Medien sind zu einem festen Bestandteil im Leben vieler Heranwachsender geworden und der Konsum von Fernsehen und Videospielen ist für viele nicht mehr wegzudenken. Doch im Rahmen der Nutzung beider Medien, ist die Konfrontation mit Gewaltdarstellungen nicht auszuschließen und von einigen Rezipient*innen auch erwünscht. Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob durch Gewaltdarstellungen im Fernsehen und in Videospielen die Gewaltbereitschaft Heranwachsender gesteigert wird. Die Effekte, welche Mediengewalt bei den Heranwachsenden auslöst, sollen ergründet werden.
Um die Forschungsfrage zu beantworten, ist eine Befragung mittels Fragebogen im Papierformat an einer Gesamtschule durchgeführt worden. Die Befragung richtete sich an heranwachsende Versuchspersonen zwischen 13 und 17 Jahren. Die Versuchspersonen wurden in ihren Klassenverbänden in gewohntem Umfeld befragt und im Vorhinein über die Durchführung der Studie aufgeklärt. Die Auswertung der Studie hat ergeben, dass Jungen und Mädchen Gewaltdarstellungen in den Medien unterschiedlich wahrnehmen. Eine allgemeine gesteigerte Gewaltbereitschaft nach dem Konsum von gewalthaltigen Medien wurde nicht festgestellt. In Bezug auf andere Menschen hält jedoch ein Großteil der Versuchspersonen eine gesteigerte Gewaltbereitschaft, vor allem durch den Konsum von Videospielen, für möglich. Für die sich daraus ergebende Problematik der gesteigerten Gewaltbereitschaft wurden im Anschluss an die Befragung Ansätze zur Prävention negativer Auswirkungen von Mediengewalt auf Heranwachsende herausgearbeitet.
Weiterführende Forschungen könnten sich auf Gewaltdarstellungen im Internet und deren Wirkung auf Heranwachsende beziehen, da die Nutzung des Internets für viele Heranwachsende einen festen Bestandteil ihres Medienkonsums darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GEWALTDARSTELLUNGEN IN VISUELLEN MEDIEN
- BEGRIFFSDEFINITION VON „GEWALT“ UND „AGGRESSION“
- CHARAKTERISTIKEN VISUELLER GEWALTDARSTELLUNG – DIGITALE SPIELE UND FERNSEHEN IM VERGLEICH
- DIE NUTZUNGSMOTIVE FÜR GEWALTDARSTELLUNGEN.
- Auf Seite der Rezipient*innen
- Auf Seite der Medienunternehmen
- EIN ÜBERBLICK ÜBER WIRKUNGSTHEORIEN DER MEDIEN-UND-GEWALT-FORSCHUNG..
- Die Katharsis-These
- Die Habitualisierungsthese
- Die sozial-kognitive Lerntheorie.
- Die Extinction-Transfer-Theorie.
- Die Stimulationsthese
- Das General Aggression Model
- Auswirkungen auf prosoziales Verhalten.
- BESONDERHEITEN BEI DER REZEPTION VON GEWALTHALTIGEN MEDIENINHALTEN BEI HERANWACHSENDEN
- DIE WAHRNEHMUNG VON (MEDIEN-)GEWALT DURCH HERANWACHSENDE
- GEWALT-UND-MEDIEN-SPIRALE
- JUGENDGEWALT ALS GESELLSCHAFTLICHES PROBLEM
- DIE POLIZEILICHE KRIMINALSTATISTIK
- STRAFFÄLLIGKEIT DURCH MEDIEN? WARUM HERANWACHSENDE ZU TÄTER*INNEN WERDEN
- SCHOOL-SHOOTINGS ALS BEISPIEL FÜR JUGENDGEWALT
- ANSÄTZE ZUR PRÄVENTION NEGATIVER AUSWIRKUNGEN VON MEDIENGEWALT AUF HERANWACHSENDE
- SCHULISCHE MAẞNAHMEN
- ERZIEHUNGSBERECHTIGTE
- MEDIENUNTERNEHMEN
- HINFÜHRUNG ZUM EMPIRISCHEN ARBEITSTEIL
- ZUSAMMENFASSUNG DER FORSCHUNGSERGEBNISSE.
- HYPOTHESEN
- QUANTITATIVE VERSUS QUALITATIVE FORSCHUNG.
- QUANTITATIVE FORSCHUNG.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht den Einfluss von visueller Gewaltdarstellung im Fernsehen und in Videospielen auf die Gewaltbereitschaft von Heranwachsenden. Ziel ist es, die Effekte von Mediengewalt auf Heranwachsende zu ergründen und die Frage zu beantworten, ob die Darstellung von Gewalt in diesen Medien die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen steigert.
- Analyse der Wirkung von Mediengewalt auf Heranwachsende
- Untersuchung der Rezeption von Gewaltdarstellungen im Fernsehen und in Videospielen
- Erarbeitung von Präventionsansätzen für negative Auswirkungen von Mediengewalt
- Vergleich verschiedener Theorien zur Medienwirkung
- Auswertung empirischer Daten zur Gewaltbereitschaft von Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema und die Forschungsfrage einführt. Anschließend werden Gewaltdarstellungen in visuellen Medien definiert und in Bezug auf digitale Spiele und Fernsehen miteinander verglichen. Im weiteren Verlauf werden Nutzungmotive von Gewaltdarstellungen auf Seiten der Rezipient*innen und Medienunternehmen erörtert.
Kapitel 2 widmet sich verschiedenen Theorien zur Medienwirkung, wie der Katharsis-These, der Habitualisierungsthese und der sozial-kognitiven Lerntheorie. Besonderheiten in der Rezeption von Gewaltdarstellungen bei Heranwachsenden werden im Kapitel 3 betrachtet, wobei die Wahrnehmung von Mediengewalt durch Jugendliche und die Gewalt-und-Medien-Spirale im Fokus stehen.
Das vierte Kapitel beleuchtet das gesellschaftliche Problem von Jugendgewalt und untersucht polizeiliche Kriminalstatistiken, die Frage nach der Straffälligkeit durch Medien und School-Shootings als Beispiel für Jugendgewalt.
Ansätze zur Prävention negativer Auswirkungen von Mediengewalt auf Heranwachsende werden im Kapitel 5 vorgestellt, wobei schulische Maßnahmen, Erziehungsberechtigte, Medienunternehmen und weitere Akteure in den Fokus genommen werden. Das Kapitel 6 bildet die Brücke zum empirischen Arbeitteil und fasst die Forschungsresultate zusammen und stellt die Hypothesen vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die zentralen Themen Mediengewalt, Fernsehen, Videospiele, Medienwirkung und Heranwachsende. Die Analyse untersucht die Auswirkungen von Gewaltdarstellungen in den Medien auf die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen und beleuchtet verschiedene Theorien und Präventionsansätze.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2020, Visuelle Gewaltdarstellung in Fernsehen und Videospielen. Wird dadurch die Gewaltbereitschaft Heranwachsender gesteigert?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1033193