Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Motivation von Unternehmen im Hinblick auf die Verfolgung einer Nachhaltigkeitsstrategie untersucht. Die Forschungsfrage, ob es bei der Umsetzung von Corporate Social Responsibility (CSR) den Unternehmen einzig und allein um die Gewinnmaximierung und den Erhalt ökonomischer Werte und Ziele geht oder ob das Wohlergehen der Stakeholder Antrieb für das Nachhaltigkeitsdenken ist, wurde mithilfe einer Einteilung in drei verschiedene CSR-Reifegrade beantwortet.
Während bei einem CSR-Reifegrad 1.0 eindeutig die ökonomischen Ziele der Unternehmen im Vordergrund stehen, wird mit einem CSR-Reifegrad 2.0 die Grenze zur nachhaltigen Motivation überschritten und Nachhaltigkeit bzw. CSR von Unternehmen als notwendig angesehen, um gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren. Ein CSR-Reifegrad 3.0 lässt sich als weitere Ergänzung des Reifegrades 2.0 verstehen. Basierend auf den theoretischen Grundlagen wurde ein Kriterienkatalog mit den vier Überkategorien: Ökonomie, Ökologie, Soziales und Stakeholder-Management aufgestellt, der es Unternehmen ermöglicht, die eigenen Relevanzen einzelner Kriterien zu analysieren und ihr Nachhaltigkeitshandeln somit einem der drei zuvor bestimmten CSR-Reifegrade zuzuordnen.
Als Praxisbeispiel wurden die Aktivitäten und Maßnahmen der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten deutlich, dass Ökonomie und das Erwirtschaften von Gewinnen als wichtiges Fundament für die nachhaltigen Aktivitäten des Unternehmens dient und durch die wirtschaftliche Stabilität sich ökologischen und gesellschaftlichen Themen vermehrt angenommen werden konnte. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass Geld nur als Mittel dient und nicht den Zweck von CSR-Maßnahmen darstellt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Relevanz des Themas
1.2 Stand der Forschung
1.3 Zielsetzung und Forschungsfrage
1.4 Abgrenzung des Themas
1.5 Gang der Arbeit und Methodik
2 Verantwortung von Unternehmen und deren Management
2.1 Grundlagen der Nachhaltigkeit
2.1.1 Begriffsentwicklung
2.1.2 Dimensionen der Nachhaltigkeit
2.1.3 Nachhaltigkeitsparadigmen
2.1.4 Aktuelle Problemfelder
2.2 Corporate Social Responsibility (CSR)
2.2.1 Definition und Einordnung des Begriffs
2.2.2 Dokumentation unternehmerischer Verantwortung
2.2.3 Stakeholder-Management
2.2.4 Reifegradmodell der CSR
2.3 Kriterienkatalog zur Bestimmung des CSR-Reifegrades
3 Analyse des Nachhaltigkeitsmanagements der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
3.1 Unternehmensprofil der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
3.2 Nachhaltigkeitsstrategie 2030
3.3 Definition des Untersuchungsfokus
3.3.1 Kategorie 1: Ökonomie
3.3.2 Kategorie 2: Ökologie
3.3.3 Kategorie 3: Soziales
3.3.4 Kategorie 4: Stakeholder-Management
4 Fazit und Zukunftsausblick
4.1 Fazit
4.2 Kritische Betrachtung der eigenen Arbeit
4.3 Zukunftsausblick
5 Anhang
6 Literaturverzeichnis
Abstract
Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde die Motivation von Unternehmen im Hinblick auf die Verfolgung einer Nachhaltigkeitsstrategie untersucht. Die Forschungsfrage, ob es bei der Umsetzung von Corporate Social Responsibility (CSR) den Unternehmen einzig und allein um die Gewinnmaximierung und den Erhalt ökonomischer Werte und Ziele geht oder ob sie sich an den Einschätzungen und Erwartungen ihrer Anspruchsgruppen orientieren und somit das Wohlergehen der Stakeholder Antrieb für das Nachhaltigkeitsdenken ist, wurde mithilfe einer Einteilung in drei verschiedene CSR-Reifegrade beantwortet. Während bei einem CSR-Reifegrad 1.0 eindeutig die ökonomischen Ziele der Unternehmen im Vordergrund stehen, wird mit einem CSR-Reifegrad 2.0 die Grenze zur nachhaltigen Motivation überschritten und Nachhaltigkeit bzw. CSR von Unternehmen als notwendig angesehen, um gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren. Ein CSR-Reifegrad 3.0 lässt sich als weitere Ergänzung des Reifegrades 2.0 verstehen. Basierend auf den theoretischen Grundlagen wurde ein Kriterienkatalog mit den vier Überkategorien: Ökonomie, Ökologie, Soziales und Stakeholder-Management aufgestellt, der es Unternehmen ermöglicht, die eigenen Relevanzen einzelner Kriterien zu analysieren und ihr Nachhaltigkeitshandeln somit einem der drei zuvor bestimmten CSR-Reifegrade zuzuordnen. Als Praxisbeispiel wurden die Aktivitäten und Maßnahmen der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten deutlich, dass Ökonomie und das Erwirtschaften von Gewinnen als wichtiges Fundament für die nachhaltigen Aktivitäten des Unternehmens dient und durch die wirtschaftliche Stabilität sich ökologischen und gesellschaftlichen Themen vermehrt angenommen werden konnte. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass Geld nur als Mittel dient und nicht den Zweck von CSR-Maßnahmen darstellt.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Schnittmengen-Modell
Abbildung 2: Weltweites Verhältnis von ökologischen Defiziten und Reserven 2017
Abbildung 3: Jährliche Entwicklung des „Earth Overshoot Day“
Abbildung 4: Überblick über die einzelnen GRI-Standards
Abbildung 5: Übersicht der Inhalte der themenspezifischen Standards
Abbildung 6: Mögliche Stakeholder von Unternehmen und ihre Interessen
Abbildung 7: CSR-Reifegrade und ihre dazugehörigen Ziele
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Auflistung der Kriterien zur Bestimmung des CSR-Reifegrades
Tabelle 2: Einteilung der Relevanzen der Kriterien für den jeweiligen CSR-Reifegrad
Tabelle 3: Themenfeld A „Ökonomie“
Tabelle 4: Themenfeld B „Ökologie“
Tabelle 5: Themenfeld C „Soziales“
Tabelle 6: Themenfeld D „Stakeholder-Management“
Tabelle 7: Vergleich der CSR-Reifegrade der PAG
Abkürzungsverzeichnis
BMAS Bundesministerium für Arbeit und Soziales
BMJV Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz
BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
bzw. beziehungsweise
bspw. beispielsweise
CSR Corporate Social Responsibility
ebd. Ebenda
EU Europäische Union
f. folgende
ff. fortfolgende
gha globaler Hektar
GRI Global Reporting Initiative
Hrsg. Herausgeber
KH Humankapital
KM Sachkapital
KN Naturkapital
KT Gesamtkapital
OECD Organization for Economic Co-operation and Development
PAG Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
PNI Porsche Nachhaltigkeitsindex
SDGs Sustainable Development Goals
THG Treibhausgas
UN United Nations (Vereinte Nationen)
usw. und so weiter
UNEP United Nations Environment Programme
WCED United Nations World Commission on Environment and Development
Ergänzender Hinweis
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in der vorliegenden Bachelorarbeit die Sprachform des generischen Maskulinums angewendet. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form als geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.
1 Einleitung
„Unternehmen sind innerhalb der Gesellschaft zentrale Akteure. Wirtschaftliches Handeln ist mit vielfältigen Auswirkungen auf das soziale, ökonomische und ökologische Umfeld verbunden. Als Arbeitgeber und wirtschaftliche Akteure sind Unternehmen aber zugleich von der Akzeptanz und dem Wohlergehen der Gesellschaft anhängig.“ (Porsche AG 2021a, S.66). Trends und Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu nutzen ist eine der schwierigsten und zugleich wichtigsten Aufgabe unterschiedlicher Unternehmen. In dieser Hinsicht sind sie auf die Zusammenarbeit mit ihren Stakeholdern angewiesen. Insbesondere die Automobilbranche, welche oft auch als Schlüsselindustrie der deutschen Wirtschaft bezeichnet wird, steht durch den globalen Wettbewerb um Ressourcen und die Bedrohung durch den Klimawandel vor immer neuen Herausforderungen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
1.1 Relevanz des Themas
Nachhaltigkeit ist heutzutage längst ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft und hat in den letzten Jahren durch zahlreiche öffentliche Debatten ständig an Popularität dazugewonnen. Thomas Wunder (2017, S.3) bezeichnet „die aktuelle und für die Zukunft prognostizierte globale Problemlage“ als möglichen Grund für die gegenwärtig hohe Relevanz des Themas. Insbesondere sogenannte „Megatrends“, wie bspw. der Klimawandel oder die drohende Ressourcenknappheit, zwingen die Unternehmen zum Handeln und erfordern ein nachhaltiges und transparentes Agieren ihrerseits. Damit zeigen sie den Akteuren klar und deutlich, dass Wirtschaftswachstum endlich ist. Unternehmen bekommen auch seitens der Politik vermehrt den Druck sich neben ökonomischen Themen auch ökologischen und sozialen Angelegenheiten anzunehmen und sogenannte Corporate Social Responsibility (CSR) Konzepte in ihre bestehenden Managementansätze zu integrieren. Im Jahr 2015 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die „Agenda 2030“ verabschiedet. Ein Fahrplan, der sowohl ökologische als auch ökonomische und soziale Aspekte umfasst. Am 1. Januar 2016 traten die zugehörigen 17 Nachhaltigkeitsziele (auch SDGs genannt) und deren 169 Unterziele in Kraft (Presse- und Informationsamt der Bundesregierung o.J.). Zusätzlich sind in Deutschland seit April 2017 Finanzinstitute und kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern dazu verpflichtet, nichtfinanzielle Themen und Kennzahlen in ihren Lageberichten zu veröffentlichen und dadurch für mehr Transparenz in dieser Hinsicht zu sorgen (BMJV 2017, S.803).
1.2 Stand der Forschung
Bereits seit den 1930er-Jahren wurde in vielen amerikanischen Literaturen die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen untersucht. Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) wurde Mitte des 20. Jahrhunderts durch Howard R. Bowen und seiner damals veröffentlichten Publikation „Social Responsibilities of the Businessman“ maßgeblich geprägt. Bowen kam zu dem Entschluss, dass Unternehmen insofern eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben, als dass sich das unternehmerische Handeln an ihren Erwartungen, Werten und Zielen zu orientieren hat (Carroll 1999, S.268f.). Vor allem in den letzten Jahrzehnten hat der Begriff CSR erneut einen weltweiten Aufschwung durch die zunehmende Globalisierung und den damit einhergehenden Herausforderungen erfahren. Bis heute gibt es eine Vielzahl an Definitionen für den Grundgedanken der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, sodass oftmals unterschiedliche CSR-Vorstellungen in der unternehmerischen Praxis aufeinanderprallen. Während für die einen Unternehmen jegliches Engagement, das über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgeht, bereits als CSR definiert wird, verstehen andere Unternehmen weitaus mehr unter dem Begriff. Hierzu entwickelte Andreas Schneider ein Modell, dass die Entwicklung von einer passiven CSR hin zu einer proaktiven, global orientierten und ganzheitlichen CSR in vier Reifegrade einordnet (Altenburger 2016, S.20). Die vier Reifegrade symbolisieren zudem vier unterschiedliche Herangehensweisen und Motivationen von Unternehmen sich für einen gesellschaftlichen Mehrwert einzusetzen.
1.3 Zielsetzung und Forschungsfrage
Das Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist es, aufbauend auf dem CSR-Reifegradmodell von Schneider einen Kriterienkatalog zu erstellen, der es Unternehmen ermöglicht ihr Engagement im Hinblick auf die dominierende Motivation für die Verfolgung einer Nachhaltigkeitsstrategie zu untersuchen. Ist es die Einsicht zur Notwendigkeit nachhaltigen Wirtschaftens, um die Zukunft unserer Umwelt und das Dasein der Menschheit zu sichern? Ist es der Wunsch, die Bedürfnisse und Erwartungen von Anspruchsgruppen zu bedienen? Oder bleibt es nur eine kommunikative und marketingorientierte Maßnahme, die zurückgefahren wird, sobald das Gewinnwachstum gefährdet ist? Die dominierende Forschungsfrage der Arbeit lautet also: Ist das Wohlergehen der Stakeholder Antrieb für das Nachhaltigkeitshandeln von Unternehmen oder bleibt es bei einem ausschließlichen Streben nach Gewinnmaximierung?
1.4 Abgrenzung des Themas
Als repräsentatives Beispiel für die empirische Untersuchung der Arbeit wurde das Traditionsunternehmen Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG ausgewählt. „Gerade als Hersteller exklusiver Sportwagen sieht sich Porsche in der Pflicht, die soziale Akzeptanz des Unternehmens und seiner Produkte durch gesellschaftlich und ökologisch verantwortungsbewusstes Handeln weltweit zu steigern.“ (Porsche AG 2014b, S.13). Damit fiel die Wahl auf ein Unternehmen aus der deutschen Automobilbranche. Bereits seit vielen Jahren wird die Liste der größten und einflussreichsten Branchen Deutschlands von dieser Branche angeführt. Nicht zuletzt durch ihren hohen Jahresumsatz von etwa 435,3 Milliarden Euro im Jahr 2019 ist die Automobilindustrie bedeutend für Wohlstand und Beschäftigung in Deutschland und wird vermehrt auch als „Schlüsselindustrie der deutschen Wirtschaft“ bezeichnet (BMWi o.J.). Zusätzlich kommen gerade Automobilherstellern „aufgrund ihrer doppelten Bedeutung, den Auswirkungen der industriellen Produktion einerseits, und denen der Produkte über ihren Lebenszyklus hinweg auf der anderen Seite, eine besondere Rolle im Rahmen des Nachhaltigkeitsdiskurses zu.“ (Hutter 2012, S.5).
1.5 Gang der Arbeit und Methodik
Ausgehend von einer Erläuterung der Themenrelevanz und der Darstellung des aktuellen Forschungsstands erfolgt im theoretischen Teil der Bachelorarbeit die Erarbeitung relevanter Definitionen, Grundlagen und Modelle bezüglich des komplexen Themengebiets. Genauer betrachtet werden hierbei die beiden Überthemen Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility sowie ihre jeweiligen Bestandteile. Abgeschlossen wird die theoretische Ausarbeitung mit der Erarbeitung eines Kriterienkatalogs, der zugleich als Grundlage und Überleitung auf die Empirie dient. Im empirischen Teil der Arbeit wird mithilfe der zuvor bestimmten Kriterien ein konkretes Praxisbeispiel analysiert. Für die Analyse wurden die Nachhaltigkeitsbemühungen der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG in den Geschäftsjahren 2013 und 2020 in den vier zuvor bestimmten Kategorien untersucht. Neben den unternehmenseigenen Internetseiten wurden hierzu größtenteils die veröffentlichten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte als Informationsquelle herangezogen. Abschließend wird die Arbeit nochmals kritisch betrachtet und die erarbeiteten Kenntnisse zur Beantwortung der Forschungsfrage herangezogen. Schlussendlich wird noch der Bezug zur Zukunft, in Form eines Ausblicks der Thematik, offengelegt.
2 Verantwortung von Unternehmen und deren Management
2.1 Grundlagen der Nachhaltigkeit
Für ein besseres Verständnis der Thematik der nachfolgenden Arbeit ist es zunächst erforderlich, relevante Begriffe zu definieren und somit eine theoretische Grundbasis zu schaffen. Aus diesem Grund wird nachfolgend der Nachhaltigkeitsbegriff definiert und in den betriebswirtschaftlichen Zusammenhang eingeordnet. In Kapitel 2.1.2 werden die ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen erläutert, bevor im Anschluss auf vorhandene Ausprägungsformen des Triple-Bottom-Ansatzes eingegangen wird. Abschließend folgt in Kapitel 2.1.4 die Auflistung aktueller Problemfelder der Nachhaltigkeit und die Darstellung der gegenwärtigen Situation mithilfe einer gängigen Messgröße.
2.1.1 Begriffsentwicklung
In fast allen Bereichen des täglichen Lebens, wie etwa Wohnen/Bauen, Mobilität oder Energie, ist Nachhaltigkeit (engl.: sustainability) heutzutage vorzufinden. Oftmals wird der Begriff dabei mit dem der nachhaltigen Entwicklung (engl.: sustainable development) gleichgesetzt. Die Entwicklung bezeichnet einen Prozess gesellschaftlicher Veränderung, während Nachhaltigkeit den Endzustand dieses Prozesses umschreibt (Grunwald und Kopfmüller 2012, S.11). Der Ursprung des Ausdrucks liegt bereits in den Anfängen des 18. Jahrhunderts. Schon 1713 fragte sich Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz, wie sich eine natürliche Ressource auf Dauer intensiv nutzen und gleichzeitig in ihrer Substanz erhalten lässt (Pufé 2012, S.11f.). Anlass für diese entscheidende Frage war die starke Übernutzung der Wälder zu dieser Zeit aufgrund eines immensen industriellen Holzbedarfs und den damit einhergehenden landwirtschaftlichen Aktivitäten. Die damalige Antwort von Carlowitz war eine Bewirtschaftungsweise, die auf einen möglichst hohen und zugleich dauerhaften Holzertrag der Wälder abzielte. Demnach sollte pro Jahr nicht mehr Holz geschlagen werden, als innerhalb einer gewissen Regenerationszeit wieder nachwachsen konnte. Es entstand also ein ressourcenökonomisches Prinzip, das besagte, dass man von den Erträgen einer Substanz und nicht von der Substanz selbst zu leben hat. Dieses Prinzip wurde über die Jahre auf die unterschiedlichsten Ressourcen, wie etwa den Fischbestand, ausgedehnt und prägt das Leitbild der Nachhaltigkeit bis heute (ebd., S.12).
Erst viele Jahre später weitete sich der Begriff der Nachhaltigkeit auch auf andere Bereiche des Wirtschaftens aus. Der Zeitraum gegen Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre brachte die Erkenntnis, dass die menschliche Wirtschaftsweise die natürlichen Grundlagen der Erde zu zerstören drohte. Der Fokus lag dabei vor allem auf den verschwenderischen Produktions- und Lebensstilen der Industrieländer, welche der Umwelt erhebliche Schäden zuzuführen schienen (Grunwald und Kopfmüller 2012, S.20). Angesichts einer drohenden Fortschreibung der damaligen Trends in Bevölkerungswachstum, Ressourcenausbeutung und Umweltverschmutzung stand der Menschheit ein ökologischer Kollaps im Zusammenhang mit einem dramatischen wirtschaftlichen Niedergang bevor (ebd., S.21). Der 1972 von Meadows at al. verfasste Bericht namens Die Grenzen des Wachstums (engl.: Limits to Growth) an den Club of Rome verdeutlichte die Ressourcen- und Bevölkerungsproblematik und ihre Wechselwirkung und regte die Menschheit zum intensiven Nachdenken an. Noch im selben Jahr kam es zur Gründung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, dem sogenannten United Nations Environment Programme (UNEP), in Stockholm. Bei der ersten großen internationalen Umweltkonferenz der UN verpflichteten sich die Teilnehmerstaaten zu einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bezüglich des Umweltschutzes. Seither wird Nachhaltigkeit weitgehend mit dem Erfordernis von globalem und gegebenenfalls politischem Handeln verknüpft (ebd., S.20f.).
Der Begriff der nachhaltigen Entwicklung wurde 1983 durch die Arbeit der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (WCED), welche auch unter dem Namen Brundtland-Kommission bekannt ist, noch einmal maßgeblich beeinflusst. Das Ziel der Kommission lag in der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Erreichung einer dauerhaften Entwicklung. Im Jahr 1987 veröffentlichte die Kommission ihren als Brundtland-Bericht bekannt gewordenen Abschlussbericht Unsere gemeinsame Zukunft (engl.: Our common future) und definierte darin das Konzept der nachhaltigen Entwicklung auf zwei Arten (Hardtke 2010, S.28f.). Zum einen hieß es:
„Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.” (United Nations 1987, S.37)
Diese Formulierung besagt, dass nachhaltige Entwicklung eine Entwicklung ist, die es schafft, sowohl die Bedürfnisse der gegenwärtigen als auch die der zukünftigen Gesellschaft zu berücksichtigen und in Einklang zu bringen.
Etwas weiter im Bericht folgte eine Ausschmückung dieser Definition:
„… sustainable development is a process of change in which the exploitation of resources, the direction of investments, the orientation of technological development; and institutional change are all in harmony and enhance both current and future potential to human needs and aspirations.” (edb., S.38)
Mit dieser zweiten, eher weniger bekannten Formulierung wird die Forderung nach einer ganzheitlichen Verhaltensänderung der Menschheit deutlich (Hardtke 2010, S.29). Im Zentrum beider Definitionen stehen jedoch die menschlichen Bedürfnisse und damit wurde erstmals eine ethische Perspektive in die Nachhaltigkeitsdiskussion aufgenommen (Grunwald und Kopfmüller 2012, S.24). Aufgrund des geringen Konkretisierungsgrades und den damit einhergehenden großen Interpretationsspielräumen, musste der Bericht zunächst viel Kritik einstecken. Er gab jedoch den entscheidenden Anstoß für weltweite intensive und breite Diskussionen über die Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung und über geeignete Wege diese Entwicklung erfolgreich umzusetzen (ebd., S.24f.).
Auch der erste UN-Gipfel zur nachhaltigen Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro wurde maßgeblich vom Brundtland-Bericht geprägt. Bei dieser Konferenz, auch bekannt unter dem Namen ‚Earth Summit‘, wurde eine nachhaltige Entwicklung als das wichtigste globale Entwicklungsziel gefestigt (Hardtke 2010, S.29). Die Abschlusserklärung betonte das Recht auf Entwicklung sowie die Notwendigkeit der Armutsminderung und sprach dabei die besondere Verantwortung der Industrieländer an. Es forderte die Einbindung des Umweltschutzes in allen Bereichen der Politik, die Beteiligung der Öffentlichkeit und eine Umweltschutzgesetzgebung (BMZ o.J.a). Als ein zentrales Ergebnis der Konferenz gilt die sogenannte Agenda 21. Hierbei handelte es sich um ein Aktionsprogramm, welches eine neue Entwicklungs- und Umweltpartnerschaft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern forderte und eine Vielzahl bedeutsamer entwicklungspolitischer Ziele umfasste (ebd.). Die Konferenz und die dabei verabschiedeten Dokumente gaben letztendlich den Impuls, Nachhaltigkeitsziele auf verschiedene Ebenen der Politik und gesellschaftlichem Handeln umzusetzen. Eine Reihe von Nachfolgekonferenzen konkretisierten diese Ziele und passten sie immer wieder an die gegenwärtigen Probleme der Umwelt an (Grunwald und Kopfmüller 2012, S.27).
Im Jahr 2000 veröffentlichte die UN ihre Millennium Declaration, worin acht Entwicklungsziele, sogenannte Millenniumsziele, bezogen auf zentrale und globale Entwicklungsprobleme, für die nächsten 15 Jahre festgeschrieben wurden. Trotz vieler Erfolge, wie bspw. die Reduzierung der Armutsrate um 33 Prozent, wurden diese Ziele bis 2015 nicht erreicht, sodass im September 2015 die Agenda 2030 in Kraft trat. Diese Agenda beinhaltet 17 Nachhaltigkeitsziele, zu denen unter anderem die Beseitigung der Armut oder die Reduzierung der Ungleichheiten zählen und bildet ein für alle Länder geltendes globales und universell anwendbares Zielsystem für Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsaspekte (Kropp 2019, S.9).
2.1.2 Dimensionen der Nachhaltigkeit
Vielen Unternehmen war 1992 bei der Teilnahme der Rio-Konferenz noch nicht bewusst, welche enormen Ausmaße das Themenfeld rund um die Nachhaltigkeit annehmen würde. Ihnen fehlte damals das tiefe Verständnis, dass es sich dabei nicht nur um eine Herausforderung in Form einer neuen, effizienteren Art des Wirtschaftens und der Kostensenkung handelte. Der soziale Aspekt, insbesondere das Konzept der Generationengerechtigkeit, das damals im Brundtland-Bericht angesprochen wurde, blieb noch lange Zeit unbeachtet. Heutzutage aber weiß man, dass die Herausforderungen keinesfalls nur ökologischer und ökonomischer Herkunft sind. Stattdessen werfen sie soziale, ethische und vor allem politische Fragen auf, die es gleichermaßen zu beantworten gilt (Elkington 1997, S.70f.). Die Vision einer nachhaltigen Entwicklung zeigt eine Zukunft, in der sowohl die gegenwärtige Gesellschaft, als auch ihre Nachkommen ausreichend ökonomische, ökologische und soziale Ressourcen zur Verfügung haben. Um dies zu ermöglichen, muss erfolgreich gewirtschaftet, ökologisch vorsorglich gelebt und solidarisch gehandelt werden. Keine der drei Dimensionen funktioniert ohne die anderen. Sie brauchen, stützen und fördern einander und fordern Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Bürgerinnen und Bürger in gleichem Maße heraus (Koren 2020, S.136). Nicht selten kommt es jedoch zu Gewichtungsproblemen und Herausforderungen bei der Prioritätensetzung der Dimensionen. Dies ist insbesondere ein Problem, wenn sich zwei Ziele nur schlecht miteinander vereinbaren lassen oder sich sogar gegenseitig ausschließen. Speziell zwischen der ökologischen und der ökonomischen oder zwischen der ökonomischen und der sozialen Dimension treten häufig gegenläufige Effekte auf, die es zu beachten gilt. Im Falle eines solchen Zielkonflikts müssen anhand von unterschiedlichen Kriterien und Verfahren Entscheidungen bezüglich einer möglichen Abwägung oder Prioritätensetzung getroffen werden (Grunwald und Kopfmüller 2012, S.54).
Die Betrachtung der Umweltdimension, also der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit, umfasst alle umweltrelevanten Themen, wie etwa den Umweltschutz, die Schonung von Ressourcen, die Vermeidung von Abfällen und die Erhaltung der Artenvielfalt. Damit orientiert sich diese Dimension am Ursprungsgedanken der nachhaltigen Entwicklung, keinen Raubbau an der Natur zu betreiben. Es wird verlangt, natürliche Lebensgrundlagen maßvoll zu nutzen, sodass diese weiterhin dauerhaft bestehen können (Kropp 2019, S.11). Auch das Engagement für Natur und Umwelt, etwa in Form von Spenden an Naturschutzorganisationen oder entsprechende Sponsoringmaßnahmen, zählt zur ökologischen Dimension. Dabei liegt das große übergeordnete Ziel in der Vermeidung bzw. Minimierung der durch ein Unternehmen oder eine Organisation verursachten Umweltbelastungen und der Erhaltung des ökologischen Systems (Hutter 2012, S.25f.).
Für die ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit braucht es Wirtschaftssysteme, die innerhalb ökologischer Grenzen und gesellschaftlicher Ansprüche langfristig den Unternehmens- bzw. Organisationserfolg sichern und Gewinne erwirtschaften können (Kropp 2019, S.11f.). Unternehmen bzw. Organisationen muss es gelingen, die Rivalität zwischen Umweltschutzmaßnahmen und wirtschaftlichem Erfolg abzuschaffen (Hutter 2012, S.24). Eine Wirtschaftsweise kann nur dann als nachhaltig betrachtet werden, wenn sie auch dauerhaft betrieben werden kann (Pufé 2012, S. 29f.).
Bereits durch den Brundtland-Bericht 1987 wurde der Nachhaltigkeit auch eine ethische Perspektive zugesprochen. Diese soziale Dimension der Nachhaltigkeit versteht sich als gerechte Verteilung sozialer Grundgüter, bestehend aus individuellen Gütern und sozialen Ressourcen, sowie ihre Weiterentwicklung für und ihre Weitergabe an zukünftige Generationen (Grunwald und Kopfmüller 2012, S.58). Im Zentrum der Dimension steht die Frage, wie weltweiter Wohlstand und Frieden gegenwärtig und zukünftig erreicht werden kann (Kropp 2019, S.11). Das übergeordnete Ziel liegt in der Erhaltung des sozialen Kapitals, welches aus Humankapital und gesellschaftlichem Kapital besteht. Dabei spielen Begriffe wie „Fairness“, „Vertrauen“ und „Gerechtigkeit“ eine zentrale Rolle (Hutter 2012, S.26f.).
Das Konzept der drei Dimensionen findet sich auch in der Betriebswirtschaftslehre wieder und wird dort als „Triple-bottom-line-Ansatz“ bezeichnet. Der Begriff „bottom line“ symbolisiert den Schlussstrich einer klassischen Gewinn- und Verlustrechnung, unter dem traditionell der Profit eines Unternehmens oder einer Organisation steht. Durch die „Triple-Bottom-Line“ wird die bisher rein finanzielle Ergebnissichtweise nun um soziale und ökologische Ergebnisgrößen ergänzt und im Leitgedanken der Unternehmen integriert (Wunder 2017, S.1). Die Korrelation der drei Dimensionen verknüpft das komplexe Feld der Nachhaltigkeit und wird in der Praxis häufig mithilfe eines Schnittmengen-Modells, wie in Abbildung 1 zu sehen, bildlich dargestellt (Hutter 2012, S.24).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 : Schnittmengen-Modell
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Pufé 2012, S.34 und Hutter 2012, S. 25
In diesem Schnittmengen-Modell werden die drei Dimensionen mittels sich überlappender Kreise in einen integrativen und ineinandergreifenden Zusammenhang gebracht. Das Überlappen verdeutlicht, dass zwischen jeweils zwei der drei Bestandteile eine engere Verbindung bestehen kann. Mögliche Kombinationen, wie bspw. die Ökoeffizienz als ökonomisch-ökologisches Konzept, das zu gleichen Teilen aus Ökonomie und Ökologie besteht, lassen sich somit gezielt darstellen. Die Werte überlebensfähig, erträglich und gerecht stellen jeweils den Kernwert dieser Kombinationen zweier Dimensionen dar (Pufé 2012, S.35f.). Die entstehende Schnittmenge, in der sich alle drei Kreise überschneiden, bildet den Idealzustand einer ausgeglichenen und vor allem dauerhaft nachhaltigen Entwicklung (Hutter 2012, S.24).
Es herrscht immer noch Unklarheit darüber, ob es tatsächlich der Realität entspricht, alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit als gleichwertig zu betrachten, wie es bspw. beim Schnittmengen-Modell der Fall ist. Vermehrt wird eine klare Priorisierung einer Dimension gefordert. Mit der Begründung, dass bei einer Zerstörung des Ökosystems jede Lebensgrundlage des Menschen wegfällt und sich demnach soziale oder wirtschaftliche Nachhaltigkeitsbemühungen erübrigen würden, fällt die Wahl häufig auf die Ökologie als wichtigste Komponente (Kromp-Kolb 2020, S.25).
2.1.3 Nachhaltigkeitsparadigmen
Die Unterteilung des Konzepts der Nachhaltigkeit in verschiedene Paradigmen erfolgt in den meisten Fällen mittels einer Dreiteilung in schwache und starke Nachhaltigkeit sowie in eine Mittelposition mit den Merkmalen einer ausgewogenen Nachhaltigkeit (Steurer 2001, S.537). Hierfür werden die Ressourcen, welche die Menschheit für ihre Entwicklung und für die Befriedigung ihrer Bedürfnisse zur Verfügung hat, in unterschiedliche Kapitalarten eingeteilt (Grunwald und Kopfmüller 2012, S.65). Laut der London School of Economics umfasst das Gesamtkapital (KT) neben dem Naturkapital (KN) und dem Sachkapital (KM) auch das Humankapital (KH) einer Gesellschaft. Naturkapital lässt sich wiederum in die zwei Untergruppen erneuerbare und nicht erneuerbare Ressourcen unterteilen. Während mit Sachkapital die von Menschen geschaffenen Kapitalbestände, wie bspw. Maschinen, Gebäude oder Techniken, gemeint sind, beinhaltet Humankapital die Fähigkeiten, Motivation oder Loyalität von Menschen und Arbeitskräften (Steurer 2001, S.545f.). Das Konzept der Nachhaltigkeit besagt, dass im Sinne der Zukunftsverantwortung diese Ressourcen möglichst ungeschmälert oder sogar erweitert an zukünftige Generationen weitergegeben werden sollen. Dabei sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Herangehensweisen möglich. So kann zum einen die Summe aller Kapitalarten, sprich KT, Maßstab der Erhaltung bzw. der Weiterentwicklung sein oder aber jede einzelne Komponente von KT für sich erhalten oder weiterentwickelt werden müssen (Grunwald und Kopfmüller 2012, S.65).
Ersteres bezeichnet den rein anthropozentrischen Ansatz einer schwachen Nachhaltigkeit. Hierbei werden die drei Kapitalarten KN, KM und KH als substituierbar angesehen. Das bedeutet, dass eine Entwicklung als nachhaltig gilt, wenn allein KT konstant bleibt oder sogar wächst. So würde die Verminderung des Naturbestandes, etwa durch eine Abnutzung nicht erneuerbarer mineralischer Rohstoffe, durch eine Vermehrung von Kapitalgütern menschlichen Ursprungs, wie Produktionsanlagen oder Technologien, ausgeglichen werden können (ebd., S.65f.). KN kann demnach in dem Maße abnehmen, wie KM und/oder KH vermehrt werden. Begründungen für diesen Ansatz liegen in der Annahme, dass es bei dem Prinzip der Nachhaltigkeit nicht primär um die Naturbewahrung geht, sondern die Sicherung bzw. Steigerung des Gesamtwohlstandes als erstrebenswert gilt. So ist Umweltschutz dieser Sichtweise zufolge auch nur dann sinnvoll, wenn dessen Kosten die durch den Klimawandel verursachten Schäden bzw. entsprechende Entschädigungsaufwendungen nicht übersteigen (Steurer 2001, S.552). Um für spätere Generationen eine Mindestmenge an verfügbaren Ressourcen zu gewährleisten, wurden im Sinne eines allgemeinen Vorsorgeprinzips von der London School of Economics Mindeststandards zur Aufrechterhaltung des Systems festgelegt. Durch diese Nutzungs-bedingungen wird die vollständige Ausbeutung einer Ressource verhindert, was besonders bei dem Verbrauch von kritischem Naturkapital von großer Bedeutung ist (Diffenhard 2007, S.58f.).
Das andere Extrem im Nachhaltigkeitsdiskurs wird von dem Prinzip der starken Nachhaltigkeit repräsentiert. Wie bereits zuvor erwähnt, zählt bei dieser Herangehensweise die Erhaltung bzw. Weiterentwicklung jeder einzelnen Komponente des Gesamtkapitals KT. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Fokus vermehrt auf die Erhaltung des Naturkapitals und seinen Bestandteilen. Ein begrenzter Austausch kann so lediglich innerhalb der einzelnen Komponenten einer Kapitalart stattfinden. Bspw. eine Substitution der einzelnen Kapitalgüter von KN, nicht aber zwischen KN einerseits und KM oder KH andererseits (Grunwald und Kopfmüller 2012, S.66). Ein Abbau nicht erneuerbarer Ressourcen wird nur dann als nachhaltig betrachtet, wenn dieser umgehend durch den Kapazitätsausbau zur Nutzung erneuerbarer Ressourcen kompensiert wird und damit gewährleistet wird, dass KN konstant bleibt. Damit geht dieses ökozentrische Konzept von einem unumgänglichen Zielkonflikt zwischen Wachstum und Umweltqualität aus und sieht Wirtschaftswachstum auf lange Sicht als nicht möglich an (Steurer 2001, S.554ff.).
Neben den beiden Extremvarianten des Nachhaltigkeitsdiskurses, stellt das Paradigma der ausgewogenen Nachhaltigkeit eine Art Vermittlerposition dar. In diesem Fall hängt die Substituierbarkeit einer Kapitalart vom konkreten Einzelfall ab. Essenzielle Umweltgüter, ohne die die Menschheit nicht überleben könnte und für die es keinen Ersatz in Form von künstlichen Alternativen gibt, sind zu bewahren. Bei anderen Ressourcen ist zu fragen und abzuwägen, inwieweit ihr Abbau die Handlungsoptionen künftiger Generationen einschränken würde (Grunwald und Kopfmüller 2012, S. 68). Anders als bei den beiden Varianten zuvor ist im Fall einer ausgewogenen Nachhaltigkeit weder das Nullwachstum noch beschleunigtes Wirtschafts-wachstum das Maß aller Entwicklungen, sondern einzig die Mehrung des Wohlstands. Hierfür ist eine Entkopplung von Wachstum und Umweltverbrauch erstrebenswert, denn sowohl Wirtschaftswachstum als auch eine gute Umweltqualität sind gleichrangige Ziele einer nachhaltigen Entwicklung. Besonders die Art des Wirtschaftswachstums spielt hier eine entscheidende Rolle. Damit dieses eine umweltschonende Qualität annehmen kann, muss eine Verringerung und Veränderung des Material- und Ressourceneinsatzes mittels Sparsamkeit, Reparatur oder Recycling erfolgen. Diese Korrektur kann nicht allein durch Marktwirtschaft gelingen, sondern benötigt vor allem eine effektive Umweltpolitik (Steurer 2001, S.542ff.).
2.1.4 Aktuelle Problemfelder
Die zahlreichen aktuellen Herausforderungen ökologischer, ökonomischer und sozialer Herkunft machen nicht an Ländergrenzen halt. Es handelt sich um globale Herausforderungen, die die Menschheit als Ganzes betreffen und sich nur gemeinsam lösen lassen. Die Verschmutzung der Ozeane, die Abholzung der Urwälder, die Verknappung von Ressourcen und der Klimawandel sind Beispiele ökologischer Problemfelder. Im sozialen Bereich betrifft es vor allem die Sicherung der Welternährung bzw. die Bekämpfung von Hunger und Armut. Noch immer ist die ungerechte Verteilung von Wohlstand und Möglichkeiten von Bedürfnisbefriedigung ein Merkmal, das Industrie- von Entwicklungsländern trennt. Wirtschaftliche Probleme sind teilweise ein Ergebnis der beiden anderen Dimensionen nachhaltiger Entwicklung. Betrachtet man die Problemfelder genauer, wird ersichtlich, dass sich oftmals keine klaren Grenzen zwischen ihnen ziehen lassen. Die Verschmutzung der Ozeane bspw. durch Plastikabfälle zerstört den Lebensraum vieler Tiere und stellt damit ein großes ökologisches Problem dar. Durch die ohnehin schon überfischten Meere sehen sich viele von der Fischerei abhängige Menschen in ihrer Existenz bedroht. Diese ökonomischen Probleme führen wiederum zu sozialen Auswirkungen, wenn bspw. Fischer ihre Arbeit verlieren und es somit zu einer Ausbreitung von Armut kommt (Kropp 2019, S.4).
Das Ausmaß des verschwenderischen Verhaltens früherer und gegenwärtiger Generationen, das zu Problemen wie der Verschmutzung der Weltmeere führt, wird durch den sogenannten „Ökologischen Fußabdruck“ (engl.: ecological footprint) dargestellt. Diese derzeit wohl umfassendste Messgröße der Nachhaltigkeit zeigt die Umweltauswirkungen des menschlichen Lebensstils auf und veranschaulicht somit, wie nachhaltig oder zukunftsfähig dieser ist (Pufé 2012, S.16). Es wird gemessen, wie schnell natürliche Ressourcen verbraucht und Abfälle erzeugt werden, im Vergleich zu wie schnell die Natur diese Abfälle absorbieren und wieder neue Ressourcen erzeugen kann. Somit werden auf der Nachfrageseite alle produktiven Flächen, um die eine Bevölkerung, eine Person oder ein Produkt konkurrieren, zu einem „Ökologischen Fußabdruck“ aufsummiert. Auf der Angebotsseite stellt die Biokapazität einer Stadt, eines Staates oder einer Nation die Produktivität ihrer ökologischen Ressourcen dar. Sowohl der Ökologische Fußabdruck als auch die Biokapazität werden in global vergleichbaren, standardisierten Hektar ausgedrückt und können sowohl für ganze Regionen, als auch für einzelne Individuen errechnet werden. Übersteigt der Ökologische Fußabdruck einer Bevölkerung die Biokapazität der Region, spricht man von einem Biokapazitätsdefizit oder auch von einem ökologischen Defizit. Die Nachfrage übersteigt demnach das, was die Ökosysteme der Region regenerieren können. Eine solche Region nennt man auch einen ökologischen Schuldner. Der Bedarf muss dann anderweitig gedeckt werden, beispielweise durch Importe, die Liquidierung ihrer eigenen ökologischen Ressourcen und/oder den Ausstoß von Kohlendioxid in die Atmosphäre. Ist der Ökologische Fußabdruck einer Region kleiner als ihre Biokapazität bedeutet dies, dass diese Region ökologische Reserven besitzt. Eine solche Region wird als ökologischer Gläubiger bezeichnet. Die nachfolgende Abbildung 2 verdeutlicht, wie kritisch die Lage auf der Welt aktuell ist. Die rot eingefärbten Länder auf der Weltkarte sind Länder, die in einem ökologischen Defizit leben. Unter ihnen befindet sich auch Deutschland mit einem Minus von 3,2 gha im Jahr 2017. Insgesamt lebte 2017 mehr als 85 Prozent der Weltbevölkerung in solchen Defizit-Regionen (Global Footprint Network o.J.b). Bereits seit den frühen 1970er Jahren lebt die Menschheit über ihren Verhältnissen und befindet sich somit im sogenannten Modus des Überschießens, wie er 1972 durch den Bericht von Meadows at al. an den Club of Rome vorhergesagt wurde.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 : Weltweites Verhältnis von ökologischen Defiziten und Reserven 2017 Quelle: Global Footprint Network o.J.c
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3 : Jährliche Entwicklung des „Earth Overshoot Day“
Quelle: Global Footprint Network 2020, S.9
Dieses weltweite ökologische Defizit wird auch als globaler ökologischer „Overshoot“ bezeichnet. Mittlerweile ist die Weltbevölkerung an einem Punkt angelangt, an dem sie 1,6 Erden bräuchte, um die notwendigen Ressourcen bereitzustellen und die anfallenden Abfälle zu absorbieren. Das bedeutet, dass die Erde ein Jahr und 8 Monate bräuchte, um das zu regenerieren, was die Bevölkerung in einem Jahr verbraucht hat. Das Überschreiten dieser ökologischen Grenze markiert den sogenannten „Erdüberlastungstag“ (engl.: Earth Overshoot Day). An diesem Tag im Jahr ist die potenzielle Jahreskapazität der Erde bereits aufgebraucht. Im Jahr 2020 fiel dieser Tag auf den 22. August. Abbildung 3 zeigt den Verlauf der letzten Jahre auf und verdeutlicht den fortschreitenden negativen Trend. Seit dem Zeitpunkt im Jahr 1970, an dem der Earth Overshoot Day noch auf den 29. Dezember fiel, begann die Abwärtsbewegung (Global Footprint Network o.J.a). Vor allem durch das hohe Konsumniveau in Industrie- und Schwellenländern sowie das schnelle Bevölkerungswachstum rückt der Tag jährlich immer weiter nach vorne im Kalender. 2020 stellt durch die weltweite Covid-19-Pandemie lediglich ein Ausnahmejahr dar. Es veranschaulicht jedoch, dass sich das Datum durch teilweise kleine Änderungen in der menschlichen Lebensweise nach hinten verschieben lässt. Bspw. würde eine Halbierung des weltweiten CO2-Ausstoßes den Erdüberlastungstag um ganze 89 Tage nach hinten verschieben können (Umwelt Bundesamt 2020).
2.2 Corporate Social Responsibility (CSR)
In diesem Unterkapitel wird speziell auf die Verantwortung der Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit eingegangen, denn ihnen kommt für die Umsetzung nachhaltiger Entwicklungen eine in verschiedener Weise zentrale Bedeutung zu (Grunwald und Kopfmüller 2012, S.182). Hierfür wird zunächst in Kapitel 2.2.1 die Entwicklung des Begriffs dargestellt, sowie der Begriff Corporate Social Responsibility definiert. Anschließend wird in Kapitel 2.2.2 auf die Dokumentation unternehmerischer Verantwortung eingegangen und anhand eines Beispiels einer Systematik zur Nachhaltigkeitsberichterstattung näher erläutert. Kapitel 2.2.3 behandelt das Thema Stakeholder-Management, das im Zuge der Diskussion von gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen immer mehr Beachtung findet. Abschließend wird in Kapitel 2.2.4 eine Einteilung verschiedener CSR-Reifegrade anhand des CSR-Reifegradmodells von Schneider vorgenommen.
2.2.1 Definition und Einordnung des Begriffs
In der Praxis treten die Begriffe Corporate Social Responsibility, im Folgenden CSR genannt, und Nachhaltigkeit weitgehend synonym auf. In der Theorie jedoch ist CSR als Konzept wesentlich enger gefasst als Nachhaltigkeit. CSR bezeichnet den spezifischen Beitrag, den ein Unternehmen zum nachhaltigen Wirtschaften und somit zur Nachhaltigkeit beiträgt. Bei der Übersetzung des Begriffs ins Deutsche kommt es häufig zu einem Missverständnis. Das Wort „social“ in CSR wird dabei oft mit dem deutschen Wort „sozial“ und nicht wie eigentlich gedacht mit dem Wort „gesellschaftlich“ gleichgesetzt. Dadurch wird CSR oftmals als Konzept interpretiert, das lediglich auf die soziale Dimension unternehmerischer Nachhaltigkeit abzielt. Um dem entgegenzuwirken, verwenden Unternehmen immer häufiger auch den Begriff Corporate Responsibility (CR) (BMAS o.J.).
Auch wenn der Begriff CSR erst im 20. Jahrhundert grundsätzlich geprägt wurde und die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen vor allem in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr in den Fokus der Wirtschaft gerückt ist, handelt es sich hierbei keinesfalls um ein neuentwickeltes Konzept (Carroll 1999, S.268). Als Ausgangs- und Orientierungspunkt gesellschaftlich verantwortlichen Handelns wird oftmals das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns aus der Antike angesehen. Dieses verbindet gesellschaftliche Verantwortung mit Ethik, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung. Der Ehrbare Kaufmann als nachhaltig wirtschaftender Akteur sieht in Wirtschaftlichkeit und Moral keine Gegensätze. Er ist immer einer ausgeprägten Verantwortung verpflichtet, sowohl sich selbst gegenüber, als auch gegenüber seinem Unternehmen und der Gesellschaft als Ganzes (Schwalbach und Klink 2015, S.190f.).
Die historischen Wurzeln des Konzepts von CSR liegen in den USA. So wurde die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen bereits in zahlreichen amerikanischen Literaturen seit den 1930er-Jahren erörtert. Hierbei wurde es häufig noch als Social Responsibility und nicht als CSR bezeichnet, was womöglich daran lag, dass das Zeitalter der Prominenz und Dominanz moderner Unternehmen im Wirtschaftssektor noch nicht eingetreten war (Carroll 1999, S.268f.).
Als Ursprung des modernen, wissenschaftlichen CSR-Verständnisses zählt die 1953 von Howard R. Bowen veröffentlichte Publikation Social Responsibilties of the Businessman. Laut Bowen beeinflussen die Handlungen der größeren Unternehmen, welche von ihm als „Zentren der Macht und Entscheidungsfindung“ angesehen werden, das Leben der Gesellschaft in vielerlei Hinsicht. Deshalb fragte er sich, welche Verantwortung gegenüber der Gesellschaft von Geschäftsleuten vernünftigerweise erwartet werden kann. Er kam zu dem Entschluss, dass Unternehmer insofern in der Verantwortung stehen, als dass sie sich an den Erwartungen, Werten und Zielen der Gesellschaft orientieren sollten (ebd., S.269f.):
„It refers to the obligation of businessmen to pursue those policies, to make those decisions, or to follow those lines of action which are desirable in terms of the objectives and values of our society.” (Bowen 2013, S.7)
Mit dieser Definition prägt Bowen die Entwicklung des CSR-Verständnisses maßgeblich und viele der nachfolgenden Auseinandersetzungen mit dem Thema basieren auf seinen Gedankengängen.
Bis heute gibt es für den Grundgedanken der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen eine Vielzahl an Definitionen. Die Ursache hierfür liegt zum einen in der historischen Entwicklung des Begriffs, die dazu führte, dass im anglo-amerikanischen Raum in der Regel etwas anderes unter CSR verstanden wird als bspw. in Europa. So werden in den USA und Großbritannien unter CSR meistens Aktivitäten verstanden, die man im europäischen Raum mit bürgerschaftlichem Engagement gleichsetzen könnte. Dagegen versteht man hierzulande unter CSR ökologische und soziale Maßnahmen, die in Geschäftsprozessen und Produkten bzw. Dienstleistungen umgesetzt werden (Loew und Rohde 2013, S.5). Zum anderen wird CSR vermehrt als Cluster-Konzept gesehen, das sich mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Fachbereichen, wie bspw. Wirtschaftsethik, Corporate Philanthropy oder Nachhaltigkeit, oftmals erheblich überlappt (Altenburger 2016, S.20).
Im europäischen Raum haben sich vor allem zwei Definitionen des Begriffs etabliert. In ihrem 2001 veröffentlichten Grünbuch definierte die Europäische Kommission CSR als:
„… ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Tätigkeit und in die Wechselbeziehung mit den Stakeholdern zu integrieren.“ (Kommission der europäischen Gemeinschaften 2001, S.7)
Besonders die darin enthaltende Formulierung „freiwillige Basis“ brachte damals größere Diskussionen mit sich. Mit dem Argument, dass CSR dem Prinzip der Freiwilligkeit unterliegen würde, wurden zur damaligen Zeit und werden heutzutage immer noch jegliche Vorschläge, Regulierungen im Kontext mit CSR einzuführen, von Unternehmen regelmäßig abgelehnt (Loew und Rohde 2013, S.6).
Aus diesem Grund wurde im Jahr 2011 die Aussage von der Europäischen Kommission überarbeitet und eine neue Definition, in der auf das Element der Freiwilligkeit verzichtet wurde, veröffentlicht. In der Mitteilung hieß es nun, dass CSR „die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft“ (Europäische Kommission 2011, S.7) darstellt. Diese Verantwortung kann nur wahrgenommen werden, „wenn die geltenden Rechtsvorschriften und die zwischen Sozialpartnern bestehenden Tarifverträge eingehalten werden“ (ebd., S.7). Somit umfasst CSR die Verwendung von geeigneten Management- und Führungsinstrumenten sowie die Durchführung von Projekten, die dazu führen, dass negative Auswirkungen des Unternehmens und dessen Aktivitäten auf einzelne Menschen, auf die Gesellschaft und auf die Umwelt minimiert oder sogar vermieden werden, anzuwendendes Recht eingehalten wird, die Interessen der Stakeholder angemessen berücksichtigt werden und zu einer nachhaltigen Entwicklung beigetragen wird (Loew und Rohde 2013, S.10).
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