Die folgende Hausarbeit widmet sich den Schweden in den Kriegsjahren 1939–1945 und untersucht die Frage, wie das schwedische Volk den Zweiten Weltkrieg erlebte, als ein, auf den ersten Blick "vom Krieg verschontes Land", was sich für die Schweden während dieser Zeit veränderte und wie sich vielleicht auch im Verlauf der Kriegsjahre die Haltung der Schweden änderte. Hierfür wird zunächst ein Überblick über den historischen Kontext Nordeuropas im Verlauf des Zweiten Weltkrieges gegeben. Als Hauptquelle werden die Kriegstagebücher der bekannten Kinderbuch-Autorin Astrid Lindgren untersucht.
Anhand ihrer Tagebucheinträge wird der Alltag und die Gemütslage der Bevölkerung rekonstruiert, die, umgeben von Krieg, Vernichtung und Unmenschlichkeit, in einer Art Oase der Neutralität lebten. Lindgrens Tagebücher werden in dieser Arbeit daraufhin geprüft, was Neutralität des eigenen Landes für den einzelnen Bürger bedeutet hat und wie die Schweden sich dabei fühlten, mit Angst auf die Ereignisse Europas zu blicken. Es wird des Weiteren erörtert, ob die Angst vor der Zukunft oder doch die Dankbarkeit, verschont geblieben zu sein, überwog und ob die schwedischen Bürger sogar ein Schuldgefühl gegenüber den anderen europäischen Ländern, insbesondere den eng verbundenen Nachbarländern, empfanden. Obwohl Schweden in beiden Weltkriegen eine neutrale Position vertrat, gab es Kooperationen mit dem faschistischen Deutschland, weshalb der skandinavische Staat mit Kollaborations-Vorwürfen seitens der Norweger und auch der eigenen Einwohner zu kämpfen hatte. Die Untersuchungen dieser Arbeit werden gestützt durch Werke über Schweden und Nordeuropa im Zweiten Weltkrieg von Jan Hecker-Stampehl und Sven Radowitz, sowie Biographien über Astrid Lindgren von Sybil Gräfin Schönfeld und Jens Andersen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Skandinavien im Zweiten Weltkrieg
- Astrid Lindgren und ihre Kriegstagebücher
- Analyse der Tagebücher
- Die Neutralitätspolitik Schwedens und seine Verhältnisse zu den Nachbarstaaten
- Wie erlebte die schwedische Bevölkerung den Krieg und welche Rolle nahm sie ein?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Wahrnehmung des Zweiten Weltkriegs in Schweden und analysiert die Tagebücher der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren als Quelle für die Rekonstruktion des Alltagslebens und der Stimmung der schwedischen Bevölkerung während dieser Zeit.
- Die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf Schweden trotz seiner Neutralität
- Die Rolle der schwedischen Bevölkerung im Krieg, die sich zwischen Angst und Dankbarkeit für die Neutralität bewegte
- Die Folgen der Kooperation Schwedens mit dem NS-Regime und die damit verbundenen Kollaborations-Vorwürfe
- Die Bedeutung der Tagebücher Astrid Lindgrens als Quelle für die Analyse des Lebens und der Stimmung in Schweden während des Kriegs
- Der Einfluss des Kriegs auf die deutsche Kriegsindustrie und die Abhängigkeit von schwedischen Ressourcen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor, die sich auf die Erfahrungen der schwedischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg fokussiert. Dabei wird die besondere Perspektive der Kriegstagebücher Astrid Lindgrens als Quelle für die Rekonstruktion der Stimmung und des Alltags in Schweden hervorgehoben.
Kapitel 2 beleuchtet die Lage Skandinaviens im Zweiten Weltkrieg, insbesondere den Ausbruch des Krieges und die verschiedenen Reaktionen der skandinavischen Staaten. Es wird die Bedeutung des schwedischen Eisenerzes für die deutsche Kriegsindustrie und die damit verbundenen Herausforderungen für die schwedische Neutralitätspolitik dargestellt.
Kapitel 3 widmet sich der Biografie Astrid Lindgrens und beschreibt die Entstehung ihrer Kriegstagebücher. Es wird betont, dass sie als Stenografin und Mitarbeiterin der schwedischen Zensur einen privilegierten Einblick in das Kriegsgeschehen erhielt, der sich auch in ihren Tagebüchern widerspiegelt.
Kapitel 4 analysiert die Kriegstagebücher Astrid Lindgrens und beleuchtet die Folgen des Krieges für die schwedische Bevölkerung. Dabei werden Themen wie die allgegenwärtige Angst, die Rolle der Neutralität, die Kooperationen mit dem NS-Regime und die damit verbundenen Vorwürfe behandelt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Arbeit sind: Zweiter Weltkrieg, Schweden, Neutralität, Astrid Lindgren, Kriegstagebücher, Kollaboration, deutsche Kriegsindustrie, Eisenerz, Skandinavien, Angst, Dankbarkeit, Schuldgefühl, Alltag, Stimmung, öffentliche Meinung.
- Citation du texte
- Aileen Sophie Ernst (Auteur), 2020, Die Position der schwedischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg. Im Spiegel der Kriegstagebücher Astrid Lindgrens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/997706