Angesichts der sich rasant entwickelnden Technologie stellt sich die Frage, ob und wie sich neueste Technologietrends in die Leitidee des gerechten Friedens integrieren lassen.
Die Gegenwart zeigt, dass Entwicklungen wie Privatisierung, Ökonomisierung, Monopolisierung sowie Digitalisierung vielmehr zunehmen als abnehmen. Zugleich zeichnen sich neue, diametral andere Formen der Kriegsführung ab, die sich nicht mit einer Leitidee decken lassen, die von den Erfahrungen zweier Weltkriege und der damit verbundenen Verantwortung herdenkt.
Dazu sollen zunächst terminologische Grenzbestimmungen autonomer Waffensysteme vorgenommen werden. Im Anschluss daran werden LAWs aufgrund ihrer völkerrechtlichen, sozial-ethischen und politischen Herausforderung als Friedensgefährdung eingestuft und die dadurch entstehenden Spannungen und Probleme mit dem friedensethischen Leitbild der EKD näher analysiert. Dabei soll deutlich werden, dass das Leitbild vom gerechten Frieden einer Aktualisierung und Erweiterung bedarf.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung: Die Zukunft als Dystopie?
- Friedensgefährdungen durch LAWS
- Terminologische Grenzbestimmungen
- LAWs als völkerrechtliche, sozialethische und politische Herausforderung
- Von der Notwendigkeit einer Aktualisierung des Leitbildes
- Anfragen an das Leitbild vom gerechten Frieden
- Zur Verwässerung völkerrechtlicher Normen
- Zur Rolle der kritischen Öffentlichkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit dem Leitbild des gerechten Friedens vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung letaler autonomer Waffensysteme (LAWs). Er analysiert die Herausforderungen, die diese technologischen Fortschritte für die Friedensordnung und die ethischen Grundlagen des Krieges darstellen, und zeigt auf, wie eine Aktualisierung des Leitbildes des gerechten Friedens notwendig ist, um diesen neuen Herausforderungen gerecht zu werden.
- Ethische und rechtliche Implikationen von LAWs
- Die Bedeutung der Digitalisierung in der Kriegsführung
- Die Rolle der kritischen Öffentlichkeit in der Debatte über LAWs
- Die Aktualisierung des Leitbildes vom gerechten Frieden
- Die Notwendigkeit einer globalen Friedensordnung im Zeitalter der Digitalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der Digitalisierung ein und zeigt auf, wie sie nicht nur unsere Infrastruktur, sondern auch unser Denken und Wahrnehmen beeinflusst. Die steigende Autonomisierung von Waffensystemen wird als eine bedeutsame Entwicklung in der Kriegsführung betrachtet, die neue sicherheitspolitische Herausforderungen mit sich bringt.
Kapitel 2 befasst sich mit der terminologischen Grenzbestimmung von autonomen Waffensystemen und differenziert zwischen verschiedenen Stufen der Autonomie. Es analysiert die völkerrechtlichen, sozialenthischen und politischen Herausforderungen, die LAWs mit sich bringen und beleuchtet die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die bestehende Friedensordnung.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Aktualisierungsbedürftigkeit des Leitbildes vom gerechten Frieden. Es werden Anfragen an das Leitbild gestellt und die Verwässerung völkerrechtlicher Normen im Kontext der Digitalisierung diskutiert. Die Rolle der kritischen Öffentlichkeit im Kampf für eine gerechte Friedensordnung wird ebenfalls betrachtet.
Schlüsselwörter
Letale autonome Waffensysteme, Digitalisierung, Kriegsführung, Friedensordnung, Leitbild des gerechten Friedens, Völkerrecht, sozialethische Herausforderungen, kritische Öffentlichkeit.
- Citation du texte
- Svenja Hahn (Auteur), 2020, Das Leitbild des gerechten Friedens vor dem Hintergrund letaler autonomer Waffensysteme, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1011167