Ziel dieser Arbeit ist es, verschiedene Kontrollgremien wie die Prüfungsgesellschaften, die BaFin und den Aufsichtsrat auf Effektivität und Aktualität in Zusammenhang mit der Finanzwelt zu überprüfen.
Dafür sollen die einzelnen Prüfmechanismen durch eine kritische Analyse ihrer Aufgaben, Anforderungen und Prüfungsmöglichkeiten beleuchtet werden. Hierfür dient der Fall Wirecard als aktuelles Beispiel, an welchem die Beurteilung der Prüfmechanismen stattfindet. Im Zuge einer Fallstudie wird darauf abgezielt, die Kontrollaufgaben der Gremien mit ihrem Verhalten und den ihnen zugrundeliegenden Kontrollmöglichkeiten ins Verhältnis zu setzen.
Anschließend soll auf den Erkenntnissen basierend ein Rückschluss auf die Kontrolle der Finanzwelt gezogen werden. Dabei wird nicht auf eine endgültige Feststellung von möglichem Fehlverhalten der teilhabenden Kontrollorgane abgezielt, sondern eine grundlegende Einschätzung der Angemessenheit der Prüfmechanismen angestrebt.
Durch die Insolvenz des Zahlungsdienstleisters Wirecard in Folge jahrelangen Bilanzbetrugs stehen die Prüfungsinstitutionen, die mit der Unternehmenskontrolle beauftragt sind, in der Kritik. Diese Kritik bildet das Fundament der Problemstellung dieser Arbeit: Ist die aktuelle Finanzwelt mit den bestehenden Prüfmechanismen noch kontrollierbar?
Die Ergebnisse der Fallstudie zeigen, dass die Finanzwelt mit den bestehenden Prüfmechanismen noch kontrollierbar ist, es jedoch gewisser Angleichungen bedarf. Hiervon betroffen ist hauptsächlich die Kontrolle durch die BaFin, welche mangelnde Kompetenzen und strukturelle Defizite hinsichtlich der Aufdeckung von Bilanzbetrug aufweist. Die lange Zeit unentdeckt gebliebene Falschdarstellung im Fall Wirecard lässt sich für Aufsichtsrat und Abschlussprüfer*innen dagegen eher mit dem individuellen Prüfungsverhalten der beteiligten Akteur*innen begründen.
Zukünftig sind weitere neue Erkenntnisse zum Fall Wirecard für die Schlussfolgerungen dieser Arbeit relevant und könnten ergänzend betrachtet werden. Weiterführende Forschung könnte ebenso zusätzliche Kontrollinstitutionen sowie mögliche Anpassungen des gesamten Prüfungssystems untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- DIE FINANZWELT – KONTROLLIERBAR?
- WIRECARD-EIN MILLIARDENGRAB
- PROBLEMSTELLUNG UND ZIELSETZUNG
- METHODISCHE VORGEHENSWEISE
- PRÜFUNGSMECHANISMEN IN DER FINANZWELT
- WIRTSCHAFTS-/ABSCHLUSSPRÜFUNG
- AUFSICHTSRAT
- BAFIN
- DER FALL WIRECARD – EINE FALLSTUDIE
- METHODIK - FALLSTUDIE
- WIRTSCHAFTS-/ABSCHLUSSPRÜFUNG
- BAFIN
- AUFSICHTSRAT
- DISKUSSION
- METHODENREFLEXION
- ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
- ZENTRALE FORSCHUNGSERGEBNISSE
- ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Studienarbeit ist die Untersuchung der aktuellen Kontrollfähigkeit der verschiedenen Prüfmechanismen hinsichtlich der Finanzwelt, am Beispiel Wirecard. Die Arbeit analysiert das Verhalten von BaFin, Aufsichtsrat und Abschlussprüfer*innen in Bezug auf ihre Aufgaben und Pflichten sowie ihre Kontrollmöglichkeiten.
- Kontrollmechanismen in der Finanzwelt
- Die Rolle der BaFin bei der Überwachung von Finanzdienstleistern
- Die Verantwortung des Aufsichtsrats und der Abschlussprüfer*innen
- Die Fallstudie Wirecard als Beispiel für Bilanzbetrug
- Bewertung der Effektivität bestehender Prüfmechanismen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beleuchtet zunächst die Problematik der Kontrollfähigkeit der Finanzwelt im Kontext des Wirecard-Skandals. Es werden die relevanten Prüfmechanismen, wie Wirtschafts-/Abschlussprüfung, Aufsichtsrat und BaFin, vorgestellt. Die Fallstudie Wirecard analysiert das Verhalten der beteiligten Akteure und deren Rolle bei der Entstehung des Bilanzbetrugs. Die Ergebnisse der Fallstudie werden diskutiert und die Effektivität der bestehenden Prüfmechanismen bewertet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Wirtschafts-/Abschlussprüfung, Aufsichtsrat, BaFin, Bilanzbetrug, Finanzdienstleister, Fallstudie Wirecard, Kontrollmechanismen, Prüfungsmechanismen und Finanzwelt.
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- Alexander Schmidt (Autor), 2021, Prüfungsmechanismen bei Wirecard. Die Kontrollierbarkeit der Finanzwelt, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1032736