In dieser Arbeit stellt sich die Frage, ob in der transatlantischen Wertegemeinschaft überhaupt noch eine gemeinsame sicherheitspolitische Identität existiert. Durch folgenden Essay soll in einem ersten Schritt das Konzept der sicherheitspolitischen Identität näher erläutert werden. Hiernach soll durch eine Analyse der empirischen Praxis der Transatlantischen Beziehung anhand des Fallbeispiels USA und der Europäischen Union, beziehungsweise Deutschland, der gegenwärtige Zustand der gemeinsamen sicherheitspolitischen Identität untersucht werden. Die Analyse fokussiert sich hierbei auf die drei von dem Politikwissenschaftler Simon Koschut formulierten Forschungskategorien Bedrohungswahrnehmung, multilaterales Handeln und Einsatz militärischer Gewalt.
Durch die Wahl Donald Trumps sind die Transatlantischen Beziehungen in eine weitere Krise geraten und Gemeinsamkeiten aus der 70-jährigen Geschichte werden vielseitig in Frage gestellt. Adaptation war eine der Stärken in der Vergangenheit, womit transatlantische Krisen stets bewältigt werden konnten. Innere Verwerfungen, wie der Irak-Krieg oder die Jugoslawienkriege konnten überstanden werden, ohne das Bündnis zu Bruch zu bringen. Nun scheint gar zum ersten Mal eine Entkopplung von Europa und den Vereinigten Staaten aufgrund innerer Disparitäten im Bereich der Sicherheitspolitik möglich zu sein. Bereits seit der Administration Obama ist zudem eine Verlegung des Fokus der Vereinigten Staaten in Richtung Pazifik festzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie der sicherheitspolitischen Identität und Methode
- Empirische Praxis - Wie steht es um die transatlantische Identität (Fallanalyse Europäische Union (bzw. Deutschland) und USA)
- Bedrohungswahrnehmung
- Multilaterales Handeln
- Einsatz militärischer Gewalt
- Zusammenfassung und Schlussfolgerung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert den aktuellen Zustand der transatlantischen sicherheitspolitischen Identität im Jahre 2020. Dabei wird untersucht, ob die durch Donald Trumps Präsidentschaft ausgelöste Krise zu einer Entkopplung von Europa und den Vereinigten Staaten geführt hat, oder ob eine gemeinsame Identität weiterhin existiert. Der Essay beleuchtet dabei die Veränderung der transatlantischen Beziehungen vor dem Hintergrund der NSA-Affäre und der wachsenden inneren Disparitäten im Bereich der Sicherheitspolitik.
- Analyse der transatlantischen sicherheitspolitischen Identität im Kontext der Präsidentschaft von Donald Trump
- Bedeutung des Konzepts der sicherheitspolitischen Identität für die internationalen Beziehungen
- Untersuchung von Bedrohungswahrnehmung, multilateralem Handeln und Einsatz militärischer Gewalt als Indikatoren für eine gemeinsame sicherheitspolitische Identität
- Fallanalyse der Beziehungen zwischen den USA und der Europäischen Union (bzw. Deutschland)
- Bewertung des Einflusses der NSA-Affäre und der inneren Disparitäten im Bereich der Sicherheitspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der transatlantischen Beziehungen im Kontext der Präsidentschaft von Donald Trump dar und skizziert die Zielsetzung des Essays. Kapitel 2 führt in die Theorie der sicherheitspolitischen Identität ein und erläutert die Methode der Fallanalyse, die im Essay verwendet wird. Kapitel 3 analysiert die empirische Praxis der transatlantischen Beziehungen anhand der Fallbeispiele USA und Europäische Union (bzw. Deutschland) und untersucht dabei die drei Forschungskategorien Bedrohungswahrnehmung, multilaterales Handeln und Einsatz militärischer Gewalt.
Schlüsselwörter
Transatlantische Beziehungen, sicherheitspolitische Identität, Bedrohungswahrnehmung, multilaterales Handeln, Einsatz militärischer Gewalt, Donald Trump, NSA-Affäre, Europäische Union, Deutschland, USA.
- Citation du texte
- Marius Heil (Auteur), 2020, Bestandsanalyse der transatlantischen sicherheitspolitischen Identität im Jahre 2020. Ein Paradox des identitätsbasierten Konzepts?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/993991