Zur Auseinandersetzung pädagogischer Fachkräfte mit Migration im Berufsalltag. Zwischen interkultureller Kompetenz und Zerrissenheit


Trabajo Escrito, 2016

20 Páginas, Calificación: 2,0


Extracto


INHALTSVERZEICHNIS

1. Einführung
1.1 Definitionen
1.2 Hinführung, Kulturbegriff, Diversity und Inklusion

2. Pädagogen sollten Interkulturelle Kompetenz besitzen
2.1 Interkulturelle Kompetenz
2.2 Die Professionalität des Pädagogen: Selbstreflexion

3. Zerrissenheit des Pädagogen - Diskrepanz zwischen Selbstbild und Handlungspraxis
3.1 Selbstbild der Fachkräfte
3.2 Handlungspraxis und Schwierigkeiten im Alltag

4. Konkrete Umsetzung Interkultureller Kompetenz

5. Schluss

Literaturverzeichnis

1. Einführung

In der heutigen Zeit findet man vermehrt vielfältige Migrationsbewegungen, die auch Deutschland zu einem Zuwanderungsland machen und die Gesellschaft prägen (vgl. nifbe 2013, S. 3 f. und vgl. Scherr 2002, S. 187). Die Herausforderung für pädagogische Fachkräfte im Elementarbereich besteht nun darin, angemessen mit Menschen im Allgemeinen, besonders aber im Fokus dieser Arbeit, mit Kindern eines fremden kulturellen Hintergrundes in der Kindertagesstätte umzugehen. In denVorlesungen, den Praktika und Gesprächen wurde mir die Problematik, die sich dahinter verbirgt, deutlich. Pädagogische Fachkräfte sind sich oftmals bewusst, was es heißt, mit Migration angemessen umzugehen. Doch sieht die Praxis oft anders aus: Zerrissen zwischen interkultureller Kompetenz und der eigenen Identität. Interkulturelle Kompetenz, die sie optimaler Weise in verschiedenen Fortbildungen erlernt haben sowie einem eventuellen Rezept, wie mit Migration umgegangen werden sollte. Im Gegensatz dazu die alltägliche Herausforderung, der es sich zu stellen gilt, ein Mehraufwand bedeutet. In einem aktuellen Focus-Artikel wird beschrieben wie Erzieher heutzutage aufgrund vieler Flüchtlingskinder in den Einrichtungen stöhnen (vgl. Focus 2015).

Aufgrund der vielschichtigen Thematik ist es unmöglich in einer Arbeit mit diesem Umfang das Thema umfassend und abschließend zu bearbeiten, deshalb wurde der Schwerpunkt dieser Arbeit auf den Umgang mit der interkulturellen Kompetenz gelegt. Einige Autoren bestätigen auch die Komplexität des Themas und stellen fest, dass das Thema nicht als einheitliches Ganzes begriffen werden kann. (vgl. Aschenbrenner-Wellmann 2003, S. 140)

1.1 Definitionen

Um eine weitere Abgrenzung zu treffen wurden folgende Begriffe in dieser Arbeit wie folgt definiert. Andere Bedeutungsebenen der Begriffe sind für diese Arbeit nicht anzuwenden. Migration „Menschen, Gesellschaften und auch das Bildungswesen befinden sich in Bewegung.“ (Sprung 2011, S. 10).Migration bedeutet einen dauerhaften Wohnortwechsel einer Person oder Personengruppe. Das können beispielsweise Wanderungsbewegungen innerhalb eines Staates (Binnenmigration) oder Auswanderungsbewegungen in einen anderen Staat sein. (vgl. Stiftung SPI o. J. , S. 32)

Interkulturelle Kompetenz

Eigentlich ist in der bekannten Literatur der Begriff „Interkulturelle Kompetenz“ nicht eindeutig und verbindlich definiert (vgl. Aschenbrenner-Wellmann 2003, S. 92). Trotzdem versucht Aschenbrenner-Wellmann eine Definition festzulegen und beschreibt interkulturelle Kompetenz als „eine Kombination aus Wissen, Motivation, Einstellungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, deren Einsatz den erfolgreichen und angemessenen Verlauf interkultureller Begegnungssituationen fördert“. (Aschenbrenner-Wellmann 2003, S. 92)

Erweiternd beschreibt Frank interkulturelle Kompetenz als „die Fähigkeit, mit Menschen eines fremden kulturellen Hintergrundes kommunizieren zu können.“ (Frank 2009, S. 33)

Und mehr noch: Sie bezeichnet die Effektivität und Angemessenheit der eigenen Handlung, die bei der Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Zugehörigkeit benötigt werden, basierend auf einem reflektierten Umgang mit Prozessen des Selbst- und Fremdverstehens, (vgl. Aschenbrenner-Wellmann 2003, S. 5) der eigenen persönlichen Einstellung, ebenso wie einem fundierten Grundlagenwissen und praktischen Erfahrungen (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 5).

1.2 Hinführung, Kulturbegriff, Diversity und Inklusion

Immer mehr Menschen werden vor die Herausforderung gestellt, mit anderen Menschen unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds zusammenarbeiten zu müssen oder zu wollen. Aufgrund der Globalisierung und den Migrationsbewegungen, Ende des 20. und Beginn des 21. Jahrhunderts, sind die Lebens-und Arbeitsbedingungen in Deutschland zunehmend im Wandel. Die Auswirkungen ziehen sich durch alle Lebensbereiche, sei es in der Schule, Politik, Sozialarbeit oder im Gesundheitswesen. (vgl. Rohr 2002, S. 199; vgl. Aschenbrenner-Wellmann 2003, S. 5)

Laut Statistischem Bundesamt hatten im Jahre 2014 knapp über 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland einen Migrationshintergrund (vgl. Statistisches Bundesamt 2015, S. 38), 2005 waren es nur 18,6 Prozent (vgl. Statistisches Bundesamt 2009, S. 7) und eine weitere Steigerung wurde schon 2013 prognostiziert (vgl. nifbe 2013, S. 4).

Aufgrund dieser Tatsachen, ist es umso wichtiger, auf diese Veränderungen angemessen zu reagieren, auch in Kindertagesstätten, in denen der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund mittlerweile ca. ein Drittel ausmacht (vgl. nifbe 2013, S. 3; vgl. Peter/Spieß 2015). Mit vielfältigen Migrationsbewegungen steigt auch die Vielfältigkeit der Kulturen in unserer Gesellschaft (vgl. Frank 2009, S.43), die sich auch im Alltag von Kindertagesstätten wiederfinden. Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Kulturbegriff genauer zu beschäftigen.

Kultur

Kultur kann mit einer Brille verglichen werden, durch die wir die Welt sehen und wodurch sich unser Denken, Handeln, unsere Werte und Einstellungen unterscheiden (vgl. nifbe 2013, S. 3).

„Kultur ist ein für uns alle geltender Hintergrund von etablierten und über Generationen überlieferten Sichtweisen, Werten, Ansichten und Haltungen, welche einerseits unser ganzes Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen, die wir andererseits aber in individueller wie auch kollektiver Weise übernehmen, modifizieren und weiterentwickeln, und zwar in Abhängigkeit von unserer Teilhabe an unterschiedlichen Kontexten.“ (Falicov 1995, S. 34)

Sie ist ein Erbe an Werten, das über Generationen hinweg entstand, verbreitet, verändert und teilweise aus den Augen verloren wurde (vgl. Aschenbrenner-Wellmann 2003, S. 23). Kultur prägt die Menschen bis in ihr tiefstes Inneres und bildlich gesprochen sehen wir nur die Spitze des Eisbergs, ein sehr kleiner Teil. Unter der Wasseroberfläche ist der weitaus größere unsichtbare Bestandteil, der sich der unmittelbaren Wahrnehmung entzieht, aber dennoch unsere Werte, Einstellungen und Ziele bestimmt. (vgl. nifbe 2013, S. 4; vgl. Aschenbrenner­Wellmann 2003, S. 25) Es genügt demnach nicht, nur über die nationale Herkunft der Menschen mit Migrationshintergrund nachzudenken, die durch Unterschiede in Religion und Sprache am deutlichsten sichtbar wird. Vielmehr sollten auch andere gesellschaftliche Aspekte und Erfahrungen der MigrantInnen berücksichtigt werden. (vgl. Aschenbrenner-Wellmann 2003, S. 18) Wie sich z. B. in stark divergierenden Erziehungsstilen erkennen lässt. (vgl. nifbe 2013, S. 4). Die Verschiedenheit von Kultur ist von Land zu Land sichtbar, doch beginnt diese Divergenz schon innerhalb eines Landes (vgl. nifbe 2013, S. 4). Die weitläufige Vorstellung, dass „Kultur“ als einheitliches Ganzes betrachtet werden kann, wo alles ordentlich geregelt ist, trifft nicht zu. Denn Kultur ist so komplex, „dass unsere Wahrnehmungsfähigkeit schon nicht mehr ausreicht, sie aufzunehmen.“ (Aschenbrenner-Wellmann 2003, S. 140)

Diversity

Die Konzepte, die sich hinter dem Begriff „Diversity“ verstecken, wurden hauptsächlich in Großbritannien und den USA entwickelt. In den letzten Jahren ist die zunehmende Verwendung des Begriffes auch im deutschen Sprachraum zu erkennen. Hierzulande wird „Diversity“ übersetzt mit den Begriffen Vielfalt oder Verschiedenheit. (vgl. Stiftung SPI o. J. , S. 23)

Menschen mit Migrationshintergrund sind ebenso wie Menschen ohne Migrationshintergrund keine homogene Gruppe (vgl. Textor 2006), sondern zeigen eine Vielfalt sozialer Lebensformen (vgl. Stiftung SPI o. J. , S. 23). Die Unterschiedlichkeit drückt sich in ihrer Herkunftsregion, Kultur, Religion, Werten, Aufenthaltsdauer, Schichtzugehörigkeit, der Familienstruktur oder Integrationswillen aus, um nur einige Beispiele zu nennen. (vgl. Textor 2006; vgl. Blank-Mathieu 2007) Auch in pädagogischen Einrichtungen im Elementarbereich spielt die zunehmende Heterogenität im Rahmen der gesellschaftlichen Vielfalt eine wichtige Rolle. Kinder, die unter verschiedenen Bedingungen aufwachsen, teilweise mit unterschiedlicher Herkunft, haben diverse Begabungen und Interessen. Diesen Hintergrund bringen sie in pädagogische Einrichtungen mit. (vgl. Schür 2010)

Beschäftigt man sich mit Diversity, so geht es nicht um das Erlernen von Toleranz, sondern um die Beachtung und das Einüben eines angebrachten Umgangs mit dieser Vielfalt. Um dies zu ermöglichen ist die Selbstreflexion der eigenen Vorstellung des Normalen gefragt. (vgl. Stiftung SPI o. J. , S. 23)

Im alltäglichen Umgang mit Diversity kommt estrotz allem immer wieder zu Missverständnissen. Die Leitidee im besseren Umgang mit der Vielfalt führt zur Inklusion. (vgl. Niehoff 2009, S. 189).

Inklusion

Dadurch, dass sich der Kindergarten in den letzten Jahren verstärkt zur Bildungseinrichtung entwickelt hat, gewinnt die gleichberechtigte Teilhabe an dieser Bildung schon im Elementarbereich an Relevanz. Hier wird von dem Konzept der Inklusion gesprochen. Bisher wurde hauptsächlich unter Inklusion die Integration von Kindern mit Behinderung verstanden.

Eine weitere Betrachtung des Begriffs ist in der Fachliteratur zu finden: „Erweitert gedacht berührt das Konzept der Inklusion allerdings nicht nur Kinder mit Behinderungen, sondern alle Kinder mit ihren unterschiedlichen Diversitätsmerkmalen.“ (Brilling 2012, S. 6) „Jedes Kind vereint in seiner Person eine Vielfalt von Merkmalen wie Geschlecht, Familienkultur, Alter,Sprache, Entwicklungsstand u. v. m. und hat somit Mehrfachzugehörigkeiten.“ (Nowack 2013, S. 4)

Alle Kinder sollen gleichberechtigt von Beginn an dazu gehören mit dem Ziel gemeinsam lernen zu können und niemanden auszuschließen, so Diskussionen der UN­Behindertenrechtskonvention. (vgl. Brilling 2012, S. 2; vgl. Nowack 2013, S. 3)

Inklusion greift dabei den Gedanken auf, die unterschiedlichen Dimensionen dieser immer heterogener werdenden Gesellschaft (vgl. Brilling 2012, S. 2), bewusst zu berücksichtigen (vgl. Schür 2010) und die Vielfalt der Gruppe als normal anzusehen (vgl. Nowack 2013, S. 4). Heterogenität, die Vielfalt der Lebenslagen (vgl. Nowack 2013, S. 4) beinhaltet beispielsweise den Umgang mit „verschiedene[n] Geschlechterrollen, ethnische[n], sprachliche[n], kulturelle[n] Hintergründe[n], religiöse[n] und weltanschauliche[n] Überzeugungen, Familienstrukturen, soziale Lagen sowie Fähigkeiten und Einschränkungen.“ (Schür 2010).

Ziel einer Pädagogik, die nach dem Grundsatz der Inklusion gestaltet wird, ist es, jedes Kind gleich zu achten und es dementsprechend zu unterstützen, damit Lernen gelingen kann. (Nowack 2013, S. 4)

Dabei sind pädagogische Fachkräfte der Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Umsetzung inklusiver Prozesse in Kindertageseinrichtungen geht (vgl. Nowack 2013, S. 2). Sie werden dazu angehalten, Kindern in elementaren Einrichtungen zu vermitteln, dass alle Kinder selbstverständlich ein Glied einer nicht zu trennenden heterogenen Gruppe sind und sich gemeinsam am Potenzial und Verlangen aller ausrichten. (vgl. Schür 2010) Die Vielfalt sollte als Bereicherung, als wünschenswerter Zustand, für alle Kinder der Gruppe und ihr Lernen angesehen werden (vgl. Nowack 2013, S. 5; vgl. Scher 2010), denn die Verschiedenheit ist wertvoll für die Gemeinschaft (vgl. Kobelt-Neuhaus 2008, S.75).

2. Pädagogen sollten Interkulturelle Kompetenz besitzen

In einer globalisierten Welt mit vielfältigen Migrationsbewegungen, den oben beschriebenen Herausforderungen im Umgang mit dieser Vielfalt und der Entwicklung, dass Deutschland in den letzten Jahren immer mehr zu einem Zuwanderungsland wurde, wird die interkulturelle Kompetenz bei pädagogischen Fachkräften zunehmend bedeutender. (vgl. nifbe 2013, S. 4)

Der Anspruch, dass pädagogische Fachkräfte interkulturelle Kompetenzen besitzen müssen (vgl. nifbe 2013, S. 4; vgl. Michely-Weirich 2008, S. 5), wird in vielen Diskursen über den pädagogischen Umgang mit migrationsgesellschaftlichen Phänomenen verdeutlicht (vgl. Sprung 2011, S. 289). Um eine besonders gelingende Integration von Anfang an zu ermöglichen, ist das Wissen um den Einfluss von Kultur in Bezug auf Bildung und Entwicklung in pädagogischen Einrichtungen heute unerlässlich. (vgl. nifbe 2013, S. 4) Weiter noch: Interkulturelle Kompetenz kann im Elementarbereich zur Chancengleichheit und Integration von Beginn an beitragen. (vgl. nifbe 2013, S. 3, 5) Die Erlangung der Interkulturellen Kompetenz, so Ulich, ist eine unabdingbare Voraussetzung, um in der globalisierten Arbeitswelt bestehen zu können (vgl. Ulich 2000). Die Grundlage dafür ist die Sensibilisierung von pädagogischen Fachkräften interkulturelle Lernprozesse zu identifizieren, einzuleiten und zu begleiten. (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 5)

2.1 Interkulturelle Kompetenz

Die interkulturelle Kompetenz, kurz gesagt, der angemessene Umgang mit Menschen eines fremden kulturellen Hintergrunds, setzt sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen (vgl. Frank 2009, S. 33). Verschiedene Autoren haben in der Fachliteratur unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt und Komponentenzusammenstellungen gegliedert. Letztlich kann man alles zusammenfassen unter den drei Begriffen: Wissen, Haltung und Diversität leben (vgl. nifbe 2008, S. 8).

Das Wissen ist einer der drei Faktoren, die interkulturelle Kompetenz ausmachen. Hierunter wird die Kompetenz verstanden, unterschiedlichste Situationen im kulturellen Kontext mit allen dazugehörigen Problemen und Chancen erfassen zu können. (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 5). Man weiß von unterschiedlichen Kulturen, deren Werte, Normen, Sitten und Bräuche und ist sich der Vielfalt an Sozialisationszielen und Erziehungsstilen bewusst (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 6 und vgl. nifbe 2013, S. 8). Um sich weiteres Wissen anzueignen, ist es möglich sich über den kulturellen Hintergrund „anderer kundig machen zu können.“ (Frank 2009, S. 33).

Ergänzend zum Wissen über die Interkulturalität, das allein nicht ausreicht, um den erzieherischen Alltag kultursensitiv zu gestalten, ist eine angemessene Haltung der pädagogischen Fachkraft gefragt. (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 5, nifbe 2013, S. 8)

Eine angemessene Haltung drückt sich in einer gewissen Neugierde, Sensibilität und Offenheit für andere Kulturen aus (vgl. nifbe 2013, S. 8). Ebenso ist es wichtig, sich persönlich auf interkulturelle Lernprozesse einzulassen und Bereitschaft zu zeigen, fremde Orientierungen zu verstehen und zu tolerieren. Basierend auf der Tatsache, dass die kulturelle Herkunft, mit der pädagogische Fachkräfte in Einrichtungen umgehen, immer vielfältiger wird, ist deren professionelles Handeln Voraussetzung. Professionalität verlangt die Kompetenz, sich in andere Menschen hineinversetzen zu können (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 6) und authentisch mit Fremdheit umzugehen (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 6).

Offenheit ist wichtig, um die richtige Haltung einzunehmen. Persönliche Offenheit muss vorhanden sein, um Erfolg beim interkulturellen Lernen zu erzielen. Fremden Menschen ohne Vorurteile oder Stereotypen zu begegnen, sich auf sie einzulassen und nicht nur auf gewohnte Deutungsmuster und Handlungskonzepte zurückzugreifen, ist hier gefragt. (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 6 f.) Es gilt, kulturelle Aufgeschlossenheit und selbstverständliche Kontakte zwischen Kulturgruppen einzuüben und Abgrenzungstendenzen abzubauen (vgl. Ulich 2000).

Flexibilität wird in der Arbeit mit Kindern und Eltern gefordert, vor allem im Hinblick auf sich schnell wandelnde soziale Strukturen und der Vielfältigkeit von Meinungen und Wertvorstellungen. Diese Flexibilität zielt nicht darauf ab, in eine ständige Verunsicherung zu geraten, sich selbst zurück zu ziehen oder verändern, sondern vielmehr sollte man sich auf die Vielfalt einlassen. (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 7) Menschen mit einer anderen kulturellen Herkunft verfügen über andere Kommunikationsformen und -stile. In Anbetracht dessen ist es erforderlich, die eigene Kommunikationsfähigkeit auszubauen. Zunächst geht es darum, interpersonale Kontakte aufzubauen (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 6) und sich sowohl verbal als auch nonverbal, durch Gestik und Körpersprache, für beide (die eigene und die fremde) Kulturen angemessen äußern zu können (vgl. Frank 2009, S. 33; vgl. Michely-Weirich 2008, S. 6). Interkulturalität im Alltag ist mit Auseinandersetzungen verbunden, wo es gilt, fair streiten zu können und zur konstruktiven Konfliktbewältigung bereit zu sein (vgl. Michely-Weirich 2008, S. 7).

[...]

Final del extracto de 20 páginas

Detalles

Título
Zur Auseinandersetzung pädagogischer Fachkräfte mit Migration im Berufsalltag. Zwischen interkultureller Kompetenz und Zerrissenheit
Universidad
University of Education Ludwigsburg
Calificación
2,0
Autor
Año
2016
Páginas
20
No. de catálogo
V1030417
ISBN (Ebook)
9783346434838
ISBN (Libro)
9783346434845
Idioma
Alemán
Palabras clave
Interkulturalität, Inklusion, Diversität, Kindergarten, Migration, Deutschland, Wandel
Citar trabajo
Anna-Lena Mack (Autor), 2016, Zur Auseinandersetzung pädagogischer Fachkräfte mit Migration im Berufsalltag. Zwischen interkultureller Kompetenz und Zerrissenheit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1030417

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