Schon Willhelm von Humboldt erkannte, dass Bildung die Anregung aller Kräfte des Menschen sei, die ihn zu einer sich selbst bestimmenden Individualität oder Persönlichkeit befähigen soll. Bildung als Lernprozess bedeutet demnach eine Befreiung der Persönlichkeit, was dem Hilfeaspekt durch Autonomieförderung der Sozialpädagogik gerecht werden kann.
Das Interesse an der Bildung als komplexes Konstrukt in seiner auf die Soziale Arbeit als Disziplin internalisierten Theoriebildung stellt den Beweggrund für diese Arbeit dar.
Es soll erörtert werden, inwieweit die bildungstheoretischen Bestimmungen der Sozialen Arbeit die Bestärkung der Autonomie der Adressatinnen und Adressaten deliberiert, konstituiert und dekretiert. Um diese Überlegungen zu intensivieren, werden anschließend die gleichen Punkte mit dem ursprünglich aus der Volkswirtschaftslehre stammenden Capability(ies) Approach analysiert und ein abschließender Vergleich gezogen. Zugunsten der Prägnanz der Darstellung verzichte ich dabei auf eine ausführliche Begriffsdefinition. Essentiell ist dennoch, dass die Bedeutung der Autonomie im Folgenden ausschließlich auf die Adressatinnen und Adressaten, nicht auf die Soziale Arbeit als Profession an sich bezogen ist, und demnach als eine Fähigkeit, das eigene Leben nach eigenen Vorstellungen führen zu können, begriffen werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Notwendigkeit sozialpädagogischer Theorienbildung als Grundlage sozialarbeiterischer Profession
- 2. Die Förderung der Autonomie als Kernaufgabe Sozialer Arbeit im Hinblick auf bildungstheoretische Bestimmungen und den Capability Approach
- 2.1 Autonomieförderung im Sinne bildungstheoretischer Bestimmungen
- 2.1.1 Bildung als emanzipatorischer Prozess
- 2.1.2 Subjektwerdung als Basis für Freiheit und Selbstständigkeit
- 2.1.3 Autonomieförderung als Hilfe zur Selbsthilfe
- 2.2 Autonomieförderung im Sinne des Capability Approach
- 2.2.1 Materielle Hilfe als Ressource
- 2.2.2 Autonomieförderung bei Sen und Nussbaum
- 2.2.3 Autonomie als Realfreiheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung der Autonomieförderung als Kernaufgabe Sozialer Arbeit. Sie analysiert die Relevanz von bildungstheoretischen Bestimmungen und dem Capability Approach für die Stärkung der Autonomie von Adressatinnen und Adressaten.
- Notwendigkeit sozialpädagogischer Theorienbildung für die Soziale Arbeit
- Bildung als emanzipatorischer Prozess zur Förderung der Autonomie
- Der Capability Approach und die Bedeutung von Realfreiheit für die Autonomie
- Autonomieförderung als Hilfe zur Selbsthilfe
- Autonomie als wesentliches Element der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die Notwendigkeit sozialpädagogischer Theorienbildung als Grundlage sozialarbeiterischer Profession
Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Theoriebildung in der Sozialen Arbeit. Es argumentiert, dass die Profession aufgrund der Komplexität des gesellschaftlichen Lebens auf theoretische Grundlagen angewiesen ist, um Handlungsmöglichkeiten zu analysieren, Ressourcen zu aktivieren und zielorientiert zu handeln.
2. Die Förderung der Autonomie als Kernaufgabe Sozialer Arbeit im Hinblick auf bildungstheoretische Bestimmungen und den Capability Approach
Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Autonomieförderung in der Sozialen Arbeit. Es beleuchtet die Bedeutung von Bildungsprozessen und dem Capability Approach für die Stärkung der Autonomie von Individuen. Es werden verschiedene Ansätze zur Autonomieförderung, sowohl im Sinne bildungstheoretischer Bestimmungen als auch im Sinne des Capability Approach, vorgestellt.
2.1 Autonomieförderung im Sinne bildungstheoretischer Bestimmungen
Dieser Abschnitt beleuchtet die Bedeutung von Bildung als emanzipatorischem Prozess für die Autonomieförderung. Es werden die Zusammenhänge zwischen Subjektwerdung, Freiheit und Selbstständigkeit sowie die Rolle der Autonomieförderung als Hilfe zur Selbsthilfe dargestellt.
2.2 Autonomieförderung im Sinne des Capability Approach
Dieser Abschnitt untersucht die Bedeutung des Capability Approach für die Autonomieförderung. Es werden die Rolle materieller Ressourcen, die Ansätze von Sen und Nussbaum sowie die Definition von Autonomie als Realfreiheit in diesem Kontext beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Sozialpädagogische Theorienbildung, Autonomieförderung, Bildungstheorie, Capability Approach, Subjektwerdung, Realfreiheit, Hilfe zur Selbsthilfe, soziale Ungleichheiten, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Inklusion.
- Citar trabajo
- Hans Jannek (Autor), 2021, Die Förderung der Autonomie als Kernaufgabe Sozialer Arbeit. Anwendung im Hinblick auf bildungstheoretische Bestimmungen und den Capability Approach, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1034399