrenplatz im Theater
6. Ehrenposten
7. Steuerfreiheit
8. Geldgeschenk
9. Staatspreis
Kritik an den Spielen
Im 7. Jh.v.Chr. wurde der Starrummel kritisiert. Außerdem würde es nur um den Sport gehen und der ethische Wert ginge verloren. Einige der Kritiker waren Euripides, Platon und Aristoteles. Der Dichter Lukillios schrieb einmal folgendes:
Sieh dir Olymptkos an, mein Kaiser! Einst hatte er alles, Nase, Brauen, Kinn, Ohren und Lieder wie wir. Seit er sich aber als Boxer hat eintragen lassen, fehlt ihm alles; Selbst sein v ä terlich Gut ging ihm verloren dabei. Denn es zeigte sein Bruder sein Bild dem Richter, und dieser, der keine Ä hnlichkeit fand, hat ihn als Fremden erkl ä rt.
Die Kritik am Hochleistungssport ist bis heute geblieben, sei es durch Unfälle, Fanausschreitungen oder Verletzungen auf und außerhalb des Spielfelds.
Spiele:
Am beliebtesten war in der heutigen Entsprechung der Fußball und Formel I. Danach kam das Theater, die Musikaufführung und das Sportfest.
Olympischen Spiele, früher - heute
Nachdem Baron Perre de Coubertin 1894 das INTERNATIONALE OLYMPISCHE KOMITEE gründete, gab es folgende Änderungen:
Lauf: 100m/ 200m/ 110 m Hürden
Doppellauf: 400m/ 800m/ 1500m
Langlauf: Marathonlauf
Sprung: Weit-/ Hoch-/ Stabhoch-/ Dreisprung
Diskuss: +Kugelstoßen
+
Gewichtheben, Fechten, Schießen, Radfahren, Turnen, Schwimmen, Rudern, Tennis
Bis 1996 kamen dazu:
Häufig gestellte Fragen
Was waren die Olympischen Spiele im antiken Griechenland?
Die Olympischen Spiele waren große nationale Spiele, die in Olympia, Delphi, Nemea und Isthmia von den Griechen veranstaltet wurden. Sie entwickelten sich aus sportlichen Wettkämpfen bei Leichenfeiern und waren die populärsten unter den sportlichen Wettbewerben.
Wer durfte an den Olympischen Spielen teilnehmen?
Ein Teilnehmer musste griechischer Abstammung und frei geboren sein. Er durfte nicht mit Mord oder Gottesfrevel belastet sein und musste vor dem Wettkampf am Training in Elis teilnehmen. Frauen waren von den Spielen ausgeschlossen.
Wer waren die Schiedsrichter bei den Olympischen Spielen?
Die Schiedsrichter wurden Hellanodiken genannt. Sie wurden durch Auslosung 10 Monate vor den Spielen bestimmt und waren für die Instandhaltung der Wettkampfstätten, die Einhaltung der Kampfregeln, die Auslosung der Wettkampfpaare, die Bildung des Schiedsgerichts und die Bekanntgabe der Sieger zuständig.
Wer durfte die Olympischen Spiele als Zuschauer besuchen?
Zuschauer kamen von überall aus der griechischen und römischen Welt. Das Stadion bot Platz für ca. 40.000 Zuschauer. Eintrittsgelder gab es nicht und Plätze konnten nicht reserviert werden, außer für Kampfrichter und Priester. Frauen durften aufgrund der Nacktheit der Männer nicht zusehen.
Welche Sportarten gab es bei den Olympischen Spielen?
Die Sportarten umfassten Laufdisziplinen (Stadionlauf, Doppellauf, Waffenlauf, Langlauf), schwerathletische Kämpfe (Ringkampf, Faustkampf, Allkampf), Fünfkampf (Sprung, Lauf, Diskuswurf, Speerwurf, Ringkampf) und Pferde- und Wagenrennen.
Welche Ehrungen erhielt der Sieger bei den Olympischen Spielen?
Der Sieger erhielt einen Kranz aus Zweigen. Ihm wurde das Recht eingeräumt, eine Statue im heiligen Bezirk aufzustellen. Mögliche Ehrungen in der Heimat waren Festzüge, Widmung eines Chorliedes, Denkmal, lebenslängliches Speisen auf Staatskosten, Ehrenplatz im Theater, Ehrenposten, Steuerfreiheit, Geldgeschenke und Staatspreise.
Wann wurden die Olympischen Spiele verboten und warum?
Nach einem Edikt von Kaiser Theodosius wurden die Olympischen Spiele 394 n. Chr. als heidnisch verboten.
Welche Kritik gab es an den Olympischen Spielen?
Im 7. Jh. v. Chr. wurde der Starrummel kritisiert. Außerdem wurde bemängelt, dass es nur um den Sport gehe und der ethische Wert verloren ginge. Zu den Kritikern gehörten Euripides, Platon und Aristoteles.
Welche Änderungen gab es bei den modernen Olympischen Spielen im Vergleich zu den antiken?
Baron Pierre de Coubertin gründete 1894 das INTERNATIONALE OLYMPISCHE KOMITEE. Zu den Änderungen gehören angepasste Laufdisziplinen (100m, 200m, 110m Hürden, 400m, 800m, 1500m, Marathonlauf), Sprungdisziplinen (Weit-, Hoch-, Stabhoch-, Dreisprung), Diskus- und Kugelstoßen, sowie die Hinzunahme von Sportarten wie Gewichtheben, Fechten, Schießen, Radfahren, Turnen, Schwimmen, Rudern und Tennis.
- Citation du texte
- Rainer Hoffmann (Auteur), 1999, Die Olympischen Spiele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99174