Um der Fragen auf den Grund zu gehen, ob es möglich ist, durch Steuer- oder Kreditfinanzierung die Last auf zukünftige Generationen abzuwälzen, ist es wichtig, zunächst den Begriff der Last zu definieren. Anschließend wird in dieser Arbeit auf die unterschiedlichen Ansätze der zeitlichen Lastenverschiebung eingegangen, welche im Nachgang kritisch gegenübergestellt werden. Des Weiteren wird der interpersonelle Verteilungseffekt thematisiert und kritisch überprüft. Abschließend wird ein Fazit über die gegenständige Arbeit getroffen.
Staatsverschuldung ist ein Begriff, der seit Beginn des 20. Jahrhunderts immer wieder Eingang in die öffentliche Diskussion gefunden hat. Betrachtet man nun den Begriff der Staatsverschuldung in den Medien, reicht dieser von dem Problem der nationalen Haushaltspolitik über die Bedrohung der wirtschaftlichen Selbstbestimmung von Staaten bis hin zum Staatsbankrott. Somit wird mit dem Schlagwort Verschuldung meist etwas Negatives assoziiert und Bögen zu vergangen Erfahrungen der älteren Generationen gesponnen.
Geschichtliche Beispiele, die zur den Ängsten beigetragen haben, sind die Währungsreformen aus den Jahren 1923 und 1948. Der 1. Weltkrieg wurde zu zwei Dritteln durch die staatliche Kreditaufnahme finanziert und der Staatshaushalt durch die direkte Vermehrung des Geldumlaufs verbessert. So gab es nach Kriegsende 17-mal so viele Banknoten wie vorher. Um der immensen Verschuldung entgegenzuwirken, führte die Währungsumstellung 1923 zu einer kurzzeitigen Stabilisierung der Schulden. Im 2. Weltkrieg gestalte es sich ähnlich, denn die Gegenwerte der Finanzierung wie Gebäude, militärische Einrichtungen und Waffen wurden durch den Krieg gänzlich zerstört. Somit war die Währungsreform 1948 die 93,5 % des Reichsmarksvolumens aus dem Verkehr zogen unumgänglich. Nach beiden Währungsreformen wurde das Geldvermögen und auch die Staatspapiere fast vollständig entwertet und brachten erhebliche Einschränkungen mit sich.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung.
- Gegenstand und Ziel der Arbeit.
- Definition der Last.
- Intertemporaler Verteilungseffekt.
- New Orthodoxy Approach
- Utility Approach.
- Aggregate Investment Approach
- Gegenüberstellung der Ansätze
- Gegenüberstellung „New Orthodoxy Approach“ und „Aggregate Investment Approach\".
- Gegenüberstellung „Utility Approach“ und „Aggregate Investment Approach“
- Interpersoneller Verteilungseffekt - Transferansatz.
- Definition des Ansatzes
- Kritik am Transferansatz.
- Fazit.
- Quellenverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Lastenverschiebungskontroverse in der ökonomischen Theorie und untersucht, ob und wie die Last der Staatsverschuldung auf zukünftige Generationen abgewälzt werden kann. Hierbei werden verschiedene Ansätze der zeitlichen Lastenverschiebung analysiert und kritisch gegenübergestellt. Des Weiteren wird der interpersonelle Verteilungseffekt untersucht und die Kritik an diesem Ansatz beleuchtet.
- Definition der Last der Staatsverschuldung
- Intertemporaler Verteilungseffekt und seine verschiedenen Ansätze
- Kritik an den Ansätzen der zeitlichen Lastenverschiebung
- Interpersoneller Verteilungseffekt und seine Kritik
- Zusammenfassende Bewertung der Lastenverschiebungskontroverse
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieses Kapitel liefert eine Einführung in die Thematik der Staatsverschuldung und ihrer Auswirkungen auf kommende Generationen. Es beleuchtet die historische Bedeutung des Begriffs Staatsverschuldung und zeigt die Verbindung zur Generationengerechtigkeit auf.
- Definition der Last: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Definitionen des Begriffs „Last“ im Kontext der Staatsverschuldung. Es stellt die klassischen Definitionen von Ricardo und Lerner gegenüber und erläutert den „Utility Approach“ sowie den „Aggregate Investment Approach“.
- Intertemporaler Verteilungseffekt: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem intertemporalen Verteilungseffekt, der die zeitliche Lastenverschiebung durch staatliche Finanzierungsentscheidungen analysiert. Es untersucht den „New Orthodoxy Approach“ und dessen Kritik an der Vererbung von Lasten. Darüber hinaus wird der Fall der Unterbeschäftigung und dessen Einfluss auf die Lastenverschiebung betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Lastenverschiebungskontroverse, die Staatsverschuldung, die Intertemporale Verteilung, den interpersonellen Verteilungseffekt, den „New Orthodoxy Approach“, den „Utility Approach“, den „Aggregate Investment Approach“ und den Transferansatz. Darüber hinaus werden wichtige Aspekte der Generationengerechtigkeit und der makroökonomischen Rahmenbedingungen beleuchtet.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2019, Die Lastenverschiebungskontroverse in der ökonomischen Theorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1034472