Diese Arbeit konzentriert sich auf das Leben und Wirken des wahhabitischen Gelehrten Ibn Bāz, der in den vergangenen Jahrzehnten einen großen Einfluss auf den Salafismus in Deutschland hatte.
Insbesondere in Deutschland richtete sich seine Missionstätigkeit, die "Daʿwa", sowohl an Muslime wie auch an Nichtmuslime. Nach seiner Vorstellung müssten die Muslime die ursprüngliche Form des Islam leben und praktizieren, ebenso wie sie im siebten und achten Jahrhundert in den Städten Medina und Mekka gelebt und praktiziert wurde. Darüber hinaus genüge es nicht, die Einzigartigkeit und Allmächtigkeit Gottes mündlich zu bezeugen, wahrer Glaube müsse sich auch in den alltäglichen Handlungen des Lebens widerspiegeln. Nach der Ansicht Ibn Bāz‘ gebe es im Islam keine Politik, sondern nur eine Politik nach der Šarīʿa. Somit kann Ibn Bāz als Ideengeber für die salafistische Szene in Deutschland betrachtet werden– zum einen aufgrund seines allgemein großen Einflusses auf die salafistische und wahabitische Doktrin an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, zum anderen aber auch in direkter Weise durch seine Schriften, Rechtsgutachten, Videos und Radiosendungen. Eine besonders wichtige Rolle spielt auch das Internet. Die Gründe hierfür sollen in den folgenden Abschnitten dargelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- 1. Zum Begriff des Salafismus und Wahhabismus
- 2. Fragestellung und Aufbau der Arbeit
- 3. Forschungsstand und Quellenlage
- II. Ibn Bāz - Werdegang und Ideologie
- 1. Biografie
- 2. Vom Lehrer bis zum Großmufti
- 3. Ibn Bāz als Vorsitzender des konstituieren Rates der islamischen Weltliga
- 4. Der Einfluss von Ibn Bāz in Saudi-Arabien
- III. Die Lehrbücher
- 1. Bildung und Erziehung der Schüler
- 2. Die Massenmedien
- 3. Die Frau im Islam
- 4. Die Christianisierung und Missionierung (al-Mubaširun wa al-Tanṣīrun)
- IV. Das salafistische Gedankengut Ibn Bāz‘
- 1. Einfluss von Ibn Bāz auf salafistische Ansichten in der Glaubenslehre ('aqīda)
- 2. Einfluss des Ibn Bāzs auf die Rechtswissenschaft (fiqh)
- 3. Ibn Bāz` Einfluss auf die Ḥaditen
- V. Ibn Bāz als geistiger Vater der salafistischen Szene in Deutschland
- 1. Allgemeine Rezeption Ibn Bāz' in Deutschland
- 2. Einfluss von Ibn Bāz auf die Fatwa-Erteilung
- 3. Ibn Baz als Referenzperson des deutschen Predigers Pierre Vogel (Abū Ḥamza)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle des wahhabitischen Gelehrten Ibn Bāz als Leitfigur für den Salafismus in Deutschland. Sie untersucht den Werdegang und die Ideologie von Ibn Bāz, seine Schriften und deren Rezeption in der deutschen salafistischen Szene.
- Der Begriff des Salafismus und Wahhabismus
- Die Biografie und Ideologie von Ibn Bāz
- Der Einfluss von Ibn Bāz auf die salafistische Glaubenslehre, Rechtswissenschaft und Ḥaditen
- Die Rezeption von Ibn Bāz in Deutschland
- Die Rolle von Ibn Bāz für die Fatwa-Erteilung und den deutschen Salafismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Salafismus und Wahhabismus als Gegenstand der Arbeit vor und erläutert die Fragestellung und den Aufbau der Arbeit.
Kapitel II beleuchtet den Werdegang und die Ideologie von Ibn Bāz, von seiner Biografie bis zu seiner Rolle als Großmufti und Vorsitzender des konstituierenden Rates der islamischen Weltliga.
Kapitel III beschäftigt sich mit den Lehrbüchern von Ibn Bāz, die sich mit Themen wie Bildung und Erziehung, Massenmedien, Frauen im Islam und Missionierung befassen.
Kapitel IV untersucht den Einfluss von Ibn Bāz auf das salafistische Gedankengut, insbesondere in den Bereichen der Glaubenslehre, Rechtswissenschaft und Ḥaditen.
Kapitel V analysiert die Rezeption von Ibn Bāz in der deutschen salafistischen Szene, einschließlich seiner Rolle für die Fatwa-Erteilung und seine Bedeutung für den deutschen Prediger Pierre Vogel.
Schlüsselwörter
Salafismus, Wahhabismus, Ibn Bāz, Islam, Glaubenslehre, Rechtswissenschaft, Ḥaditen, Fatwa, Deutschland, Pierre Vogel, Radikalisierung, Islamismus.
- Quote paper
- Mahmud Sallam (Author), 2020, Ibn Bāz als geistiger Vater der salafistischen Szene in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/993997