Dieser Aufsatz handelt von der Erziehung und dem Lernen.
Lernen geschieht nicht im Luftleeren Raum, sondern stets unter dem Einfluss bestimmter gesellschaftlicher Verhältnisse; die hierzulande inzwischen zu massiven Beeinträchtigungen der Grundvoraussetzungen jeglichen Lernens geführt haben, darunter vor allem von Aufnahmefähigkeit und --Bereitschaft, Sachbezogenheit und Sachlichkeit, Konzentration, Disziplin, Leistungsfähigkeit und --Bereitschaft. So dass immer wieder nicht nur von "Bildungsnotstand", sondern auch von Erziehungskrise und Erziehungskatastrophe die Rede ist. Weshalb ich annehme, dass "(Selbst-)Erziehung nur durch Lernen" in unserer Gesellschaft nicht funktioniert, nicht funktionieren kann.
Darüber hinaus gibt es zu bedenken, dass Werte der Erziehung nicht isoliert, sondern in weitverzweigten, individuell unterschiedlichen Werte-Synthesen existieren.
Inhaltsverzeichnis
- Erziehung und Lernen: Was führt zur Krise?
- Die Spaßgesellschaft und ihre Auswirkungen
- Werte vermitteln und Grenzen setzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Ursachen der aktuellen Erziehungskrise und sucht nach Wegen, Werte zu vermitteln und Grenzen zu setzen. Sie analysiert kritisch den Einfluss der Spaßgesellschaft und den damit verbundenen Mangel an Selbstverantwortung und Leistungsbereitschaft.
- Die Krise in Erziehung und Bildung
- Der Einfluss der Spaßgesellschaft
- Die Bedeutung von Werten und Grenzen in der Erziehung
- Die Rolle des Neoliberalismus
- Konkrete Ansätze zur Verbesserung der Erziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Erziehung und Lernen: Was führt zur Krise?: Der Text beginnt mit einer Auseinandersetzung mit der These, Kinder lernten ohne Erziehung von alleine. Dies wird anhand von Kant widerlegt, der die Notwendigkeit von Erziehung betont, da der Mensch ohne Instinkt auf die Hilfe Anderer angewiesen ist. Es wird jedoch anerkannt, dass Kinder durch Erfahrungen lernen. Der Autor argumentiert jedoch, dass Selbst-Erziehung in der heutigen Gesellschaft aufgrund massiver Beeinträchtigungen der Lernvoraussetzungen (Aufnahmefähigkeit, Konzentration, Disziplin etc.) nicht funktioniert. Die damit einhergehende „Erziehungskrise“ und der „Bildungsnotstand“ werden als Ausgangspunkt der Analyse benannt.
Die Spaßgesellschaft und ihre Auswirkungen: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss der Spaßgesellschaft auf die Erziehungskrise. Der Autor bezieht sich auf Albert Wunsch, der den Fokus auf den Spaß als Sinn des Lebens und die damit einhergehende Verwöhnung und Verführung durch Konsumismus kritisiert. Während Wunsch den „Spaß“ als „verdichteten Unsinn“ bezeichnet, argumentiert der Autor, dass Spaß an sich nicht negativ ist, sondern dass in der heutigen Gesellschaft die Sinngebung verflacht ist und negative Folgen wie fehlende Selbstverantwortung, Leistungsverweigerung und Erziehungsnotstand resultieren. Die zunehmende Mediensucht durch Smartphones wird als verschärfender Faktor genannt. Der Autor kritisiert Wunsch's Erklärung der Krise als "zu große Sattheit und Versorgtheit", da er den Einfluss des neoliberalen Turbokapitalismus als tiefere Ursache sieht.
Werte vermitteln und Grenzen setzen: Dieses Kapitel befasst sich mit konkreten Ansätzen zur Verbesserung der Erziehung. Der Autor betont die Notwendigkeit, Werte zu vermitteln und Grenzen zu setzen, wobei er die komplexen individuellen und gesellschaftlichen Faktoren berücksichtigt. Es werden ehrgeizige Erziehungsziele (Stärke, Verantwortung, Selbstaktivität) erörtert und die Frage nach dem richtigen Ansatz (Freiheitsräume vs. bewusste Grenzziehung) diskutiert. Es werden wichtige Erziehungswerte wie Respekt, Wahrhaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein hervorgehoben. Der Autor warnt jedoch vor der Gefahr fanatischer Glaubenshaltungen und betont die Bedeutung des unbedingten Respekts vor der Persönlichkeit des Kindes.
Schlüsselwörter
Erziehungskrise, Spaßgesellschaft, Neoliberalismus, Wertevermittlung, Grenzen setzen, Selbstverantwortung, Leistungsbereitschaft, Konsumismus, Bildung, Lernvoraussetzungen, Kinder, Jugendliche, Erziehungswissenschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Erziehung und Lernen: Ursachen der aktuellen Krise
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Ursachen der gegenwärtigen Erziehungskrise und sucht nach Lösungsansätzen zur Wertevermittlung und Grenzziehung. Ein Schwerpunkt liegt auf der kritischen Analyse des Einflusses der Spaßgesellschaft und des damit verbundenen Mangels an Selbstverantwortung und Leistungsbereitschaft.
Welche Hauptthemen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Krise in Erziehung und Bildung, den Einfluss der Spaßgesellschaft, die Bedeutung von Werten und Grenzen in der Erziehung, die Rolle des Neoliberalismus und konkrete Ansätze zur Verbesserung der Erziehungssituation.
Wie wird die „Erziehungskrise“ im ersten Kapitel definiert?
Das erste Kapitel hinterfragt die These, Kinder lernten ohne Erziehung von alleine. Es wird argumentiert, dass Selbst-Erziehung in der heutigen Gesellschaft aufgrund massiver Beeinträchtigungen der Lernvoraussetzungen (Aufnahmefähigkeit, Konzentration, Disziplin etc.) nicht funktioniert. Die daraus resultierende „Erziehungskrise“ und der „Bildungsnotstand“ bilden den Ausgangspunkt der Analyse.
Welche Rolle spielt die „Spaßgesellschaft“ in der Analyse?
Das zweite Kapitel analysiert den Einfluss der Spaßgesellschaft auf die Erziehungskrise. Es wird kritisiert, dass die Sinngebung verflacht ist und negative Folgen wie fehlende Selbstverantwortung, Leistungsverweigerung und Erziehungsnotstand resultieren. Der zunehmende Konsumismus und die Mediensucht werden als verschärfende Faktoren genannt. Der Neoliberalismus wird als tiefere Ursache der Krise gesehen.
Welche Lösungsansätze werden im Hinblick auf die Erziehungskrise vorgeschlagen?
Das dritte Kapitel befasst sich mit konkreten Ansätzen zur Verbesserung der Erziehung. Es betont die Notwendigkeit der Wertevermittlung und Grenzziehung, unter Berücksichtigung individueller und gesellschaftlicher Faktoren. Ehrgeizige Erziehungsziele (Stärke, Verantwortung, Selbstaktivität) werden diskutiert, ebenso die Frage nach dem richtigen Ansatz (Freiheitsräume vs. bewusste Grenzziehung). Wichtige Erziehungswerte wie Respekt, Wahrhaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein werden hervorgehoben. Die Gefahr fanatischer Glaubenshaltungen und die Bedeutung des Respekts vor der kindlichen Persönlichkeit werden betont.
Welche Schlüsselbegriffe charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselbegriffe sind: Erziehungskrise, Spaßgesellschaft, Neoliberalismus, Wertevermittlung, Grenzen setzen, Selbstverantwortung, Leistungsbereitschaft, Konsumismus, Bildung, Lernvoraussetzungen, Kinder, Jugendliche, Erziehungswissenschaft.
Welche Autoren werden zitiert?
Die Arbeit zitiert Immanuel Kant und Albert Wunsch.
Für welche Zielgruppe ist diese Arbeit gedacht?
Die Arbeit richtet sich an eine akademische Leserschaft, die sich mit Themen der Erziehungswissenschaft und Gesellschaftskritik auseinandersetzt.
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- Klaus Robra (Author), 2021, Erziehung und Lernen. Eine Problematik aus der Moderne?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1038715