Haben Sie sich jemals gefragt, warum manche Gespräche mühelos fließen, während andere in einem Minenfeld aus Missverständnissen explodieren? Dieses Buch enthüllt die verborgenen Dynamiken zwischenmenschlicher Kommunikation und deckt auf, wie subtile Botschaften, jenseits der reinen Sachinformation, unsere Beziehungen prägen. Entdecken Sie die Macht der Beziehungsbotschaften, die oft unbewusst gesendet und empfangen werden und unser Selbstbild sowie unsere Interaktionen maßgeblich beeinflussen. Anhand des Modells von Schulz von Thun lernen Sie, die verschiedenen Aspekte einer Nachricht zu entschlüsseln und zu verstehen, wie "Du-Botschaften" und "Wir-Botschaften" unsere Beziehungen definieren. Praktische Instrumente wie das Verhaltenskreuz helfen Ihnen, Kommunikationsmuster zu analysieren und zwischen Wertschätzung, Geringschätzung, Lenkung und Selbstständigkeit zu unterscheiden. Erfahren Sie, warum partnerschaftliches Verhalten nicht durch bloßes Umlernen erzwungen werden kann, sondern Selbsterfahrung und Selbstakzeptierung erfordert. Die Transaktionale Analyse (TA) bietet Ihnen einen tiefen Einblick in die drei Ich-Zustände – Eltern-Ich, Kindheits-Ich und Erwachsenen-Ich – und zeigt, wie diese unsere Kommunikation steuern. Lernen Sie, die Wechselwirkungen zwischen Sender und Empfänger zu erkennen und aus destruktiven Kommunikationsmustern auszubrechen. Ob im Beruf, in der Familie oder in der Partnerschaft, dieses Buch ist Ihr Schlüssel zu einer klareren, respektvolleren und erfolgreicheren Kommunikation. Verbessern Sie Ihre Kommunikationsfähigkeit, stärken Sie Ihre Beziehungen und vermeiden Sie unnötige Konflikte, indem Sie die Kunst der zwischenmenschlichen Kommunikation meistern. Erschließen Sie das Potenzial für echte Verbindung und gegenseitiges Verständnis. Werden Sie zum Architekten Ihrer eigenen Kommunikationserfolge und gestalten Sie Beziehungen, die von Wertschätzung und Respekt geprägt sind.
(1) ÜBERBLICK
Wie redet der eigentlich mit mir?
Das „ wie “ wird durch...
- Art der Formulierung
- Mimik & Gestik
- Tonfall
...zum Ausdruck gebracht.
(2) SACHBOTSCHAFTEN UND BEZIEHUNGSBOTSCHAFTEN
Sachbotschaft Beziehungsbotschaft
Richtet sich überwiegend an den „Kopf“ des Empfängers, d.h. an den Verstand.
- Empfänger ist persönlich betroffen
- Hat gefühlsmäßige Augenblickswirkung
- Hat Bedeutung für die Bildung des Selbstkonzeptes
- Auch institutionelle Einrichtungen senden
Beziehungsbotschaften aus.
- Weitreichende Bedeutung insb. im Arbeitsleben - Gefahr: Human-Relations-Trainings machen
Beziehung zum Mittel zum Zweck
(3) ZWEI ASPEKTE DER BEZIEHUNGSBOTSCHAFT n. SCHULZ v. THUN[[1]] NACHRICHT
Beziehungsseite
So einer bist Du! So stehen wir zueinander!
DU - Botschaft WIR - Botschaft
(4) INSTRUMENTE ZUR ERFASSUNG DES BEZIEHUNGSGESCHEHENS
Beziehungsbotschaften sind vielfältig. Um die Varianten erfassen zu können ist eine systematische Reduktion nötig. Schulz v. Thun schlägt zwei Instrumente vor:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(4.1) Zum Verhaltenskreuz
- Wertschätzung: Höflichkeit, Takt, Reversibilität
- Geringschätzung: Demütigung, Herabsetzung, Irreversibilität
- Lenkung: Ziel = Empfänger unter seinen Einfluss zu bringen (durch Anweisungen, Verbote...). Ein hohes Maß an Lenkung löst inneren Widerstand aus. Außerdem verhindert ein hohes Maß an Lenkung den sinnvollen Gebrauch von Freiheit.
(4.1.1) Kommunikations-Diagnostik
Zwei Dimensionen:
Die emotionale und die Lenkungsdimension
Lenkung / Bevormundung
Geringschätzung Wertschätzung
Selbstständigkeit
Bei Beobachtungsverfahren können Personen z.B. durch einen Punktwert auf beiden Dimensionen charakterisiert werden. Das Ergebnis lässt sich in das Koordinatenkreuz eintragen (vgl. Bsp. aus der familiären Erziehung).
(4.1.2) Partnerschaftlichkeit durch Verhaltenstraining
Naivitäten, die man sich abschminken sollte:
- Autoritäres Verhalten kann nicht durch Umlernen in partnerschaftliches Verhalten eingetauscht werden. Die Ursachen für Kommunikationsfehler sind i.d.R. Teil unserer Gesamtpersönlichkeit. Es kann daher höchstens eine Verfeinerung der Wahrnehmung oder eine Erweiterung des Verhaltensrepertoires erreicht werden. Folgerung: Um das Lernziel „Kommunikationsfähigkeit“ zu erreichen, müssen der Einübung Selbsterfahrung und Selbstakzeptierung vorausgehen.
- Es gibt kein situations-, personen- und beziehungsunabhängig ideales Verhalten. Stimmigkeit bedeutet in Übereinstimmung mit der Wahrheit der Gesamtsituation. Dazu zählen u.a. inner Verfassung, Charakter der Beziehung...
- Lässt sich Idealverhalten trainieren? Komplikation: Zwischenmenschliches Verhalten ist nur dann sinnvoll, wenn Außen- und Innenseite der Person übereinstimmen. Ein ideales inneres Zumute sein lässt sich aber nicht so einfach trainieren. Auch hier sei noch einmal erwähnt: Selbsterfahrung, die insb. den Umgang mit den eigenen Gefühlen betrifft, hat Vorrang vor dem Einüben von Verhaltensweisen.
- Verhalten ist beziehungsabhängig! Die Kommunikationspartner „verführen“ sich gegenseitig zu bestimmten Reaktionen. Der individuelle Ansatz soll durch diese Erkenntnis ergänzt werden.
- Betrifft den institutionellen Rahmen, die gesellschaftliche Bühne, auf der man sich mit auferlegten Rollenvorschriften trifft.
(5) TRANSAKTIONALE ANALYSE
Die TA geht davon aus, dass in jedem von uns drei PSK-Instanzen wohnen und sich zu Worte melden können: Das Eltern-ICH, das Kindheits-ICH und das Erwachsenen-ICH. Alle drei ICHZustände gehören zu einer vollwertigen Erwachsenen Persönlichkeit (PSK). Ein partnerschaftlicher Umgang miteinander hat jedoch sein Schwergewicht auf dem ErwachsenenICH, dem natürlichen Kindheits-ICH und dem fürsorglichen Eltern-ICH. Der Vorteil der TA ist, dass auch der Empfänger mit einbezogen wird. Die Wechselseitigkeit wird sichtbar.
Die drei Instanzen im Überblick:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei der Analyse werden nun die drei Zustände von Sender und Empfänger aufeinander bezogen (vgl. Ampel-Modell). Der Sender wendet sich zunächst an den Empfänger. Dieser wird verführt, aus dem ICH-Zustand zu antworten, der angesprochen wurde. Bsp.: Eine Botschaft aus dem kritischen Eltern-ICH verführt zu einer Reaktion aus dem angepassten oder rebellischen Kindheits-ICH.
„DU, DA VORNE IST GRÜN!!!“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„ICH FAHRE SO, WIE ES MIR PASST!!!“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Fokus dieses Dokuments?
Dieses Dokument gibt einen Überblick über Kommunikationsstile und -muster, insbesondere im Hinblick auf Beziehungsbotschaften und deren Einfluss auf die Interaktion zwischen Menschen. Es werden verschiedene Modelle und Instrumente zur Analyse und Verbesserung der Kommunikation vorgestellt.
Was sind Sachbotschaften und Beziehungsbotschaften?
Sachbotschaften richten sich an den Verstand des Empfängers, während Beziehungsbotschaften den Empfänger persönlich betreffen und gefühlsmäßige Wirkungen haben. Sie sind wichtig für die Selbstwahrnehmung und können von Einzelpersonen und Institutionen ausgesendet werden. Achtung: Human-Relations-Trainings dürfen Beziehungen nicht nur als Mittel zum Zweck sehen.
Welche zwei Aspekte der Beziehungsbotschaft werden nach Schulz von Thun unterschieden?
Die Beziehungsseite einer Nachricht vermittelt Informationen darüber, wie der Sender den Empfänger sieht und wie sie zueinander stehen. Dies wird durch "DU"-Botschaften und "WIR"-Botschaften ausgedrückt.
Welche Instrumente werden zur Erfassung des Beziehungsgeschehens vorgeschlagen?
Schulz von Thun schlägt zwei Instrumente vor, um Beziehungsbotschaften zu erfassen: ein Verhaltenskreuz und Kommunikationsdiagnostik.
Was ist das Verhaltenskreuz und wie funktioniert es?
Das Verhaltenskreuz dient zur Einordnung von Verhalten hinsichtlich Wertschätzung (Höflichkeit, Takt) und Geringschätzung (Demütigung, Herabsetzung) sowie Lenkung (Versuch, den Empfänger zu beeinflussen). Hohe Lenkung kann Widerstand auslösen und die freie Entfaltung behindern.
Was beinhaltet die Kommunikations-Diagnostik im Zusammenhang mit dem Verhaltenskreuz?
Die Kommunikationsdiagnostik konzentriert sich auf die emotionale und Lenkungsdimension in der Kommunikation. Personen können anhand von Punktwerten auf diesen Dimensionen charakterisiert und in ein Koordinatenkreuz eingetragen werden.
Welche Naivitäten sollten man im Verhaltenstraining vermeiden?
Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass autoritäres Verhalten einfach durch Umlernen in partnerschaftliches Verhalten umgewandelt werden kann. Ursachen für Kommunikationsfehler liegen oft in der Persönlichkeit. Zudem gibt es kein allgemeingültiges ideales Verhalten; Stimmigkeit hängt von der jeweiligen Situation ab. Auch das ideale innere Zumute sein lässt sich nicht einfach trainieren; Selbsterfahrung ist wichtiger als Verhaltensweisen. Verhalten ist beziehungsabhängig.
Was ist die Transaktionale Analyse (TA)?
Die Transaktionale Analyse geht davon aus, dass jeder Mensch drei Ich-Zustände hat: das Eltern-Ich, das Kindheits-Ich und das Erwachsenen-Ich. Ein partnerschaftlicher Umgang basiert vor allem auf dem Erwachsenen-Ich, dem natürlichen Kindheits-Ich und dem fürsorglichen Eltern-Ich. Die TA berücksichtigt die Wechselseitigkeit der Kommunikation.
Wie funktioniert die Analyse der Ich-Zustände in der TA?
Bei der Analyse werden die drei Zustände von Sender und Empfänger aufeinander bezogen. Der Sender wendet sich an den Empfänger, der dazu verleitet wird, aus dem angesprochenen Ich-Zustand zu antworten. Zum Beispiel kann eine Botschaft aus dem kritischen Eltern-Ich eine Reaktion aus dem angepassten oder rebellischen Kindheits-Ich provozieren.
- Citation du texte
- Christoph Obermeier (Auteur), 2001, Die Beziehungsseite der Nachricht - Teil 1, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99492