Die Debatte über Suizid ist seit eh und je Thema der Menschheitsgeschichte. Schon Philosophen aus der Antike wie Aristoteles oder Epikur entwickelten Theorien zum Suizid und diskutierten darüber, ob und wie man ihn rechtfertigen kann. Dabei werden immer wieder anderen Terminologien des Begriffs aufgeworfen. Neben Freitod, Suizid und Selbstmord gibt es Synonyme wie Selbstvernichtung oder Selbsttötung, während jedes dieser Äquivalente andere Aspekte des Suizids betont. Ist es legitim sich selbst zu töten? Diese Frage versuche ich im Folgenden zu beantworten, indem ich Immanuel Kants Position zur Selbstentleibung und Jean Armerys Meinung zum Freitod miteinander vergleichen und diese bewerten werde.
Inhaltsverzeichnis
- Selbstmord oder Freitod? Über die Legitimation von Suizid
- Immanuel Kants Position zur Selbstentleibung
- Der Kategorische Imperativ und seine Anwendung auf den Suizid
- Der Mensch als Zweck an sich selbst
- Autonomie und Selbstbestimmung
- Kritik an Kants Position
- Jean Armerys Meinung zum Freitod
- Der Freitod als freie Willensentscheidung
- Der Freitod in einer ausweglosen Situation
- Das échec und seine Bedeutung für den Freitod
- Der Freitod als natürliche Todesart
- Kritik an Armerys Position
- Zusammenfassung und Bewertung der beiden Positionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht die ethische Legitimität von Suizid, indem er die Positionen von Immanuel Kant und Jean Améry zum Selbstmord bzw. Freitod gegenüber stellt. Das Ziel ist es, die Argumente beider Philosophen zu analysieren und zu bewerten, um zu einem fundierten Urteil über die moralische Rechtfertigung von Suizid zu gelangen.
- Der Kategorische Imperativ als ethisches Grundprinzip
- Die Bedeutung des menschlichen Lebens als Zweck an sich selbst
- Die Rolle von Autonomie und Selbstbestimmung bei der Entscheidungsfindung
- Der Freitod als Ausweg aus einer aussichtslosen Situation
- Die Frage nach der Normalität und Natürlichkeit von Suizid
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Einführung in die Debatte über Suizid und stellt verschiedene Begriffsbezeichnungen für den Selbstmord vor. Anschließend wird Immanuel Kants Position zum Suizid aus der Perspektive seines kategorischen Imperativs dargestellt. Dabei wird insbesondere auf die Selbstzweckformel eingegangen und erläutert, wie Kant die Selbsttötung als Verletzung dieses Grundprinzips versteht.
Im nächsten Abschnitt wird die Position Jean Armerys zum Suizid vorgestellt. Améry plädiert für den Begriff des Freitods und argumentiert, dass der Selbstmord in bestimmten Situationen eine freie Willensentscheidung und somit gerechtfertigt sein kann.
Schließlich werden die beiden Positionen von Kant und Améry miteinander verglichen und bewertet. Der Text argumentiert, dass Kants ethische Position zwar abstrakt, aber moralisch richtiger erscheint als die von Améry.
Schlüsselwörter
Suizid, Freitod, Selbstmord, Selbstentleibung, Kategorischer Imperativ, Selbstzweckformel, Autonomie, Selbstbestimmung, échec, Scheitern, Misserfolg, Natürlichkeit, Normalität, ethische Legitimität, moralische Rechtfertigung.
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- Marie Brockmann (Author), 2017, Selbstmord oder Freitod? Über die Legitimation von Suizid, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1026426