Recherche & Kaufen
Recherche & Kaufen
Recherche & Kaufen
  • Willkommen bei GRINspiration, dem Online-Magazin für Studierende! Bei uns findest du alles, was du in der Uni nicht lernst: Tipps und Tricks zum Schreiben und Formatieren einer Hausarbeit, Lernhilfen und Kurzzusammenfassungen zu Themen, die dir im Studium immer wieder begegnen werden.
    Du befindest Dich hier: Magazin ChatGPT im Studium: Anwendungsmöglichkeiten und Risiken
    Alle Artikel
    15. März 2023 • Lesedauer: 5 min

    ChatGPT im Studium: Anwendungsmöglichkeiten und Risiken

    ChatGPT ist ein mächtiges Tool mit vielen Anwendungsmöglichkeiten. Doch wofür ist es sinnvoll und wo sollte man doch lieber selbst Hand anlegen?

    Das Wichtigste vorweg:

    • ChatGPT eignet sich, um dir Inspiration und Ideen für Arbeiten zu geben.
    • Doch Vorsicht: Es gibt keine Garantie für die Richtigkeit der Informationen, die ChatGPT ausgibt. 

    Was ist ChatGPT?

    ChatGPT ist ein auf KI basierender Chatbot der Firma OpenAI. Er verwendet Machine Learning und Natural Language Processing, um Eingaben zu verstehen und darauf möglichst menschenähnlich zu antworten. Im November 2022 wurde als erster Chatbot mit einem solchen Grad an “Intelligenz” der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Chatten mit dem Bot ist über ein Web-basiertes Interface möglich (hier kannst du es auch mal selbst ausprobieren: https://chat.openai.com/chat).

    OpenAI ist ein Unternehmen mit Sitz in den USA, das sich auf die Erforschung künstlicher Intelligenz spezialisiert hat. Zu den bekanntesten Projekten gehören das autoregressive Sprachmodell GPT-3 und der Bildgenerator DALL-E. Die Abkürzung GPT steht für Generative Pre-trained Transformer (auf Deutsch: vortrainierter oder eintrainierter generativer Transformator).

    ChatGPT wurde auf Basis eines riesigen Textkorpus trainiert, von Büchern, Artikeln und wissenschaftlichen Abhandlungen bis hin zu Beiträgen in sozialen Medien, Chat-Protokollen und sogar E-Mails. Als Nachfolger des bereits erwähnten GPT-3 wurde ChatGPT mithilfe des sogenannten Reinforcement Learning from Human Feedback (RLHF) weiterentwickelt. Dadurch ist der Chatbot in der Lage, auf Grundlage des von Menschen verfassten, gelernten Materials probabilistische Vermutungen darüber anzustellen, welche Wörter und Satzglieder zusammengehören und so in einem natürlich klingenden Ton und in vollständigen Sätzen zu antworten.

    ChatGPT kann in einer Vielzahl von Sprachen kommunizieren, darunter Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Chinesisch und mehr. Da der Chatbot Zugriff auf eine enorme Wissensbasis hat, kann er auch eine breite Palette von Anfragen beantworten. Er kann zum Beispiel Witze schreiben (von denen manche sogar lustig sind), Code erstellen, Essays verfassen, medizinische Diagnosen geben und vieles mehr.

    Warum ist ChatGPT so problematisch?

    Bei all den Möglichkeiten, die ChatGPT bietet, gibt es auch Risiken, insbesondere im Hinblick darauf, welche Fragen und Forderungen Nutzer:innen an den Bot stellen. Denn ChatGPT macht generell immer das, was der:die Nutzer:in möchte, ob unbewusst oder bewusst. Wenn ihm also komische Fragen gestellt werden, beispielweise über die eigene Identität oder ob Maschinen die Menschen unterwerfen wollen, wird der Bot auch komische Antworten geben.

    Es ist wichtig zu bedenken, dass ChatGPT nur so gut ist wie das Trainingskorpus, auf das er zugreift. Da der Bot auch kontinuierlich von den Konversationen mit Nutzern lernt, kann dies zu Problemen führen. Wenn das Trainingskorpus unvollständig oder voreingenommen ist, kann dies zu Fehlern und Vorurteilen in den Antworten führen.

    Neben den Chats mit Nutzern, enthält der Textkorpus, auf dem der Bot trainiert wurde, auch eine beträchtliche Menge an unwahrem, voreingenommenem und anderweitig schädlichem Material. Da der Chatbot trotz seiner „Intelligenz“ kein echtes kontextuelles Verständnis von Sprache und sozialen Kontexten hat, kann es zu unangemessenen Antworten kommen. Auch die Verbreitung von Fake News und Unwahrheiten kann begünstigt werden.

    ChatGPT wurde mittlerweile auch von Stack Overflow, der bekannten Internetplattform für Softwareentwickler, gebannt, da der Bot immer wieder Computer-Code produziert, der zwar richtig aussieht, aber nicht wirklich funktioniert.

    Trotz allem arbeitet OpenAI weiterhin daran, ChatGPT so zu programmieren und zu verbessern, dass er unangemessene Anfragen ablehnt, die zum Beispiel rassistischen, sexistischen oder beleidigende Aussagen enthalten. Leider ist diese Funktion nicht perfekt und es gibt gelegentlich sogenannte false positives, bei denen auch harmlose Anfragen fälschlicherweise abgelehnt werden.

    Wann ist es sinnvoll, ChatGPT zu nutzen?

    ChatGPT ist jedoch nicht nur negativ zu sehen. Der Chatbot eignet sich generell gut als Inspirationsquelle. Egal ob es um ein Essay geht, dass man für die Uni oder die Schule schreiben soll, oder um eine Forschungsfrage für die Hausarbeit. Gibt man dem Thema das Thema oder die allgemeine Richtung, in der es gehen soll, vor, erhält man schnell Vorschläge und kann sich daran orientieren. Du solltest jedoch immer aufpassen, welche Informationen du einfach so übernimmst, denn ChatGPT ist bekannt dafür, plausibel aussehende Antworten zu geben, die sich am Ende als kompletter Humbug erweisen.

    Außerdem ist der Chatbot besonders geeignet für den Kundenservice, die Übersetzung von Texten und teilweise in der Bildung, rechtlichen sowie medizinischen Beratung und Einkaufsberatung. Ein weiteres Verwendungsgebiet ist die Unterhaltung, da der Bot auch sehr kreative Anfragen bearbeiten kann. Ein bekanntes Beispiel dafür ist eine Anleitung, ein Erdnussbutter-Sandwich aus einem Videorekorder zu holen, im Stil der King James Bibel (https://twitter.com/tqbf/status/1598513757805858820).

    ChatGPT nutzen oder selbst recherchieren und schreiben?

    Es mag verlockend erscheinen, Texte von ChatGPT schreiben zu lassen und nur einige Details abzuändern. Aufgrund der zahlreichen Probleme mit dem Chatbot ist jedoch davon abzuraten, besonders wissenschaftliche Arbeiten von dem Chatbot schreiben zu lassen. Es werden keine Quellen angegeben, und obwohl einige Informationen vielleicht plausibel klingen mögen, können sie trotzdem falsch sein. Besser ist es, sich an echten wissenschaftlichen Texten mit empirisch belegten Quellen ein Bespiel zu nehmen oder Inspiration zu suchen. Solche Texte findest du zum Bespiel direkt hier bei GRIN. Allgemein lohnt es sich immer, seine Arbeiten selber zu schreiben, denn nur dann nimmt man auch etwas aus seinem Studium mit und übt das wissenschaftliche Arbeiten.

    Quellen:

    Dir gefällt unser Magazin? Dann melde dich jetzt für unseren Newsletter an!