Exegese des Evangeliums nach Markus. "Der Herr des Sabbats"


Seminararbeit, 2020

26 Seiten, Note: 72 / 100


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Rezension

3 Wortstudie
3.1 Verwendung des Begriffs
3.2 Im klassischen Griechisch
3.3 Altes Testament
3.4 Neuen Testament

4 Exegese
4.1 Textthema
4.2 Übersetzungsvergleich
4.3 Historische Analyse
4.4 Synoptischer Vergleich
4.5 Kontextuelle Analyse
4.6 Literarische Analyse
4.7 In Pragmatische Analyse des Textprinzips
4.8 Anwendung

5 Abkürzungsverzeichnis
5.1 Biblische Bücher
5.2 Allgemeine Abkürzungen

6 Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 - Begriff Menschensohn

Abbildung 2 - Übersetzungsvergleich Markus 3,1-6

Abbildung 3 - Synoptischer Vergleich zu Markus 3,1-6

Abbildung 4 - QR-Code zum Video

1 Einleitung

In dieser Arbeit habe ich zum Buch „Jesus ganz anders" von Hansjörg Kägi (2018) eine Renzesion verfasst, eine Wortstudie zum Begriff „Menschensohn" ausgearbeitet und eine Exegese zu Markus 3, 1-6 erstellt. Dabei habe ich das Entscheidende in einem Kurzreferat festgehalten.

Für die Arbeit habe ich die Bibelstellen aus folgender Übersetzung, sofern nichts anderes deklariert wird, verwendet: Schlachter 2000 (2004).

2 Rezension

In diesem Kapitel der Arbeit habe ich eine Rezension zum Buch von Hansjörg Kägi (2018) „Jesus ganz anders" erstellt. Die angegebenen Bibelstellen habe ich aus folgender Übersetzung verwendet: Revidierte Schlachter 2000 (2004).

Kägi, Hansjörg 2018. Jesus ganz anders, Toffen: Echad-Vlg.

Im Buch „Jesus ganz anders" zeigt der reformierte Pfarrer Hansjörg Kägi anhand des Markusevangeliums das Leben Jesu Christi auf. Kägi nimmt den Leser auf eine Reise mit in das Leben von Jesus durch die verschiedenen Zusammenhänge, um Kulturen und Szenen kennenzulernen. Dem reformierten Pfarrer geht es in seinem Buch nicht um eine theoretische-theologische Abhandlung, obwohl Kägi einen Doktorgrad in Dogmatik erlangt hat. Kägi möchte mit seinem Buch eine Begegnung zwischen dem Leser und dem Messias schaffen (vgl. Kägi 2018: 8-9).

Dem Leser werden einleitend grundlegende Informationen zu Religion, Kultur und der damaligen Zeit sowie auch eine Übersicht der damaligen jüdischen Lebenssituation zugeführt. Daraufhin nimmt Kägi den Leser auf seiner Reise mit in den Stall von Bethlehem und beginnt dort mit der Geschichte des lange im Voraus verheissenen Messias. Durch das ganze Buch hindurch macht er immer wieder Exkurse zu verschiedenen kulturellen oder politischen Hintergründen der jeweiligen Szenen, die er dem Leser aufzeigt. Auf diesem vielfältigen Weg, der viele Aspekte hat, führt Kägi den Leser letztlich zur Passionswoche und der Auferstehung Jesu. Am Ende des Weges angekommen, geht Kägi auf die Auswirkungen des Kreuzes ein: auf die Ausgiessung des Heiligen Geistes, auf die anbrechende Zeit der messianischen Gemeinde, auf die Entstehung verschiedener Briefe des Paulus, Petrus und Johannes, dass Lukas die Apostelgeschichte verfassen wird, dass der Hebräerbrief erstellt und dass Johannes die apokalyptische Offenbarung schreiben wird (vgl. : 282). Ferner verweist Kägi auf die unterschiedlichen Personen; unter anderen Anselm von Canterbury, Bruder Klaus, Pietro Pierleoni, Paulus von Burgos und Raphael Hirsch, um nur einige zu nennen. Mit ihnen zeigt er die kontinuierlichen Auswirkungen des Kreuzgeschehnisses auf (vgl. : 283289).

Mit der Bibel als Basis zeigt Kägi in seinem Buch wiederholend Zusammenhänge und Parallelstellen auf. Obgleich Kägi mit seinem Buch das Leben von Jesus abbilden möchte, schliesst er dabei das Alte Testament nicht aus. Dem Leser wird schnell bewusst, dass Kägi die Bibel als eine geschlossene Einheit sieht, die in sich selbst viele Parallelstellen und Zusammenhänge aufweist. Die evangelikale theologische Position zur Heiligen Schrift von Kägi lässt sich nur vermuten, da der Autor keine Stellungnahme zu seinem Schriftverständnis darlegt. Kägi indes ist bei folgenden Argumenten der ähnlichen Ansicht, wie die Evangelikalen: Jesus von Nazareth ist der verheissene Messias. Jesus gab sein Leben hin, indem er alle Krankheiten und Sünden der Menschen auf sich nahm und am Kreuz stellvertretend für die ganze Menschheit starb. Die Menschheit kann von neuem Neuem beginnen und ist durch diese Tat des Gekreuzigten qualifiziert, hier auf der Erde und in alle Ewigkeit in Gemeinschaft mit dem himmlischen Vater zu leben. Kurze Zeit später wird in Jerusalem der Heilige Geist ausgegossen und Tausende nehmen Christus als ihren Retter an. Die frohe Nachricht von Jesus etabliert sich und überwindet andere religiöse Weltanschauungen, was zur Folge hat, dass überall neue Gemeinden entstehen (vgl. : 12).

Auch, wenn es um die eschatologische Position geht, lässt Kägi sich in seinem Buch nicht auf eine genaue Stellung einordnen. Israel und die jüdischen Wurzeln spielen sicher eine grosse Rolle in seinen endzeitlichen Zusammenhängen und seinem Denken. Er sieht, dass die Welt in einen zunehmenden chaotischen Zustand wächst.

Kägi sieht das Internet als mögliches Instrument, damit alle Menschen auf der Welt die Wiederkunft Jesu gleichzeitig sehen könnten. Im Kapitel „Jesus gibt sein Leben hin" nimmt Kägi die Endzeitreden Jesu (vgl. Mt 23,37-39; 24,14; Mk 13,27,32) auf, gibt aber keine theologische Meinung dazu ab (vgl. : 238). Obschon es wenige Anhaltspunkte gibt, lässt sich keine definitive Position über sein endzeitliches Denken bestimmen. Das Buch „Jesus ganz anders" ist eine gut gelungene Lektüre über das Leben von Jesus Christus. Das Buch bietet dem Leser verschiedene Exkurse und behält trotzdem den roten Faden durch das Buch bis zum Ende. An gewissen Stellen oder bei bestimmten Thematiken hätte Kägi mehr in die Tiefe gehen können, was für mich sicher wünschenswert gewesen wäre. Da dies nicht das angestrebte Ziel des Buches war, ist dies nicht wirklich störend. Der Leser kann den Gedankengängen des Autors grundsätzlich immer gut folgen. Der Style und der Aufbau des Buches sind schlicht und einfach gehalten, was mir als Leser zugutekommt. Das Buch eignet sich aus meiner Sicht für alle, die Jesus kennenlernen möchten, ihn von einer anderen Seite begegnen wollen oder ganz neu entdecken möchten.

3 Wortstudie

Anhand der Vorgaben des Syllabus habe ich für die Wortstudie den Begriff „Menschensohn“ gewählt.

3.1 Verwendung des Begriffs

Die Betitelung Jesus als „Menschensohn“ kommt nur in den Evangelien vor. Jesus selbst hat sich nirgendwo dazu geäussert, aus welchem Grund er gerade diesen Namen gewählt hat. Allein, dass Jesus sich nicht „Sohn eines Menschen“ sondern immer „der Sohn des Menschen“ genannt hat, legt nahe, dass er eine besondere Bedeutung mit dieser Bezeichnung verknüpft hat. Ein Grund für diesen speziellen Titel ist, dass Jesus den Ausdruck einer Bibelstelle entnommen hat, welche ihm für seinen einzigartigen Beruf bedeutsam erschienen ist. Es scheint auch, dass Jesus das Gesicht des Propheten Daniel im Auge gehabt zu haben:

Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrundegehen. - Daniel 7,13-14

Was mit Genesis 3, 15 mit dem „Samen der Frau“ verheissen war, das sieht nun der Prophet durch den „Menschensohn“ in Erfüllung gehen. In „Menschensohn“ verkörpert sich die richtende wie die erlösende Offenbarung Gottes (vgl. Braun 1912: 477).

3.2 Im klassischen Griechisch

In der Verkündigung Jesus fallen Aussagen auf, in denen er sich selbst als den Menschensohn bezeichnet, der eine bestimmte Vollmacht1 hat. Daneben finden sich Aussagen vom kommenden Menschensohn, die offenbar eine endzeitliche Tradition wiedergeben (Gegenwart/Zukunft). Der im Griechischen mit „hyios tou anthröpou“ (wird aus mehreren Wörtern zusammengesetzt: Sohn/Kind; der/die/das; Mensch/Per- son/Mann) wiedergegebene Begriff ist eine wörtliche, im Griechischen missverständliche Wiedergabe des aramäischen „bar nasa“ (Menschensohn). Im Hebräischen wäre an „baen adam“ (In einem Menschen) zu denken. Auffallend ist, dass diese festgelegte Bezeichnung „hyios tou anthröpou“ (mit Ausnahme von Joh 5,27) durchgezogen wird.

Dies zeigt auf, dass die Evangelien mit den griechischen Übersetzungen mit einem messianischen Sinn verbunden sind (Michel und Grimm 2014: 1064).

3.3 Altes Testament

Der Begriff „hyios tou anthröpou“ Menschensohn, hat seine Wurzeln ausschliesslich im altjüdischen Bereich. Im biblischen Hebräisch ist „adam“, oder auch „aenos“, ein Allgemeinbegriff für Mensch. Der einzelne Mensch heisst daher „baen adam“ (Sohn eines Menschen). Auffällig ist die häufige Bezeichnung „Menschensohn“ in Ezechiel (siehe Grafik; Statistik wurde aus der angegebenen Übersetzung erstellt). Der Prophet wird hier nicht mit seinem Namen angesprochen, sondern als Mensch, als Einzelwesen, aus der Gattung „Mensch“ herausgehoben und Gott gegenübergestellt (vgl. Dan 8,17). Dies deutet auf eine „hebräische Redeweise“ hin. An auffällig vielen Stel- Abbildung 1 - Begriff Menschensohn len des AT (Altes Testament) wird das Bild vermittelt, dass der kleine winzige „Menschensohn“ dem grossen mächtigen heiligen Gott gegenüber steht. (vgl. Num 23,18; Ps 8,5; Jes 51,12; Jdt 8,16). Dabei stehen „aenos“ (Mensch) und „baen adam“ (Menschensohn) gleichwertig nebeneinander (vgl. Michel und Grimm 2014: 1061-1062).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 - Begriff Menschensohn

3.4 Neuen Testament

Der Messias hat es, wie das AT lehrt, mit Israel zu tun, während die Lehre des Menschensohnes sich auf die Vollendung der Menschheit bezieht. Der Aufriss des Markusevangeliums hat einen bestimmten Sinn in der Lehre des Christi: Markus 1,11; 9,7 ordnen die Himmelsstimme (Sohn, Erwählter) dem Streit um Messias und Menschensohn vor. Ausserhalb der kanonischen Evangelien und des Johannesevangeliums begegnet uns der Begriff „Menschensohn“ nur in Apostelgeschichte 7,56 und im HebräerEvangelium 14 sowie in der judenchristlichen Jakobustradition des Hegesipp. Erkennbar ist, dass der Begriff „Menschensohn“ fest in den allgemeinen Leidensankündigungen (vgl. Mk 8,31; 9,31; 10,33) und in den eingeschobenen endzeitlich klingenden Ansagen (vgl. Mk 9,12; Lk 17,25) zu Hause ist. Unter den Leidensweissagungen spielen in Lukas Kapitel 22 diese Verse 21-23 und 46 eine besondere Rolle. In beiden Fällen ist eine alte hebräische Fassung anzunehmen, die den Verrat durch den „Freund" hervorhebt. Die tiefste Enttäuschung und Demütigung, die auf dem Gebiet menschlichen Vertrauens und Freundschaftlichkeit möglich ist, wird in diesen Worten angedeutet (vgl. Michel und Grimm 2014: 1068-1070).

4 Exegese

Für die Exegese habe ich Markus 3, 1-6 ausgesucht und ausgearbeitet. Dazu habe ich, sofern nichts anderes angegeben ist, die Elberfelder Übersetzung verwendet. (2016).

4.1 Textthema

In Markus 3, 1-6 treffen wir Jesus an, der am Sabbat einen Mann mit einer verdorrten Hand heilt. Nach dem Gesetz war es absolut verboten, dass Menschen geheilt werden durften. Soweit prallen in dieser Erzählung Gesetz und Gnade aufeinander. Daraus lässt sich schliessen, dass es in der Erzählung viel mehr um diese Heilung an sich geht, als um die Gegenüberstellung von Gesetz und Gnade.

4.2 Übersetzungsvergleich

Die ausgewählten Bibelverse habe ich mit verschiedenen Übersetzungen verglichen und eine Schlussfolgerung daraus gezogen. Für die weitere Arbeit habe ich dann eine davon ausgewählt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 - Übersetzungsvergleich Markus 3,1-6

[...]

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Exegese des Evangeliums nach Markus. "Der Herr des Sabbats"
Note
72 / 100
Autor
Jahr
2020
Seiten
26
Katalognummer
V992388
ISBN (eBook)
9783346360489
ISBN (Buch)
9783346360496
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Markusevangelium, Evangelium, Markus, ISTL, International Seminary of Theology and Leadership, Lorenzo, Schweingruber, Exegese, Sabbats, Jesus
Arbeit zitieren
Lorenzo Schweingruber (Autor:in), 2020, Exegese des Evangeliums nach Markus. "Der Herr des Sabbats", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/992388

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