Diese Bachelorarbeit analysiert, ob das von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) vorgeschlagene Konzept einer globalen Mindeststeuer den aktuellen Problemfeldern im internationalen Steuersystem gerecht werden beziehungsweise eine nachhaltige Wandlung und Verbesserung ermöglichen kann.
Seit Jahren lassen sich vermehrt Berichte und Informationen darüber finden, wie international tätige Konzerne unter der Ausnutzung von Lücken und Schlupflöcher im Steuersystem Steuerzahlungen entgehen, beziehungsweise diese signifikant verringern.
Die digitale Wirtschaft und ihre Unternehmen nehmen in diesem Zusammenhang hinsichtlich ihrer Möglichkeiten zur Gewinnverschiebung dabei einen besonderen Stellenwert ein. Benachteiligte und Geschädigte dieser Handlungen lassen sich dabei vielfach finden. Darunter vor allem die Staaten. Weltweit beläuft sich der Schaden nach Einschätzungen der OECD dabei auf rund 245 Milliarden US-Dollar.
Bereits seit Jahren hat die OECD in Zusammenarbeit mit diversen Ländern dabei versucht diese Probleme im internationalen Steuersystem zu bekämpfen beziehungsweise zu beheben. Im Jahre 2015 hat sie dabei mit ihrem Projekt BEPS 1.0 einen ersten Meilenstein in diese Richtung gelegt. Vier Jahre später hat die OECD nun das Konzept einer globalen Mindeststeuer als weitreichende Gegenmaßnahme unter dem Begriff „Pillar Two“ beziehungsweise „GloBe Proposal“ öffentlich gemacht
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergründe von BEPS
- Digitalisierung und Globalisierung im 21.ten Jahrhundert
- Problemfelder
- Steuerverluste durch Gewinnverschiebung multinationaler Konzerne
- Internationaler Steuersatzwettbewerb
- Ziele
- GloBe Proposal - Pillar Two
- Hintergrund
- Konzeption und Aufbau
- Income Inclusion rule
- Switch-over rule
- Undertaxed Payments rule
- Subject to tax rule
- Potenzialanalyse des GloBe Proposals
- Weltweite Steuereinnahmen
- Internationaler Steuerwettbewerb
- Eindämmungschancen der Gewinnverschiebung
- Globale Wohlfahrt und Wirtschaftsleistung
- Problemfelder
- Berechnung steuerlicher Bemessungsgrundlagen
- Art des Blending
- Implementation des Konzeptes
- Rechtliche Problematiken
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das von der OECD vorgeschlagene GloBe Proposal, ein Konzept für eine globale Mindeststeuer, mit dem Ziel, die Herausforderungen der digitalen Wirtschaft im internationalen Steuersystem zu adressieren. Die Arbeit analysiert die potenziellen Chancen und Problemfelder des Konzeptes und untersucht die Auswirkungen auf Unternehmen und Staaten.
- Aggressive Steuergestaltung und -vermeidung multinationaler Unternehmen
- Internationaler Steuerwettbewerb
- Globale Steuerverluste
- Potenzielle Auswirkungen des GloBe Proposals auf die globale Wohlfahrt
- Kritische Betrachtung der Implementierung und der rechtlichen Problematiken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den aktuellen Kontext der Steuerproblematik in der digitalen Wirtschaft beleuchtet und die Relevanz des GloBe Proposals hervorhebt. Anschließend werden die Hintergründe von BEPS, dem Projekt der OECD zur Bekämpfung der Gewinnverschiebung, erläutert. Hierbei werden die Herausforderungen der Digitalisierung und Globalisierung im 21. Jahrhundert sowie die Problemfelder der Steuerverluste durch Gewinnverschiebung und des internationalen Steuerwettbewerbs detailliert betrachtet.
Kapitel 3 widmet sich dem GloBe Proposal - Pillar Two, indem es dessen Hintergrund, Konzeption und Aufbau erläutert. Es werden die einzelnen Elemente des Konzeptes, wie die Income Inclusion rule, die Switch-over rule, die Undertaxed Payments rule und die Subject to tax rule, vorgestellt und ihre Funktionsweise erklärt. Kapitel 4 führt eine Potenzialanalyse des GloBe Proposals durch und betrachtet dabei die Auswirkungen auf die weltweiten Steuereinnahmen, den internationalen Steuerwettbewerb, die Eindämmungschancen der Gewinnverschiebung und die globale Wohlfahrt.
Das fünfte Kapitel beleuchtet die Problemfelder des GloBe Proposals, indem es die Herausforderungen bei der Berechnung der steuerlichen Bemessungsgrundlagen, die Art des Blending, die Implementation des Konzeptes und die rechtlichen Problematiken analysiert.
Schlüsselwörter
Die Bachelorarbeit befasst sich mit zentralen Themen der digitalen Wirtschaft und deren Steuerimplikationen. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: BEPS 2.0, GloBe Proposal, Pillar Two, digitale Wirtschaft, Gewinnverschiebung, internationale Steuerwettbewerb, globale Mindeststeuer, Steuergestaltung, Steuervermeidung, globale Wohlfahrt, wirtschaftliche Auswirkungen, Implementierung, rechtliche Problematiken.
- Citar trabajo
- Nadine Hemmeter (Autor), 2021, Das GloBe Proposal der OECD und seine Auswirkungen auf das internationale Steuersystem. Chancen, Probleme und Potenzialanalyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/995369