Der Versuch, die Herrschaft des deutschen Königs und Kaisers in Italien wiederherzustellen und zu intensivieren, macht einen wesentlichen Teil der Geschichte Friedrich Barbarossas aus. Die italienischen Städte, vornehmlich die im Norden und insbesondere Mailand, hatten eine Eigendynamik entwickelt und sich kontinuierlich dem Zugriff des Kaisers und seiner Beauftragten entzogen und waren teilweise nicht mehr gewillt, die Abgaben in ihrer geforderten Höhe zu entrichten. Zu dem bekriegten sie sich untereinander und Mailand kam zu einer für das Reich bedrohlichen Vormachtstellung in Norditalien.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Recht, Gericht, Verfahren und Ehre
- Einseitige Rechtssetzung: die Gesetze von Roncaglia 1158
- Deutung des Begriffs :“Honor Imperii”
- Die „Dreiteilung“ des Ehrbegriffs in der Person Friedrich Barbarossas
- Der Ehrbegriff und der Anspruch des Papstes
- Der Ehrbegriff der lombardischen Kommunen
- Der Konflikt mit den lombardischen Städten
- Beispiel: Tortona
- Beispiel: Mailand
- Rück-und Ausblick sowie differente Sichtweisen in Bezug auf den Ehrbegriff
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Konflikt zwischen Friedrich Barbarossa und den lombardischen Städten zwischen 1153 und 1162, indem sie den Begriff der Ehre ("Honor Imperii") und dessen Bedeutung für beide Seiten analysiert. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Rechtsauffassungen und die daraus resultierenden Konflikte.
- Der "Honor Imperii" als zentraler Begriff im Konflikt
- Unterschiedliche Rechtsauffassungen von Kaiser und lombardischen Städten
- Die Rolle der Geschichtsschreibung im Verständnis des Konflikts
- Beispiele des Konflikts anhand konkreter Städte (Tortona, Mailand)
- Analyse der unterschiedlichen Ehrbegriffe
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkung: Diese Einleitung beschreibt den Kontext des Konflikts zwischen Friedrich Barbarossa und den lombardischen Städten. Sie hebt die Eigenständigkeit der italienischen Städte hervor, ihren Widerstand gegen kaiserliche Ansprüche und die Bedeutung der italienischen Geschichtsschreibung für das Verständnis des Konflikts, da deutsche Quellen zu dieser Zeit abreißen. Die Arbeit betont die unterschiedlichen Perspektiven der deutschen und italienischen Quellen und deren Bedeutung für eine umfassende Analyse.
Recht, Gericht, Verfahren und Ehre: Dieses Kapitel untersucht die unterschiedlichen Rechtsauffassungen von Kaiser Friedrich Barbarossa und den lombardischen Städten. Während Barbarossa auf traditionelle Reichsrechte und den "Honor Imperii" verwies, sahen die Städte ihre Rechtsgewohnheiten und die durch Schwurgemeinschaften gesicherte Ordnung verletzt. Der Konflikt wird als Auseinandersetzung um Gerechtigkeit und Legitimität dargestellt, wobei die unterschiedlichen Perspektiven auf das Recht und die Ehre im Mittelpunkt stehen. Das Kapitel betont die Bedeutung des kollektiven Gedächtnisses und der mündlichen Überlieferung für das Verständnis der Rechtsauffassung der Städte.
Einseitige Rechtssetzung: die Gesetze von Roncaglia 1158: Dieses Kapitel analysiert die Gesetze von Roncaglia als einen Versuch Barbarossas, seine Ansprüche auf das Reich und den "Honor Imperii" juristisch zu festigen. Es beschreibt, wie Barbarossa mit Rückgriff auf das römische Recht seine Rechte definierte und die bestehende Rechtsgewohnheit der Städte außer Kraft setzte. Die einseitige Rechtssetzung durch den Kaiser wird als ein wichtiger Faktor für die Eskalation des Konflikts dargestellt. Das Kapitel hebt die Kontroverse um die Interpretation des römischen Rechts und die Position des Herrschers über dem Gesetz hervor.
Deutung des Begriffs "Honor Imperii": Dieses Kapitel beginnt mit einer Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis Friedrich Barbarossas und dessen Verhältnis zum Papsttum. Es stellt die unterschiedlichen Interpretationen des "Honor Imperii" in den Mittelpunkt und legt dar, wie dieser Begriff sowohl für Barbarossa als auch für seine Gegner eine zentrale Rolle im Konflikt spielte. Das Kapitel untersucht die Einwirkung des Papsttums auf die Kaiserwürde und die damit verbundene Machtfrage zwischen Kaiser und Papst.
Schlüsselwörter
Friedrich Barbarossa, lombardische Städte, Honor Imperii, Reichsrecht, Rechtsgewohnheit, Roncaglia, Investiturstreit, Stadtkommunen, mittelalterliches Recht, italienische Geschichtsschreibung.
Häufig gestellte Fragen zu: Konflikt zwischen Friedrich Barbarossa und den lombardischen Städten (1153-1162)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Konflikt zwischen Kaiser Friedrich Barbarossa und den lombardischen Städten zwischen 1153 und 1162. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des Begriffs "Honor Imperii" und dessen Bedeutung für beide Konfliktparteien, sowie auf den unterschiedlichen Rechtsauffassungen und den daraus resultierenden Konflikten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den "Honor Imperii" als zentralen Konfliktpunkt, die unterschiedlichen Rechtsauffassungen von Kaiser und Städten, die Rolle der Geschichtsschreibung, konkrete Beispiele des Konflikts in Städten wie Tortona und Mailand und eine Analyse der verschiedenen Ehrbegriffe.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Vorbemerkung, Kapitel zu Recht, Gericht, Verfahren und Ehre, die einseitige Rechtssetzung durch die Gesetze von Roncaglia 1158, die Deutung des Begriffs "Honor Imperii", die "Dreiteilung" des Ehrbegriffs bei Friedrich Barbarossa, den Ehrbegriff des Papstes und der lombardischen Kommunen, den Konflikt mit den lombardischen Städten (mit Beispielen Tortona und Mailand) und abschließend einen Rück- und Ausblick mit verschiedenen Sichtweisen zum Ehrbegriff.
Wie wird der "Honor Imperii" definiert und interpretiert?
Der "Honor Imperii" wird als zentraler Begriff im Konflikt zwischen Barbarossa und den lombardischen Städten dargestellt. Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Interpretationen dieses Begriffs durch Kaiser und Städte und beleuchtet dessen Bedeutung für die Eskalation des Konflikts. Die Einwirkung des Papsttums auf die Kaiserwürde und die damit verbundene Machtfrage zwischen Kaiser und Papst wird ebenfalls betrachtet.
Welche Rolle spielt das Recht in diesem Konflikt?
Der Konflikt wird als Auseinandersetzung um Gerechtigkeit und Legitimität dargestellt, wobei die unterschiedlichen Perspektiven auf Recht und Ehre im Mittelpunkt stehen. Barbarossa berief sich auf traditionelle Reichsrechte und den "Honor Imperii", während die Städte ihre Rechtsgewohnheiten und durch Schwurgemeinschaften gesicherte Ordnung betonten. Die Gesetze von Roncaglia werden als Versuch Barbarossas analysiert, seine Ansprüche juristisch zu festigen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit berücksichtigt sowohl deutsche als auch italienische Quellen und hebt die unterschiedlichen Perspektiven und deren Bedeutung für eine umfassende Analyse hervor. Die Eigenständigkeit der italienischen Städte, ihr Widerstand gegen kaiserliche Ansprüche und die Bedeutung der italienischen Geschichtsschreibung für das Verständnis des Konflikts werden besonders hervorgehoben, da deutsche Quellen zu dieser Zeit lückenhaft sind.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Friedrich Barbarossa, lombardische Städte, Honor Imperii, Reichsrecht, Rechtsgewohnheit, Roncaglia, Investiturstreit, Stadtkommunen, mittelalterliches Recht und italienische Geschichtsschreibung.
Welche Städte werden als Beispiele genannt?
Die Arbeit analysiert den Konflikt anhand konkreter Beispiele, insbesondere die Städte Tortona und Mailand.
- Citar trabajo
- Ullrich Michael Rasche (Autor), 2015, Friedrich Barbarossa und seine Gegner im Konflikt um die lombardischen Städte, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1000190