Die Ereignisse im März 1848 in Berlin


Seminararbeit, 1999

25 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

I. Einleitung

II. Die Lebenssituation in Berlin vor den Märzereignissen

III. Die Märzereignisse
1. Von Adressen zu den Barrikaden
A. Die Bürgerversammlungen
B. Die ersten Unruhen
2. Der 18. März
A. Die Situation bis zum Ausbruch der Kämpfe
B. Die zwei Schüsse
C. Die Straßenkämpfe
3. Die Ereignisse nach den Straßenkämpfen
A. Der Ausgang der Kämpfe
B. Der König stellt sich an die Spitze der Bewegung
C. Friedrich Wilhelm IV. und seine Beziehung zum Militär nach den Märzkämpfen
D. Das ,,Märzministerium"

IV. Schlußbetrachtung

V. Quellen - und Literaturverzeichnis

I Einleitung

Als Hauptstadt und Königssitz fällt Berlin in den Ereignissen der Revolution von 1848 eine durchaus wesentliche Rolle zu. Gerade weil das preußische Volk immer noch nicht im Besitz der seit langem versprochenen Verfassung ist, gerade weil das industrielle Berlin mit seiner Massenverelendung (siehe Kapitel II) genügend sozialen Brennstoff liefert und die Großstadt zu einem Sammelbecken für Klubs, Vereine, Intellektuelle und nicht zu vergessen für die Studenten wird, spielen sich die Ereignisse hier besonders drastisch und rasant ab. Hier wirkt der ,,Lebensraum Stadt" als Katalysator für die sich in Deutschland allgemein entwickelnde Situation. Die konzentrierte Ansammlung jeglicher politischer, wirtschaftlicher und sozialer Interessen und Meinungen im damals schon kosmopolitischen Berlin macht die Stadt in Hinblick auf die folgenden Betrachtungen so interessant.

Die folgende Arbeit nun soll den Ablauf der Ereignisse in Berlin im März 1848 aufzeigen, ähnlich einer Chronik wird sie die zeitliche Abfolge der Begebenheiten darstellen, sie soll den Einfluß der verschiedenen Bevölkerungsgruppen auf den Charakter dieser Zeit schildern, deren Wünsche, Hoffnungen, Forderungen und Handlungen erörtern und auf die dadurch entstandene Probleme hinweisen.

Bei der Beschäftigung mit diesem Thema fällt der gute Bestand an Chroniken, Memoiren, Tagebüchern und sonstigen Augenzeugenberichten auf. Wie bei persönlichen Darstellungen der 1 Historie üblich, erscheint einem auch hier die Abfolge der Ereignisse sowie deren Wertungen oft sehr widersprüchlich. Dennoch ist die Beschäftigung mit dieser Art von Quellen historisch wertvoll. Ich stütze mich bei meinen Ausführungen auf drei Augenzeugenberichte 2, die die Ereignisse aus unterschiedlicher Sicht beleuchten. Der Schriftsteller Karl August Varnhagen v. Ense hat durch seine diplomatische Tätigkeit und der damit verbundenen Beziehung zum Hof zwangsläufig eine andere Sicht als beispielsweise Adolph Streckfuß, der im Vorfeld der Ereignisse aktiv an den Bürgerbewegungen teilnahm. Aus diesen oft widersprüchlichen Dokumentationen und einer Reihe sehr lesenswerter moderner Darstellungen wie etwa den Ausführungen von Wilfried Löhken3 werde ich den Versuch unternehmen, eine weitestgehend objektive Schilderung der Ereignisse zu geben.

II. Die Lebenssituation in Berlin vor den Märzereignissen

Die Lebensverhältnisse im Berlin des Vormärz lassen den von Kulturhistorikern oft beschriebenen biedermeierlichen, privat-beschaulichen Zeitgeist kaum erkennen.4

Wir befinden uns in der Zeit der beginnenden Industrialisierung, der Wandel vom agrarischen zum industriellen Deutschland (der zwar in Preußen nur sehr zögerlich stattfindet, aber dennoch deutliche Spuren hinterläßt) mit der dadurch bedingten Veränderung der gesellschaftlichen Schichtung verändert auch die Lebenssituation der hauptstädtischen Bevölkerung von Grund auf.5 Berlin ist nicht länger nur die Stadt, deren Gewerbe vom Königshaus profitieren, sondern besitzt den Status einer industriellen Großstadt. 4000 Arbeiter sind in den Maschinenfabriken von Borsig, Freund oder Egells angestellt, es existieren 95 Zeugfabriken, 35 Seidenmanufakturen, 22 Kattundruckereien, 17 chemische Unternehmen6, Werner v. Siemens legt 1847 den Grundstock für sein später weltbekanntes Unternehmen7.

Dabei herrschen in den Industriebetrieben Arbeitsbedingungen wie der 16- oder 17-Stunden- Tag (erst 1834 wurde die Arbeitsze it wenigstens für Frauen und Kinder auf zehn Stunden gesenkt), die Anzahl der Unfälle an Maschinen durch fehlenden Arbeitsschutz sind enorm, von fehlenden Sozialleistungen der Betriebe ganz zu schweigen. Die Einwohnerzahl der Stadt steigt von ca. 200.000 um 1815 auf ca. 385.129 um 1845 an8, was hauptsächlich mit Zuwanderungswellen aus den Provinzen zu erklären ist.

In diesem scheinbaren Aufschwung der Industrialisierung bilden sich, besonders im Norden Berlins, Armenviertel heraus, in denen die Lebensbedingungen der Bewohner außerordentlich schlecht sind. Die Zahl derer, die am Rande bzw. unter dem Existenzminimum leben, beläuft sich auf etwa 75 %9. Besonders dieser Teil der Bevölkerung ist schon bei kleinsten Schwankungen der Lebensunterhaltskosten enorm bedroht. Von den Zeitgenossen wurde diese katastrophale Notlage mit dem noch heute gültigen Begriff des Pauperismus beschrieben. Mit ihm verband man auswegloses Massenelend, ländliches und städtisches Proletariat und nicht zuletzt zunehmende kommunistische Tendenzen10. Mitte der vierziger Jahre wird Deutschland von einer folgenschweren Agrarkrise getroffen. Nachdem die Jahre 1845 und 1846 sehr schlechte Ernten einbringen, was zur Folge hat, daß die Preise für die wichtigsten agrarischen Produkte Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Kartoffeln um 90 bis 130 % ansteigen, ist es nicht verwunderlich, daß sich die Mißstimmung der Bevölkerung in Ereignissen wie beispiels weise der ,,Kartoffelrevolution"11 entlädt. Hinzu kommt eine strukturbedingte Gewerbekrise, von deren Wesen man damals noch nicht viel zu sagen vermochte und deren Auswirkungen man ohne nennenswerte Erfolge zu bekämpfen versuchte.12 Zur immensen Teuerungswelle kommt die Massenarbeitslosigkeit hinzu, wodurch die Kaufkraft beträchtlich abnimmt und sich die Not der Bevölkerung in hohem Maße verschlimmert13.

Außerdem leidet die Stadt Berlin als Gemeinwesen seit den Befreiungskriegen unter den zu zahlenden Kriegsschulden.14

Oschilewskis Bezeichnung der Zeit als eine ,,Epoche unaufhörlicher Verschlechterung"15 unterstützt die Ansicht von Mieck: ,,Die zunehmende Politisierung einer breiteren Öffentlichkeit im Frühjahr 1847 beruhte auf einer rapiden Verschlechterung der Versorgungslage."16 Diese Überlagerung der Krisen ist das Symptom für aufkommende soziale Unruhe, sie erklären die ,,Radikalisierung des kollektiven Protestes"17.

Neben all den politischen Krisen dieser Zeit wie dem Hinhalten des Verfassungsversprechens von 1815, dem religiösen Radikalismus der ,,Protestantischen Freunde" oder der ,,DeutschKatholischen Bewegung" und den Auswirkungen der Pariser Februarrevolution sind die Lebensbedingungen der Berliner Bevölkerung von wesentlicher Bedeutung für die Ereignisse im März. Golo Mann formuliert hierzu sehr treffend: ,,Geschehen also wäre etwas, wenn nicht in diesem Jahr, dann etwas später.[...]Der Anstoß, der aus den romanischen Ländern kam, brachte die deutschen Dinge nur ins Rollen."18

III. Die Märzereignisse

III.1. Von ,,Adressen" zu den Barrikaden

III.1.A. Die Bürgerversammlungen

Den geistigen Ausgangspunkt der Berliner Ereignisse im März bilden die Lesekabinette, Cafèhäuser, Konditoreien und alle anderen öffentlichen Orte, an denen zensierte wie unze nsierte Berliner Zeitungen, (bereits liberale) Blätter aus dem Rheinland und -besonders begehrt- ausländische Zeitungen zur Lektüre ausliegen. Hervorzuheben sind hier die Zeitungs- Halle, die von Dr. Gustav Julius, einem später sehr aktiven Demokraten 1847 gegründet wurde, sowie das Caf é Strehely mit seinem damals stadtbekanntem ,,Roten Salon"19. In diesen Lesecabinetten treffen sich Schriftsteller, Dichter, Studenten, das Bildungsbürgertum und bilden eine Öffentlichkeit, die so bisher nicht bekannt war. Viel wird über die Zeit und ihre Mißstände diskutiert, Lösungsvorschläge werden angebracht, und sehr schnell wird deutlich, daß die oppositionellen Ideen einer breiteren Masse vorgestellt werden müssen20. So wird seit dem 5. März 1848, initiiert von Wortführern aus der Zeitungs-Halle, der in Berlin sehr beliebte Ausflugsort In den Zelten in Charlottenburg zum neuen täglichen Treffpunkt, zum Ort der offenen Debatte und der demokratischen Entsche idungsfindung.21 Hier hört man bewanderte Redner wie Berends oder Held, später auch Arbeiter und Handwerker, alle Gruppen der Bevölkerung haben in den Zelte -Versammlungen die Möglichkeit, ihre Mißstimmung kundzutun, ihren Unwillen über ,,das Kapital"22 zu äußern, wenn zum Beispiel nach Monatsbeginn die Borsigfabriken wieder 400 Arbeiter entlassen haben23. Nachdem bereits am zweiten Versammlungstag weit über 1000 Menschen erscheinen, die die Landesgesetze, die solche Zusammenkünfte ausdrücklich verbieten, ignorieren, und selbst die unruhig gewordene Polizeibehörde keine Maßnahmen zur Auflösung dieser Versammlung ergreift24, wird am 7. März eine Adresse der Berliner Bürger an den König verabschiedet. Nach einer Einleitung, die auf die allgemeine Situation in Europa eingeht, werden neun konkrete Forderungen aufgestellt:25

1. Unbedingte Preßfreiheit.
2. Vollständige Redefreiheit.
3. Sofortige und vollständige Amnestie aller wegen politischer und Preßvergehen Verurtheilten und Verfolgten.
4. Freies Versammlungs- und Vereinigungs-Recht.
5. Gleiche politische Berechtigung Aller, ohne Rücksicht auf religiöses Bekenntnis und Besitz.
6. Geschworenen-Gericht und Unabhängigkeit des Richterstandes.
7. Verminderung des stehenden Heeres und Volksbefangnung mit freier Wahl der Führer.
8. Allgemeine deutsche Volksvertretung.
9. Schleunigste Einberufung des Vereinigten Landtages.

Wünsche und Forderungen in Form von Adressen der Monarchie nahezubringen, bewährte sich bereits in Baden oder Köln. In Berlin jedoch verweigert Friedrich Wilhelm IV. die Entgegennahme der Forderungen, er empfängt nicht einmal die Delegation der Bürger. Die Revolutionäre drohen sich lächerlich zu machen, als sie überlegen, die Adresse mit der Post zuzustellen. Offiziell erreichen diese Forderungen nie ihren Empfänger, sind aber mit Unterschriftenlisten in ganz Berlin verteilt. Sie bleiben Verhandlungsbasis in gesamten weiteren Verlauf der Ereignisse26.

Wie bereits erwähnt beschränkt sich das Zelte -Publikum nicht nur auf das Groß- und Bildungsbürgertum und auf Studenten, auch Arbeiter, Handwerker und Bauern aus nahen Gemeinden nehmen an diesen Versammlungen teil. Interessant ist die Einschätzung Varnhagens über diesen Teil der Bevölkerung: ,,Die sittliche Bildung dieser Leute setzte in Erstaunen, ihr Rechtssinn, ihre Billigkeit, ihr Anstand; aber die politische konnte nur gering sein und stand ihrem Eifer weit nach."27 Die zwischen 10.3. und 13.3. entstandene Arbeiteradresse scheint diese Meinung zu bestätigen. Eher unterwürfig, kaum kämpferisch formulieren sie ihre Forderungen : Abhilfe der größten Not und der Arbeitslosigkeit, die Sicherstellung der Zukunft, Schaffung eines Arbeiterministeriums, welches nur aus Arbeitern und Arbeitgebenden bestehen darf28 -, und beenden ihre Adresse mit den Worten Als Manuskript gedruckt. 29 Die Arbeiterkreise sind sich ihrer Sache noch lange nicht so sicher wie das Bürgertum, doch auch sie versuchen, die sich möglicherweise bietende Chance so gut es geht zu nutzen, ohne aber zu große Risiken einzugehen.

III.1.B. Die ersten Unruhen

Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es keine öffentliche oder gar gewalttätige Reaktion Friedrich Wilhelms IV. - aus eigener Unsicherheit oder aus taktischen Gründen, um eventuell Zeit zu gewinnen, sei dahingestellt.

Der 13. März bringt jedoch eine Veränderung in diesem Punkt. Nachdem das Gerücht aufkommt, daß an diesem Tag die übliche Zelte -Versammlung durch das Militär aufgelöst werden soll (wodurch sich die Zahl der Teilnehmer jedoch noch vergrößerte), und der Polizeipräsident v. Minutoli persönlich erscheint, rückt auch tatsächlich das Militär gegen 7.00 Uhr abends an. Um Zusammenstöße zu vermeiden, kommt aus der Versammlung heraus der Aufruf, die Zelte friedlich zu verlassen. Die Anwesenden ziehen daraufhin geschlossen in einem Zug von wohl über 10.000 Menschen aus Charlottenburg in Richtung Stadtzentrum aus. Hierbei wird die oben erwähnte Arbeiteradresse in Flugblattform in sehr großer Stückzahl an die Menschen verteilt. Die Menge zieht durch das Brandenburger Tor in Richtung Schloßplatz, der zu dieser Zeit schon vollständig von Militär abgesperrt ist. Die Stimmung ist so gereizt, daß kleine Provokationen von Gassenjungen ausreichen, daß das Militär die Menschen mit Waffengewalt auseinandertreibt. Die empörte Menge zieht sich in die Nebenstraßen zurück und schon beginnen die ersten kleineren Kämpfe in Berlin. Auf der Grünstraße, einer Seitenstraße zur Friedrichstraße, entsteht die erste Barrikade der Berliner Unruhen, Steine werden aus dem Pflaster gerissen, doch die Wehr gegen die Kavallerie ist nur von kurzer Dauer, denn es fehlt noch an Waffen. Gegen 22.00 Uhr hat sich die Lage beruhigt, das Militär kontrolliert die Straßen, von denen es die Kämpfenden erst einmal konnte.30 Bemerkenswert ist, daß dieser 13. März der Tag des Dienstantritts des Generals v. Pfuel ist, dessen Plan eigentlich in der Zurückhaltung `seiner' Garde liegt. V. Minutoli handelt hier eigenmächtig und ohne Wissen v. Pfuels, indem er das Militär seiner Leitung unterstellt. Diese ,,improvisierte Schutzkommission"31 aus Polizei und Militär darf dann in Kraft treten, wenn die Ereignisse solche Ausmaße annehmen, daß die spärlichen Berliner Polizeikräfte zahlenmäßig überfordert wären. In der Jahren davor war dies jedoch nur dreimal der Fall, nämlich bei den oben erwähnten Schneider-, Feuerwerks- und Kartoffelrevolutionen.32 Dieser erste Vorfall löst einen akuten Haß auf das Militär und seine Befehlshaber unter der Bevölkerung aus, aus der vormaligen Freude über die Zurückhaltung der Staatsgewalt wuchs der Zorn über das ungemein harte Vorgehen der Truppen.33

Am folgenden Tag, dem 14. März, versammelt sich das Volk in den Abendstunden auf dem Schloßplatz. Und das, obwohl an diesem Tag eine von v. Minutoli und v.Pfuel unterzeichnete Schrift veröffentlicht wird, in welcher sie betonen, daß Volksversammlungen wie am Vortag illegal seien und man ,,solcherart Unfug strikt zu unterlassen"34 habe.

Das seit dem Vortag in Bereitschaft gebliebene - und um so mehr angespannte und nervöse - Militär sperrt gegen 21.00 Uhr den Schloßplatz ab und treibt, abermals provoziert durch ,,pfeifen, zischen und schreien"35 der Gassenjungen, die Massen in die umliegenden Seitenstraßen. Wieder gibt es etliche Verletzte, erst gegen Mitternacht kann wieder Ruhe hergestellt werden.36

Am Morgen danach, am 15. März, versammeln sich zahlreiche Berliner schon früh auf dem Schloßplatz und können die Blutspuren der Verwundeten der letzten Nacht erkennen. Es wird über die Grobheit des Militärs gesprochen und Einzelne rufen das Volk zum Widerstand gegen die Polizei und die Garde auf. Es gibt an diesem Tag keine neuen Versammlungen, doch kommen im Haus des Justizrates Berling mehrere angesehene Bürger zusammen, die hier ihre Aussagen über die unangebrachte Härte der Kavallerie zu Protokoll geben und eine Deputation erwählen, der unter Anderen auch der Schriftsteller und später konservative Abgeordnete Dr.Woeniger angehört.

Am 16. März erreichen die Nachrichten über den Zusammenbruch der Wiener Regierung und über die Flucht Metternichs die Hauptstadt und erhitzten die ohnehin schon gespannte Stimmung im Volk. Zur Entschärfung der Situation wird auf Anregung bürgerlicher Kreise eine Schutzkommission gebildet, bestehend aus etwa 2000 im Dienste der Stadt stehenden Bürgern. Diese ist nun zusammen mit der Garde vor dem Palast aufgestellt. Die "Schutzbeamten"37 müssen sich beleidigen und verhöhnen lassen, sie werden vom Volk keineswegs ernst genommen, da sie unbewaffnet und nicht repräsentativ für die Berliner sind. Unter der sich ständig vergrößernden Masse vor dem Schloß werden Rufe nach Abzug des Militärs laut. Die unbewaffneten Schutzbeamten flüchten in Angst vor einer Eskalation der Lage in die Neue Wache (Unter den Linden, gegenüber dem Kronprinzenpalais) und ein sich offenbar bedroht fühlender Offizier gibt das Trommelsignal für Gewehrfeuer. Die Masse entfernt sich jedoch nicht und so wird in sie hineingeschossen. Die Menschen fliehen entsetzt, es gibt zwei Todesopfer und mehrere Verletzte.38

Zur gleichen Zeit wird durch die Truppen die Zeitungs-Halle geräumt, woraufhin von wütenden Besuchern ein Waffengeschäft geplündert und das Pflaster aufgerissen wird. Die Gruppe löst sich jedoch bald von selbst wieder auf, es gibt keine gewalttätigen Zwischenfälle und das Militär greift nicht ein.39

Varnhagen v. Ense berichtet außerdem von einem Gespräch mit dem hannoveraner Gesandten v. Knyphausen, welcher ,,durch Truppenmacht allen Volkswillen unterdrücken" und ,,unbarmherzig mit Kartätschen schießen"40 will. Und tatsächlich wird die Garnison am Abend des 16. März mit Truppen aus Frankfurt, Stettin und mit den für ihre besondere Gewalttätigkeit berüchtigten ,,Potsdamern" aufgestockt.41 Am nächsten Morgen, dem 17. 3., sind die Schutzbeamten immer noch auf ihren Posten. Die sich bereits wieder vor Schloß und Wache versammelten Menschen fordern eindringlich eine Volksbewaffnung. Studenten bieten an, sich bei Bewaffnung auf die Seite der Schutz- kommission zu stellen, doch der Kommandant General v. Ditfurth weist sie abfällig zurück.42 An allen bekannten Versammlungsorten trifft sich die Berliner Bürgerschaft, um über die Beendigung der Gewalttätigkeiten des Heeres zu diskutieren. Überall wird politisiert, man bringt die Forderungen, die schon in der Bürgeradresse genannt werden, ins Gespräch, in erster Linie werden die Press- und die Versammlungsfreiheit gefordert.43 Die wichtigste Versammlung des Tages findet in einem Café auf der Cöpnicker Straße (heute in Berlin - Prenzlauer Berg) statt. Hier wird der Antrag gestellt, die Forderungen des Volkes, die bereits in der Bürgeradresse vorgebracht wurden, dem König ein weiters mal vorzustellen. Diese neuerliche Adresse sollte jedoch nicht einfach durch Deputierte überbracht, sondern von ausgewählten Bürgern, die von einer großen Demonstration begleitet würden, dem König übergeben werden. Schutzbeamte sollten diesen Aufmarsch vor gewalttätigen Angriffen der Garde schützen.44 Der bereits erwähnte Schriftsteller Woeniger war einer der führenden Köpfe, die an diesem Abend die Petition erstellten. Es wurden explizit fo lgende Punkte benannt:45

- Pressefreiheit
- Zurückziehen des Militärs
- Schaffung einer bewaffneten Bürgergarde
- Einberufung des Landtages

Mit diesem Schritt weitet sich die Bewegung von den ehrbaren, adressenüberreichenden Bürgern auf eine allgemeine Volksbewegung aus: Die ,,Bürgerlichen Umgangsformen"46 werden zugunsten der Darstellung der Geschlossenheit unter der Bevölkerung aufgegeben, die gesamte Berliner Bevölkerung ist nun aufgerufen, geschlossen zu handeln. Die Informationen über das weitere Vorgehen breiten sich in unglaublicher Geschwindigkeit in der Stadt aus. Auch der Polizeipräsident erfährt von dieser ,,Morgen geht's los!"47 - Stimmung und ist überzeugt, daß der kommende Tag für den weiteren Verlauf der Ereignisse eine besondere Bedeutung haben muß.48

Mit dieser schichtenübergreifenden Aktion stellt sich die Frage nach der Macht der ,,Straße", der demonstrierenden Öffentlichkeit. In dieser Situation wird sich abzeichnen, wie stark der Einfluß der Masse ist, der sich aus dem Stadium der Willenskundgebung hin zur Machtdemonstration durch Aufzeigen allgemeiner Geschlossenheit entwickelt hat. Diese Entwicklung ist nicht nur für Friedrich Wilhelm IV. sehr problematisch, auch die gemäßigten bürgerlichen Kräfte sind sich bewußt, daß sie möglicherweise zu Handlungen herangezogen werden, die sie selbst nicht zu regeln in der Lage sind und die keinesfalls ihren Ideen der Veränderung entsprechen. Denn die Möglichkeit einer Eskalation, einer Radikalisierung der Ereignisse, wird zu dieser Zeit nicht mehr ausgeschlossen.49

III.2. Der 18. März

III.2. A. Die Situation bis zum Ausbruch der Kämpfe

In der Nacht vom 17. zum 18. März entschließt sich der König zu Zugeständnissen. Er erläßt die Pressefreiheit und verspricht die Einberufung des Landtages zum 2. April.50 Als am 18. März diese Neuigkeiten als Maueranschläge erscheinen, löst dies großen Jubel unter der Bevölkerung, doch das kursierende Gerücht über die Verdopplung der Palastkanonen läßt keine entspanntere Stimmung aufkommen.51

Ungeachtet dessen versammeln sich auf dem Schloßplatz etwa 10.000 Menschen52, denen meist noch nicht bekannt ist, daß sich die Situation durch die Zugeständnisse des Königs verändert hat, und die in Erwartung der "Sturmpetition"53 zusammenkommen. Es werden unter den Versammelten Flugblätter verteilt, die die neuen Freiheiten verkünden und kurz darauf, es ist etwa 2.00Uhr nachmittags, erscheint der König in Begleitung seines Innenministers v. Bodelschwingh auf dem Schloßbalkon, und dieser spricht zu den Massen. Er verweist auf die Zugeständnisse und sagt weiterhin, der König wolle, "daß eine Constitution auf der freisinnigsten Grundlage alle deutscher Länder umfasse, [...], daß eine deutsche Nationalflagge wehe, [...], daß alle Zollschlagbäume fallen,[...], daß Preußen sich an die Spitze der Bewegung stelle."54

Hier begegnet man einer Erscheinung, die noch von außerordentlicher Wichtigkeit für die weitere Betrachtung sein wird: Friedrich Wilhelm IV. wagt den Sprung von einem der politisch rückständigsten Zustände in Deutschland zur progressiven Umgestaltung unter seiner Führung, die sich auf das gesamte Reich ausbreiten soll. Aus seiner vormaligen Unentschlossenheit bzw. Abneigung gegen Veränderungen entwickelt der König einen unsagbaren Ehrgeiz zur Schaffung und Demonstration der Hegemonie Preußens im deutschen Revolutions- und Einigungsprozeß. (Siehe S. 17.)

Immer mehr Menschen versammeln sich auf dem Schloßplatz. Die Menge jubelt dem König begeistert zu, doch als sie gewahr wird, daß die Schloßeingänge von den "Potsdamern" besetzt werden und im Schloßhof die Garde aufgestellt ist, fordert sie den Rückzug des Militärs. Graf v. Armin, der ebenfalls auf dem Schloßbalkon erscheint, apelliert an das Volk, dem Militär die Schande eines Abzuges zu ersparen; er fordert das Volk auf, den Platz zu verlassen und versichert, daß das Militär keinen Angriff geplant hätte.55 Es wiederholen sich jedoch Rufe wie ,,Weg mit dem Militär !", ,,Soldaten fort !", ,,Der König soll sich unter den Schutz seiner Bürger stellen !" etc.56 Da längere Zeit nichts dergleichen geschieht, entsteht ein großes Drängen, eine große Unruhe auf dem Platz. Als eine Abteilung Gardedragoner vor dem Schloß erscheint, die dann unvermittelt in die nervöse Volksmenge hereintretet und aus dem Schloßportal das ,,Kaiser-Franz-Grenadier-Regiment" bis zur Schloßplatzmitte vordrängt, fallen zwei Schüsse.57

III.2.B. Die zwei Schüsse

Diese Schüsse sind von herausragender Bedeutung, heben sie doch den Verlauf der Ereignisse in eine neue Dimension. Dabei konnte bis heute nicht geklärt werden, ob die Schüsse, wie der König versicherte, unabsichtlich abgefeuert wurden, oder ob ein ganz bestimmter Plan mit ihnen verfolgt wurde.

Für das unbeabsichtigte Auslösen sprechen mehrere Faktoren: Zum einen war v. Pfuel auf eine friedliche Lösung der Situation aus, einen Befehl zum Schießen hat er als befehlshabender General im Vorfeld nie ausgesprochen, und so wird kaum ein Soldat der ,,Potsdamer" Truppe, dem loyalsten, am engsten mit dem König verbundenen Truppenteil, gegen die Weisungen bzw. ohne Befehl v. Pfuels gehandelt haben.58 Andererseits ist es doch recht unwahrscheinlich, daß einer so geschulten Einheit wie dem Potsdamer Regiment dieser unprofessionelle wie peinliche Zwischenfall des Selbstauslösens eines Schusses gleich zweimal passiert. Verwirrend kommt hinzu, daß die Ereignisse auf dem Schloßplatz genau in die Zeit der Dienstübergabe von v. Pfuel zu v. Prittwitz fielen und daß General v. Pfuel erst zwei Stunden später darüber in Kenntnis gesetzt wurde, daß die Befehlsgewalt nun bei v. Prittwitz lag.59

Daß selbst in oberen Regierungskreisen Unklarheit in dieser Angelegenheit herrschte, zeigt sich in einem Gespräch von Varnhagen v. Ense mit v. Pfuel, in welchem der General die Möglichkeit nicht ausschließt, daß der Kronprinz von Preußen, der Bruder Friedrich Wilhelms IV., obwohl ohne Befehlsgewalt, insgeheim die Führung der Truppen in die Hand genommen hätte.60

Für die Bevölkerung sollte dies die schlüssigste Erklärung sein, auf ihren Protest hin flieht Prinz Wilhelm am 20. März, verkleidet als Postbote, nach England und es wird ihm der Beiname ,,Kartätschenprinz" verliehen61

Auf jeden Fall sind diese Schüsse der Auslöser für die nun folgenden Kämpfe, die sich in ungeahnter Heftigkeit auf die Stadt verbreiten sollten, und die den 18. März zu dem herausragenden Tag der Berliner Märzereignisse erheben.

III.2.C. Die Straßenkämpfe

Aus dem durch die Schüsse aufgebrachten und erschreckten Volk kommen sofort Rufe nach Rache, es ruft zu den Waffen auf, es fühlt sich verraten. Die Menge flüchtet vom Schloßplatz, der sofort durch die Garde besetzt wird, und verbreitet unter allen anderen, die nicht auf dem Schloßplatz dabeigewesen waren, die Nachricht, daß auf das Volk geschossen wurde und auch die Schutzbeamten nicht verschont würden.62

In kürzester Zeit werden die ersten 12 Barrikaden um die Königsstrasse gebaut, die Menschen organisieren Schaufeln, Hacken, Sensen, alles, was man als Waffe gegen die Kavallerie verwenden kann, an das Kronprinzenpalais wird "Bürgereigentum" geschrieben, in der ganzen Stadt sammeln sich die Menschen und bereiten sich auf den Straßenkampf vor, wenn er nicht schon wie auf der Königsstraße oder dem Alexanderplatz in vollem Gange ist.63 Innerhalb weniger Stunden breiten sich die Kämpfe auf die gesamte Stadt aus. Das Zentrum der Kämpfe befindet sich um den Gendarmenmarkt in der Friedrichstadt, doch auch in den umliegenden Bezirken wird auf das heftigste gekämpft. Der Höhepunkt der Kämpfe ist sichelich die Erstürmung des Neucöllner Rathauses, bei der allein 70 Barrikadenkämpfer und 7 Soldaten getötet werden.64

Gegen Mitternacht hat die Garde einen drei Kilometer großen Ring um das Schloß freigekämpft und abgeriegelt. Die Schwerpunkte der Kämpfe haben sich derweil in die Randbezirke Charlottenburg, Neukölln, Pankow und in den Prenzlauer Berg verlagert. Auch die Barrikade auf dem Alexanderplatz war von außerordentlicher Standhaftigkeit65 Am Morgen des 19. März befindet die Innenstadt fast gänzlich unter dem Einfluß der königlichen Truppen, die Zugangsbrücken sind gesichert und die meisten Barrikaden gestürmt.

Das Heer riegelt mit vier Re gimentern das gesamte Stadtgebiet durch Straßensperren ab. In den Vorstädten hingegen ist es der Garde nicht gelungen, den Aufstand niederzuwerfen. Und die Stimmung hier kündet auf weiteren Kämpf, sollte keine politische Lösung gefunden werden.66

Noch in der Nacht zum 19. 3. verfaßt Friedrich Wilhelm eine Proklamation, die am nächsten Morgen als Flugblatt und Maueranschlag in der Stadt verteilt wird.67 Diese rhetorisch eher anbiedernde Schrift enthält kaum die von der Bevölkerung geforderten Zugeständnisse, sie versucht , die Bevölkerung zu spalten, indem sie fremde Provokateure für die Ausschreitungen verantwortlich macht.68

Die Berliner wissen jedoch, daß nicht ausländische Verschwörer sondern sie selbst Auslöser der Ereignisse waren, und ohne Zugeständnisse von der Seite des Königs würden sie auch keine der noch bestehenden Barrikaden räumen.69

III. 3. Die Ereignisse nach den Straßenkämpfen

III.3.A. Der Ausgang der Kämpfe

Am Morgen des 19. März werden mehrere bürgerliche Deputierte zum König gesandt, die diesem zu verstehen geben, daß nur durch einen bedingungslosen, sofortigen Abzug der Truppen weitere Kämpfe zu vermeiden seien. Nach mehreren gegenseitigen Bekundungen des Friedenswillens werden gleichzeitig die letzten Barrikaden geräumt und das Heer anstandslos aus Berlin nach Potsdam abgezogen.70

Die Berliner sehen darin einen ersten großen Erfolg ihrer Kämpfe: Der König befindet sich praktisch ungeschützt in ihren Händen, er hat sich ihnen ausgeliefert.

Doch der Preis dafür ist hoch. Die Behörden sprechen von 303 Todesopfern unter der Bevölkerung, mehrere Tausend wurden verletzt.71

Interessant ist, daß in den Totenlisten meist Arbeiter, Handwerker und Studenten verzeichnet sind, das Bürgertum in der Minderheit ist. Dieser Fakt verrät, welche Positionen die einzelnen Gruppen auf den Barrikaden einnehmen: Die liberalen Bürger standen meist in den letzten Reihen, wenn sie sich denn überhaupt mit den Demokraten auf die Barrikade begaben. Dieser Punkt entspricht aber dem Merkmal der liberalen ,,Revolution": keine blutigen Kämpfe entfesseln, und Zugeständnisse vom König aus freien Stücken bewilligen lassen.72

Am Nachmittag erfolgt die so lange erwartete Bekanntmachung über die Bürgerbewaffnung.73 Hierbei sind allerdings alle nicht-bürgerlichen Berliner ausgeschlossen, nur ein Bataillon Borsig-Arbeiter wird genehmigt.74

Erstaunlich schnell kehrt nach den Kämpfen wieder Ruhe in die Stadt. Der König gewährt gleich nach der Volksbewaffnung einen weiteren Punkt aus dem Forderungskatalog der Bürger, nämlich die Amnestie aller politischer Gefangenen. Des weiteren übernimmt der Berliner Magistrat die Kosten des Aufstandes, er finanziert die Beerdigung der Gefallen, übernimmt die Versorgung deren Hinterbliebener und unternimmt eine -sehr an die römische frumentatio publica unter Augustus75 erinnernde- Spendenaktion für die Armen der Stadt.

III.3.B. Der König stellt sich an die Spitze der Bewegung

Am 21. März erscheint in Berlin ein Straßenplakat76, welches einen neuen Abschnitt in den Ereignissen anzeigt. Der Anschlag verkündet einen Umritt des Königs in den ,,alten, ehrwürdigen Farben Deutscher Nation"77, da er sich zur ,,Rettung Deutschlands an die Spitze des Gesamtvaterlandes"78 gestellt hätte.

Ein merkwürdiger Zug reitet daraufhin am Nachmittag durch Berlin. Allen voran Friedrich Wilhelm, gefolgt von dem Polizeipräsidenten, dem Bezirksvorsteher, einigen Stadtverordneten, dem Führer der Barrikadenkämpfer vom Alexanderplatz Dr. Urban und vielen mehr. Alle Beteiligten sind in die Farben Schwarz-Rot-Gold gekleidet (die ehemals vom Bundestag verboten wurden), der König trägt die Uniform des ersten Garderegiments.79 Das Volk umjubelt seinen König, man könnte meinen, die Berliner hätten die Kämpfe des 18. 3. längst vergessen.

Wieder am Schloß angekommen, wird Friedrich Wilhelm ,,von den Lebehochs der Menge"80 empfangen, und nachdem der Choral Jesus meine Zuversicht verklingt, verliest der König eine Proklamation mit dem Titel An mein Volk und an die Deutsche Nation.81 In diesem Aufruf wird der von Friedrich Wilhelm schon am 18. März erklärte politische Richtungswechsel perfekt gemacht. Der König beschwört das Vaterland und die deutsche Nation; er sagt, Deutschland sei in größter Gefahr, weshalb er die Notwendigkeit der ,,innigsten Vereinigung der deutschen Fürsten und Völker unter einer Leitung"82, nämlich der preußischen, sieht. Er stütz sich dabei auf die Treue seines Volkes und hofft auf Deutschland, welches sich ihm mit Vertrauen anschließen wird. Die Proklamation endet mit den bedeutungsvollen Worten ,,Preußen geht fortan in Deutschland auf!"83. Der König will jedoch kein Reichseiniger sein, eher möchte er als ein ,,Herzog" in der Krisenzeit angesehen werden, keinesfalls deutet er in der Proklamation einen Versuch der Usurpation gegen Österreich oder Rußland an.

Seine Worte klingen wie ein Rückhalt für deutsche Einigungsbestrebungen, die sie -wie die weitere Entwicklung der Geschichte zeigt- nicht sind. Indem er aber - zumindest äußerlich- dem politischen Druck nachgibt und dem Volkswillen in seiner Proklamation aufgreift, kann er wichtige Zeit gewinnen und weiters Blutvergießen erst einmal verhindern.84 Für viele Zeitgenossen sind Umritt und Proklamation nichts als eine Farce und sie scheinen wenig glaubwürdig. Man hätte diese Aktionen viel lieber einige Tage eher in Frankfurt gesehen als wenige Stunden nach blutigen Kämpfen in der Hauptstadt, die nun in den Händen der Revolutionäre liegt.

Der 22. 3. ist der Tag der Beerdigung der Gefallenen vom 18. und 19. März. Die Toten werden von 20.000 Menschen vom Gendarmenmarkt in den Friedrichshain geleitet. Als der Trauerzug das Schloß erreicht, muß Friedrich Wilhelm IV. den Opfern die letzte Ehre erweisen, indem er sich, den Hut vom Kopf nehmend, vor den Särgen verneigt.85 Er gerät hier in eine für ihn möglicherweise problematische Situation, den in dem Moment seiner Respektsbekundung werden aus den Gefallenen Märtyrer, und wenn einen Revolution erst einmal Helden vorweisen kann, ist die Dynamik der Ereignisse durch emotionale Reaktionen der Bevölkerung kaum noch überschaubar. Doch Friedrich Wilhelm hat wenig zu befürchten: Die Berliner singen ein weiteres mal Jesus meine Zuversicht und die Gefallenen werden auf Staatskosten begraben.

III.3.A. Friedrich Wilhelm IV. und seine Beziehung zum Militär nach den Märzkämpfen

Problematisch ist in dieser Zeit aber noch ein weiter Punkt: Die Beziehung Friedrich Wilhelms zum Militär.

Indem der König am 19. März die Truppen abziehen läßt, schafft er sich erbitterte Gegner am Hofe und im Militär, allen voran Prinz Wilhelm, der dem König von dem Truppenabzug abrät.

Als das Militär dennoch nach Potsdam abgezogen wird, bildet sich sofort eine ultraroyalistische Gruppe unter Führung Leopold v. Gerlachs, deren Mitglieder aus der Militärpartei und der Konservativen Fronde, den damals führenden Kreisen der Aristokratie, stammen. Ziel dieser Vereinigung ist es, als Schattenregierung umgehend eine Gegenrevolution vorzubereiten.86

Auch der damalige Landtagsabgeordnete Otto v. Bismarck versuchte in konspirativen Gesprächen mit der Militärführung eine Reaktion einzuleiten.87

Der König erklärt in einer Ansprache vor dem Heer in Potsdam , daß alle Bewilligungen aus seiner vollen Überzeugung heraus gewährt wurden und ohnehin schon längst vorbereitet waren. Es scheint aus soldatischem Bewußtsein heraus verständlich, diese Äußerungen als Schmach anzusehen, schließlich ist das Heer seinem König loyal geblieben und nicht auf die Seite der Revolutionäre übergelaufen.88

Doch damit nicht genug: Am 25. März hält Friedrich Wilhelm vor seinen Offizieren im Marmorsaal des Schlosses eine Ansprache, in der unter anderem davon die Rede ist, daß er sich niemals freier und sicherer gefühlt hat als unter dem Schutz seiner Berliner.89 Daraufhin soll es ein so gewaltiges Säbelgerassel und Murren unter den anwesenden Offizieren gegeben haben, daß Bismarck einmal meinte, es wäre einem preußischen König nur zu wünschen, so etwas auf keinen Fall wieder hören zu müssen.90

Varnhagen schreibt in seien Aufzeichnungen von führenden Offizieren, die noch einige Jahre später offen am Hof aussprechen, daß man, hätte es nur einen passenden Ersatz gegeben, Friedrich Wilhelm zum Abdanken gezwungen hätte. Mit dem einzig möglichen Kandidat der Nachfolge, Prinz Wilhelm, war jedoch wegen seiner Flucht nach England nicht zu rechnen.91

III.3.C. Das ,,Märzministerium"

Seinen neuen Kurs scheint Friedrich Wilhelm auch in der Erfüllung der liberalen Forderung nach einer verfassungsgebenden Versammlung zu bestätigen: Er ernennt am 19. März ein Übergangskabintt unter Arnim-Boitzenburg, und am 29.3. beruft er ein Ministerium unter Ludolf v. Camphausen als Ministerpräsident und David Hansemann als Finanzminister ein; eine Verbindung ,,von konstitutionellen Adligen und großbürgerlichen Wirtschaftsliberalen" 92, die vormärzliche Protestpartei, hat nun die Macht. Die erste Aufgabe des neuen Ministeriums wird das Zurückgewinnen in das Vertrauen in die preußische Kreditfähigkeit und die Stabilisierung der Staatsfinanzen, die unter den Märzereignissen erschüttert worden sind, was von dem liberalen Bürgertum sehr positiv aufgenommen wird.93 Ob aber die Bildung dieses Ministeriums tatsächlich ein Sieg für das Bürgertum ist, bleibt fraglich. Insgesamt sechs mal wurden die Minister bis zum Jahresende gewechselt, und eine Entspannung stellt sich in Berlin nur schwer ein. Es existiert jetzt in Berlin eine Situation, die den idealenBoden für eine Reaktion und Restauration bietet.94

IV. Schlußbetrachtung

,,Diese Jahr 1848 hinterlie ß bei den Überlebenden den Eindruck der Trunkenheit, des Traumhaften, des jugendlichen Wahnsinns und zugleich der allmählichen Ernüchterung, der Rückkehr zur Wirklichkeit und allgemeinen Desillusion." 95

Mit diesen Worten ist vielleicht am Besten gesagt, welche Stimmung in Berlin im März 1848 herrschte. Man findet viele Schilderungen über die Berliner, ,,die wie auf Donnerschlag hin toll geworden"96 sind oder ,,der Traumhaftigkeit der Zeit erlagen[...]."97, und später mit den Worten ,,Es ist ja alles bewilligt!"98 nur ein Ziel verfolgten: Die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung. Keine Revolution im französischem Sinne wollte das Bürgertum, keine Guillotinen auf dem Gendarmenmarkt, sondern die Bewilligung neuer Freiheiten durch die traditionelle Autorität. Die bürgerlichen Prinzipien sollten dabei nicht verletzt werden; Sicherheheit und Ordnung sollten Grundlage der Veränderungen sein. Darum ist es verständlich, daß das liberale Bürgertum, nachdem es durch Demokraten, Arbeiter und Studenten in einen blutigen Kampf gegen den König verwickelt wurde, schnellstmöglich Abstand von eben diesen demokratischen Kräften gewinnen wollte - gute Bedingungen für den wieder heimgekehrten Prinzen Wilhelm, hatte er doch so das Bürgertum, welches nicht ,,von den Demokraten überrollt"99 werden wollte, auf seiner Seite.

Schmerzlich für die liberalen Bürger waren die erlittenen kommerziellen Einbußen, die entstandene Unsicherheit, und so schrieben die, die in den Zelten Pressefreiheit forderten, polemisierende Gedichte gegen Pressemißbrauch durch Revolutionäre und Demokraten, und es entstehen Lieder wie etwa ,,Wir wollen sie nicht haben, die Revolution!"100. Genug Vorraussetzungen für eine Restauration waren dadurch gegeben. Keine zwei Monate dauerte es, daß nach dem Berliner Zeughaussturm die Rechte wieder eingezogen wurden.101,,Doch obgleich die alte Herrschaft allenthalben wiederhergestellt wurde, war sie doch vernichtet; denn seit 1848 ist der Absolutismus zwar eine äußere Möglichkeit geblieben, aber eine innere Unmöglichkeit geworden."102

V. Quellen und Literaturverzeichnis

Quellen103

1. Chroniken / Memoiren

Streckfu ß , A.: Berlin im 19. Jahrhundert, Bd. 3, Berlin 1867.[Streckfuß, Berlin]

Varnhagen von Ense, K.A.: Journal einer Revolution, Nördlingen 1986.[Varnhagen, Journal] Wolff, A.: Berliner Revolutionschronik, Bd. 1, Berlin 1851. [ Wolff, Revolutionschronik]

Darstellungen

Croce, B.: Geschichte Europas im neunzehnten Jahrhundert, Frankfurt/Main 1993, (zuerst: Neapel 1932). [Croce, Geschichte Europas]

Friedell, E.: Kulturgeschichte der Neuzeit, München 1989. [Friedell, Kulturgeschichte]

Herrmann, A.: Berliner Demokraten; Ein Buch der Erinnerung an das Jahr 1848, Berlin 1948. [Herrmann, Demokraten]

Löhken, W.: Die Revolution 1848; Berlinerinnen und Berliner auf den Barrikaden, Berlin 1991. [Löhken, Revolution]

Mann, G.: Deutsche Geschichte des 19. Und 20. Jahrhunderts, Frankfurt/Main 1992,(zuerst: Frankfurt/Main 1958). [Mann, Deutsche Geschichte]

Oschilewski, W.G.: Die Märztage 1848 in Berlin, Berlin 1948. [Oschilewski, Märztage]

Siemann, W.: Die deutsche Revolution von 1848/49, Frankfurt/Main 1985. [Siemann, 1848]

Handbüche r

Mieck, I.: Preußen von 1807 bis 1850; Reformen, Restauration und Revolution, in: Handbuch der preussischen Geschichte; Das 19. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens, hrsg. von Otto Büsch, 2. Bd., Berlin New York 1992, S. 3 - 292. [Mieck, Preußen]

[...]


1

2 Streckfu ß , A.: Berlin im 19. Jahrhundert, Berlin 1867, Varnhagen von Ense, K.A.: Journal einer Revolution, Nördlingen 1986 und Wolff, A.: Berliner Revolutionschronik, Bd. 1, Berlin 1851.

3 Löhken, W.: Die Revolution 1848; Berlinerinnen und Be rliner auf den Barrikaden, Berlin 1991.

4 Vgl. mit den Schilderungen dieser Zeit von Friedell, E: Kulturgeschichte der Neuzeit, München 1989, S. 1004 - 1006. (Im Folgenden: Friedell, Kulturgeschichte.)

5 Vgl. Oschilewski, W.G.: Die Märztage 1848 in Berlin, Berlin 1948, S. 4. (Im Folgenden: Oschilewski, Märztage.)

6 Vgl. Löhken, W.: Die Revolution 1848; Berlinerinnen und Berliner auf den Barrikaden, Berlin 1991, S. 12. (Im Folgenden: Löhken, Revolution.)

7 Vgl. Oschilewski, Märztage, S.6.

8 Löhken, Revolution, S.11.

9 Ebd., S.12.

10 Vgl. Siemann, W.: Vom Staatenbund zum Nationalstaat; Deutschland 1806 - 1871, München 1995, S. 150. (Im Folgenden: Siemann, Staatenbund.)

11 Eine sehr anschauliche Schilderung dieser Ereignisse findet man bei Löhken, Revolution, S. 14 f. Die ,,Schneiderrevolution" von 1830 und die ,,Feuerwerksrevolution" von 1835 sind ebenso Beispiele für Aktionen durch die sich allmählich gegen die damalige Situation aufbegehrende Bevölkerung.

12 Vgl. Mann, Deutsche Geschichte, S. 179.

13 Vgl . Mieck, I.: Preußen von 1807 bis 1850; Reformen, Restauration und Revolution, in: Handbuch der preussischen Geschichte; Das 19. Jahrhundert und große Themen der Geschichte Preußens, hrsg. von Otto Büsch, 2. Bd., Berlin New York 1992, S. 213. (Im Folgenden: Mieck, Preußen.). Auch Siemann (Siemann, Staatenbund, S. 152 - 156) stellt die Auswirkungen der Krise des alten Mittelstandes und des Handwerks ausführlich dar.

14 Vgl. Oschilewski, Märztage, S. 4.

15 Ebd., S. 6.

16 Mieck, Preußen, S. 226.

17 Ebd., S. 213

18 Mann, Deutsche Geschichte, S. 179.

19 Herrmann, A.: Berliner Demokraten; Ein Buch der Erinnerung an das Jahr 1848, Berlin 1948, S. 113. (Im Folgenden: Herrmann, Demokraten.)

20 Wunderbar plastische Szenen über die Cafèhausgesellschaften und Lesekabinette stellen zeitgenössische Chroniken wie etwa die von Streckfuß (Streckfu ß , A.: Berlin im 19. Jahrhundert, Berlin 1867, Bd. 3.[Im Folgenden: Streckfuß, Berlin.] ) oder von Ense (Varnhagen von Ense, K.A.: Journal einer Revolution, Nördlingen 1986.[Im Folgenden: Varnhagen, Journal.] ) dar.

21 Vgl. Varnhagen, Journal, S. 49.

22 Siemann, W.: Die deutsche Revolution von 1848/49, Frankfurt/Main 1985, S. 67. (Im Folgenden: Siemann, 1848.)

23 Ebd.

24 Vgl. Varnhagen, Journal, S. 49.

25 Entnommen aus: Adresse an den König, beschlossen in der Versammlung unter den Zelten am 7. März 1848. Aus: Löhken, Revolution, S. 27.

26 Vgl. .Löhken, Revolution, S. 26.

27 Varnhagen, Journal, S. 54.

28 Vgl. Oschilewski, Märztage, S. 26.

29 Diese Anmerkung soll die Herausgeber vor den Zensurbestimmungen schützen, denn durch sie erhält das Schreiben privaten Charakter, denn so dürfte es nur mit Zustimmung der Verfasser vervielfältigt werden. Bei Entdeckung der Autoren könnten diese eine Kopiererlaubnis verleugnen und sich auf eine una utorisierte Vervielfältigung berufen. Vgl. hierzu: Löhken, Revolution, S. 28.

30 Vgl. Streckfuß, Berlin, S. 371 f.

31 Herrmann, Demokraten, S. 119.

32 Ebd., S. 119 f.

33 Vgl. Löhken, Revolution, S. 33.

34 Ebd.

35 Streckfuß, Berlin, S. 376 f.

36 Ebd.

37 Varnhagen, Journal, S. 83.

38 Vgl. Löhken, Revolution, S.34 f.

39 Vgl. Varnhagen, Journal, S. 83.

40 Ebd., S. 82.

41 Vgl. Oschilewski, Märztage, S. 48.

42 Vgl. Varnhagen, Journal, S. 85.

43 Vgl. Löhken, Revolution, S. 33.

44 Streckfuß, Berlin, S. 386 f.

45 Oschilewski, Märztage, S. 49.

46 Löhken, Revolution, S. 37.

47 Oschilewski, Märztage, S. 49.

48 Ebd.

49 Vgl. Löhken, Revolution, S. 37.

50 Oschilewski, Märztage, S. 49.

51 Vgl. Varnhagen, Journal, S. 86.

52 Löhken, Revolution, S. 37.

53 Ebd.

54 Wolff, Adolf: Berliner Revolutionschronik, Bd. 1, Berlin 1851, S. 124 f. (Im Folgenden: Wolff, Revolutionschronik)

55 Vgl .Oschilewski, Märztage, S. 50.

56 Löhken, Revolution, S. 38.

57 Vgl. Siemann, 1848,S. 68.

58 Vgl. Varnhagen, Journal, S. 99.

59 Die Frage nach der Befehlsgewalt und der möglicherweise durch Mißverständnisse entstandenen Situation ist spannend aufgeschrieben bei Varnhagen, Journal, S.96 f.

60 Varnhagen, Journal, S. 94.

61 Herrmann, Demokraten, S. 48.

62 Vgl. Löhken, Revolution, S. 40.

63 Vgl. Wolff, Revolutionschronik, S. 159.

64 Vgl. Mieck, Preußen, S. 235.

65 Vgl. Streckfuß, Berlin, S. 30 f.

66 Vgl. Löhken, Revolution, S. 64.

67 Proclamation des Königs, geschrieben in der Nacht vom 18. Bis 19. März 1848. In: Löhken, Revolution, S. 66.

68 Eine Rotte Bösewichter, meist aus Fremden bestehend,[...], sind so die gräßlichen Urheber von Blutvergießen geworden." (Ebd.) Diese Worte sind allerdings nicht nur aus taktischen Erwägungen gewählt, denn wie Chronisten wie Varnhagen berichten, war dies für den König die einzig schlüssige Erklärung für die Vorfälle, da er sich nicht vorstellen konnte, daß diese Ausschreitungen von seinen ,,lieben Berlinern" (Ebd.) ausgehen konnten. (Vgl. Dazu auch: Löhken, Revolution, S. 66.)

69 Es ist von keiner Barrikade bekannt, daß sie aufgrund dieser Proklamation geräumt wurde.

70 Vgl. Löhken, Revolution, S. 67.

71 Siemann, 1848, S. 68.

72 Croce, B.: Geschichte Europas im neunzehnten Jahrhundert, Frankfurt/Main 1993, S. 149.

73 Bekanntmachung vom 19. März 1848, enthaltend provisorische Bestimmungenüber die Bürgerbewaffnung. In: Löhken, Revolution, S. 71.

74 Vgl. Löhken, Revolution, S. 71.

75 Man erinnere sich hier an die Worte Juvenals (Satiren, 10,81) - Nachdem Brot und Spiele versprochen wurde, ist die plebs urbana nicht mehr an politischer Einflußnahme interessiert. - Spannend wäre hier eine Untersuchung über die Befriedigung der Massen mittels Euergetismen durch den Senat bzw. durch Friedrich Wilhelm IV.

76 An die Deutsche Nation ! Straßenplakat vom 21.3.1848. In: Löhken, Revolution, S. 77.

77 Löhken, Revolution, S. 77.

78 Ebd.

79 Vgl. Streckfuß, Berlin, S. 115 f.

80 Ebd.

81 Vgl. Siemann, 1848, S. 70.

82 Ebd.

83 Ebd.

84 Ebd, S. 71.

85 Vgl. Löhken, Revolution, S. 81.

86 Vgl. Siemann, 1848, S.70.

87 Vgl. Siemann, 1848, S. 70.

88 Vgl. Siemann, 1848, S. 70.

89 Ebd.

90 Ebd.

91 Vgl. Varnhagen, Journal, S. 122.

92 Siemann, 1848, S. 71.

93 Ebd.

94 Ebd.

95 Croce,Geschichte Europas, S. 148.

96 Streckfuß, Berlin, S.67.

97 Mann, Deutsche Geschichte, S. 179.

98 Ebd., S. 184.

99 Ebd., S. 185.

100 Dieser Text entsteht in Anlehnung an das weit verbreitete Anti-Frankreich-Lied ,,Sie sollen ihn nicht haben, unsern deutschen Rhein!" wird wird bald ebenso populär.

101 Vgl. Löhken, Revolution, S. 88.

102 Friedell, Kulturgeschichte, S. 1118.

103 Die in der Arbeit verwendeten Kurztitel sind im Literaturverzeichnis mit eckigen Klammern versehen

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Die Ereignisse im März 1848 in Berlin
Hochschule
Universität Leipzig
Note
1,0
Autor
Jahr
1999
Seiten
25
Katalognummer
V99912
ISBN (eBook)
9783638983457
Dateigröße
512 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ereignisse, März, Berlin
Arbeit zitieren
Thomas Klemm (Autor:in), 1999, Die Ereignisse im März 1848 in Berlin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99912

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