Wer sind eigentlich potenzielle Amokläufer? Der kommunikationsarme Schüler in der hintersten Reihe, der sich lieber mit Zeichnen beschäftigt, als dem Unterricht der Lehrer zu folgen oder doch der schwarz gekleidete Eigenbrödler, der der Gothikszene der Schulhierarchie angehört? Sind diese einzelnen Personengruppen der Schubladengesellschaft Schule auch fähig, ihre Mitschüler oder Lehrer zu töten? Kann man tatsächlich so einfach anhand des Aussehens oder charakterlicher Merkmale jemanden als Amokläufer etikettieren?
Dieser Frage nachgehend, wird anhand verschiedener Risiko/-Einflussfaktoren aus dem psychologischen, sozialen, pädagogischen und kriminologischen Bereich der Versuch unternommen, ein Täterprofil zu erstellen. Und warum sind es in der Vergangenheit immer männliche Jugendliche gewesen, die einen Amokläufer begangen haben?
Zudem ist der Blick auf die Frühintervention und die Risikoanalyse wichtig, da diese sowohl für Polizistinnen und Polizisten als auch für Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Schülerinnen und Schüler dringenden Nachholbedarf hat. Wo ist die Grenze zwischen einem unangemessenen Scherz und einer ernsthaften Bedrohungslage? Was wäre, wenn es eine Software geben würde, die sich mit der Prävention von Amokläufen auseinandersetzt und die Möglichkeit bietet, risikobehaftete Jugendliche im Vorfeld zu erkennen? Als Antwort auf diese Frage entwickelte Jens Hoffmann das wissenschaftliche Computersystem DyRiAS. Was steckt hinter der Idee von DyRiAS und können 32 Fragen wirklich beurteilen, ob ein auffälliger Jugendlicher ein potentieller Amokläufer ist?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärung
- Amok (-lauf)
- School Shooting
- Amokläufe - ein Überblick
- Phänomenologie
- Schulen als Schauplatz
- Opfer
- Gibt es ein Täterprofil? – Tätermerkmale und Einflussfaktoren.
- Die Tätergruppe: junge männliche Amokläufer.
- Risikoeinschätzung bei Bedrohungslagen
- Polizeiarbeit und Amokläufe an Schulen.......
- Fazit........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit analysiert das Phänomen von Amokläufen an Schulen, mit dem Ziel, die Ursachen und Risikofaktoren zu verstehen sowie Möglichkeiten zur Prävention und Intervention aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet dabei den historischen Kontext und die aktuelle Entwicklung von Amokläufen, die Charakteristik der Täter und die spezifischen Herausforderungen, die die Polizeiarbeit in diesem Zusammenhang stellt.
- Definition und Abgrenzung von „Amok“ und „School Shooting“
- Statistische Analyse von Amokläufen an Schulen
- Analyse von Tätermerkmalen und Einflussfaktoren
- Risikoeinschätzung und Präventionsmaßnahmen
- Rolle der Polizei bei der Intervention und Prävention von Amokläufen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Amokläufe an Schulen ein und liefert eine kurze Einordnung in den historischen und gesellschaftlichen Kontext. Das zweite Kapitel widmet sich der begrifflichen Klärung der Begriffe "Amok" und "School Shooting" und beleuchtet die unterschiedlichen Definitionen sowie die historische Entwicklung dieser Begriffe. Im dritten Kapitel werden die Phänomenologie von Amokläufen an Schulen betrachtet, wobei statistische Daten zu Opferzahlen, Verlauf der Taten und internationaler Einbettung des Phänomens vorgestellt werden. Das vierte Kapitel fokussiert auf die Suche nach einem Täterprofil, indem verschiedene Risiko- und Einflussfaktoren aus Psychologie, Soziologie, Pädagogik und Kriminologie untersucht werden. Das fünfte Kapitel analysiert die Tätergruppe der jungen männlichen Amokläufer und erörtert mögliche Gründe für die Dominanz männlicher Täter. Das sechste Kapitel behandelt die Risikoeinschätzung bei Bedrohungslagen und zeigt die Notwendigkeit einer frühen Intervention auf. Das siebte Kapitel befasst sich mit der Rolle der Polizei bei der Intervention und Prävention von Amokläufen an Schulen. Die Arbeit endet mit einem Fazit, welches die zentralen Erkenntnisse der Untersuchung zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Amoklauf, School Shooting, Täterprofil, Risikoeinschätzung, Prävention, Intervention, Polizeiarbeit, Jugendgewalt, Schule, Einflussfaktoren, Tätermerkmale.
- Quote paper
- Cara-Lea Holtkamp (Author), 2021, Kognition und affektives Erleben jugendlicher Amokläufer. Risiko/-Einflussfaktoren aus dem psychologischen, sozialen, pädagogischen und kriminologischen Bereich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040237