Was erlebten die Kinder im 18. und 19. Jahrhundert in der Regel? Wären die Handlungen der damaligen Familien gegenüber ihren Kindern gewaltvolle Erziehungsmaßnahmen und Verhaltensweisen im heutigen Sinne? Um diese Frage beantworten zu können, werden im zweiten Kapitel "Erscheinungsformen und Begriffsbestimmung" zunächst die Formen der physischen Misshandlung, die Vernachlässigung, die psychische sowie die sexuelle Misshandlung betrachtet und erläutert.
Anschließend werden im dritten Kapitel "Kindesmisshandlungen in den historischen Familienformen?" Beispiele für Erziehungsmaßnahmen und Verhaltensweisen der bäuerlichen und bürgerlichen Familienkonstellationen des 18. und 19. Jahrhunderts anhand des Werkes "Formen der Familie" von Heidi Rosenbaum aufgeführt und unter Heranziehung der vorher erstellten Definitionen überprüft, ob aus heutiger Sicht Gewalt gegen Kinder vorgekommen und geläufig war.
Sie prägt die körperliche, sozio-emotionale, kognitive und psychische Entwicklung eines Kindes. Sie beschränkt sie, sie verhindert sie und immer hinterlässt sie Spuren. Sei es die Folge körperlicher Schäden, mangelnden Empathie Vermögens im Erwachsenenalter oder der Weitergabe einer unhinterfragten Tradition, welche als einziges Ziel zu haben scheint, dass das Kind „groß“ wird. Als eine Form der Gewalt war die Züchtigung das wohl am längsten verwendete und durch die Geschichte bekannteste Mittel um Kinder in der Erziehung zu formen. Sie wurde mit Zitaten aus der Bibel gerechtfertigt und quasi als Tradition einer patriarchalisch organisierten Gesellschaft1 fortgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erscheinungsformen und Begriffsbestimmung
- Physische Misshandlung
- Vernachlässigung
- Psychische Misshandlung
- Sexuelle Misshandlung
- Kindesmisshandlungen in den historischen Familienformen?
- Bäuerliche Familie
- Physische Misshandlung
- Vernachlässigung
- Psychische Misshandlung
- Sexuelle Misshandlung
- Bürgerliche Familie
- Physische Misshandlung
- Vernachlässigung
- Psychische Misshandlung
- Sexuelle Misshandlung
- Bäuerliche Familie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Erscheinungsformen von Kindesmisshandlung im 18. und 19. Jahrhundert anhand der heutigen Definition und Gesetzeslage. Sie analysiert, ob die damaligen Erziehungsmaßnahmen und Verhaltensweisen in bäuerlichen und bürgerlichen Familien als gewalttätig einzustufen wären.
- Definition von Kindesmisshandlung in der heutigen Zeit
- Analyse der verschiedenen Formen von Kindesmisshandlung (physisch, psychisch, sexuell, Vernachlässigung)
- Anwendung der heutigen Definition auf historische Familienformen
- Untersuchung der Häufigkeit und Akzeptanz von Gewalt gegen Kinder in der Vergangenheit
- Bewertung der Kindheit im 18. und 19. Jahrhundert im Hinblick auf Gewalt und Misshandlung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Gewalt gegen Kinder in der Erziehung vor und beleuchtet die Entwicklung des gesellschaftlichen Diskurses über Kinderrechte und Züchtigung. Kapitel 2 definiert die verschiedenen Formen von Kindesmisshandlung anhand der heutigen Definition und Gesetzeslage. Kapitel 3 analysiert die Umgangsformen, Erziehungsmaßnahmen und Verhaltensweisen gegenüber Kindern in bäuerlichen und bürgerlichen Familien des 18. und 19. Jahrhunderts anhand historischer Quellen und überprüft diese unter Berücksichtigung der heutigen Definition von Kindesmisshandlung.
Schlüsselwörter
Kindesmisshandlung, Gewalt gegen Kinder, Erziehungsmaßnahmen, Familienformen, bäuerliche Familie, bürgerliche Familie, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, historische Entwicklung, Definition, Gesetzeslage, Kinderrechte, Züchtigung, emotionale Vernachlässigung, psychische Misshandlung, physische Misshandlung, sexuelle Misshandlung, Züchtigung, traditionelle Erziehungsmethoden.
- Quote paper
- Sabine Imhof (Author), 2020, Kindesmisshandlungen im 18. und 19. Jahrhundert nach heutiger Definition und Gesetzeslage, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/991876