Nahezu unbeachtet von weiten Teilen der Öffentlichkeit, aber auch ohne für den Durchschnittsbürger deutlich wahrnehmbare Auswirkungen etwa auf die Wirtschaftsentwicklung oder auf die Lebensverhältnisse des Einzelnen, erfolgte am 1. Januar 1999 die Einführung des Euro in den elf EU-Mitgliedstaaten Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Portugal und Spanien. Da die neue Währung aber noch einige Zeit nur als Buchgeld auf den internationalen Finanzmärkten und nicht "greifbar" im Geldbeutel des Endverbrauchers kursieren wird, verringerte sich das öffentliche Interesse für das europäische Zahlungsmittel im Laufe des letzten Vierteljahres und ließ das zum Jahreswechsel in den Medien kursierende Bild der sich mit Champagner zuprostenden Zentralbankvertreter in Vergessenheit geraten. Ähnlich scheint es der Institution zu gehen, die in Zukunft dafür Sorge trägt, daß der Euro genauso stabil wie die D-Mark bleibt. Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) im Sommer vergangenen Jahres bezüglich der Amtsdauer beziehungsweise dem Nachfolgemodus ihres Präsidenten einige Wochen lang im Mittelpunkt einer heftigen europaweit geführten Diskussion stand, findet sie nun trotz ihrer großen stabilitätspolitischen Verantwortung für die Euro-Länder nur noch in Fachkreisen und höchstens in den Wirtschaftsnachrichten Beachtung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Europas Weg zu einer einheitlichen Währung
- Rechtliche Grundlagen für die Gründung der EZB
- Organisation und Entscheidungsstrukturen der EZB
- Die Funktion des geldpolitischen Instrumentariums der EZB
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz analysiert die Europäische Zentralbank (EZB) und vergleicht ihre Struktur und Funktionsweise mit der Deutschen Bundesbank. Ziel ist es, die Rolle der EZB als Hüterin der europäischen Währung zu untersuchen und die Frage zu klären, inwieweit sie sich an dem Modell der Bundesbank orientiert oder eigene Wege beschreitet.
- Die Geschichte der Europäischen Währungsunion (WWU) und die Entstehung der EZB
- Der Vergleich der rechtlichen Grundlagen und Entscheidungsstrukturen der EZB und der Bundesbank
- Die geldpolitischen Zielsetzungen und Instrumente der EZB
- Die Bedeutung der Unabhängigkeit der Zentralbanken
- Die Vorbildfunktion der Bundesbank für die EZB
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Aufsatz beleuchtet die Bedeutung der Europäischen Zentralbank im Kontext der Einführung des Euro und zeigt die unterschiedlichen Perspektiven auf die Unabhängigkeit der Zentralbanken in Deutschland und Frankreich auf.
- Europas Weg zu einer einheitlichen Währung: Das Kapitel skizziert die Entwicklung der Europäischen Währungsunion von den Anfängen der Währungsschlange bis zur Gründung des Europäischen Währungsinstituts (EWI).
- Rechtliche Grundlagen für die Gründung der EZB: Dieses Kapitel erläutert die rechtlichen Grundlagen der EZB und ihrer Gründung im Rahmen des Vertrags von Maastricht.
- Organisation und Entscheidungsstrukturen der EZB: Dieses Kapitel beschreibt die Organisationsstruktur und die Entscheidungsfindungsprozesse innerhalb der EZB.
- Die Funktion des geldpolitischen Instrumentariums der EZB: Das Kapitel analysiert die geldpolitischen Instrumente der EZB, die sie zur Steuerung der Geldmenge und zur Sicherung der Preisstabilität einsetzt.
Schlüsselwörter
Europäische Zentralbank (EZB), Deutsche Bundesbank, Europäische Währungsunion (WWU), Euro, Geldpolitik, Preisstabilität, Unabhängigkeit, Entscheidungsstrukturen, geldpolitische Instrumente, Europäisches Währungsinstitut (EWI).
- Arbeit zitieren
- Alexander Pilic (Autor:in), 1999, Die Europäische Zentralbank im Vergleich zur Deutschen Bundesbank, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9978