Die vorliegende Arbeit verfolgt die Zielsetzung mithilfe der Entwicklungsschwerpunkte lebenslanges Lernen in den verschiedenen Lebensphasen darzustellen. Als Einführung werden die Inhalte der „Strategie für Lebenslanges Lernen in der Bundesrepublik Deutschland“ kurz dargestellt. Zum besseren Verständnis wird danach Lebenslangen Lernen sowie formales, nicht-formales und informelles Lernen erklärt. Anschließend werden die Entwicklungsschwerpunkte kurz dargestellt. Danach werden verschiedene Lernprozesse in der Kindheit, bei Jugendlichen, jungen Erwachsene, Erwachsenen und Älteren betrachtet. Abschließend wird ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Strategiepapier „Strategie für Lebenslanges Lernen in der Bundesrepublik Deutschland“
2 Entwicklungsschwerpunkte
3 Kindheit
4 Jugendliche
5 Junge Erwachsene
6 Erwachsene
7 Ältere
8 Fazit
Einleitung
Durch die „Strategie für Lebenslanges Lernen“ soll die Priorität des Lernens in allen Lebensphasen sowie Ansätze für die Durchführung und positive Auswirkungen hervorgehoben werden. Neben formalem Lernen wie z.B. in der Ausbildung oder dem Studium soll, nicht-formales bzw. informelles Lernen z.B. auf der Arbeit oder in der Freizeit in den Vordergrund gerückt werden (vgl. Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung1 2004, S.9).
Die vorliegende Arbeit verfolgt die Zielsetzung mithilfe der Entwicklungsschwerpunkte lebenslanges Lernen in den verschiedenen Lebensphasen darzustellen. Als Einführung werden die Inhalte der „Strategie für Lebenslanges Lernen in der Bundesrepublik Deutschland“ kurz dargestellt. Zum besseren Verständnis wird danach Lebenslangen Lernen sowie formales, nicht-formales und informelles Lernen erklärt. Anschließend werden die Entwicklungsschwerpunkte kurz dargestellt. Danach werden verschiedene Lernprozesse in der Kindheit, bei Jugendlichen, jungen Erwachsene, Erwachsenen und Älteren betrachtet. Abschließend wird ein Fazit gezogen.
Weiterbildung wird dementsprechend als Anwendung des Lebenslangem Lernen gesehen (vgl. Gönner 1977, S.169). und der Gedanke der prinzipiellen Unabschließbarkeit der beruflichen Bildung ist zu betonen.[13] Lernen wird zunehmend verstanden als ein unverzichtbar mitlaufendes Element der normalen Lebenspraxis.[14]
1 Strategiepapier „Strategie für Lebenslanges Lernen in der Bundesrepublik Deutschland“
Am 5. Juli 2004 wurde das Strategiepapier „Strategie für Lebenslanges Lernen in der Bundesrepublik Deutschland“ von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung genehmigt. Es sollte informelles, nicht-formales Lernen, die Finanzierung des Lebenslangen Lernens sowie Handlungsoptionen für die Länder und Förderprogramme des Bundes beinhalten (BLK 2004, S.9). „Lebenslanges Lernen ist damit sowohl Leitlinie als auch Ziel der Bildungspolitik.“ (ebd., S.11)
Die Strategie des Lebenslangen Lernens verfolgt die Zielsetzung zu zeigen, wie das Lernen aller Menschen in allen Phasen des Lebens, in unterschiedlichen Lernumgebungen und mithilfe verschiedener Lernformen gefördert werden kann (ebd., S.5). Dabei wird der biographische Ansatz verfolgt, was bedeutet, dass der Lernprozess über die ganze Lebensspanne verläuft.
„Lebenslanges Lernen umfasst alles formale, nicht-formale und informelle Lernen an verschiedenen Lernorten von der frühen Kindheit bis einschließlich des Ruhestands. Dabei wird „Lernen“ verstanden als konstruktives Verarbeiten von Informationen und Erfahrungen zu Kenntnissen, Einsichten und Kompetenzen.“ (ebd., S. 13) Lernen tritt folglich in differenzierten Formen auf. Formales Lernen bezieht sich auf strukturiertes Lernen in Institutionen wie der Schule oder Weiterbildungseinrichtungen (ebd., S.13) Es führt somit zu einem gültigen Abschlüssen oder Qualifikationen. Nicht formales Lernen ist planvolles, zielgerichtetes Lernen, was nur zu einem Teil zu einem Abschluss führt (vgl. Nuissl 2014, zit. nach Gruber/ Nuissl 2018, S.102). Es findet beispielsweise im Rahmen von innerbetrieblichen Weiterbildungen, Parteien oder Hobbies wie Koch- oder Sportkursen statt. Beim informellen Lernen steht vor allem das alltägliche und teilweise unbeabsichtigte Lernen im Vordergrund. Es verfolgt keine genauen Lernziele oder findet nicht an festen Lernorten statt. Es führt folglich nicht zu einer Zertifizierung. Es werden nebenbei neue Kenntnisse beim Lesen eines Buches, der Betreuung von Kindern oder dem Aneignen neuer Computerkenntnisse erlangt. Es lässt sich bezeichnen als ein Lernen, das von Individuen „direkt in unmittelbaren Anforderungssituationen (mehr oder weniger bewusst) praktiziert“ werde, „um in ihrer Umwelt besser zurechtzukommen.“ (Dohmen 2001, S.26).
Im Folgenden werden die Entwicklungsschwerpunkte der „Strategie des Lebenslangen Lernens“ zum besseren Verständnis der Theorie erläutert
2 Entwicklungsschwerpunkte
Die Schwerpunkte der Strategie liegen auf der Zielgruppe aller Menschen in allen Lebensphasen von der Kindheit bis ins Alter. Diese werden mit den folgenden Entwicklungsschwerpunkten verknüpft: „Einbeziehung informelles Lernen, Selbststeuerung, Kompetenzentwicklung, Vernetzung, Modularisierung, Lernberatung, Neue Lernkultur/Popularisierung des Lernens und Chancengerechter Zugang. Diese Begriffe werden kurz definiert und anschließend wird ihr Auftreten in den Lebensphasen Kindheit, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene und Ältere erläutert.
Der erste Entwicklungsschwerpunkt „Einbeziehung des informellen Lernens“ ist ein grundlegender Schwerpunkt in der „Strategie des Lebenslangen Lernen“. Es bezieht sich auf sich auf das selbstständige Lernen außerhalb von öffentlichen Institutionen. Ziel ist es einen wechselseitigen Prozess des formalen und informellen Lernens zu ermöglichen (vgl. BLK 2004, S.14f.) Das informelle Lernen ist von der Selbststeuerung abhängig. Diese geht davon aus, dass das Lernen bei jedem auf anderen „Lernvoraussetzungen, Lernmilieus, Lernbedürfnissen und Lernanlässen“ (ebd., S.15) beruht. Deswegen liegt es bei dem Lernenden diese zu organisieren und zu steuern. Dabei werden, um sich das neue Wisse anzueignen, verschiedene Kompetenzen benötigt. In unserer heutigen Mediengesellschaft zählt auch das Nutzen der neuen Informationstechnologie dazu. Die Kompetenzentwicklung fokussiert sich auf den schulischen wie außerschulischen Bereich. In der Schule werden durch „Bildungsstandards“ festgelegt, welche Kompetenzen Schüler in der jeweiligen Klasse erlernen sollen. Es werden in der ganzen Lebensspanne fortlaufend Kompetenzen benötigt, die einen dazu befähigen die Anforderungssituationen im Beruf oder der Freizeit zu bewältigen. Um diese Lernmöglichkeiten zu nutzen, muss eine Vernetzung der Institutionen stattfinden, die sich den veränderten Anforderungen des Lebenslangen Lernens anpasst. Außerdem müssen auch informelle und formelle Bildungsprozesse in Bezug zueinander gestellt werden. Somit sollen individuelle Lernprozesse in jeder Lebensphase durch die institutionelle Vernetzung eine Grundlage haben. Die Modularisierung soll die Lernprozesse strukturieren und an die verschiedenen Interessen des Lernenden anpassen (ebd., S. 15f.) „Modularisierung ist die Zusammenfassung von Stoffgebieten zu thematisch und zeitlich abgerundeten, in sich abgeschlossenen und mit Leistungspunkten versehenen abprüfbaren Einheiten.“ (BLK 2002, S.4) Diese Modularisierung findet in Ausbildungen, dem Studium oder in Weiterbildungseinrichtungen statt. Dabei existieren vor allem im Bereich der Weiterbildung viele Angebote. Es ist teilweise unklar, welche Qualifikationen vermittelt werden und welche Zertifikate auf dem Arbeitsmarkt anerkannt werden (vgl. Kloas 1997, S.12). Die Lernberatung unterstützt den Lernenden bei dieser Unklarheit und hilft auch den neuen „Anforderungen an Lernmotivation und Lernfähigkeit“, (BLK 2004, S.16) die durch das selbstverantwortliche Lernen kommen, gerecht zu werden. Das Lernen muss allgemein in den Vordergrund gerückt werden, was durch die Entwicklung einer neuen Lernkultur unterstützt werden soll. Mithilfe der Medien soll das Lernen popularisiert werden. Ziel ist dabei die Motivation und Anerkennung des Lebenslangen Lernens. Dabei ist es wichtig Bildungs- und Lernmöglichkeiten für alle Gesellschaftsschichten chancengerecht zugänglich zu machen. Dieser Zugang ermöglicht erst die Entwicklung von Kompetenzen in allen Bereichen und damit auch die Teilhabe an der Gesellschaft.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lebenslanges Lernen neben formalem Lernen, versucht nicht-formales und informelles Lernen zu fördern. Durch die Popularisierung des Lernens mit Einbeziehung der Medien soll eine neue Lernkultur erschaffen werden. Dabei steht der Lernende im Vordergrund, welcher selbstständig Kompetenzen erwirbt. Zur Unterstützung soll eine Vernetzung der Institutionen stattfinden, die es dem Lernenden ermöglichen alle Lernangebote zu nutzen. Die Modularisierung dieser Wissens-und Lernangebote ermöglicht es, auf die Bedürfnisse des einzelnen eingehen zu können. Bei offenen Fragen oder Unterstützung in der eigenen Lernbiografie kann die Lernberatung weiterhelfen. Letztlich soll ein chancengerechter Zugang zu Bildung und Bildungsinstitutionen gewährleistet werden.
Anschließend wird das Lernen in den Lebensphasen vorgestellt, wobei die Entwicklungsschwerpunkte unterschiedliche Ausprägungen in den einzelnen Phasen haben. Es fängt mit der Kindheit an und endet im hohen Alter.
3 Kindheit
Die Phase der Kindheit geht von der Geburt bis zum 10. Lebensjahr. Die Kindheit ist der Ausgangspunkt des Lebenslangen Lernens, da es eine „besonders lernintensive Zeit für die Bildungsbiografie jedes Menschen“ (ebd., S.17) ist. Vor allem die Motivation und das Interesse des Kindes am Lernen sollte in dieser Phase gefördert werden. Bis zum 3. Lebensjahr werden Kinder von ihren Eltern erzogen. Danach besuchen sie bis zum 5. oder 6. Lebensjahr den Kindergarten und anschließend beginnt die Schule. In diesem Abschnitt werden auch die Interaktionen mit den Eltern und anderen Bezugspersonen betont, da Kinder von bzw. mit ihnen viel lernen. Das informelle Lernen steht im Vordergrund, da sich Kinder oftmals unbewusst Neues aneignen. Eltern, Erzieher oder später auch Lehrer sind für die Gestaltung der Lernumgebung zuständig. Die Kinder können beispielsweise durch das Spiel das „Lernen lernen“ (BLK 2004, S.18). Durch die Stärkung der Wissbegierde und ständige neue Herausforderungen wird das selbstgesteuerte Lernen in späteren Lebensphasen ermöglicht. Es sollen durch verbesserte Bildungspläne die Basiskompetenzen der Kinder entwickelt und gefördert werden. „Als Basiskompetenzen bzw. Schlüsselkompetenzen werden grundlegende Fähigkeiten, Fertigkeiten, Haltungen und Persönlichkeitscharakteristika bezeichnet. Diese Basiskompetenzen bilden die Grundlage für körperliche und seelische Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität des Kindes und erleichtern das Zusammenleben in Gruppen.“ (Fthenakis et al. 2005, S.33). Zur Unterstützung dieser Kompetenzen ist eine Vernetzung der Lernorte hilfreich. Eltern sollen an den Lernprozessen ihrer Kinder beteiligt werden. Der Kindergarten und die Grundschule haben die Aufgabe des Zugangs zu dem jeweiligen sozialen Umfeld und der Unterstützung des Übergangs von der einen zur anderen Einrichtung. Durch die Modularisierung von Lerninhalten wird dieser Übergang erleichtert und ein fortlaufender Aneignungsprozess möglich. Bei der Lernberatung können sich Eltern Unterstützung oder Hilfe bei Problemen suchen. Der chancengerechte Zugang zum Kindergarten und der Schule wird in der Bundesrepublik Deutschland gewährleistet. Auch die spezielle Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund oder einer Behinderung wird durch differenzierte Kurse oder Lernpläne unterstützt (vgl. BLK 2004, S.19f.)
4 Jugendliche
Für Jugendliche bilden formale Lernprozesse in der Schule einen Schwerpunkt ihres Lebens. Bildung hat auch in dieser Lebensphase mittlerweile einen höheren Stellenwert erreicht und soll zu einer Verbesserung der Lebensmöglichkeiten führen. Der Einbezug des informellen Lernens in Vereinen oder durch Wettbewerbe soll auch für die spätere Partizipation im Berufsleben „die Nähe des Lernens zur Praxis“ (ebd., S.21) fördern. Damit soll auch die Neugier und das Interesse am Lernen aufrecht erhalten werden. Auch in der Schule sollen durch Didaktik, Methodik, verschiedene Bildungsangebote und individuelle Förderung von Fähigkeiten das selbstständige Lernen begünstigt werden. Bei der Kompetenzentwicklung soll „Lernkompetenz, Sozialkompetenz, personale Kompetenz und Teamfähigkeit als Basiskompetenzen ebenso vermittelt [werden] wie Fachkompetenz.“ (ebd., S.21). Diese sollen durch die Zusammenarbeit vom Elternhaus, Schule und außerschulischen Institutionen bestärkt werden. Dies geschieht einerseits durch eine vertikale Vernetzung von Schule, Berufsbildung, Hochschule, Fort- und Weiterbildung und andererseits durch Lernberatung. Die Vernetzung wird von der Modularisierung, d.h. von aufeinander aufbauenden Schularten und Abschlüssen sowie von Modulen im außerschulischen Bereich begünstigt. Um das Konzept des Lebenslangen Lernens zu popularisieren, wird eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt, wobei besonders für den Beruf des Lehrers geworben wird. Außerdem soll den Schulen ein größerer Handlungs- und Entscheidungsraum ermöglicht werden. Die Gewährleistung des chancengerechten Zugangs soll durch den „Ausbau von Ganztagesangeboten, durch Förderunterricht für langsam lernende Schüler, Sprachlernklassen für Migranten, Eingliederungskonzepte für Behinderte, Angebote zur Nachholung von Schulabschlüssen“ (BLK 2004, S.23) gewährleistet werden.
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1 Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung wird im Folgenden als BLK abgekürzt.
- Quote paper
- Anonymous,, 2020, Lebenslanges Lernen in den verschiedenen Lebensphasen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1031442
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