Mit dieser Bachelorarbeit soll untersucht werden, wie der Umgang mit nationalsozialistischer Propaganda im Geschichtsunterricht erfolgen kann und wie die Erkenntnisse durch die Anwendung von Gegenwarts- und Zukunftsbezügen zum Verständnis der Schüler und Schülerinnen beitragen kann, um so das historische Lernen erfolgreich zu fördern.
Aktuelle gesellschaftspolitische Diskussionen und Positionen werfen immer wieder Bezüge zur nationalsozialistischen Vergangenheit Deutschlands auf, sowohl in positiver Weise, zum Beispiel durch Pflege der Erinnerungskultur, als auch in verleugnender Position zur Frage nach der Verantwortung Deutschlands bis in die heutige Zeit. Im allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs steht immer wieder die Problematik nach der Bedeutung des Nationalsozialismus in der deutschen Geschichte im Vordergrund.
Die deutsche NS-Zeit und der Umgang mit ihr ist nach wie vor ein „hochaktuelles“ Thema des gesellschaftlichen Interesses und stößt dabei immer wieder neue Konfliktpunkte an. Dabei gelten Nationalsozialismus und Holocaust, sowohl in der Gesellschaft als auch im Geschichtsunterricht, als „schwierige und sensible“ Themen. Ein aktuelles Beispiel ist die Eröffnung eines Lehrer-Meldeportals durch die AfD Niedersachen und anderer Bundesverbände der Partei, bei dem Lehrer und Lehrerinnen, die angeblich gegen das Neutralitätsgebot verstoßen, durch ihre Schüler und Schülerinnen und deren Eltern gemeldet werden können. Das gilt neben wertenden Aussagen über die AfD Partei selbst, auch für eine wertende Vermittlung von Unterrichtsinhalten beispielsweise über den Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Propaganda
- Forschungsstand
- Definition
- Staatliche Nutzung von Propaganda - Das Propagandaministerium
- Die Propagandakonzeption der Nationalsozialisten
- Heutige Auseinandersetzung mit Propaganda in der Geschichtskultur
- Was bedeutet Gegenwarts- und Zukunftsbezug?
- Funktionen im Geschichtsunterricht
- Kritik zum Gegenwarts- und Zukunftsbezug
- Plakate im Geschichtsunterricht
- Aufgaben im Geschichtsunterricht
- Entwurf eines unterrichtspraktischen Beispiels einer Schulbuchseite
- Überlegungen zur Behandlung von Nationalsozialismus im Unterricht
- Schulbuchseite Layout
- Aufgabenstellungen zur Schulbuchseite
- Didaktische Begründung
- Methodische Begründung
- Chancen und Risiken für den Geschichtsunterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht, wie der Umgang mit nationalsozialistischer Propaganda im Geschichtsunterricht gestaltet werden kann und wie der Gegenwarts- und Zukunftsbezug das Verständnis der Schüler*innen fördert. Im Fokus steht die Frage, wie historisches Material genutzt werden kann, um Bezüge zur Gegenwart und Zukunft herzustellen und wie die Thematik im Geschichtsunterricht sinnvoll vermittelt werden kann. Die Arbeit analysiert die nationalsozialistische Propaganda und das Konzept des Gegenwarts- und Zukunftsbezugs, um schließlich ein Beispiel einer selbst entworfenen Schulbuchseite zu analysieren.
- Analyse nationalsozialistischer Propaganda als Quelle im Geschichtsunterricht
- Definition und Anwendung des Gegenwarts- und Zukunftsbezugs im Geschichtsunterricht
- Entwicklung und didaktische Begründung einer Schulbuchseite zum Thema
- Methodische Umsetzung und Aufgabenentwicklung für den Umgang mit Propaganda im Unterricht
- Bewertung von Chancen und Risiken der Arbeit mit nationalsozialistischer Propaganda
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs über den Nationalsozialismus und seinen Umgang im Geschichtsunterricht dar. Sie hebt die Herausforderungen hervor, die sich aus der Konfrontation mit der NS-Vergangenheit und deren Relevanz für die Gegenwart ergeben. Die Arbeit zielt darauf ab zu untersuchen, wie nationalsozialistische Propaganda im Unterricht eingesetzt werden kann, um das historische Lernen unter Berücksichtigung des Gegenwarts- und Zukunftsbezugs zu fördern. Die Notwendigkeit einer adäquaten Auseinandersetzung mit diesem sensiblen Thema wird betont, insbesondere im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Debatten und die Notwendigkeit, ein kritisches Geschichtsbewusstsein bei den Schüler*innen zu entwickeln.
Propaganda: Dieses Kapitel beleuchtet den Forschungsstand zur Propaganda, definiert den Begriff und analysiert die staatliche Nutzung von Propaganda durch das nationalsozialistische Propagandaministerium. Es beschreibt die Propagandakonzeption der Nationalsozialisten und deren heutige Rezeption in der Geschichtskultur. Der Fokus liegt auf der differenzierten Betrachtung verschiedener Aspekte von Propaganda, von ihrer Definition und historischen Einordnung bis hin zu ihrer gegenwärtigen Bedeutung und den Herausforderungen, die sie für die Geschichtswissenschaft und den Geschichtsunterricht darstellt. Der Abschnitt beleuchtet die vielschichtige und komplexe Natur von Propaganda und die Notwendigkeit, sie im Kontext ihrer Zeit zu verstehen und zu analysieren.
Was bedeutet Gegenwarts- und Zukunftsbezug?: Dieses Kapitel definiert den Gegenwarts- und Zukunftsbezug im Geschichtsunterricht, beleuchtet seine Funktionen und diskutiert kritische Aspekte seiner Anwendung. Es untersucht die Notwendigkeit, historische Ereignisse und Entwicklungen mit der Gegenwart und Zukunft zu verknüpfen, um ihre Bedeutung für die Gegenwart und die Entwicklung zukünftiger gesellschaftlicher Herausforderungen zu verdeutlichen. Die Kapitel analysiert die didaktischen Chancen und Herausforderungen dieser Herangehensweise, insbesondere die Gefahr einer einseitigen oder instrumentellen Verwendung des historischen Materials und legt den Fokus auf die kritische Auseinandersetzung mit historischen Quellen und deren Kontextualisierung.
Plakate im Geschichtsunterricht: Das Kapitel widmet sich der spezifischen Verwendung von Plakaten als Quellen im Geschichtsunterricht. Es untersucht ihre Funktion als Propagandamittel und analysiert ihre Eignung zur Vermittlung von historischen Inhalten und zum Aufbau eines kritischen Geschichtsverständnisses. Der Abschnitt untersucht die Möglichkeiten und Grenzen der Plakatanalyse im Unterricht, unter anderem im Hinblick auf die Auswahl geeigneter Plakatmaterialien, den methodischen Zugang zur Analyse und die Integration in den Unterricht.
Aufgaben im Geschichtsunterricht: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Aufgaben im Geschichtsunterricht, um das Verständnis von historischen Inhalten zu fördern und die aktiven Auseinandersetzung der Schüler*innen mit den Themen zu unterstützen. Es diskutiert verschiedene Aufgabenformate und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile in Bezug auf die Vermittlung des Gegenwarts- und Zukunftsbezugs. Die unterschiedlichen didaktischen Ansätze und Methoden werden beleuchtet und ihr Beitrag zur Förderung des historischen Lernens analysiert. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Aufgaben, die die Schüler*innen zu einer aktiven und kritischen Auseinandersetzung mit den historischen Quellen anregen.
Entwurf eines unterrichtspraktischen Beispiels einer Schulbuchseite: Dieses Kapitel präsentiert den Entwurf einer Schulbuchseite, die sich mit nationalsozialistischer Propaganda auseinandersetzt und den Gegenwarts- und Zukunftsbezug integriert. Es erläutert die didaktischen und methodischen Überlegungen hinter dem Entwurf und die damit verbundenen Aufgaben für die Schüler*innen. Es beschreibt detailliert das Layout der Schulbuchseite, die ausgewählten Materialien und die dazugehörigen Aufgabenstellungen. Der Schwerpunkt liegt auf der didaktischen Konzeption und der Begründung der gewählten Materialien und Aufgaben im Hinblick auf ihre Eignung, das Verständnis von Propaganda und deren Bedeutung für die Gegenwart zu fördern.
Chancen und Risiken für den Geschichtsunterricht: Das Kapitel fasst die Chancen und Risiken zusammen, die mit dem Einsatz von nationalsozialistischer Propaganda im Geschichtsunterricht verbunden sind. Es bewertet den Beitrag des Gegenwarts- und Zukunftsbezugs zur Förderung des historischen Lernens und diskutiert kritische Aspekte der Thematik. Der Abschnitt analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Sensibilität des Themas ergeben, und legt den Fokus auf die Entwicklung adäquater didaktischer und methodischer Ansätze, die sowohl die Vermittlung historischer Inhalte als auch die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins bei den Schüler*innen unterstützen.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Der Umgang mit nationalsozialistischer Propaganda im Geschichtsunterricht
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht, wie der Umgang mit nationalsozialistischer Propaganda im Geschichtsunterricht gestaltet werden kann und wie der Gegenwarts- und Zukunftsbezug das Verständnis der Schüler*innen fördert. Im Fokus steht die Frage, wie historisches Material genutzt werden kann, um Bezüge zur Gegenwart und Zukunft herzustellen und wie die Thematik im Geschichtsunterricht sinnvoll vermittelt werden kann. Die Arbeit analysiert die nationalsozialistische Propaganda und das Konzept des Gegenwarts- und Zukunftsbezugs und präsentiert ein Beispiel einer selbst entworfenen Schulbuchseite.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Analyse nationalsozialistischer Propaganda als Quelle im Geschichtsunterricht, die Definition und Anwendung des Gegenwarts- und Zukunftsbezugs, die Entwicklung und didaktische Begründung einer Schulbuchseite, die methodische Umsetzung und Aufgabenentwicklung für den Umgang mit Propaganda im Unterricht sowie eine Bewertung der Chancen und Risiken der Arbeit mit nationalsozialistischer Propaganda.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Propaganda (Forschungsstand, Definition, staatliche Nutzung, Propagandakonzeption der Nationalsozialisten, heutige Auseinandersetzung), Gegenwarts- und Zukunftsbezug (Funktionen im Geschichtsunterricht, Kritik), Plakate im Geschichtsunterricht, Aufgaben im Geschichtsunterricht, Entwurf einer Schulbuchseite (Überlegungen zur Behandlung des Nationalsozialismus, Layout, Aufgabenstellungen, didaktische und methodische Begründung) und Chancen und Risiken für den Geschichtsunterricht.
Was wird unter "Gegenwarts- und Zukunftsbezug" verstanden?
Der Gegenwarts- und Zukunftsbezug im Geschichtsunterricht beschreibt die Verknüpfung historischer Ereignisse mit der Gegenwart und Zukunft, um deren Bedeutung für die Gegenwart und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen zu verdeutlichen. Die Arbeit diskutiert die didaktischen Chancen und Herausforderungen dieser Herangehensweise, inklusive der Gefahr einer einseitigen oder instrumentellen Verwendung des historischen Materials.
Welche Rolle spielen Plakate im Geschichtsunterricht?
Die Arbeit untersucht die Verwendung von Plakaten als Propagandamittel und analysiert ihre Eignung zur Vermittlung historischer Inhalte und zum Aufbau eines kritischen Geschichtsverständnisses. Es werden Möglichkeiten und Grenzen der Plakatanalyse im Unterricht beleuchtet, inklusive der Auswahl geeigneter Materialien und methodischer Zugänge.
Wie wird der Entwurf einer Schulbuchseite begründet?
Das Kapitel zum Schulbuchseitenentwurf erläutert die didaktischen und methodischen Überlegungen, das Layout, die ausgewählten Materialien und die dazugehörigen Aufgabenstellungen. Der Schwerpunkt liegt auf der didaktischen Konzeption und der Begründung der gewählten Materialien und Aufgaben im Hinblick auf ihre Eignung, das Verständnis von Propaganda und deren Bedeutung für die Gegenwart zu fördern.
Welche Chancen und Risiken birgt der Einsatz von nationalsozialistischer Propaganda im Unterricht?
Die Arbeit fasst die Chancen und Risiken zusammen, die mit dem Einsatz von nationalsozialistischer Propaganda im Geschichtsunterricht verbunden sind. Sie bewertet den Beitrag des Gegenwarts- und Zukunftsbezugs und diskutiert kritische Aspekte. Der Fokus liegt auf der Entwicklung adäquater didaktischer und methodischer Ansätze, die sowohl die Vermittlung historischer Inhalte als auch die Entwicklung eines kritischen Bewusstseins unterstützen.
Welche konkreten Aufgaben werden im Geschichtsunterricht vorgeschlagen?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Aufgabenformate und deren Vor- und Nachteile in Bezug auf die Vermittlung des Gegenwarts- und Zukunftsbezugs. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Aufgaben, die die Schüler*innen zu einer aktiven und kritischen Auseinandersetzung mit den historischen Quellen anregen. Konkrete Beispiele sind im Kapitel zum Schulbuchseitenentwurf zu finden.
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- Lina Mintzlaff (Autor), 2019, Nationasozialistische Propaganda. Der Gegenwarts- und Zukunftsbezug, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/992905