Aufgrund der hohen Anzahl an Kinder, die im Grundschulalter eine erhöhte Gewaltbereitschaft zeigen, stellt sich die Frage nach den Ursachen für dieses Verhalten. Stimmt man der These von Schulleitern zu, sind Eltern die Hauptverantwortlichen für das Verhalten ihres Kindes. Wenn Ursachen primär in der Erziehung liegen, muss hinterfragt werden, wie präventiv und familienunterstützend interveniert werden kann. Dies ist die Fragestellung der Arbeit.
Die Aggressionsbereitschaft von Schülern gegenüber ihrem Lehrer hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Jugendliche verbünden sich gegen ihre Lehrer, planen einen Anschlag, wenden körperliche Gewalt an oder provozieren durch Störungen des Unterrichts. Jedoch zeigt sich dieses Verhalten nicht ausschließlich bei Jugendlichen, die sich in der Pubertät befinden, auch in Grundschulen ist die Aggressionsbereitschaft gegenüber Lehrern gestiegen. In Berlin konnte ein um sich schlagender Viertklässler nur noch von der Polizei gestoppt werden. Er wurde wie ein Erwachsener auf das Pult gedrückt und anschließend abgeführt. Einer Studie zu Folge gaben 40Prozent der befragten Grundschullehrer an, mit einem Schüler körperliche Gewalterfahrungen gemacht zu haben. Im Vergleich waren bei Haupt-, Real und Gesamtschullehrern nur 21Prozent betroffen.
Laut einer Grundschulrektorin befinden sich in jeder Klasse ein bis zwei Kinder mit auffälligen und herausfordernden Verhaltensweisen. Die Schulleiter und Lehrer sehen den Ursprung eines solchen Verhaltens in der Erziehung. Sie sind der Meinung, dass viele Eltern keine klaren Regeln aufstellen und eine mangelnde Grenzsetzung die Aggressionsbereitschaft fördert. Des Weiteren haben ihrer Meinung nach, die Kinder zu wenig Ausgleich zur Schule.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition „aggressives Verhalten“
- Begriffsbestimmung
- Klassifizierung nach dem ICD 10
- Formen
- Ursachen von Aggressionen
- Lerntheoretischer Ansatz
- Theorie zur Entstehung nach Patterson und Banks
- Risikofaktoren
- Biologische Faktoren
- Psychische Faktoren
- Soziale Faktoren
- Maßnahmen zur Verminderung dissozialer Verhaltensweisen
- Prävention im sozialen Umfeld
- Triple P
- Training nach Petermann
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht aggressives Verhalten bei Grundschulkindern. Ziel ist es, die Entstehung von Aggression zu beleuchten, präventive Maßnahmen zu beschreiben und Interventionsprogramme vorzustellen. Die Arbeit analysiert verschiedene theoretische Ansätze und praktische Vorgehensweisen.
- Definition und Klassifizierung aggressiven Verhaltens
- Ursachen von Aggression im Kindesalter (biologisch, psychisch, sozial)
- Präventive Maßnahmen im sozialen Umfeld
- Vorstellung von Interventionsprogrammen (Triple P, Training nach Petermann)
- Zusammenfassende Betrachtung der Thematik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt das Problem der zunehmenden Aggressionsbereitschaft von Grundschulkindern gegenüber Lehrkräften dar. Sie verweist auf aktuelle Statistiken und Aussagen von Schulleitungen, die die Erziehung der Kinder als zentralen Faktor identifizieren. Die hohe Anzahl aggressiv auffälliger Kinder begründet die Notwendigkeit der Untersuchung der Ursachen und der Suche nach präventiven und familienunterstützenden Interventionen.
Definition „aggressives Verhalten“: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Aggression“ anhand verschiedener psychologischer Perspektiven (Bandura, Baron), wobei der Fokus auf der Schädigung anderer und dem Unfreiwilligkeit des Opfers liegt. Weiterhin wird die Klassifizierung aggressiven Verhaltens nach dem ICD-10 vorgestellt, inklusive der Kriterien für die Diagnose einer Störung des Sozialverhaltens und der Unterscheidung verschiedener Schweregrade. Es werden verschiedene Formen aggressiven Verhaltens angesprochen, deren Klassifizierung von den Aggressionstypen abhängt.
Ursachen von Aggressionen: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Ursachen für aggressives Verhalten bei Kindern. Es werden lerntheoretische Ansätze, die Theorie von Patterson und Banks, sowie Risikofaktoren aus biologischen, psychischen und sozialen Bereichen diskutiert. Diese umfassende Betrachtung verschiedener Perspektiven zielt darauf ab, das komplexe Phänomen der Kindesaggression zu verstehen.
Maßnahmen zur Verminderung dissozialer Verhaltensweisen: Hier werden präventive Maßnahmen im sozialen Umfeld, das Triple P Programm und das Training nach Petermann detailliert beschrieben. Diese Programme stellen praktische Ansätze zur Intervention dar, wobei jeweils ihre spezifischen Methoden und Zielsetzungen erläutert werden. Es wird ein Überblick über verschiedene Interventionsprogramme und Strategien gegeben, um das aggressive Verhalten von Kindern zu reduzieren.
Schlüsselwörter
Aggressives Verhalten, Grundschulalter, Kinder, Prävention, Intervention, Triple P, Training nach Petermann, ICD-10, Risikofaktoren, Lerntheorie, Sozialverhalten, Erziehung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Aggressives Verhalten bei Grundschulkindern
Was ist der Inhalt der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit aggressivem Verhalten bei Grundschulkindern. Sie definiert Aggression, untersucht deren Ursachen aus verschiedenen Perspektiven (lerntheoretisch, biologisch, psychisch, sozial), beschreibt präventive Maßnahmen und stellt Interventionsprogramme wie Triple P und das Training nach Petermann vor. Die Arbeit analysiert verschiedene theoretische Ansätze und praktische Vorgehensweisen.
Wie wird aggressives Verhalten definiert und klassifiziert?
Die Arbeit definiert "Aggression" anhand psychologischer Perspektiven (Bandura, Baron) mit Fokus auf Schädigung anderer und Unfreiwilligkeit des Opfers. Die Klassifizierung erfolgt nach ICD-10, inklusive Kriterien für Störungen des Sozialverhaltens und verschiedener Schweregrade. Verschiedene Formen aggressiven Verhaltens werden ebenfalls betrachtet.
Welche Ursachen für aggressives Verhalten werden untersucht?
Die Arbeit beleuchtet lerntheoretische Ansätze, die Theorie von Patterson und Banks sowie Risikofaktoren aus biologischen, psychischen und sozialen Bereichen. Dies ermöglicht ein umfassendes Verständnis des komplexen Phänomens der Kindesaggression.
Welche präventiven Maßnahmen und Interventionsprogramme werden vorgestellt?
Die Arbeit beschreibt detailliert präventive Maßnahmen im sozialen Umfeld, das Triple P Programm und das Training nach Petermann. Diese Programme bieten praktische Interventionsansätze mit spezifischen Methoden und Zielen zur Reduktion aggressiven Verhaltens bei Kindern.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Entstehung von Aggression bei Grundschulkindern, beschreibt präventive Maßnahmen und stellt Interventionsprogramme vor. Ziel ist es, verschiedene theoretische Ansätze und praktische Vorgehensweisen zu analysieren.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Seminararbeit?
Schlüsselbegriffe sind: Aggressives Verhalten, Grundschulalter, Kinder, Prävention, Intervention, Triple P, Training nach Petermann, ICD-10, Risikofaktoren, Lerntheorie, Sozialverhalten, Erziehung.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition von aggressivem Verhalten, ein Kapitel zu den Ursachen von Aggressionen, ein Kapitel zu Maßnahmen zur Verminderung dissozialer Verhaltensweisen und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und Kapitelzusammenfassungen erleichtern die Navigation.
Für wen ist diese Seminararbeit relevant?
Die Seminararbeit ist relevant für Pädagogen, Eltern, Erzieher und alle, die sich mit dem Thema aggressives Verhalten bei Kindern auseinandersetzen. Sie bietet wertvolle Informationen zu Ursachen, Prävention und Intervention.
- Arbeit zitieren
- Laura Tesar (Autor:in), 2021, Aggressives Verhalten bei Grundschulkindern. Möglichkeiten der Entstehung, Prävention und Trainingsprogramme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1020314