Im Folgenden wird die Frage behandelt, wie sich das Verhältnis von Mensch und Tier in der Bibel präsentiert. Um dies zu erörtern, werden relevante Bibelstellen aus dem Alten und aus dem Neuen Testament untersucht, die Aufschluss über die damalige Mensch‐Tier‐Beziehung und den Status der Tiere geben. Im Anschluss an diese Fragestellung wird als kurzes Fazit betrachtet, ob biblische Aussagen auch heutzutage in unser Denken gegenüber den Tieren Einfluss nehmen müssten. Sollten wir anhand der Analyse alter und neuer Bibelstellen unser heutiges Handeln gegenüber den Tieren an der Bibel ausrichten bzw. uns daran orientieren?
Die Einschränkung, welche sich aus der begrenzten Seitenanzahl der Hausarbeit ergibt ist, dass lediglich einige bedeutsame Bibelstellen untersucht werden, da eine umfassendere Untersuchung den vorgegebenen Rahmen der Hausarbeit überschreiten und zu oberflächlicher Bearbeitung zwingen würde. Dem sei hinzufügt, dass man nicht von DER biblischen Wertung der Tiere sprechen kann, da diese viel umfangreicher ist. Es soll auch nicht nach Ursachen für diese Entwicklung gesucht werden, da sie nicht umzukehren ist. Weder noch will die vorliegende Untersuchung einen allumfassenden Blick über das biblische Mensch‐Tier‐Verhältnis geben. Es können nicht alle Textstellen behandelt werden und ebenso kann nicht auf jede Tierart eingegangen werden. Ziel dieser Arbeit ist vielmehr, anhand ausgewählter Bibelstellen zu ermitteln, welche Mensch‐Tier‐Verhältnisse das Alte und das Neue Testament kennen, wie sie es werten und welche Konsequenz wir daraus für heute ziehen können. Unter den vielen möglichen Bibelausgaben wurde die ursprünglichste aller Bibeln, die Lutherbibel, ausgewählt. Wenn sich auf die Bibel und ihre Textstellen bezogen wird, handelt es sich, falls nicht anders vermerkt, um die entnommenen Aussagen der Lutherbibel.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Hauptteil
- Tiere im Alten Testament
- Tiere im Neuen Testament
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Verhältnis von Mensch und Tier in der Bibel, insbesondere im Kontext des Gebots „Du sollst nicht töten". Sie analysiert relevante Bibelstellen aus dem Alten und Neuen Testament, um zu erforschen, wie die Mensch-Tier-Beziehung und der Status der Tiere in der Bibel dargestellt werden. Darüber hinaus wird untersucht, ob biblische Aussagen auch heute noch Einfluss auf unser Denken und Handeln gegenüber Tieren nehmen sollten.
- Die Bedeutung des Schöpfungsberichts für das Mensch-Tier-Verhältnis
- Die Interpretation des „Herrschens" über Tiere in der Bibel
- Die Frage nach der Universalität des Gebots "Du sollst nicht töten" im Bezug auf Tiere
- Die Rolle der Bibel im Kontext der heutigen Tierhaltung und Fleischproduktion
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die wissenschaftliche Fragestellung der Arbeit vor, die sich mit dem Verhältnis von Mensch und Tier in der Bibel beschäftigt. Insbesondere wird das Gebot „Du sollst nicht töten" im Hinblick auf Tiere untersucht. Der Einfluss der Bibel auf unsere heutige Sichtweise von Tieren wird ebenfalls angesprochen.
Hauptteil
Tiere im Alten Testament
Der Schöpfungsbericht wird als eine der wichtigsten Textstellen im Alten Testament betrachtet, um die Wertung des Mensch-Tier-Verhältnisses zu verstehen. Die Erschaffung und Segnung der Tiere durch Gott in 1. Mose 1, 21-25 weist darauf hin, dass Tiere eine wichtige Rolle für Gott spielen. Der Auftrag des Menschen, über die Tiere zu herrschen und sie sich untertan zu machen, wird anschließend analysiert. Die unterschiedlichen Interpretationen des Begriffs „Herrschen" werden diskutiert, wobei sowohl eine Interpretation von Gewalt und Unterdrückung als auch eine Interpretation von Verantwortung und liebevoller Sorge möglich sind.
- Citar trabajo
- Ricarda Fritzsche (Autor), 2016, Grundprobleme der Tierethik in der Bibel. "Du sollst nicht töten" - Universale Gültigkeit?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1007158