Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Definition Change Management
3. Auslöser von Unternehmenswandel
3.1 extern ausgelöster Wandel
3.1.1 Regeln und Gesetze
3.1.2. Umsatzeinbrüche
3.1.3 Black Swans („schwarze Schwäne“)
3.1.4. Soziale Verantwortung
3.1.5. Digitalisierung
3.2. Intern ausgelöster Wandel
3.2.2 Fusionen & Übernahmen
3.2.3 Umschwung (Turnaround)
3.2.4 Notlagen
4. Warum ist die erfolgreiche Umsetzung des Change Managements so wichtig für den unternehmerischen Erfolg?
5. Grundlegende Dimensionen des Change Managements
6. Umsetzung im Hinblick auf das 3- Phasen Modell nach K. Lewin
6.1 Definition und Erklärung
6.2 Der entscheidende Faktor Mensch
6.3 3- Phasen Modell im Change Management
6.4 Phasen (Allgemein)
6.5 Anwendung des Modells
6.6 Nutzen und Grenzen
7. Fazit der wissenschaftlichen Arbeit
Literaturverzeichnis
Zusammenfassung der wissenschaftlichen Arbeit
Die Kernthematik und Ziel dieser Arbeit ist es, ein Grundverständnis über das Change Management und dessen Bedeutung sowie ein Umsetzungsansatz in der heutigen Wirtschaft zu erarbeiten. Aufbauend auf der Definition des Begriffs „Change“, im wirtschaftlichen Kontext, werden wichtige Aspekte erläutert, welche das Change Management im Kern charakterisieren. Ausgehend von der Begriffsbedeutung des Change Management und der Bedeutung des Wandels im wirtschaftlichen Kontext werden mögliche Faktoren erarbeitet, welche die Notwendigkeit zum Wandel eines Unternehmens auslösen. Dabei werden sowohl externe, sowie interne Aspekte herangezogen. Am Beispiel des Konzerns Apple soll dies nochmal veranschaulicht werden.
Im weiteren Verlauf wird sich die vorliegende Arbeit mit der Frage auseinandersetzen, warum ein Change Management so wichtig für den unternehmerischen bzw. wirtschaftlichen Erfolg ist. Hierzu wird Bezug auf das vorherige Kapitel genommen. Weiterhin wird im folgendem Kapitel eine Übersicht über die grundlegenden Dimensionen des Change Managements erläutert. Hier soll ein grobes Verständnis über die Gestaltungsfelder des Change Managements vermittelt werden. Dies wird in dieser Arbeit jedoch nicht weiter vertieft. Schliesslich wird ein sehr populärer Change Management Ansatz untersucht: Das 3- Phasen Modell nach Kurt Lewin. Hier soll dementsprechend erläutert und analysiert werden, inwiefern dieser Ansatz genutzt wird, um Veränderungen in Unternehmen vorzunehmen. Dabei steht vor allem der Faktor Mensch im Vordergrund. Basierend auf der Grundidee werden zunächst die 3- Phasen erläutert und anschließend auf die Anwendung in Unternehmen bezogen. Auch wird dieser Ansatz bezüglich des Nutzens und der Grenzen im Hinblick auf die heutige Wirtschaft untersucht. Abschliessend wird ein Fazit bezüglich der gewonnenen Erkenntnisse über das Change Management gezogen.
Methodik
Um zunächst ein einheitliches Verständnis über den Begriff des (wirtschaftlichen) Wandels und des Change Managements zu gewinnen, wurden vor allem literarische Quellen zum Thema Change Management verwendet, sowie Onlineartikel. Basierend auf mehreren Auffassungen wurde nach charakteristischen Gemeinsamkeiten gesucht. Erläuterungen zu den internen sowie externen Auslösern vom Unternehmenswandel richten sich hauptsächlich nach einem Onlineartikel, sowie einem monographischen Werk (siehe Literaturverzeichnis). Auf Basis der Erkenntnisse bezüglich der Faktoren wurden hauptsächlich eigene Rückschlüsse im Bezug auf den unternehmerischen Erfolg gezogen. Gestützt werden diese Rückschlüsse durch die „Return on Change“ Studie des Unternehmens PWC, sowie weitere Studien und Beispiele.
Die Erläuterung der Gestaltungsdimensionen richtet sich an lediglich einen Fachartikel (Siehe Literaturverzeichnis), um ein einheitliches Bild dessen ermitteln zu können. Die Untersuchung des 3- Phasen Modells nach Kurt Lewin richtet sich hauptsächlich an einem monographischen Werk, gestützt werden diese Erkenntnisse jedoch durch die Auffassungen von Susanne Schwerdtfeger (Coach und Mentorin für Führungskräfte) sowie weitere (Online-)Fachartikel.
Abgrenzung
Thema dieser Arbeit ist es nicht, die organisatorischen Aspekte sowie die Gestaltungsfelder des Change Managements konkreter zu erläutern. Ebenfalls ist es nicht Ziel dieser Arbeit, konkret auf Erfolgsfaktoren des Change Managements einzugehen im Hinblick auf die Mitarbeiterorganisation. Im Hinblick auf die Umsetzung sollte betont werden, dass es zahlreiche Ansätze bzw. Modelle gibt, um ein Change Management umzusetzen. In dieser Arbeit wird lediglich das Pioniermodell vorgestellt, um den Kerngedanken hinter diesem Ansatz zu veranschaulichen.
1 Einführung
Veränderungen sind fester Bestandteil unseres Lebens, privat sowie beruflich. Angesichts dessen ist es wichtig, die Ursachen der Veränderungen zu (er)kennen und sich dementsprechend an neue Gegebenheiten anzupassen und Maßnahmen zu ergreifen, um weiter erfolgreich agieren zu können. Die Evolutionstheorie dient dabei als Vorbild. Nur durch kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an Veränderungen der Umwelt wurde und wird das Überleben gewährleistet. Diesen Grundgedanken kann man heute auf die wirtschaftliche Ebene übertragen- heute sogar mehr denn je. Das heutige wirtschaftliche Umfeld ist aufgrund der signifikanten Umweltdynamik stark geprägt von verstärkt unvorhersehbaren Ereignissen, die Veränderungen zur Folge haben. Um diese Veränderungen aktiv mitgestalten zu können, muss eine zielgerichtete Koordination der Prozesse, Unternehmenskultur und der betroffenen Personen gewährleistet sein.1 Genau damit beschäftigt sich das Change Management.
2 Definition des Change Management
Um ein einheitliches Verständnis dieser Managementdimension zu erlangen, sollte man sich zunächst auf die Bedeutung des Begriffs „Change“ beziehen.
Allgemein lässt sich der englische Begriff „Change“ ins deutsche als „Veränderung“, oder auch „Wandel“ übersetzen. Dem englischen Begriff „Change Management“ wird also dem deutschen Begriff „Veränderungsmanagement“ gleichgesetzt. Doch warum gibt ein integriertes Managementsystem dieser Art, welches die Veränderung plant und steuert, worin liegt die Notwendigkeit ?
„Nichts ist so Beständig wie der Wandel“, so sagte einst Charles Darwin.2 Ein Terminus mit großem Einfluss auf die Menschheit. Besonders in der Wirtschaftswelt gilt dies ausnahmslos und in zunehmendem Maße; Und somit auch für sämtliche Unternehmen auf dem Markt.3 Grundsätzlich stehen mehrere Faktoren im Vordergrund, welche einen kontinuierlichen, wirtschaftlichen Wandel mit erheblichen Einfluss auslösen: Der Klimawandel, Globalisierung und vor allem die Digitalisierung.
Diese und noch weitere Faktoren habe die Wirtschaft auf den Kopf gestellt und komplexer gemacht. (Im weiterem Verlauf der vorliegenden Arbeit werden diese Aspekte weiter konkretisiert und kategorisiert.) Grundsätzlich lässt sich angesichts dieser Faktoren beobachten, dass vor allem bestimmte Anforderungen an die Unternehmen gewachsen sind. Ob es nun gesellschaftliche sind oder auch rechtliche.
Eine Stagnation des Wandels wird es niemals geben. Wo genau liegt aber die zentrale Idee der Unternehmerischen Tätigkeit, welche sich aktiv mit diesen Faktoren auseinandersetzt und diesen entgegenwirkt: Was ist der Kern des Change Managements?
Allgemein kann man Change Management als einen Prozess klassifizieren. Dieser Prozess der Veränderung beschreibt hier konkret den Ablauf der Veränderung „von einem Ausgangs- zu einem End/Zielzustand im Sozialsystem Unternehmen“.4 Wenn also von Veränderung die Rede ist, geht es in diesem Fall folglich immer um einen Prozess im Zeitablauf.
Für den Begriff Change Management selbst existiert in der Literatur eine Vielzahl von Definitionen. Unter anderem wird Change Management kurz und bündig als „Überbegriff für professionelles Management von Veränderungen“ bezeichnet.5 Diese Definition ist zwar als zutreffend zu klassifizieren, jedoch liefert sie nur eine oberflächliche Einführung in den Kerngedanken und konkretisiert nicht weiter, was diese Form des Managements eigentlich ausmacht.
Das Gabler Wirtschaftslexikon geht näher auf die Umweltdynamik ein und spricht von einer „laufenden Anpassung von Unternehmensstrategien und Strukturen an veränderte Rahmenbedingungen“.6
Unter Berücksichtigung der Maßnahmen und Wirkung des Change Managements auf das Unternehmen wird in einer weiteren Auffassung wird das Change Management als ein aktive Beherrschen eines für das Unternehmen greifenden Wandels, welches strategische Maßnahmen auf mehreren Ebenen ergreift, meist parallel zueinander und dementsprechend mit einem hohen Druck verbunden ist bezüglich der Zeit sowie Prioritätensetzung. Das Change Management impliziert den Wandel selbst in der Unternehmenskultur.7 Diese Auffassung betrachtet vor allem den entscheidenden Faktor der aktiven Lenkung des Wandels in der eigenen Unternehmenskultur, da in diesem Fall eine Veränderung im Sinne des Change Management als selbst initiierter Prozess klassifiziert wird. Eine treffende ganzheitliche Definition des Begriffs liefern Kostka/ Mönch: „ Change Management bedeutet, Veränderungsprozesse auf Unternehmens- und persönlicher Ebene zu planen, zu initiieren, zu realisieren, zu reflektieren und zu stabilisieren. Das Spektrum der Veränderungsinhalte reicht dabei von der strategischen Ausrichtung bis zur Durchführung von Maßnahmen zur Persönlichkeitsentwicklung. Change Management zielt auf planmäßige mittel- bis langfristig wirksame Veränderung von Verhaltensmustern und Fähigkeiten, um zielgerichtet Prozesse und Kommunikationsstrukturen zu optimieren.“8
Zusammenfassen lässt sich also feststellen, dass es keine einheitliche Definition des Veränderungsmanagements gibt, jedoch überschneiden sich alle Definitionen in einem entscheidenen Punkt: Die Verfasser bzw. Autoren bringen zunächst treffend zum Ausdruck, dass Change Management auf allen Ebenen der Organisation eingesetzt werden kann und betonen darüber hinaus eine erhebliche Rolle des Faktors Mensch im Laufe des Veränderungsprozesses.
Also lässt sich festhalten, dass sich Change Management mit der aktiven und geplanten Steuerung beziehungsweise Lenkung von Veränderungsprozessen im Unternehmen, die Folge der sich ständig veränderten Rahmenbedingungen sind, auseinandersetzt. In der Notwendigkeit liegen demnach prägnante Veränderungen in der Unternehmenskultur sowie in der Organisations- und Ablaufstruktur und den damit verbundenen Konsequenzen für die von Veränderung betroffenen Personen/ Mitarbeiter. Besonders gilt es hier zu berücksichtigen, dass sich all die genannten Faktoren gleichermaßen bedingen und in einer gewissen Wechselwirkung stehen. Für die Planung, Steuerung und Umsetzung einer Veränderung spielt der Mensch, als aktiver Träger und Gestalter des Wandels eine entscheidende Rolle.
Ferner ist zu erläutern, dass Veränderungen in der Ablauf- und Aufbaustruktur unternehmensstrategische Bereiche beeinflussen, technologische Änderungen nach sich ziehen und schliesslich einen weitgehenden Wandel in der Organisationskultur zur Folge haben.9 Daher ist es notwendig, Veränderungsprozesse nicht nur innerhalb eines isolierten Bereichs zu betrachten, sondern diese vielmehr im Kontext aller Dimensionen (Organisation/Menschen, Strategie, Technologie und Kultur) zu berücksichtigen.10
Das Veränderungsmanagement hat das globale Ziel, ein langfristiges Überleben der Unternehmung effizient zu sichern, und zwar durch Anpassung. Da jede Organisation/ Unternehmung als offenes System in einem individuellen Umfeld mit speziellen Anforderungen agiert, werden auch die Ziele an die Bedürfnisse der Unternehmung angepasst. Wichtig ist hier ebenso zu betonen, dass dieser Prozess der Veränderung in jedem Falle eine Verbesserung zum Ausgangszustand aufweisen muss. Die Zielsetzung ist u. a. davon abhängig, aus welchen Beweggründen heraus die Veränderung initiiert wird. Im folgenden Punkt werden die wichtigsten Faktoren bzw. Ursachen von Veränderungen zusammengefasst.
3 Auslöser von Unternehmenswandel:
Im folgendem wird ermittelt und erläutert, welche Faktoren einen erheblichen Einfluss auf die Notwendigkeit zum Unternehmenswandel haben. Dabei werden zum einen externe Faktoren berücksichtig, zum anderen interne.
Grundsätzlich kann eine Notwendigkeit zum Unternehmenswandel sowohl extern, als auch intern verursacht sein. Der externe Wandel wird verursacht durch das Marktumfeld, Politik, Technologie, Ökologie Gesamtwirtschaft oder Institutionen. Ferner wird er verursacht durch den Markt selbst, sowie etwa durch den zunehmenden Wettbewerb.11
Zur Erklärung des internen Wandels kann man die Metapher der menschlichen Entwicklung heranziehen, die- wie auch die Unternehmensentwicklung auch- durch eine Abfolge von Wachstum, Krise und auch höherer Reife gekennzeichnet ist.12
3.1 Extern ausgelöster Wandel (Beispiele)
3.1.1. Regeln & Gesetze
Veränderungen im gesetzlichen oder regulatorischen Rahmen (z.B. die DatenschutzGrundverordnung) können Veränderungen erzwingen. Als Beispiel kann man hier die DSGVO heranziehen, welche von Unternehmen fordert, das Datenmanagement sowie die Verwendung von personengebundenen Daten genauer zu untersuchen und umzusetzen.13
3.1.2. Umsatzeinbrüche
Stellt ein Unternehmen einen erheblichen Einbruch im Umsatz fest, müssen folgende Faktoren untersucht werden.
- die Beziehung von Produktangebot und Marktentwicklung
- Marketing-, Vertriebs- und Service-Strategien
- Position im Wettbewerb sowie die Geschäftsmodelle der Konkurrenz
- das Leistungsversprechen
Die zunehmend dynamische Globalisierung kann den Markt stark verändern und auch das Verhältnis von Wettbewerbern enorm beeinflussen14. Hierbei lässt sich die Notwendigkeit an diese Form der Anpassung ableiten, um weiterhin unternehmerischen Erfolg ausweisen zu können.
3.1.3 Black Swans („schwarze Schwäne“)
Die sogenannte „Black Swan- Theorie“ wurde von Nassim Nicholas Taleb entwickelt und bezeichnet ein Ereignis, welches so vom Unternehmen bzw. Von der Organisation nicht antizipiert werden konnte und einen erheblichen gesellschaftlichen Einfluss hat.15 Ein relevantes Beispiel eines Black Swans ist die Dieselaffäre des Volkswagenkonzerns. Diese traf das Unternehmen sowie auch Stakeholder (Lieferanten, Kunden und Anleger) gleichermaßen und hatte für das Unternehmen enorme, negativ, finanzielle Auswirkungen.16
Ein anderes Black Swan-Event war die Disruption in der Musikindustrie durch die Digitalisierung von (Musik-) Daten. Ebenso hat die sogenannte Blockchain-Technologie das Potenzial, ebenso disruptiv für die Finanzindustrie zu wirken.17 Weil sich Black Swans nicht ankündigen, liegt es in der Notwendigkeit, dass Unternehmen schnell auf sie reagieren, überzeugende Kommunikationsstrategien und potenziell sogar völlig neue Geschäftsmodelle entwickeln.18
3.1.4. Soziale Verantwortung
In der Dimension der sozialen Verantwortung ist primär der Klimawandel heranzuziehen: Nachdem der Klimawandel in diesem Jahr im Fokus der Nachrichten stand und soziale Netzwerke Themen wie Wirtschaftsethik (vor allem bezüglich Schutz der Menschenrechte in der Wertschöpfungskette) stärken, erhält die soziale Verantwortung im Unternehmen immer grössere, gesellschaftliche Bedeutung. Nachdem ein Fabrikfeuer in Bangladesch 2010 21 Menschenleben kostete, wurden Arbeitspraktiken und Auslagerungen des Global Players H&M der Produktion vielerorts thematisiert, während die Umsätze gesunken sind.19
Ferner haben Shells Pläne, in der Arktis nach Öl zu bohren, die öffentliche Reputation des Unternehmens stark beschädigt.20 Grundsätzlich kann man daraus schließen, dass es für Unternehmen zwingend erforderlich ist, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und auch transparenter zu werden, vor allem im Sinne des Klimawandels und auch im eigenem Sinne.
3.1.5. Digitalisierung
Digitalisierung ist in der heutigen Gesellschaft der Inbegriff für den Wandel. Betrachtet man Startups wie Airbnb oder Uber, dass deren Geschäftsmodell ihre jeweiligen Branchen maßgeblich verändert hat und konkurrierende, traditionelle Geschäftsmodelle zum Wandel im Sinne des Wettbewerbes gezwungen hat.
Skype z.B. hat nicht nur die Telekommunikationsbranche, sondern auch die Reisebranche beeinflusst, da Video-Meetings etliche Geschäftsreisen ersetzen können. All diese Beispiele zeigen, dass es der kontinuierliche Wandel des Marktes im Hinblick auf die Digitalisierung ein wichtiger Faktor sind, das Unternehmens dementsprechend anzupassen und vielleicht auch den Kern des Geschäftsmodells. Wenn sich der Markt verändert, müssen sich auch Unternehmen anpassen und neue Mehrwerte für ihre Kunden entwickeln. An diesem Beispiel wird deutlich, dass die Notwendigkeit der Unternehmen, sich an die „Umwelt“ anzupassen, die Evolutionstheorie widerspiegelt. Grundsätzlich muss man an dieser Stelle betonen, dass die Dynamik der Digitalisierung enorm hoch ist.
(Positiv-)Beispiel zum externen Faktor Digitalisierung: Apple Wie wichtig der unternehmerische Wandel angesichts der Digitalisierung ist, zeigt der Riesenkonzern Apple: mit der Jahrhundertwende hatte der amerikanische Computerbauer erkannt, dass die Musikindustrie in Zukunft ganz anders funktionieren wird: Kunden würden keine kaufen CDs mehr kaufen, sondern die Musik über das Internet teilen oder sich die einzelnen Musikstücke auf die unterschiedlichsten Musikplayer runterladen. Dafür hat Apple iTunes erfunden. Das
Unternehmen hat Partnerschaften mit Musik-Labels aufgebaut, eine neuere Technologie eingerichtet und ein neues Geschäftsmodell etabliert.
Wenige Jahre später kam das iPhone, welches die Kernidee und Nutzung des mobilen Telefons revolutionieren würde. Ein ganz neuer Markt für Apps und weitere sogenannte „Gadgets“ hat sich entwickelt. Das Unternehmen befindet sich dennoch im kontinuierlichen Wandel und sucht nach weiteren Innovationen und Entwicklungen, welche im Zusammenspiel mit der stetigen Digitalisierung stehen.
Anhand des Beispiels von Apple sagen, dass die Wandlung extern ausgelöst wird, aber Apple durchaus erkannt hat, dass die Wandlungsfähigkeit des Unternehmens durchaus neben den Herausforderungen auch Chancen mit sich bringt und vor allem zur Innovation antreibt.
3.2. Intern ausgelöster Wandel
3.2.1 Entscheidungen und Strategien des Managements
Unterschiedliche strategische oder operative Entscheidungen des Managements können prägnante Veränderungen der bereits etablierten Prozesse und so auch Veränderungen für unterschiedliche Stakeholder nach sich ziehen.21
3.2.2 Fusionen & Übernahmen
Eine Fusion (Zusammenschluss) zweier Unternehmen bringt immer auch Fragen nach der Integrität, Kultur und Zukunft der jeweiligen Unternehmen mit sich. Im Zentrum stehen dabei vor allem Kompromisse und ein Wille zur Anpassung als Notwendigkeit.22 Das kann jedoch von Mitarbeitern, Kunden und anderen Stakeholders sogar unter Umständen als bedrohlich empfunden werden. Da der Faktor Mensch ein zentraler Faktor für den Unternehmenserfolg ist, muss auch diese Dimension erfolgreich bewältigt werden.
Auch eine Übernahme kann negative Gefühle der Mitarbeiter und Auswirkungen auslösen. Mitarbeiter befürchten bei einer Übernahme oft, dass es zu einem Abbau von Arbeitsplätzen kommt und dass das akquirierte Unternehmen, sich gezwungenermaßen stark an die Prozesse, Unternehmenskultur und Workflows des übernehmenden Unternehmens anpassen muss.23
3.2.3 Umschwung (Turnaround)
Der Ursprung eines sogenannten „Turnarounds“ ist in den überwiegenden Fällen eine ökonomische Abwärtsbewegung, die sich beispielsweise durch verschwindende Kunden, Umsätze und Gewinne charakterisiert. Zentral geht es bei dieser Dimension um den Prozess der „Anpassung durch Richtungsänderung“ eines Unternehmens an die Bedingungen des Marktes. Eines der wichtigsten Ziele des Unternehmens ist die „Umkehr ins Positive“, z. B. die Beendigung einer Krisensituation und die Wandlung in eine Aufschwungphase.24
In vielen Fällen ist ein Turnaround ein sogenannter “Do or Die”-Moment für ein Unternehmen. Daher muss das (Turnaround-)Management alles tun, um den unternehmerischen Erfolg zu sichern.25
3.2.4 Notlagen
Eine Notlage gehört zu den größten Herausforderungen, die das Überleben des Unternehmens unmittelbar gefährden. Bei einem Umschwung soll die Zukunft des Unternehmens durch strategische und operative Änderungen gesichert werden, bei einer Notlage jedoch droht bereits der Konkurs. In diesem Fall befindet sich das Unternehmen bereits in einer sogenannten Abwärtsspirale, in welcher sich Verluste schnell vermehren.
Ein Beispiel: Mit der Nachricht zu Air Berlins wirtschaftlichen Problemen gab es einen erheblichen Umsatzeinbruch bezüglich der Ticketverkäufe. Man spricht bei einer Notlage auch von einem Schneeballeffekt, der den Prozess noch weiter beschleunigt.26 Die Notlage ist zwangsläufig mit negativen Emotionen verbunden. Vertrauensverlust gefährdet nicht nur das Markenverständnis, sondern das gesamte Unternehmen. Um Kunden, Investoren, Mitarbeiter etc. davon zu überzeugen, dass das Unternehmen sich wieder aufrichten kann, erfordert es sofortige Veränderungen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Die Notwendigkeit zum Wandels einer Organisation bzw. Eines Unternehmen gleichermaßen durch externe, als auch durch interne Faktoren verursacht werden. Die Herausforderung des Managements liegt darin, auf die unterschiedlichen Dimensionen entsprechend zu reagieren oder diese gar vorzubeugen.
[...]
1 Vgl. Albert und Wissing, http://www.anuba-online.de/extdoc/Materialien_der_BNW_Fortbildung/BNW_duchfuehren/ BNW_Info_3_1_3.pdf (2002), Abruf am 12.12.2020.
2 Vgl. Neunzig, https://www.szv.de/nichts-ist-bestaendiger-als-der-wandel/, Abruf am 12.12.2020.
3 Vgl. Lauer (2019) S. 10ff.
4 Steinle, Eggers undAhler (2008), S.12ff.
5 Vgl. Bergmann und Garrecht /2008), S. 6 ff.
6 Schewe, G, https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/change-management-28354 (aktuelle Fassung), Abruf am 12.12.2020.
7 Vgl. Lauer (2019), S. 15.
8 Kostka und Mönch (2009), S.111 ff.
9 Vgl. Stolzenberg, Heberle (2013), S. 4 ff.
10 Vgl. Lauer (2019), S. 16.
11 Vgl. Lauer (2019), S.19 ff.
12 Vgl. Lauer (2019), S.19 ff.
13 Vgl. Artikel 5, DSGVO, https://dsgvo-gesetz.de/art-5-dsgvo/ Art. 5 (aktuelle Fassung), Abruf am 15.12.2020.
14 Vgl. Waack, https://blog.ec4u.com/change-management-gruende-veraenderung-black-swans-disruption/ (2018), Abruf am 17.12.2020.
15 Vgl. Mehlan, https://www.revenue-maker.de/der-naechste-black-swan-kommt-bestimmt/ (2017), Abruf am 15.12.2020.
16 Vgl. Mehlan, https://www.revenue-maker.de/der-naechste-black-swan-kommt-bestimmt/ (2017), Abruf am 15.12.2020.
17 Vgl. Waack, https://blog.ec4u.com/change-management-gruende-veraenderung-black-swans-disruption/ (2018), Abruf am 17.12.2020.
18 Vgl. Waack, https://blog.ec4u.com/change-management-gruende-veraenderung-black-swans-disruption/ (2018), Abruf am 17.12.2020.
19 Vgl. Clean clothes campaign, https://cleanclothes.org/news/2015/10/01/h-m-fails-to-make-fire-and-building-safety- repairs-in-bangladesh (2015), Abruf am 15.12.2020.
20 Vgl. Sonnenseite, https://www.sonnenseite.com/de/umwelt/shell-will-alte-plattformen-mit-11-000-tonnen-oel-in-der- nordsee-verrotten-lassen/ (2019), Abruf am 15.12.2020.
21 Vgl. Waack, https://blog.ec4u.com/change-management-gruende-veraenderung-black-swans-disruption/ (2018), Abruf am 15.12.2020.
22 Vgl. Waack, https://blog.ec4u.com/change-management-gruende-veraenderung-black-swans-disruption/ (2018), Abruf am 15.12.2020.
23 Vgl. Waack, https://blog.ec4u.com/change-management-gruende-veraenderung-black-swans-disruption/ (2018), Abruf am 15.12.2020.
24 Vgl. Gründerszene Lexikon, https://www.businessinsider.de/gruenderszene/lexikon/begriffe/turnaround/ (2019), Abruf am 15.12.2020.
25 Vgl. Gründerszene Lexikon, https://www.businessinsider.de/gruenderszene/lexikon/begriffe/tumaround/ (2019), Abruf am 15.12.2020.
26 Vgl. Waack, https://blog.ec4u.com/change-management-gruende-veraenderung-black-swans-disruption/ (2018), Abruf am 15.12.2020.