Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern Konflikte um die Landverteilung indigener Territorien zu einer Politisierung von Indigenen in Brasilien führen.
Seit der Kolonialisierung und insbesondere der Industrialisierung Lateinamerikas sehen sich die naturnahen indigenen Völker immer wieder durch das kapitalistische Paradigma des Fortschritts bedorht. Dieses soll unbegrenzten Wachstum garantieren und somit das Versprechen von Wohlstand für eine immer weiter expandierende Zivilgesellschaft einlösen.
Hierbei ist unter anderem Brasilien mit seiner großen Fläche und seiner Vielfalt an natürlichen Ressourcen in den Blickpunkt großer nationaler und multinationaler Konzerne geraten, welche zunehmend ökonomisch und somit territorial expandieren und dabei ökologische Themen meist dem Profitnutzen unterordnen.
Seit der Kolonialisierung und insbesondere der Industrialisierung Lateinamerikas sehen sich die naturnahen indigenen Völker immer wieder durch das kapitalistische Paradigma des Fortschritts bedroht (vgl. Costa 2008, 114–115), welches unbegrenzten Wachstum garantieren und somit das Versprechen von Wohlstand für eine immer weiter expandierende Zivilgesellschaft einlösen soll (vgl. Jackson 2014, 3). Hierbei ist unter anderem Brasilien, mit seiner großen Fläche und seiner Vielfalt an natürlichen Ressourcen, in den Blickpunkt großer, nationaler und multinationaler Konzerne geraten (vgl. Jakobsen 2006, 52–53), welche zunehmend ökonomisch und somit territorial expandieren und dabei ökologische Themen meist dem Profitnutzen unterordnen (vgl. Krammer 2017, 117). Alleine im Jahr 2019 wurden im Amazonasgebiet 9800 km² und seit 1990 über 400.000 km² Wald abgeholzt, wodurch das Ausmaß deutlich wird, mit welchem Lebensräume in Brasilien zerstört werden (INPE 2020). Besonders seit der Demokratisierung Brasiliens und der damit einhergehenden Öffnung für die internationalen Märkte der globalisierten Welt (vgl. Meyer-Stamer 2000, 4–5), wird dieser Prozess beschleunigt. Nochmals angeheizt wird dieser Prozess jedoch seit der Wahl Jair Bolsonaros zum Präsidenten Brasiliens und seiner politischen Agenda, nach welcher sich der Naturschutz dem wirtschaftlichen Wachstum unterzuordnen habe (vgl. Ramírez und Schmalz 2019, 25–26). Aber auch direkte Äußerungen Bolsonaros gegenüber Indigenen machen deutlich, dass von Seiten der Regierung wenig politisches Engagement bezüglich des Erhalts indigener Territorien zu erwarten ist, sondern eher gegenteilige Interessen verfolgt werden. Seine Gesetzesinitiative, welche er Anfang des Jahres 2020 auf den Weg brachte und welche eine Änderung des Artikels 231 zum Schutz indigener Gebiete der brasilianischen Verfassung von 1988 anstrebt, zielt auf eine legale Ausbeutung von Ressourcen in indigenen Gebieten ab. Bolsonaros Kommentar zu seinem Vorgehen wurde im Deutschlandfunk wie folgt übersetzt: „Es wird Druck von Umweltschützern geben, ach, diese Umwelt-Leute …. Wenn ich kann werde ich sie irgendwann mal in Amazonien festsetzen, sie haben die Umwelt ja so gern. Und dann stören sie hier in den Städten nicht mehr“ (Deutschlandfunk 2020). Diese Entwicklung hat folglich Konsequenzen für indigene Minderheiten, welche stark abhängig von intakten Ökosystemen und territorialer Sicherheit sind. Es resultieren Konflikte um die Landverteilung, bei welchen jedoch die Frage offenbleibt, inwiefern indigene Minderheiten in der Lage sind, ihre eigenen Interessen zu vertreten, waren sie bisher wenig bis gar nicht in das politische System Brasiliens aktiv integriert. In diesem Kontext wird sich diese Arbeit mit der Frage beschäftigen, inwiefern Konflikte um die Landverteilung indigener Territorien zu einer Politisierung von Indigenen in Brasilien führen.
Da nicht zuletzt in Brasilien selbst eine Diskussion darum stattfindet, wer als indigen gilt, ist es zunächst wichtig zu definieren, welche Bevölkerungsteile Brasiliens im Kontext dieser Arbeit als indigene Minderheiten verstanden werden können (vgl. Ferreira 2009, 40). Der Begriff der „Indigenen“ grenzt sich zunächst klar von dem kolonialen Begriff der „Indianer“ ab, welcher rassistisch konnotiert ist (vgl. Ferreira 2002, 13). Unter diesem Begriff werden die Ureinwohner Brasiliens verstanden, mit welchen die Nachkommen derjenigen gemeint sind, welche bereits vor der Kolonialisierung Brasiliens durch Portugal, unabhängig von den heutigen Landesgrenzen, auf dem südamerikanischen Kontinent lebten und zudem den Genozid der Portugiesen während der Kolonialisierung überlebten. Nach Kerrin Schillhorn sind indigene Völker wie folgt definiert: „Indigene Völker sind Nachkommen der ursprünglichen Bewohner des jeweiligen Gebietes, leben heute unter einer Staatsherrschaft, die im Wesentlichen von anderen Bevölkerungsgruppen getragen wird, haben eine von der Staatskultur abweichende eigene und besondere Kultur und identifizieren sich selbst als 'indigenes Volk.“ (Schillhorn 2000, 30, zitiert nach Ferreira 2002, 13–14).
Um die indigene Identität zu verstehen, ist zunächst eine historische Betrachtung notwendig. Zu Beginn der Kolonialisierung sollen zwischen zwei und sechs Millionen Indigene in Brasilien gelebt haben. Diese Zahlen schwanken stark und der Ethnologe Claude Lévi-Strauss begründete dies mit einer Verschleierung des Ausmaßes des von den Europäern verübten Genozids an Indigenen (vgl. Ferreira 2002, 28–29). Dennoch machen diese Schätzzahlen deutlich, dass es in der Folgezeit zu einer starken Dezimierung indigener Völker in Brasilien kam. Denn laut der letzten demographischen Volkszählung aus dem Jahr 2010 leben heute noch circa 896.900 Indigene in Brasilien, was 0,4% der Gesamtbevölkerung entspricht (IBGE 2010, 54). Dies ist in großem Maße auf die europäische Expansion, den Goldrausch und die mit tödlichen Krankheiten verbundenen Missionierungen im 17. und 18. Jahrhundert, als auch auf die Ära des Kautschuk-Booms Anfang des 20. Jahrhunderts und der Militärdiktatur Mitte des 20. Jahrhunderts zurückzuführen. Viele indigene Ethnien wurden während dieser Zeiträume ausgerottet bzw. von der Industriekultur assimiliert, woraus für die übrigen indigenen Völker eine territoriale Vertreibung in abgelegene Gebiete folgte (vgl. Ferreira 2002, 30). In Anbetracht dieser Historie wird die enge Verknüpfung indigener Identität mit ihren Territorien, aber auch der Druck, welcher von der Umwelt auf die indigenen Gemeinschaften ausgeübt wird, deutlich. Um eine vollständige Definition vorzunehmen, muss innerhalb indigener Völker zudem eine Binnendifferenzierung stattfinden. Und zwar zwischen solchen indigenen Gruppen, welche in Kontakt mit der brasilianischen Zivilgesellschaft stehen, solchen, welche bisher keinen Kontakt zur Außenwelt hatten und solchen, welche sich bereits in einem Prozess der Assimilation an die Zivilgesellschaft befinden (vgl. Ferreira 2009, 61). Letztere „studieren [sogar] an Universitäten und arbeiten im öffentlichen Dienst“ (Flemes und Schöneich 2020, 2). Parallel dazu unterscheiden sich die Lebensräume indigener Gruppen zwischen isolierten Gebieten, zugänglichen, offiziellen und inoffiziellen Territorien und städtischen Gebieten (vgl. Ferreira 2002, 36). Diese Unterscheidung ist vor allem wichtig, da sie einen maßgeblichen Einfluss auf die Frage hat, inwiefern eine Politisierung überhaupt möglich bzw. realistisch ist. Es zeigt aber auch, wie unterschiedlich Indigene in Brasilien leben. Dennoch leben heute „[…] 58 Prozent der brasilianischen Indigenen innerhalb ausgewiesener indigener Territorien“ (Flemes und Schöneich 2020, 2). Sie lassen sich in „[…] circa 220 indigene Gruppen und 170 indigene Sprachen […] [differenzieren]. Jede Ethnie besitzt eigene Traditionen, Glauben oder Sprache […]“ (Ferreira 2009, 40). Dennoch haben Indigene, nicht nur in Brasilien, sondern weltweit, mit dem Problem zu kämpfen, nicht nur ihre Territorien, sondern auch ihre indigene Identität zu verteidigen. Denn der Kampf gegen eine kulturelle Assimilation ist oft nur durch die Nutzung von Technologien, wie beispielsweise der des Internets, möglich, was dazu führt, dass auf der einen Seite eine die kulturelle Assimilation vorangetrieben und auf der anderen Seite die indigene Identität zunehmend von der Mehrheitsgesellschaft in Frage gestellt wird. Der reale Zerfall indigener Kulturen bleibt in diesem Kontext jedoch fraglich (vgl. Ferreira 2009, 199–201). Es bleibt anzumerken, dass die Zahlen der demographischen Volkszählung von 2010 aus mehreren Gründen kritisch zu betrachten sind. Der erste Grund ist, dass die Daten durch Umfragen erhoben wurden, bei welchen die Bürger gefragt wurden, ob sie sich aufgrund ihrer Rasse und Hautfarbe als Indigene bezeichnen würden. Der Befragte bestimmt also zum einen selbst, welcher Kategorie er angehört, wodurch große Varianzen in Langzeitstudien auftreten (vgl. Schelsky 1994, 127). Zum anderen findet keine Differenzierung zwischen Indigenen und Einheimischen statt, welche im subjektiven Empfinden der Befragten verschwimmen und somit die Statistik beeinflussen kann. Und auch ist es fragwürdig, ob eine Kategorisierung nach Hautfarben, wie sie in der Studie vorgenommen wurde, generell sinnvoll und eindeutig abgrenzbar ist. Hinzu kommt, dass eine „hellbraune“ Hautfarbe in der brasilianischen Gesellschaft als ästhetisches Ideal angesehen wird und somit von den Befragten psychologisch angestrebt werden könnte (vgl. Schelsky 1994, 127–128). Ein weiterer Grund für die kritische Betrachtung der Zahlen ist, dass negative Erfahrungen der Diskriminierung, bezogen auf die eigene Identität, dazu führen können, dass die Befragten Angst haben, diese offen mitzuteilen. So wird zwar im Rahmen der Datenerhebung versucht, über beispielsweise sozioökonomische Faktoren, diese komplexe Struktur aufzubrechen, dennoch bleiben auch unter Einbeziehung der Kontrollvariable des geographischen Schnitts indigener Gebiete die großen kulturellen Unterschiede zwischen indigenen Gruppen in einer Umfrage schwer zu erfassen. Sprachliche Hürden und schwer zugängliche Territorien führen zu einer fehleranfälligen Umsetzung der Befragung und die Individuen, welche in isolierten Gruppen leben, werden darüber hinaus überhaupt nicht in den Zahlen berücksichtigt (vgl. IBGE 2010, 28). Auch wenn diese Zahlen eher als grobe Schätzwerte verstanden werden können, so liefern sie dennoch eine ungefähre Vorstellung davon, in welchem Maßstab sich eine Politisierung Indigener durchsetzen könnte und welche ungefähre Größe die Interessensgruppe der Indigenen besitzt.
Nachdem nun eine Definition und eine gesellschaftliche Einordnung indigener Minderheiten stattgefunden hat, ist es sinnvoll, weitere wesentliche Akteure vorzustellen, welche bisher für die Interessenvertretung indigener Völker in Brasilien zuständig waren und sind.
Von staatlicher Seite ist hier die Nationale Stiftung für Indigene (Fundação Nacional do Indio, kurz: FUNAI) zu nennen, welche dem Justizministerium unterstellt ist und den institutionellen Auftrag hat, „die Rechte indigener Völker in Brasilien zu schützen und zu fördern“. So schreibt die Organisation auf ihrer Homepage über sich selbst: „Die FUNAI ist verantwortlich für die Förderung von Studien zur Identifizierung und Abgrenzung, Abgrenzung, Regulation des Landbesitzes und Registrierung von traditionell von indigenen Völkern besetztem Land, sowie für die Überwachung und Inspektion indigener Länder. FUNAI koordiniert und implementiert auch Richtlinien zum Schutz isolierter und neu kontaktierter Personen“. Außerdem beansprucht sie Aufgaben sozialer Entwicklungshilfe für sich (FUNAI 2020).
Ein weiterer wichtiger Akteur ist aus der Zusammenarbeit indigener Stämme mit der katholischen Kirche in den 1970er Jahren entstanden. Der missionarische Indigenenrat „Conselho Indigenista Missionário“ (kurz: CIMI) wurde 1972 auf dem Höhepunkt der Militärdiktatur gegründet, als der brasilianische Staat große Infrastrukturprojekte als zentral ansah und offen die Integration indigener Völker in die Mehrheitsgesellschaft als einzigartige Perspektive verfolgte. Er versuchte, die Kommunikation zwischen Dörfern und Völkern und großen indigenen Versammlungen zu fördern, in denen die ersten Konturen des Kampfes um die Gewährleistung des Rechts auf kulturelle Vielfalt gezeichnet wurden (vgl. CIMI 2020).
Schließlich spielen eine Vielzahl an NGOs und INGOs eine wichtige Rolle bei der Interessensvertretung indigener Minderheiten und beim Aufzeigen von Missständen.
Um eine indigene Politisierung erklären zu können, müssen zunächst die wichtigsten Merkmale der Cleavage Theorie, welche 1967 von Lipset und Rokkan entwickelt wurde, vorgestellt werden. Die Cleavage Theorie ist eine Policy bezogene und zudem wertebasierte Analysemethode, nach welcher ein Wertewandel innerhalb einer Gesellschaft, meist in Folge von Großkrisen, zu der Herausbildung von Konfliktlinien, sogenannten Cleavages, führt. Diese Cleavages bedingen wiederum einen politischen Prozess. Lipset und Rokkan unterschieden ihrer Zeit zwischen vier großen Cleavages, nämlich den Cleavages Kapital versus Arbeit, Kirche versus Staat, Stadt versus Land, sowie Zentrum versus Peripherie. Um Konflikte der Gegenwart zu beschreiben, war es jedoch notwendig, weitere Cleavages zu identifizieren. Seit der Zunahme an Relevanz ökologischer Themen bildete sich deshalb ein weiteres Cleavage heraus, welches mit Materialismus versus Postmaterialismus bezeichnet wird (vgl. Stifel 2018, 26–27). Anstelle ökonomischer Verteilungskonflikte treten hier Konflikte um „[…] lebensweltliche Einstellungen und konkurrierende Lebensentwürfe […]“ (Stifel 2018, 26). Dieses Cleavage soll auch für diese Arbeit als Erklärungsansatz dienen und bezeichnet genauer die Herausbildung postmaterialistischer Werte, also solcher Werte, welche sich bilden, wenn entwickelte Industrienationen eine Sättigung an überlebensnotwendigen, physischen, also materiellen Gütern erfahren und sich das Bedürfnis nach postmateriellen Zielen, wie etwa nach einem Leben in Freiheit, nach Selbstverwirklichung und Lebensqualität herausbildet (vgl. Inglehart und Abramson 1999, 665).
Die Cleavage Theorie dient der Erklärung von Parteiensystemen und im weiteren Sinne von Politisierungsprozessen. Deshalb soll sie in diesem Kontext als Konzept dienen, um eine indigene Politisierung zu erklären. Zu diesem Zweck sollen im folgenden Abschnitt zunächst Konflikte um die Landverteilung aufgezeigt, dann eine Politisierung Indigener empirisch belegt und abschließend bewertet werden.
Dass es Konflikte um die Landverteilung in Brasilien gibt, wird aus mehreren Perspektiven deutlich. Zum einen aus der Perspektive der Indigenen, welche in Auseinandersetzungen um Landverteilungen einer Vielzahl invasiver Eingriffe in ihren Territorien ausgesetzt sind, bei welchen es immer wieder zu schweren Gewaltverbrechen und Morden kommt. Ein Beleg hierfür ist zum einen die quantitative Analyse registrierter Morde an Indigenen im Menschenrechtsbericht des missionarischen Indigenenrats. So seien, unter Berufung auf die Caci-Plattform (Kartographie von Angriffen gegen indigene Völker), seit dem Jahr 1985 insgesamt 1.119 Mordfälle an Indigenen registriert worden. Hierbei seien allein im Jahr 2018, mit 135 registrierten Mordfällen, 25 mehr Morde an Indigenen begangen worden, als im Jahr 2017 (wobei die Dunkelziffer höher liege). Darüber hinaus wurden im Jahr 2018 insgesamt 110 Fälle von Gewalt gegen die Person registriert, wozu unter anderem Rassismus, sexuelle Gewalt, Machtmissbrauch und Morddrohungen zählen (CIMI 2020). Exemplarisch für die Gewaltverbrechen sei hier der Mord an Paulo Paulino Guajajara genannt, welcher ein Mitglied der indigenen Gruppe "Guardiões da Floresta" (Hüter des Waldes) war, welche sich gegen die illegale Abholzung geschützter Gebiete einsetzte. Der für den Schutz des Waldes und somit indigener Lebensräume engagierte Stammesführer wurde im Jahr 2019 erschossen, nachdem sein Dorf zu einem Ziel der Brandrodung geworden war (vgl. Survival International 2020)
Aber auch das Verhältnis zwischen der Fläche offizieller Territorien für Indigene und der Fläche, welche Indigenen in der Realität als Lebensraum zur Verfügung steht, belegt vorherrschende Konflikte um die Landverteilung. Eine vom „CIMI Regional Mato Grosso do Sul“ durchgeführte Umfrage zeigt, dass in 31 vom brasilianischen Staat anerkannten indigenen Gebieten die Gemeinden Guarani-Kaiowá und Ñhandeva nur 29,04% ihres Landes bewohnen oder besitzen. Mit einer Bevölkerung von 54.658 Menschen bewohnen die Gemeinden laut Funai 70.370,08 der 242.370,08 Hektar, die offiziell als traditionelle Gebiete anerkannt sind. In Iguatemi, im indigenen Land Iguatemipeguá I, das auf 41.571 Hektar begrenzt ist, bewohnen die Guarani-Kaiowá nur 98 Hektar bzw. 0,23% des ihnen zugewiesenen Gebiets. So stünden indigenen Individuen im Durchschnitt nur 1,2 Hektar Land pro Person als Lebensraum zur Verfügung. Im Menschenrechtsbericht des CIMI von 2018 wird deshalb ein Vergleich zu den staatlichen Regularien der Rinderzucht gezogen, nach welchen ein bis drei Rinder pro Hektar im Gebiet von Mato Grosso do Sul gehalten werden dürfen, wodurch deutlich wird, unter welch beengten und prekären Verhältnissen indigene Minderheiten zum Teil leben müssen. Der CIMI vergleicht diese Situation mit einer Haftsituation. Eine Folge der daraus entstehenden psychomentalen Belastungen sei insbesondere ein Anstieg der Selbstmordrate Indigener, welche mit den Umständen der Umwelt überfordert seien. So habe nach Angaben der staatlichen Gesundheitsbehörde des Gebiets Mato Grosso (DSEI) seit dem Jahr 2005 bei 611 indigenen Völkern im Durchschnitt alle 7,7 Tage ein Suizid stattgefunden (vgl. CIMI 2018, 35–36).
[...]
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.