Die Arbeit beschäftigt sich mit Johann Heinrich Volkening und seinem Verhältnis zu Friedrich Wilhelm IV. Dabei steht die Verbindung von Thron und Altar in der Erweckung in Minden-Ravensberg im Zentrum der Arbeit. Ebenso wird dabei spezifisch auf Volkeings Predigttätigkeit eingegangen. Johann Heinrich Volkening (1796–1877) zählt zu den wichtigsten theologischen Vertretern der Erweckung im Minden-Ravensberger Land. Seit den 1980er Jahren erfährt die "Erweckungsbewegung" wieder größere Beachtung seitens der Forschung, womit in Bezug auf Minden-Ravensberg auch das Leben und Wirken Volkenings erneut vermehrt in den Fokus des Interesses geraten ist.
Auffallend ist jedoch, dass in vielen Arbeiten ein gewichtiger Aspekt der minden-ravensbergischen Erweckung nur marginale Berücksichtigung erfährt: Nämlich die starke Verknüpfung von Thron und Altar, die enge Verbindung von preußischem Königshaus und den ostwestfälischen Erweckungspredigern, wie sie sich beispielsweise in Johann Heinrich Volkenings innigem Verhältnis zu König Friedrich Wilhelm IV. widerspiegelte.
Aus diesem Grund soll mit der vorliegenden Arbeit am Beispiel Volkenings ein Beitrag zur Aufhellung des Verhältnisses von Thron und Altar während der Erweckung in Minden-Ravensberg geleistet werden, der damit Gründe und Wirkfaktoren ausfindig machen will, die zum großen Erfolg dieser kirchenhistorisch bedeutsamen Bewegung, insbesondere in den unteren bis mittleren Schichten, im Minden-Ravensberg des 19. Jahrhunderts geführt haben.
Obwohl allem Anschein nach wohl keine direkte briefliche Korrespondenz zwischen Friedrich Wilhelm IV. und Volkening mehr überliefert zu sein scheint, so zeugt doch beispielsweise die Anwesenheit des preußischen Königs bei der Grundsteinlegung des neuen Gymnasialgebäudes in Gütersloh am 26. März 1852 auf Einladung Volkenings von der engen Verbindung zwischen diesem und dem Königshaus.
Wie eng seine Verbindung nach Berlin gewesen sein muss, zeigt auch sein freundschaftlicher Kontakt zum Berliner Oberhofprediger Karl Wilhelm Moritz Snethlage (1792–1871), mit dem er sein freundschaftliches Verhältnis zu König Friedrich Wilhelm IV. teilte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzer biographischer Abriss zu Leben und Werk Johann Heinrich Volkenings
- Herkunft und Jugend
- Theologischer und beruflicher Werdegang
- Letzte Jahre und Lebensabend
- Theologisches Werk und Vermächtnis
- Friedrich Wilhelm IV. als Mäzen der Erweckung
- Exkurs: Zum theologischen Verständnis der Erweckung
- Johann Heinrich Volkenings Bezug zu Preußen
- Volkenings Verhältnis zu König Friedrich Wilhelm IV.
- Volkening und der preußische Staat
- Volkenings Verbindungen nach Berlin
- Zum Erweckungsprediger Gustav Friedrich Ludwig Knak (1806–1878)
- Zum Oberhofprediger Karl Wilhelm Moritz Snethlage (1792–1871)
- Resümee: Thron und Altar - Einheit in der Erweckung?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das enge Verhältnis zwischen Johann Heinrich Volkening, einer bedeutenden Persönlichkeit der Erweckungsbewegung in Minden-Ravensberg, und König Friedrich Wilhelm IV. sowie dem preußischen Staat. Ziel ist es, die Verbindung von Thron und Altar in der Erweckungsbewegung aufzuzeigen und Gründe für den Erfolg der Erweckung in den unteren bis mittleren Schichten des 19. Jahrhunderts im Minden-Ravensberg zu erforschen.
- Die Rolle Johann Heinrich Volkenings in der Erweckungsbewegung in Minden-Ravensberg
- Das Verhältnis von Volkening zu König Friedrich Wilhelm IV. und dem preußischen Staat
- Die Verbindung von Thron und Altar in der Erweckungsbewegung
- Die Bedeutung der Erweckung für die unteren und mittleren Schichten im Minden-Ravensberg des 19. Jahrhunderts
- Die theologischen Aspekte der Erweckungsbewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 bietet einen biographischen Abriss über Johann Heinrich Volkening, seiner Herkunft, Jugend, theologischen und beruflichen Werdegang sowie seines Lebensabend und theologischen Werkes.
Kapitel 3 beleuchtet aus historiographischer Perspektive die Persönlichkeit Friedrich Wilhelms IV., um zu verstehen, warum er der Erweckungsbewegung so positiv gegenüberstand und diese in seiner Regierungszeit förderte.
Kapitel 4 skizziert das theologische Profil der Erweckungsbewegung, um sie als kirchenhistorisches Phänomen zu verstehen.
Kapitel 5 untersucht das Verhältnis von Johann Heinrich Volkening zu König Friedrich Wilhelm IV. und dem preußischen Staatsapparat insgesamt sowie seine Verbindungen nach Berlin, darunter zum Erweckungsprediger Gustav Knak und zum Oberhofprediger Karl Wilhelm Moritz Snethlage.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Erweckungsbewegung in Minden-Ravensberg, insbesondere mit der Rolle von Johann Heinrich Volkening und dessen Verbindung zu König Friedrich Wilhelm IV. und dem preußischen Staat. Die zentralen Themen sind die Verbindung von Thron und Altar, die Bedeutung der Erweckung für die unteren und mittleren Schichten, die theologischen Aspekte der Erweckungsbewegung und die Geschichte der Erweckungsbewegung in Ostwestfalen.
- Quote paper
- Jan Mark Budde (Author), 2020, Die Verbindung von Thron und Altar in der Erweckung am Beispiel Minden-Ravensbergs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/999837