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Zwei Studierende, die sich gemeinsam einen Text in einem Buch ansehen
9. März 2022 • Lesedauer: 5 min

Korrekturlesen von Hausarbeiten: Wer, wann und wie?

Die Hausarbeitsabgabe rückt näher? Dann wird es Zeit, den Text Korrektur lesen zu lassen! Wie du dabei am besten vorgehst, verraten wir dir hier.

Das Wichtigste vorweg:

  • Feedback zeigt Interesse an deiner Arbeit. Viele Anmerkungen sind also eine positive Sache.
  • Plane genug Zeit für Korrekturschleifen ein.
  • Überlege dir gut, wem du deine Arbeit zum Gegenlesen anverstraust. Willst du inhaltliches oder sprachliches Feedback?

Eine Hausarbeit zu schreiben, kann je nach Umfang eine langwierige Sache sein. Zunächst muss das Thema eingegrenzt werden, dann folgt die Literaturrecherche und schließlich der Texteinstieg und die Schreibarbeit selbst. Hausarbeiten bieten dir die Chance, tief in ein Thema einzutauchen und Expert:in zu werden. Meist werden Haus- und Abschlussarbeiten immer umfangreicher und detaillierter, je weiter du im Studium fortschreitest. Die intensive Einarbeitung kann Spaß machen, hat aber auch ihre Tücken. Mit der Zeit kann es passieren, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst. Vor der Abgabe solltest du also am besten eine objektive Zweitmeinung von einer Person einholen, die mit frischem Blick auf deine Arbeit sehen kann. Damit die Korrektur auch sinnvoll ist und nicht zur Stressprobe wird, solltest du bei der Wahl der Korrektor:innen, des Zeitpunkts und der Umsetzung strategisch klug vorgehen.

 

Die passende(n) Person(en) finden

 

Zunächst gilt es, eine Person zu finden, die deine Arbeit korrigieren kann und will. Welche Kompetenzen nötig sind, kommt auch auf dich an. Möchtest du eine Person, die das gleiche Fach studiert und dir inhaltliche Ratschläge geben kann? Dann bietet es sich an, sich mit Mitstudierenden zusammenzutun und die Arbeiten gegenseitig zu korrigieren. Wenn du nur eine Person brauchst, die dich bei Formulierungen oder der Rechtschreibung unterstützt, kannst du die Arbeit auch einer fachunkundigen Person geben. Viele Dozierende achten auf Rechtschreibung und Ausdruck, deshalb empfiehlt es sich, eine Person um Hilfe zu fragen, die sprachlich fit ist. Hier eignen sich beispielsweise Freund:innen, Mitbewohner:innen oder Familienmitglieder. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du gegen Bezahlung auch professionelle Lektor:innen beauftragen. Angebote hierfür findest du im Internet oder am schwarzen Brett in der Uni. Bei längeren Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten ist es sogar sinnvoll, den Text von mehreren Leuten Korrektur lesen zu lassen. Je mehr Augen hinsehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle Fehler und Stolperstellen gefunden werden. Doch Achtung! Zu viele Köche verderben den Brei. Such dir also nicht zu viele Korrektor:innen, die deinen Text inhaltlich zerpflücken und dich damit verunsichern. Falls du mehrere Personen einspannst, sollten nur ein bis zwei davon inhaltlichen Input geben, der Rest kann sich beispielsweise um Rechtschreibung, Formulierung und Logik kümmern.

Den passenden Zeitpunkt wählen

 

Der ideale Zeitpunkt für eine Korrektur hängt von deinem generellen Zeitplan ab. Wenn du deine Arbeit in kurzer Zeit schreiben musst, ist die Korrektur meist erst kurz vor der Abgabefrist möglich. Achte dennoch darauf, denKorrektor:innen genug Zeit zu geben, und plane die Korrekturphase von Anfang an mit ein. Wenn du die Arbeit am Abend vor der Abgabe weiterschickst, wird das in den allermeisten Fällen für Unmut sorgen. Die andere Person ist gestresst und übersieht vermutlich mehr Fehler, da sie unter Zeitdruck steht. Dir wiederum fehlt dann die Zeit, die Korrekturen in Ruhe anzusehen und einzuarbeiten, geschweige denn, um noch etwas umzustellen oder zu -schreiben. Ein Zeitpuffer tut euch also beiden gut. Allerdings sollte der Zeitraum auch nicht zu lange sein, damit du nicht den Faden verlierst und dich erst wieder in das Thema einfinden musst. Wenn eine Person erst in zwei Wochen Zeit für deine Arbeit findet, solltest du dich also vielleicht nach anderen Korrektor:innen umsehen. Um dieses Problem zu vermeiden, kannst du vorab Bescheid geben, wann du die Arbeit schicken wirst, damit die Korrektor:innen in der Zeit nicht schon verplant sind. Falls die Arbeit sehr lang ist und aus in sich geschlossenen Teilen besteht oder du dir während des Schreibprozesses nicht sicher bist, ob du noch auf einem guten Weg bist, kannst du die Arbeit natürlich auch schon vor dem Schreibende Korrektur lesen lassen. Hier sollte nur vorab geklärt werden, ob die gleiche Person am Ende nochmal alles durchliest, oder ob du dafür eine andere Person fragst.

Das passende Vorgehen

 

Ein Szenario, das ich selbst erlebt habe: Du hast deine Hausarbeit verschickt und wartest gespannt auf die Korrektur. Der Text mit den Korrekturen kommt auch pünktlich zurück – in gedruckter Form. Nun musst du mühsam alle Anmerkungen und Kommafehler in die Word-Datei übertragen. Das kostet Zeit und macht nicht unbedingt Spaß. Bitte deshalb deine Korrektor:innen darum, die Änderungen direkt in die Word-Datei einzupflegen und „Änderungen nachverfolgen“ einzustellen, damit du sehen kannst, was verbessert oder umformuliert worden ist. Die Änderungen kannst du dann einzeln oder im Gesamten bequem annehmen oder ablehnen. Falls deine Korrektor:innen Fragen, Anmerkungen oder Vorschläge zu bestimmten Sätzen, Abschnitten oder Kapiteln haben, können sie den betreffenden Text auch markieren und einen Kommentar hinzufügen. Genau wie die Funktion „Änderungen nachverfolgen“ findest du den Button „Neuer Kommentar“ unter der Rubrik „Überprüfen“. Die Kommentare kannst du dann, nachdem du sie dir durchgelesen und den Text entsprechend angepasst hast, wieder löschen oder einen eigenen Kommentar dazuschreiben, falls du die Arbeit nochmal an die Korrektor:innen zurückschickst. Bei Unstimmigkeiten oder Gegenfragen kann das unter Umständen hilfreich sein. Hier macht Word sofort kenntlich, wer welchen Kommentar geschrieben hat, und sorgt damit für Übersichtlichkeit. Wenn du deine Arbeit gleichzeitig an mehrere Personen schickst, solltest du die Arbeit lieber in einem Online-Sharepoint hinterlegen, damit jeder die Verbesserungen des anderen sehen kann und nur ein Dokument „im Umlauf“ ist, in dem alle Anmerkungen und Änderungen zusammengefasst sind.

 

Wenn du deine Arbeit Korrektur lesen lässt, bekommst du im besten Fall konstruktive Kritik, neue Sichtweisen oder zumindest einen Text mit weniger Kommafehlern. Lass dich nicht entmutigen, wenn viele Anmerkungen gemacht wurden, sondern sieh es als Vorteil: Hier hat sich eine Person wirklich Mühe gegeben, um deine Arbeit zu verbessern. Mach dir auch bewusst, dass du nicht alle Vorschläge übernehmen musst. Schließlich ist auch deine Korrektor:in nen nicht unfehlbar und es geht immer um einen Austausch und nicht um ein Heruntermachen. Mit der Zeit wirst du merken, wie, wann und mit welcher Person das Korrekturlesen am besten klappt. Und dann kann die Hausarbeitsabgabe kommen.

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