Diese Arbeit beschäftigt sich mit eben diesem Phänomen und untersucht die Frage, ob Proteste durch den Einsatz von Social Media zu inflationär gebraucht werden und damit an Einfluss, Ausdrucksstärke und Macht verlieren, und ob Massen durch diese Entwicklung zu sogenannten Slacktivisten wurden, die Proteste nicht mehr auf die Straße tragen, sondern nur digital stattfinden lassen.
Das Internet und Social Media haben zweifellos einen großen Einfluss auf das Leben vieler Menschen. Interaktionen zwischen Personen auch über weite Entfernungen hinweg wurden deutlich vereinfacht. So ist es heutzutage auch leichter, sich politisch zu informieren und zu beteiligen.
Die Vorteile scheinen zu überwiegen: Eine neue, jüngere Zielgruppe wird durch zum Beispiel Facebook akquiriert und zu gesellschaftlicher und politischer Partizipation angeregt. Botschaften können synchron in eine breite Masse vermittelt werden, die analog nie hätte erreicht werden können. Nicht zuletzt kann sich eine fundierte Meinung über Sachverhalte oder Geschehen gebildet werden, da eine große Menge an Information zur Verfügung steht. Wären Sätze wie „I have a dream" von Martin Luther King Jr. ebenso in die Geschichte eingegangen, wenn eine Verbreitung über Facebook stattgefunden hätte? Vermutlich. Doch wären alle Anhänger und Multiplikator dieser Botschaft auch wirklich auf die Straße gegangen, hätten den Protest in die reale Welt gebracht, und für ihre Rechte gekämpft? Möglicherweise hätte es einigen Unterstützern gereicht, über Social Media, und bedingt durch ihre eigene Filter-Bubble, das Gefühl zu haben, dass sie bereits etwas erreicht hätten - nur mit dem Teilen einer Botschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Ziel der Arbeit
- Definition von Online-Protesten und Slacktivism
- Protest-Potential von Social Media
- Social Media als Gegenöffentlichkeit
- Die Chancen von Social Media
- Kritische Betrachtung des Protest-Potentials von Social Media
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Proteste durch den Einsatz von Social Media an Einfluss, Ausdrucksstärke und Macht verlieren und ob Massen durch diese Entwicklung zu sogenannten Slacktivisten wurden, die Proteste nicht mehr auf die Straße tragen, sondern nur digital stattfinden lassen.
- Definition von Online-Protesten und Slacktivism
- Social Media als Gegenöffentlichkeit
- Chancen von Social Media für Online-Proteste
- Kritische Betrachtung des Protest-Potentials von Social Media
- Zusammenfassende Bewertung des Einflusses von Social Media auf Online-Proteste
Zusammenfassung der Kapitel
Ziel der Arbeit: In diesem Kapitel wird die Thematik der Arbeit vorgestellt und die Forschungsfrage formuliert. Es wird erläutert, warum der Einfluss von Social Media auf Online-Proteste eine relevante Fragestellung ist.
Definition von Online-Protesten und Slacktivism: Dieses Kapitel definiert die Begriffe Online-Proteste und Slacktivism und zeigt die etymologische Wortherkunft von "protestieren" auf. Es werden die Möglichkeiten von Online-Protesten und die Rolle von Social Media bei der Mobilisierung von Protesten erläutert.
Protest-Potential von Social Media: Dieses Kapitel analysiert Social Media als Gegenöffentlichkeit und betrachtet die Chancen von Social Media für Online-Proteste, wie zum Beispiel Gleichzeitigkeit, Anonymität oder Unmittelbarkeit. Außerdem werden kritische Aspekte des Protest-Potentials von Social Media diskutiert.
Schlüsselwörter
Online-Proteste, Slacktivism, Social Media, Gegenöffentlichkeit, Protestkultur, Partizipation, politische Kommunikation, digitale Medien, Demokratie.
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- Anonym (Author), 2017, Von der Straße auf die Couch. Der Einfluss von Social Media auf Online-Proteste, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/997273