Im Fall des Synodalen Weges sticht ein Aspekt hervor, der im Rahmen dieser Arbeit näher untersucht werden soll: Im Rahmen der ersten Sitzung der Synodalversammlung Anfang 2020 war vielfach die Rede von Demokratie – einem Prinzip, welches die Synodalen verwirklichen wollen oder schon zu verwirklichen meinen und das auch anderweitig in theologischen Diskursen immer wieder eine Rolle spielt, wenn es um die Ausgestaltung von kirchlichen Strukturen geht. Freilich: Die Hemmschwelle, demokratisch legitimierten Beschlüssen nicht zu folgen, liegt hoch. Dabei soll nachfolgend eine vertiefende Betrachtung vorgenommen werden, um zu klären, was wir unter Demokratie verstehen dürfen und schließlich gilt es, den Synodalen Weg selbst hinsichtlich seiner Demokratie-Tauglichkeit zu prüfen und zu klären, inwiefern er für sich die Autorität eines demokratischen Organs in Anspruch nehmen kann: Gerade, da ihm die Autorität des Kirchenrechts nicht mehr zukommen kann.
Der Synodale Weg hat sich selbst das Ziel gesetzt, demokratisch das Volk Gottes in Deutschland zu repräsentieren - besonders aus diesem Grund haben katholische Bischöfe und Laien ein Format geschaffen, das keine Grundlage im Kirchenrecht findet. Die vorliegende Arbeit fragt im Rückgriff auf staatsrechtliche Erwägungen danach, was Demokratie dabei eigentlich meint, wie sie im Kontext der Katholischen Kirche verstanden werden kann und danach, ob der Synodale Weg als solcher demokratisch strukturiert ist. Dabei werden einige Konzeptionsmängel aufgezeigt, der Autor kommt zu dem Ergebnis: "Mit Blick auf demokratische Grundsätze erweist sich der Synodale Weg weitgehend als 'Nullum'."
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung: Ein Weg, der sich selbst zum Ziel hat?
- Demokratie als Herrschaftsform
- Zwischen Demokratie, Theokratie und Synodalität: Kritische Vorbemerkungen
- Die grundlegende Herausforderung moderner Demokratie
- „Government of the people, by the people, for the people”
- Demokratische Legitimationsstränge
- Zusammenfassung: Anforderungen moderner Demokratie
- Der Synodale Weg im Spiegel demokratischer Legitimationsstrukturen
- Lehrkompetenzen: Die kirchenrechtliche Klammer des Synodalen Weges
- Die institutionelle Legitimation des Synodalen Weges - durch das ZdK?
- Demokratische Legitimation der am Synodalprozess beteiligten Personen…......
- Rückbindung der Entscheidungsinhalte an den demokratischen Willen.....
- Partizipation, Responsivität, Publizität und demokratische Infrastruktur
- Fazit: Ein demokratisches Nullum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Verwirklichung demokratischer Grundsätze im Rahmen des Synodalen Weges in der katholischen Kirche Deutschlands. Dabei wird untersucht, wie der Synodale Weg die demokratische Legitimation seiner Entscheidungen sichern kann, da ihm die Autorität des Kirchenrechts fehlt. Die Arbeit analysiert die grundlegenden Anforderungen moderner Demokratie und setzt diese in Beziehung zu den Strukturen und Prozessen des Synodalen Weges.
- Demokratische Legitimationsstrukturen in der katholischen Kirche
- Die Rolle des Synodalen Weges in der deutschen katholischen Kirche
- Spannungsverhältnis zwischen Demokratie und Kirchenrecht
- Die Bedeutung der Partizipation und Responsivität im Synodalen Weg
- Die Frage der Verbindlichkeit von Synodalbeschlüssen
Zusammenfassung der Kapitel
- Hinführung: Ein Weg, der sich selbst zum Ziel hat? Dieses Kapitel stellt den Synodalen Weg vor und erläutert seinen Hintergrund sowie die Herausforderungen, die mit seiner Umsetzung verbunden sind.
- Demokratie als Herrschaftsform In diesem Kapitel wird der Begriff der Demokratie im theologischen Kontext analysiert und die Frage nach der Übertragbarkeit demokratischer Prinzipien auf die Kirche diskutiert.
- Der Synodale Weg im Spiegel demokratischer Legitimationsstrukturen Dieses Kapitel analysiert, inwiefern der Synodale Weg die Anforderungen demokratischer Legitimation erfüllt und wie er die Partizipation und Responsivität der Gläubigen gewährleisten kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Demokratie, Synodalität, Kirchenrecht, katholische Kirche, Macht und Gewaltenteilung, Partizipation, Responsivität und Verbindlichkeit von Entscheidungen im Kontext des Synodalen Weges. Sie untersucht, inwiefern der Synodale Weg demokratische Prinzipien umsetzen kann und wie er die Legitimation seiner Entscheidungen sicherstellen kann.
- Citar trabajo
- Maximilian Mattner (Autor), 2020, Die Verwirklichung demokratischer Grundsätze in den Strukturen des Synodalen Weges. Eine Analyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/994002